20. Eurovision Song Contest 1975

Datum:  22. März 1975 

Ort:   Stockholm - Schweden

Pausenact: The World of John Bauer

Voting:  11 Juroren pro Land bewerten jedes Lied mit 1 - 5 Punkten, das Gesamtergebnis ergibt eine Rangfolge, die ersten Zehn bekommen die Punkte 12-10-8-7...3-2-1

Halle: St. Eriks Mässan Alvsjö

    Moderation: Karin Falck

         SIEGER :

        NIEDERLANDE

       TEACH-IN

        "Ding-a-dong"                         

      Musik:  Dick Bakker 

     Text: Wil Luikinga &

      Eddie Owens

When you're feeling alright Everything is up-tight
Try to sing a song that goes ding Ding-a-dong
There will be no sorrow
When you'll sing tomorrow
And you walk along with your ding Dang dong

Ding-a-dong every hour

When you pick a flower
Even when your lover is gone, gone,gone

Ding-a-dong listen to it

Maybe it's a big hit
Even when your lover is gone, gone,gone

Sing ding ding dong

When you're feeling alright Everything is up-tight
Try to sing a song that goes ding Ding-a-dong
And the world looks sunny Everyone is funny
When they sing a song that goes Ding dang dong

Ding dang dong, ding-a-dang dong
When you think it's all over
They let me down
Dry your tears and forget all your sorrow
Try to smile while you say goodbye
Ding dong, ding dong, ding dang dong
When you'll wake up tomorrow
When the sun is up in the sky

When you're feeling alright Everything is up-tight
Listen to a song that goes ding Ding-a-dong
There will be no sorrow

When you'll sing tomorrow
And you walk along with your 

Ding dang dong - 

Sing ding ding dong  

...AND FINALLY... TWELVE POINTS

20 Jahre Eurovision Song Contest! Mit 19 beteiligten Ländern wird 1975 eine Rekordzahl an Teilnehmern aufgestellt. Griechenland blieb dem Wettbewerb fern, weil die Türkei ihre erste Teilnahme beim ESC verwirklichte. Semiha Yanki sang für die Türkei “Seninle Bir Dakika”, sie konnte aber gerade nur drei Punkte aus Monaco kassieren, und diese auch noch mit kleiner Verspätung aufgrund technischer Probleme. Österreich sagte wegen der kurzen Vorbereitungszeit nochmals ab. Island, Marokko, Jordanien, Hongkong, Südkorea und Japan strahlten zum ersten Mal die Sendung zeitversetzt aus.

Stockholm war in diesem Jahr nicht nur Schauplatz des größten musikalischen Events, sondern auch der Tatort für Künstler aus 14 Nationen - darunter auch Chile, welches in 21 schwedischen Städten ein Alternativfestival "echter" Musik mit Folklore, Rock, gesellschaftskritischen Songs usw. veranstaltete. An dem Tag der Endscheidung des ESC protestierten junge Leute  auf den Straßen Stockholms gegen die "Musikimperialisten".

Außer der britischen Band The Shadows - Begleitband von Cliff Richard 1973 - und Ellen Nikolaysen aus Norwegen (Bendik Singers) konnte man keinen weiteren alten Bekannten begrüßen. Dafür aber ein total neues Wertungssystem, das bis heute noch verwendet wird. Die Ära der „12 Points“ begann. In jedem Land saßen 11 Juroren zusammen, verteilt in 3 Altersgruppen und nach Geschlecht. Sie konnten für die einzelne Beiträge 1 bis 5 Punkte vergeben. Die Punkte der Juroren wurden dann zusammengerechnet und es entstand eine Rangfolge. Die ersten 10 Titel dieser Rangfolge erhielten dann auch die Punkte 1 bis 8 - 10 u. 12. Die Insel Malta bekam den allerersten Punkt seit Einführung dieses Wertungssystems. Die erste Höchstwertung - 12 Punkte - erhielt die in England geborene und für Luxemburg startende Sängerin Géraldine. Sie sang ein Lied von Phil Coulter & Bill Martin – dem Komponistenteam von “Puppet On A String” und “Congratulations” - mit dem Titel “Toi”.

Überraschend stark die Finnen: Die Gruppe Pihasoittajat trug eine Countrynummer über einen alten Geiger vor. Eine Seltenheit beim Grand Prix, die mit dem siebten Platz belohnt wurde. Sophie aus Monaco meinte, dass ein Lied einem Brief ähnele. Diese Botschaft hat aber die europäischen Jurys nicht erreichen können: nur Platz 13. gemeinsam mit Blood & Ashes aus Jugoslawien bzw. aus Slowenien mit dem Song "Dan ljubezni" (Tag der Liebe). Die Mitglieder der Gruppe gehörten eigentlich zu einem mehrköpfigen erfolgreichen jugoslawischen Chor mit dem Namen Pepel in Kri, der wegen des EBU-Reglements auf sechs Personen reduziert wurde. Die 18jährige Simone Drexler aus St. Gallen in der Schweiz philosophierte über das japanische Spiel "Mikado" und die Umsetzung dessen Regeln im wirklichen Leben. Der Text allein war einen respektablen sechsten Platz Wert.

Nicole Rieu aus Frankreich lobte in ihrer hymnischen Ballade  "Et bonjour à toi l´artiste" die Welt der Artisten jeglicher Art, die durch ihre Werke das Leben einfach schöner machen. Die Italiener setzten auf die Sieger von Canzonissima 1975 Wess & Dori Ghezzi, die für den farblichen Kontrast des Abends sorgten (schwarz & Weiß). Sie landeten auf dem dritten Rang. Duarte Mendes aus Portugal ging mit Startnummer 16 an den Start. Dort sollte er auch bleiben. Mit 16 erhaltenen Punkten blieb er auf Platz 16 hängen. (3x16, ein einzigartiger Zufall). 

Die deutsche Teilnehmerin Joy Fleming konnte leider vom neuen Wertungsmodus nicht profitieren: >Sie landete mit dem modernsten Song des Abends “Ein Lied kann eine Brücke sein”  ganz abgeschlagen auf dem 17. Rang. Dies war das schlechteste Ergebnis, das je ein deutscher Beitrag erzielt hatte. Während Joy Fleming sich verzweifelt fragte: Wer hat mein Lied zerstört?, versuchte die Moderatorin Karin Falck, die irgendwie fehl am Platz schien und ziemlich verloren auf der Bühne stand, in gebrochenem Englisch herauszufinden: “How much is seven in French?”

Die holländische Gruppe Teach-In, angeführt von der österreichischen Sängerin Getty Kaspers, befand sich ganz auf den Spuren des Vorjahres-Siegers und holte den vierten und bis heute letzten Sieg für die Niederlande. Teach-In war aber bei Weitem nicht so erfolgreich wie ABBA. 

(Apostolos Gussios) 

Die Teilnehmer 

1.

NIEDERLANDE

Teach-In

„Ding-a-dong”

2.

IRLAND

The Swarbriggs

„That's what friends are for”

3.

FRANKREICH

Nicole Rieu

„Et bonjour à toi l'artiste”

4.

DEUTSCHLAND

Joy Fleming

„Ein Lied kann eine Brücke sein”

M.: Dick Backer

T.: Wil Luikinga & Eddy Owens

D.: Harry van Hoof

M. & T.: Tommy & Jimmy Swarbrigg

D.: Colman Pearce

M.: Jeff Barnel

T.: Pierre Delanoë

D.: Jean Musy 

M.: Rainer Pietsch

T.: Michael Holm

D.: Rainer Pietsch

Platz: 

1

Punkte: 152

Platz:

9

Punkte: 

68

Platz: 

4

Punkte: 

91

Platz: 

17

Punkte: 

15

5.

LUXEMBURG

Géraldine

 „Toi”

6.

NORWEGEN

Ellen Nikolaysen

„Touch my life with summer”

7.

SCHWEIZ

Simone Drexel

„Mikado”

8.

JUGOSLAWIEN

Ashes & Blood

„Dan ljubezni”

M.: Bill Martin & Phil Coulter 

T.: B.Martin, P. Coulter & Pierre Cour

D.: Phil Coulter

M.: Svein Hundsnes 

T.: Svein Hundsnes 

 D. Carsten Klouman

M.: Simone Drexel

T.: Simone Drexel

D.: Peter Jacques

M.: Tadej Hrusovar

T.: Dusan Verlkaverh

D.: Marijo Rijavec

Platz:

5

 Punkte: 

84

Platz: 

18

Punkte: 

11

Platz: 

6

Punkte: 

77

Platz: 

13

Punkte: 

22

9.

VER. KÖNIGREICH

The Shadows

„Let me be the one” 

10.

MALTA

Renato 

„Singing this song”

11.

BELGIEN

Ann Christy

„Gelukkig zijn”

12.

ISRAEL

Shlomo Artzi

   „At ve'ani”  

M.: Paul Curtis

T.:  Paul Curtis

D.: Alyn Ainsworth

M.: Sammy Galea

T.: M. Iris Mifsud

D.: Vince Tempera Grima

M.: Mary Boduin

T.: Mary Boduin 

D.: Francis Bay

M.: Shlomo Artzi

  T.: Ehud Manor

D.: Eldad Shrem

Platz: 

2

Punkte: 138

Platz: 

12

Punkte: 

32

Platz: 

15

Punkte: 

17

Platz: 

11

Punkte: 

40

13.

TÜRKEI

Semiha Yanki

„Seninle bir dakika”

14.

MONACO

Sophie

„Une chancon c'est une lettre”

15.

FINNLAND

Pihasojttajat 

„Old Man Fiddle”

16.

PORTUGAL

Duarte Mendes

„Madrugada”

M.: Kemal Ebcioglu

T.: Hikmet Münir Ebcioglu

D.: Timur Selcuk

M.: André Popp 

T.: Boris Bergman

D.: André Popp

M.: Kim Kuusi

 T.: Hannu Karlsson

D.: Ossi Runne

M.: José Luis Tinoco

T.:  José Luis Tinoco

D.: Pedro Osorio

Platz: 

19

Punkte: 

3

Platz: 

13

Punkte: 

22

Platz: 

7

Punkte: 

74

Platz: 

16

Punkte: 

16

17.

SPANIEN

Sergio & Estibaliz

„Tu volveras”

18.

SCHWEDEN

Lars Berghagen

„Jennie, Jennie”

19.

ITALIEN

Wess & Dori Ghezzi

„Era”

M. & T.: Juan Carlos Calderon

D.: Juan Carlos Calderon

M.: Lars Berghagen

T.: Lars Berghagen

D.: Lars Samuelson

M.: Shel Shapiro

T.: Andra Lo Vecchio

D.: Pier Natale Massara

Platz: 

10

Punkte: 

53

Platz: 

8

Punkte: 

72

Platz: 

3

Punkte: 

115

Die Wertung 

Das Scoreboard

Presseberichte