34. Eurovision Song Contest 1989

Datum:  6. Mai 1989 

Ort:   Lausanne - Schweiz

Pausenact: Kunstschütze Guy Tell

Voting:  11 Juroren pro Land bewerten jedes Lied mit 1 - 5 Punkten, das Gesamtergebnis ergibt eine Rangfolge, die ersten Zehn bekommen die Punkte 12-10-8-7...3-2-1

Halle: Palais de Beaulieu 

Moderation: Lolita Morena & Jacques Deschenaux 

  SIEGER :

  JUGOSLAWIEN 

 RIVA

    "Rock me"

On cijele dane svir'o je
Na svom klaviru
On klasiku je svir'o po
Notnom papiru

A svir'o je ko pijanista
Mozarta, Chopena, Liszta
Ja novu pjesmu
Našla sam da svira
Wo oh oh oh...

Rock me, baby, nije važno šta je
Rock me, baby, samo neka traje
Rock me, baby, ovo je za nervni stres
Wo oh oh oh...

Rock me, baby, nije važno šta je
Rock me, baby, samo neka traje
Rock me, baby, samo neka je za ples

Sad cijele dane čujem zvuk
Starog klavira
Tu pjesmu što se svira bez
Notnog papira

Jer klasika je da se sluša
I da se njom opija duša
A ova pjesma svira se za ples
Wo oh oh oh...

Rock me, baby, nije važno šta je
Rock me, baby, samo neka traje
Rock me, baby, ovo je za nervni stres
Wo oh oh oh...

Rock me, baby, nije važno šta je...

Rock me, baby, nije važno šta je
(Oo... rock, babe)
Rock me, baby, samo neka traje
(Oo.. rock, rock, rock)
Rock me, baby, samo neka je za ples
(Oo... rock, babe)
Samo neka je za ples
(Oo.. rock, rock, rock)
Samo neka je za...
(Oo... rock, babe)
Wo oh oh oh...

DIE UNGELIEBTEN SIEGER

1989 kehrte der Song Contest dahin zurück, wo 1956 alles angefangen hatte: in die Schweiz. Im Palais de Beaulieu versammelten sich 22 Nationen, um den letzten Wettbewerb der 80er Jahre zu bestreiten. Jacques Deschenaux, ein Sportmoderator, und Lolita Morena, die Miss Schweiz 1982 und Vierte des Miss Universum-Wettbewerbs, übernahmen die Rolle der Gastgeber. Bevor sie sich aber dem Publikum zeigten, trat Céline Dion auf, die eine Strophe ihres Siegertitels „Ne partez pas sans moi“ vortrug und daraufhin ihren ersten englischsprachigen Song “Where does my heart beat now“ präsentierte. Ihre Heimat Kanada, wie auch Japan, waren zum ersten Mal live zugeschaltet. Dass sie eine großartige Stimme besaß, hatte sie schon ein Jahr zuvor unter Beweis gestellt, und dass Grand- Prix-Teilnehmer von Medien und der Musikbranche als Künstler zweiter Kategorie betrachtet wurden, war auch eine Tatsache. Wieso sollte es also bei Céline Dion anders sein? Sie kam, sie sang und sie geriet in Vergessenheit - die Europäer hatten sie abgelehnt. 1992 sang Céline Dion den Titelsong in der Walt-Disney-Produktion „Die Schöne und das Biest“. Kurz darauf kam sie mit dem 1989 in Lausanne beim Song Contest präsentierten Lied bis auf Platz 4 der USA-Charts. Der Durchbruch war geschafft! Alle, die damals nicht an sie und ihr außergewöhnliches Talent glauben wollten, waren auf einmal total von ihr angetan. Mit Songs wie “The Power of Love“ , “Think Twice“, “My Heart will go on“ (Titelsong von "Titanic") war sie nicht mehr aus den Charts wegzudenken. Unzählige Grammys und Oscars kamen dazu. Céline Dion avancierte zu der größten Pop-Diva der 90er Jahre. Diese glanzvolle Weltkarriere hätte Jahre vorher beginnen können, wenn die Europäer gelernt hätten, den eigenen Produkten zu vertrauen.

Zurück aber ins Jahr 1989 in Lausanne: Den Auftakt machten die San-Remo-Sieger des Jahres Fausto Leali und Anna Oxa. Sie hätten zwar gewollt (Avrei voluto), dass sie auch den Grand Prix gewinnen, aber dazu kam es nicht. Sie teilten sich mit der griechischen Sängerin Marianna den neunten Rang.

Aus Israel kam der 12-jährige Gili, begleitet von Galit, die schon ein paar Jahre älter war. Sein Song über die Straße des Königs (Derech ha´melech) brachte ihm den zwölften Rang. Wesentlich besser erging es seiner gleichaltrigen Kollegin Nathalie Pâque aus Frankreich. Sie wurde nämlich Achte, indem sie nicht nur das Leben stahl (J´ai volé la vie), sondern auch den anderen Konkurrenten ein paar Punkte. Auf Grund massiver Proteste änderte die EBU die Altersregel und entschied, dass alle Teilnehmer das 16. Lebensjahr vollendet haben müssen, um teilnahmeberechtigt zu sein.

Kiev Connolly aus Irland ersang das schlechteste Ergebnis aller Zeiten für seine Heimat. Die Türken traten sehr folkloristisch auf, die Zeit war für solche Songs einfach noch nicht reif genug. Gleiches galt auch für die belgische Sängerin Ingeborg oder auch für die luxemburgische Gruppe Park Café, deren Leassängerin Margret Parke eine gebürtige Amerikanerin ist. Ihr starker Akzent machte den Titel “Monsieur“ zunichte.

Die spanische Sängerin Nina schwor, dass sie nur für die Liebe geboren sei (Nacida para amar), was aber anscheinend nur den männlichen Juroren imponierte, sie wurde Sechste. Die Gruppe Da Vinci aus Portugal konnte auch nicht besonders überzeugen, wie auch die Schweizer Gruppe Furbaz und auch der Star aus Deutschland, Nino de Angelo. Der in Karlsruhe geborene 26-jährige Sänger gehörte im Vorfeld des Wettbewerbs gemeinsam mit dem schwedischen Künstler Tommy Nilsson zu den aussichtsreichsten Kandidaten. Seine Darbietung wirkte verkrampft und von Nervosität geprägt. Er landete ganz abgeschlagen auf dem vierzehnten Rang. Sein Titel “Flieger“ stammte von Dieter Bohlen, der auch für den österreichischen Beitrag “Nur ein Lied“, vorgetragen vom 19-jährigen Thomas Forstner, verantwortlich zeichnete. Sein Schützling aus dem österreichischen Steier  konnte sich allerdings viel besser verkaufen: Er wurde Fünfter.

Gewonnen hat aber ein Land, das keiner auf seiner Rechnung hatte: Jugoslawien. Schon nach der dritten Wertung deutete sich an, dass die Gruppe Riva den Sieg davontragen würde. Der Titel “Rock me“ stammt von Rajko Dujmic, der auch die Beiträge von 1987 und 1988 geschrieben hatte und mit sehr gute Resultaten deutlich machte, dass die jugoslawische Musik den Anschluss zu den anderen Nationen gefunden hatte. Das Schweizer Publikum reagierte nicht gerade enthusiastisch während der Siegerehrung. Fast gänzlich fehlender Applaus und ein zum Teil bereits aufbrechendes Publikum waren die Reaktionen auf diesen überraschenden Sieg. Einen Hit konnten Riva mit ihrem Siegertitel nicht landen. 

(Apostolos Gussios)

Die Teilnehmer 

1.

ITALIEN

Anna Oxa & Fausto Leali 

„Avrei voluto”

2.

ISRAEL

Gili & Galit

„Derech Ha-Melech”

3.

IRLAND

Kiev Connolly & The Missing Passengers

„The real me”

4.

NIEDERLANDE

Justine Pelmelay

„Blijf zoals je bent”

M.: F. Fasano 

T.: F. Ciani & F. Berlincioni

D.: Mario Natale

M.: Shaike Paikov

T.: Shaike Paikov

D.: Shaike Paikov

M.: Kiev Connolly

 T.: Kiev Connolly

D.: Noel Kelehan 

M.: Jan Kisjes 

T.: Jan Kisjes

D.: Harry van Hoof

Platz: 

9

Punkte: 

56

Platz: 

12

Punkte: 

50

Platz: 

18

Punkte: 

21

 Platz: 

15

Punkte: 

45

5.

TÜRKEI

Pan

 „Bana Bana”

6.

BELGIEN

Ingeborg

„Door de wind”

7.

VER. KÖNIGREICH 

Live Report

„Why do I always get it wrong”

8.

NORWEGEN

Britt Synnøve Johansen

„Venners nærhet”

M.: Timur Selçuk 

T.: Timur Selçuk 

D.: Timur Selçuk

M.: Stef Bos 

T.: Stef Bos

 D.: Freddy Sunder

M.: Brian Hodgson 

 T.: John Beeby 

D.: Ronnie Hazlehurst

M.: Inge Enoksen

T.: Leiv N. Grotte

D.: Peter Knutsen

Platz: 

21

Punkte:

5

Platz: 

19

Punkte: 

13

Platz: 

2

Punkte: 130

Platz: 

17

Punkte: 

30

9.

PORTUGAL

Da Vinci

 „Conquistador”  

10.

SCHWEDEN

Tommy Nilsson

„En dag”

11.

LUXEMBURG

Park Café

„Monsieur”

12.

DÄNEMARK

Birthe Kjaer

  „Vi maler byen rød” 

M.: Ricardo

T.: Pedro Luis

D.: Luis Duarte

M.: Tim Norell & Ola Hakansson 

T.: T. Norell, O. Hakansson & Alexander Bard

D.: Anders Berglund

M.: Maggie Parke & Gast Waltzing

T.: M. Parke, Bernard Longcheval & Yves Lacomblez

D.: Benoit Kaufman

M.: Søren Bundgaard

 T.: Keld Heick

D.: Henrik Krogsgaard / Benoit Kaufman

Platz: 

16

Punkte: 

39

Platz: 

4

Punkte: 110

Platz: 

20

Punkte: 

8

Platz: 

3

Punkte: 111

13.

ÖSTERREICH

Thomas Forstner

„Nur ein Lied”

14.

FINNLAND

Anneli Saaristo

„La dolce vita”

15.

FRANKREICH

Nathalie Pâque

„J'ai volé la vie”

16.

SPANIEN

Nina

„Nacida para amar”

M.: Dieter Bohlen

T.: Joachim Horn Bernges

D.: -

M.: Matti Puurtinen

 T.: Turkka Mali

D.: Ossi Runne

M.: Guy Matteoni & G.G. Candy 

 T.: Sylvian Lebel

D.: Guy Matteoni

M. & T.: Juan Carlos Calderón

D.: Juan Carlos Calderón

Platz: 

5

Punkte: 

92

Platz: 

7

Punkte: 

76

Platz:

 8

Punkte: 

60

Platz:

 6

Punkte: 

88

17.

ZYPERN

Fanny Polymeri & Yannis Savidakis

„Apopse as vrethoume”

18.

SCHWEIZ

Furbaz

„Viver senza tei”

19.

GRIECHENLAND

Mariana

„To dikou sou asteri”

20.

ISLAND

Daniel Agust Haraldsson

„Pad sem enginn sér”

M.: Marios Meletiou

T.: Efi Meletiou

D.: Haris Andreadis

M.: Marie Louise Werth

T.: Marie Louise Werth

D.: Benoit Kaufman

M.: Mariana & Yannis Kyris

 T.: Villy Sanianou

D.: Giorgios Niarchos

M.: Valgeir Gudjonsson

 T.: Valgeir Gudjonsson

D.: -

Platz: 

11

Punkte:

51

Platz:

  13

Punkte: 

47

Platz:

 9

Punkte: 

56

Platz: 

22

Punkte: 

0

21.

DEUTSCHLAND

Nino de Angelo

„Flieger”

22.

JUGOSLAWIEN

Riva

„Rock me”

M.: Dieter Bohlen

T.: Joachim Horn-Bernges

D.: -

M.: Rajko Dujmic

T.: Stevo Cvikic

D.: Nikica Kalogjera

Platz: 

14

Punkte: 

46

Platz: 

1

Punkte: 

137

Die Wertung 

Das Scoreboard

Aus der Presse