29. Eurovision Song Contest 1984

Datum:  5. Mai 1984 

Ort:   Luxemburg - Luxemburg

Pausenact: Schwarzes Theater Prag

Voting:  11 Juroren pro Land bewerten jedes Lied mit 1 - 5 Punkten, das Gesamtergebnis ergibt eine Rangfolge, die ersten Zehn bekommen die Punkte 12-10-8-7...3-2-1

Halle: Théâtre Municipal 

Moderation: Désirée Nosbusch

SIEGER :

  SCHWEDEN 

 THE HERREYS

    "Diggi-loo, diggi-ley"

Blixtar och dunder, magiska under
Plötsligt en dag har det hänt
Å, vilken tur, du är en lyckofigur
En dag i staden,
du gick där och tänkte
På esplanaden,
då såg du nåt som blänkte
Det kändes som jag hade vingar
Å, vilken underbar drö-ö-ö-öm

Diggi-loo diggi-ley, alla tittar på mej
där jag går i mina gyllne skor
Jag dansade omkring på gatan
och hela världen den log
Diggi-loo diggi-ley, himlen öppnade sej
Det är knappt man sina ögon tror
Å, jag börjar nästan sväva
i mina gyllene skor

Jag har visioner för millioner
Gyllene dojor för dej och lyckan är gjord
Säg mer, vi tror på ditt ord
Tänk dej ett hinder,
det flyger du över
Vingar på skorna
är allt vad du behöver
Åh, jag kan bli vad jag önskar
i min förtrollade värld

Diggi-loo diggi-ley...

Det var en önskedröm
Men, jag måste medge
att när jag vaknade
vakna' jag med glädje
Jag, en sång och en dansman
Diggi-loo diggi-ley...

ALLE 10 JAHRE WIEDER

Luxemburg sollte 1984 das letzte mal den Song Contest übertragen. Nach den Absagen Griechenlands und Israels waren nur 19 Nationen am Start, die von der 19-jährigen Moderatorin Désirée Nosbusch in fünf Sprachen begrüßt wurden. Sie war jung, frisch, frech und souverän. Ihr Auftritt war ein Genuss und rettete den eher langweiligen Abend. Denn musikalisch erreichte der Song Contest in diesem Jahr seinen Tiefpunkt. Nichts Neues und nichts Aufregendes, eher nur Mittelmaß.

Die in Amerika lebenden aber mit schwedischem Pass ausgestatteten Gebrüder Herreys gingen als Aufwärmer auf die Bühne. Die Tatsache, dass sie der mormonischen Kirche angehörten, brachte den drei Brüdern nur wenig Schlagzeilen. Für das schwedische Fernsehen, wie auch für viele Zuschauer war das Lied Diggi Loo, Diggi Ley nicht siegesstark. Eine kleine Tanzeinlage und drei Paar goldene Schuhe würden wohl nicht reichen, um die würdigen Nachfolger für ABBA zu werden, die genau vor 10 Jahren ihren Triumph hatten. Die Sensation war grandios, denn kein anderes Land konnte an diesem Abend die drei Blondies schlagen. Sie siegten und stellten die ganze Musikszene auf den Kopf, aber nicht musikalisch. Denn es handelte sich, wie bei vielen Grand Prix Teilnehmern, nur um eine Eintagsfliege.      

Der Abend verlief weiter ohne Höhepunkte. Sophie Carle aus Luxemburg konnte kaum einen Ton in ihrem Lied treffen, so dass ihr Versprechen von 100 % Liebe nicht dementsprechend belohnt wurde. Die spanische Gruppe Bravo klang zwar sehr harmonisch, aber nicht zeitgemäß. Die Dollies aus Norwegen, wie auch die Britin Belle mit ihren Devotions und ihren Liebesspielen klangen zwar sehr kommerziell, konnten sich aber nicht durchsetzen. Irland machte nach einer kurzen Pause wieder mit. Der Sieger von 1980, Johnny Logan, war diesmal als Komponist tätig: Linda Martin sang seine rockige Nummer „Terminal 3“, aber sie hatte nicht den Glanz, den die goldenen Schuhe der Schweden ausstrahlten.

Der Weg für einen zweiten Sieg schien beim deutschen Fernsehen wieder frei zu sein. Denn es lief alles nach Plan. Mary Roos gewann überlegen die Vorentscheidung mit einem Song, der einen Evergreenstatus erreicht hat. „Aufrecht geh’n“ war seiner Zeit voraus. Starke Melodie, melancholischer Text und natürlich eine erfahrene Sängerin. Denn Mary Roos nahm ja zum zweiten Mal für Deutschland teil. und sie wusste, wie so etwas abläuft. Es sprach also alles für den deutschen Beitrag. Mary Roos befand sich in dieser Zeit in einer schwierigen privaten Situation, die ihr sicherlich viel psychische Energie abforderte. Denn auf der Bühne wirkte sie sehr blass und verunsichert. Selbst ihre sichere klare Stimme kippte an manchen Stellen. Es reichte nur zum dreizehnten Rang, gemeinsam mit Maribelle aus den Niederlanden, die ebenfalls zu den großen Favoriten gehörte. Beide Künstlerinnen haben auch den meisten Applaus im Saal bekommen - aus der Siegestraum.

Die österreichische Sängerin Anita (mit dem Song „Einfach weg“) erwischte es noch schlimmer. Sie wurde Letzte.

Den Traum von einem Sieg konnten Alice und Franco Battiato aus Italien auch nicht verwirklichen. Die Sanremo-Gewinnerin von 1981 mit "Per Elisa" und ihr bekannter Gesangspartner wurden als große Favoriten gehandelt. Das Lied  „I treni di Tozeur" (Die Züge von Tozeur), ein Ort an der nordafrikanischen Küste, war zwar ein musikalisches Kunstwerk, aber für normale Verbraucher gewöhnungsbedürftig, wie auch für die Juroren in den anderen Ländern. Stimmlich war Alice unbestritten die Beste des Abends. Das Auftreten der beide verlief aber irgendwie unspektakulär, und auch die drei Solistinnen am Ende des Liedes, die einige Verse in deutsch sangen (was sehr schwer zu verstehen war) konnten kein besseres Ergebnis als Platz fünf daraus machen.

(Apostolos Gussios)

Die Teilnehmer 

1.

SCHWEDEN

The Herreys

„Diggi loo, diggi ley”

2.

LUXEMBURG

Sophie Carle

„100% d'amour”

3.

FRANKREICH

Annick Thoumazeau 

„Autant d'amour que d'ètoiles”

4.

SPANIEN

Bravo

„Lady, Lady”

M.: Torgny Söderberg 

T.: Britt Lindeborg

D.: Curt-Eric Holmquist

M.: Jean Pierre Goussaud

T.: J.M. Beriat & P. Jaymes

D.: Pascal Stive

M.: Vladimir Cosma

T.: Charles Level

D.: François Rauber 

M.: Miguel Blasco 

T.: Amaya Saizar

D.: Eddy Guerin

Platz: 

1

Punkte: 145

Platz: 

10

Punkte: 

39

Platz: 

8

Punkte: 

61

 Platz: 

3

Punkte: 106

5.

NORWEGEN

Dollie de Luxe

 „Lenge leve livet”

6.

VER. KÖNIGREICH

Belle & The Devotions

„Love games”

7.

ZYPERN

Andy Paul

„Anna Mari-Elena”

8.

BELGIEN

Jacques Zegers 

„Avanti la vie”

M.: I. Bjørnov 

T.: B. Adrian

D.: Sigurd Jansen

M.: Graham Sacher 

T.: Paul Curtis 

 D.: John Coleman

M.: Andy Pauk

 T.: Andy Paul 

D.: Pascal Stive

M.: Jacques Zegers

T.: Henri Seroka

D.: Jo Carlier

Platz: 

17

Punkte: 

29

Platz: 

7

Punkte: 

63

Platz: 

15

Punkte: 

31

Platz: 

5

Punkte: 

70

9.

IRLAND

Linda Martin

 „Terminal 3”  

10.

DÄNEMARK

Hot Eyes

„Det' lige det ”

11.

NIEDERLANDE

Maribelle

„Ik hou van jou”

12.

JUGOSLAWIEN

Ida & Vlado

  „Ciao amore”  

M.: Johnny Logan

T.: Johnny Logan

D.: Noel Kelehan

M.: Sören Bundgaard

T.: Keld Heick

D.: Henrik Krogsgaard

M.: Peter van Asten

 T.: Richard de Bois

D.: Rogier van Otterloo

M.: Slobodan Bucevac

 T.: Milan Peric

D.: Mato Dosen

Platz: 

2

Punkte: 137

Platz: 

4

Punkte: 101

Platz: 

13

Punkte: 

34

Platz: 

18

Punkte: 

26

13.

ÖSTERREICH

Anita

„Einfach weg”

14.

DEUTSCHLAND

Mary Roos

„Aufrecht geh'n”

15.

TÜRKEI

Bes Yil Once Yil Sonra

„Halay”

16.

FINNLAND

Kirka

„Hengaillaan”

M.: B. Seuberth 

T.: G. Müller

D.: Richard Österreicher

M.: Michael Reinecke

 T.: Michael Kunze

D.: Pierre Cao

M.: Selcuk Basar 

 T.: Ulku Aker

D.: Selcuk Basar

M.: Jukka Siikovire

T.: Jossi Tuominen

D.: Ossi Runne

Platz: 

19 

Punkte: 

5

Platz: 

13

Punkte: 

34

Platz: 

12

Punkte: 

37

Platz: 

9

Punkte: 

46

17.

SCHWEIZ

Rainy Day

„Welche Farbe hat der Sonnenschein”

18.

ITALIEN

Alice & Franco Battiato

„I treni di Tozeur”

19.

PORTUGAL

Maria Guinot

„Silencio e tanta gente”

M.: Günter Loose

T.: Günter Loose

D.: Mario Robbiani

M.: F. Battiato & G. Pio

T.: Rosario Cosentino

D.: Giusto Pio

M.: Maria Guinot 

 T.: Maria Guinot

D.: Pedro Osorio 

Platz: 

16

Punkte: 

30

Platz: 

5

Punkte: 

70

Platz: 

11

Punkte: 

38

Die Wertung 

Das Scoreboard

Presseberichte