33. Eurovision Song Contest 1988

 

Datum:  30. April 1988 

Ort:   Dublin - Irland

Pausenact: Videoclip "Don't go" von den Hothouse Flowers

Voting:  11 Juroren pro Land bewerten jedes Lied mit 1 - 5 Punkten, das Gesamtergebnis ergibt eine Rangfolge, die ersten Zehn bekommen die Punkte 12-10-8-7...3-2-1

 

 

 

 

Halle: Royal Dublin Society 

Moderation: Pat Kenny & Michelle Rocca 

  SIEGER :

 

 

 

 

SCHWEIZ 

 

 

 CELINE DION

 

 

    "Ne partez pas sans moi"

 

 Musik : Attila Sereftug

  Text: Nella Martinetti 

Vous qui cherchez l'étoile
Vous qui vivez un rêve
Vous - héros de l'espace
Au cœur plus grand que la terre
Vous, donnez-moi ma chance
Emmenez-moi loin d'ici

Ne partez pas sans moi
Laissez-moi vous suivre
Vous qui volez vers d'autres vies
Laissez-moi vivre
La plus belle aventure
Le plus beau voyage
Qui mène un jour
Sur des soleils
Sur des planètes
D'amour

Vous - les nouveaux poètes
Vous - les oiseaux magiques
Vous, vous allez peut-être
Trouver de nouvelles musiques
Vous - donnez-moi ma chance
Je veux chanter, moi aussi

Ne partez pas sans moi
Laissez-moi vous suivre
Vous qui volez vers d'autres vies
Laissez-moi vivre
Le bleu de l'infini
La joie d'être libre
Sur des rayons
Sur des soleils
Sur des chansons
Sur des merveilles
Et dans un ciel d'amour

Le bleu de l'infini
La joie d'être libre
Vous qui cherchez une autre vie
Vous qui volez vers l'an deux mille
Ne partez pas sans moi

 

 

 

 

EMOTIONEN EINER SIEGERIN

 

1988 feierte Dublin sein 1000-jähriges Bestehen, und der EBU-Generalsekretär Frank Naef feierte sein 10-jähriges Jubiläum. Die Reithalle auf dem Simmon´s Court der Royal Dublin Society war nach 1981 wieder der Austragungsort eines Song Contests der Superlative - nicht aus musikalischer Sicht, sondern was Technik betraf. Die kleine Bühne wurde durch  Lichteffekte zu einem kleinen Weltraum. Es war nicht abzuschätzen, wo der Anfang und wo das Ende war. Vier Millionen DM soll das Ganze das irische Fernsehen gekostet haben. Auch die Einblendung der “TOP Five“ war eine technische Neuerung, aber wen wundert es? Die Computerzeit als Telekommunikationsmittel hatte begonnen. Johnny Logan sang zu Beginn der Veranstaltung den Siegertitel des vorigen Jahres, bevor Michelle Rocca und Pat Kenny das Publikum im Saal und vor den Bildschirmen begrüßen durften.

Dann ging es aber schon mit Island los. Das Duo Beethoven sang “Socrates“ und landete auf dem für Island reservierten 16. Rang, wie schon `86 & `87.

Mit Startnummer 2 sollte Zypern ins Rennen gehen: Kurz vor dem Finale wurde der Titel “Thimame“ (Ich erinnere mich) gesungen von Yannis Dimitriou , disqualifiziert, weil er schon 1984 im zypriotischen Finale teilnahm. Nun rückte Tommy Körberg aus Schweden einen Platz nach vorne, sein Auftritt war aber  fraglich, denn er zog sich während der Grand-Prix-Woche eine Stimmbandentzündung zu, so dass er bei der Generalprobe am Freitagabend überhaupt nicht auftreten konnte. Tommy Körberg ging schon 1969 als Newcomer für seine Heimat an den Start. 1988 gehörte er zu den etabliertesten schwedischen Künstlern, und er spielte auch die Rolle des Russen in dem von Benny Andersson und Björn Ulvæus produzierten Musical “Chess“. Sein diesjähriger Beitrag “Stad i ljus“ (Stadt aus Licht) wurde nur Zwölfter.

Die Türkei wurde wie auch 1985 von der Gruppe MFÖ vertreten. Die spanische Gruppe La Decada schwor, dass nur spanische Frauen gut genug sind (La chiqua que yo quiero-Made in Spain) und der niederländische Sänger Gerard Joling suchte mitten in der Nacht nach einem Mädchen namens Shangri La. Israel schickte die damals populärste Sängerin des Landes ins Rennen: Yardena Arazi. Der Song “Ben Adam“ war einen Platz schlechter als ihr Beitrag von 1976 (damals als Mitglied der Gruppe Chokolate, Menta & Mastik) - Platz 7 für den Sohn Adams.

Aus Deutschland kamen Maxi & Chris Garden, das erste und bis heute einzige Mutter-Tochter Gesangsduo. Von den englischen Buchmachern sehr hoch gehandelt, mussten sich die beiden mit “Lied für einen Freund“, mit Platz 14 zufrieden geben. Es fragt sich nur, ob die Tochter ihre Mutter nach deren Auftritt wegen ihrer Gesangskunst trösten musste? Kleiner Trost: Der österreichische Wilfried bekam für sein Song “Lisa Mona Lisa“ keinen einzigen Punkt.

Manche Leute leben bekanntlich für den Grand Prix, so wie Kirsten & Søren aus Dänemark. Kirsten, im achten Monat schwanger, nahm mit ihrem Partner zum dritten Mal teil, und sie landeten überraschend auf dem dritten Platz - dies war wohl der Babybonus. Ohne Alibi sang die norwegische Sängerin Karoline Krüger aus Norwegen erreichte am Klavier sitzend mit „Für unsere Erde (For vår jord)“ den fünften Platz. Gérard Lenorman aus Frankreich war kein Unbekannter. Schon 1975 hat er mit “La ballade des gens heureux“ einen Riesen-Hit. Beim Grand Prix wurde er Zehnter.

Erst beim siebten gemeinsamen Anlauf begriffen die Türken, dass bei einem Musikwettbewerb die Politik fehl am Platz ist und gaben dem griechischen “Clown“ drei Punkte. Ansonsten wurde der griechische Beitrag nicht besonders mit Punkten bedacht.

Es ereignete sich vieles an diesem Abend, aber nur ein Punkt sollte in die Geschichte eingehen: die Wertung. So viel Spannung hatte man nie bei einem Song Contest erleben können. Sehr zutreffend meinte der Moderator des Abends Pat Kenny „Agatha Christie could write a poem about tonight“ (Agatha Christie könnte über diese Nacht ein Gedicht schreiben). Tränen der Freude und des Leids standen so nah beieinander, dass die Zuschauer nicht wussten, ob sie sich über die Siegerin freuen oder einfach mit dem Zweitplatzierten Mitleid haben sollten. Ständiger Wechsel an der Spitze: Zuerst führte die Schweiz, zwischendurch holte der jugoslawische Beitrag “Mangup“ auf. Die 18-jährige in Kanada geborene Lara Fabian vertrat mit dem Song “Croire“ Luxemburg und übernahm zwischenzeitlich die Führung. Langsam aber sicher räumte der britische Interpret Scott Fitzgerald von hinten das Feld auf und setzte sich an der Spitze. In seinem dramatischen Song “Go“ bat er seine Geliebte zu gehen, bevor sie ihm noch einmal das Herz brechen würde. Diese Aufforderung brach wohl die Herzen einiger Juroren, bis auf das der jugoslawischen Jury, die als letzte aufgerufen wurde. In Führung liegend, musste er mit ansehen, wie seine Schweizer Konkurrentin Céline Dion nach erhaltenen sechs Punkten mit einem Punkt Vorsprung an ihm vorbei zog. Unvergessliche Szenen spielten sich in diesem Moment ab. Die 21-jährige Kanadierin ließ den Kopf hängen, während Scott Fitzgerald ganz gespannt auf eine höhere Wertung hoffte. Die jugoslawische Jury hatte ihn aber völlig vergessen, und somit war es amtlich, dass die Schweiz zum zweiten Mal den Song Contest gewann. Céline Dion ließ ihren Tränen freien Lau,f und sie hörte erst auf zu weinen, als sie ihren Siegertitel “Ne partez-pas sans moi“ zum zweiten Mal an diesem Abend singen durfte. Der Song Contest als ein emotionaler Moment. 

(Apostolos Gussios)

 

Die Teilnehmer 

 

1.

ISLAND

Beathoven

Socrates

2.

SCHWEDEN

Tommy Körberg

Stad i ljus

3.

FINNLAND

Boulevard

Nauravat silmät muistetaan”

4.

VER. KÖNIGREICH

Scott Fitzgerald

Go

M.: Sverrir Stormsker 

T.: Sverrir Stormsker & Steinar

D.: -

M.: Py Bäckmann

T.: Py Bäckmann

D.: Anders Berglund

M.: Pepe Willberg

 T.: Kirsti Willberg

D.: Ossi Runne 

M.: Julie Forsyth 

T.: Julie Forsyth 

D.: Ronnie Hazlehurst

Platz: 

16

Punkte: 

20

Platz: 

12

Punkte: 

52

Platz: 

20

Punkte: 

3

 Platz: 

2

Punkte: 136

 

 

5.

TÜRKEI

MFÖ

 „Sufi”

6.

SPANIEN

La Decada

La chica que yo quiero”

7.

NIEDERLANDE

Gerard Joling

Shangri-La”

8.

ISRAEL

Yardena Arazi

Ben-Adam”

M.: Mazhar, Fuat & Özkan 

T.: Mazhar Alanson

D.: Turan Yüksel

M.: Enrique Peiro 

T.: Francisco Dondiego 

 D.: Javier de Juan

M.: Peter de Wijn 

 T.: Peter de Wijn 

D.: Harry van Hoof

M.: Boris Dimitshtein

T.: Ehud Manor

D.: Eldad Shrem

Platz: 

15

Punkte: 

37

Platz: 

11

Punkte: 

58

Platz: 

9

Punkte: 

70

Platz: 

7

Punkte: 

85

                         

 

9.

SCHWEIZ

Céline Dion

 „Ne partez pas sans moi”  

10.

IRLAND

Jump The Gun 

Take him home”

11.

DEUTSCHLAND

Maxi & Chris Garden

Lied für einen Freund

12.

ÖSTERREICH

Wilfried

  „Lisa Mona Lisa”  

M.: Atilla Sereftug

T.: Nella Martinetti

D.: Atilla Sereftug

M.: Peter Eades

  T.: P. Eades & O.J. Kilkenny

D.: Noel Kelehan

M.: Ralph Siegel 

 T.: Bernd Meinunger

D.: Mike Thatcher

M.: Klaus E. Kofler & Ronnie Herbolzheimer

 T.: Wilfried

D.: Harald Neuwirth

Platz: 

1

Punkte: 137

Platz: 

8

Punkte: 

79

Platz: 

14

Punkte: 

48

Platz: 

21

Punkte: 

0

                                                              

 

13.

DÄNEMARK

Kirsten & Søren

Ka'du se hva'jeg sa?”

14.

GRIECHENLAND

Aphroditi Frida

Clown”

15.

NORWEGEN

Karoline Krüger

For vår jord”

16.

BELGIEN

Reynaert

Laissez briller le soleil”

M.: Søren Bundgaard 

 T.: Keld Heick

D.: Henrik Krogsgaard

M.: Dimitris Sakislis

 T.: Dimitris Sakislis

D.: Haris Andreadis

M.: Anita Skorgan 

 T.: Erik Hillestad

D.: Arild Stav

M. & T.: Joseph Reynaerts &

Philippe Anciaux

D.: Daniel Willem

Platz: 

3

Punkte: 

92

Platz: 

17

Punkte: 

10

Platz: 

5

Punkte: 

88

Platz: 

18

Punkte: 

5

 

 

17.

LUXEMBURG

Lara Fabian

Croire”

18.

ITALIEN

Luca Barbarossa

Ti scrivo”

19.

FRANKREICH

Gérard Lenorman

Chanteur de charme”

20.

PORTUGAL

Dora

Voltarei”

M.: Jacques Cardona

T.: Alain Garcia

D.: Régis Dupré

M.: Luca Barbarossa

T.: Luca Barbarossa

D.: -

M.: Gérard lenorman

 T.: G. Lenorman & Claude Lemesle

D.: Guy Matteoni

M.: José Calvario

 T.: José Niza

D.: José Calvario

Platz: 

4

Punkte: 

90

Platz: 

12

Punkte: 

52

Platz: 

10

Punkte: 

64

Platz: 

18

Punkte: 

5

 

21.

JUGOSLAWIEN

Silver Wings

Mangup”

M.: Rajko Dujmic

T.: Stevo Cvikic

D.: Nikica Kalogjera

Platz: 

6

Punkte: 

87

 

 

Die Wertung 

 

* IS SE FI GB TU ES NL IL CH IE DE AT DK GR NO BE LU IT FR PT YU Pkt. Pl.
Island   1         4           4         1 2 8   20 16
Schweden 3     2     8     5     8   12 1 3 10       52 12
Finnland               3                           3 20
Ver.Königreich 1 5 10   12 10   10 5 7 10 10 10 6 5 12 8 12   3   136 2
Türkei   4   1   5 1 8     8           4   6     37 15
Spanien 2       5     2 6     8 1 8 2 6 6 8     4 58 11
Niederlande       6 6     7 7 2 6     12     12 5     7 70 9
Israel 6   6 4   6 3   10 1 5 2   3   10 5 3 10 10 1 85 7
Schweiz 7 12 5 10 10 8 10 4   10 12     10 8 4 1 7 1 12 6 137 1
Irland   7 2 3 2 12 6   4   7 6 7   7 5     4 5 2 79 8
Deutschland 8     5 1 3   5   6     6   4         2 8 48 14
Österreich                                           0 21
Dänemark 10 3 4     1 12 6 1 4 4 12     10 7     12 6   92 3
Griechenland         3                           7     10 17
Norwegen 5 8 7 12     7 1   8 1 3 5 7   3   4   7 10 88 5
Belgien                                     5     5 18
Luxemburg 4 10 12 7     5   12 12   1 2 2 6 8   2   4 3 90 4
Italien     8   4 7     8   2 5     3   2   8   5 52 12
Frankreich   2 3   8 2 2   3   3 7 3 5 1 2 10     1 12 64 10
Portugal           4               1               5 18
Jugoslawien 12 6 1 8 7     12 2 3   4 12 4     7 6 3     87 6

 

 

 

 

   

Das Scoreboard

 

 

 

 

 

  

Aus der Presse