9. Eurovision Song Contest 1964
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Datum: 23. März 1964 Ort: Kopenhagen - Dänemark Pausenact: Ballett Harlequinade Voting: 10 Juroren pro Land / Jeder Juror bewertet alle Lieder, die besten 3 Lieder bekommen jeweils die Punkte 5-3-1 |
Halle: Tivolis Koncertsal |
Moderation: Lotte Wæver |
SIEGER :
ITALIEN
GIGLIOLA CINQUETTI
"Non ho l'étà"
Musik: Nicola Salerno (Nisa)
Text: Mario Panzeri
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Non
ho l'età E
non avrei
Lascia
che io viva
Non
ho l'età Se
tu vorrai
Lascia
che io viva Non
ho l'età Se
tu vorrai |
GRAND PRIX UND DIE POLITIK
In
Kopenhagen, der Hauptstadt Dänemarks, mit der Bronzestatue der Sirene, die
nach einer der beliebtesten Märchenfiguren Andersens von E. Eriksen geschaffen
wurde und am Hafen den Reisenden begrüßt, sammelte sich 1964 die Musikelite
Europas. Zum ersten Mal wurde der Song Contest in einem skandinavischen Land
ausgerichtet, desto ärgerlicher war es, dass Schweden in diesem Jahr keinen
Vertreter entsenden konnte. Ein Streik der Künstlerschaft des Landes
verhinderte eine Teilnahme. In letzter Minute wurde jedoch beschlossen, den Song
Contest zu übertragen, da der Streik am 20.03.1964 beendet wurde. An dessen
Stelle gab Portugal sein Debüt mit Antonio Calvario. Diese Teilnahme, ebenso wie die
Spaniens, sorgte für viel Aufregung, weil das damalige politische System der
beiden Länder in Skandinavien abgelehnt wurde. Trotzdem zeigten sich die
Fernsehverantwortlichen beider Länder nicht bereit, den Beitrag des Landes zurückzuziehen.
Das forderte den Organisatoren große Sorgfalt bei den Sicherheitsmaßnahmen ab
und erforderte starke polizeiliche Präsenz rund um die Tivoli Konzerthalle. Das Punktesystem des vorigen Jahres konnte leider nicht weitergeführt werden. Nun sollten wieder nur die drei erstplatzierten Lieder von jeder nationalen Jury prämiert werden : Fünf Punkte für das beste Lied, drei Punkte fürs zweitbeste Lied, und das drittbeste Lied erhielt einen Trostpunkt. Hugues
Aufray aus Luxemburg eröffnete den musikalischen Teil des Abends. Sein Mut
wurde mit dem vierten Rang honoriert. Anneke Grönloh aus den Niederlanden konnte wenig
überzeugen, wie auch Arne Bendiksen aus Norwegen, dessen Sieg schon im
nationalen Finale eine Sensation war. Denn da galt als unbestrittene Favoritin
die 17jährige Wencke Myhre und ihr späterer Sommerhit "La meg voere ung".
Der dänische Vertreter Bjørn Tidmand musste sich mit dem neunten Platz
zufrieden geben. Vom
kühlen Norden führte die musikalische Reise ins Herz Europas. Österreich fand
in der Person von Udo Jürgens einen würdigen Vertreter. Er stellte die Frage
"Warum nur, warum?", und die Juroren antworten mit einem
hervorragenden sechsten Platz. Dieses Lied sollte das Startbrett für den 30jährigen
in Ottmanach/Kärnten in Österreich geborenen Sänger werden. Der
Star des Abends kam aus Großbritannien. Matt Monro hatte seit Anfang der 60er
Jahre einige Hits auf dem Markt - wie „Portrait of my Life“, „My Kind of
Girl“, „From Russia with Love“ u.v.a. In Kopenhagen sang er über seine
Vorliebe für die kleine Dinge des Lebens, wurde jedoch nur Zweiter. Aus
deutscher Sicht verlief dieser Song Contest sehr negativ. Denn Nora Nova ersang
die erste Nullrunde eines deutschen Beitrags und bildete zusammen mit der
Schweizerin Anita Traversi (deutsche Schlagerfestspiele 1963 Platz 2 mit dem
Lied "Ob in Bombay, ob in Rio"), die schon zum zweiten Mal ihr Land
vertrat, und den Vertretern Jugoslawiens und Portugals das Schlusslicht der
Veranstaltung. Stichwort
Portugal: Man fuhr trotz Vorwarnungen nach Kopenhagen. Die Bombendrohung wurde
zum Glück nicht in die Tat umgesetzt. Aber während der Ankündigung des
belgischen Beitrags "Près de ma rivière", gesungen von dem in
Jugoslawien geborenen Sänger Robert Cogoi, gelang es einem Mann aus dem
Publikum, auf die Bühne zu kommen und seine politische Überzeugung zu äußern:
"Nieder mit Franco und Salazar". Man konnte ihn zum Glück
blitzschnell überwältigen und hinter die Bühne abführen. Die 16jährige Gigliola Cinquetti aus Italien behauptete in ihrem Song "Non ho l´étà", dass sie zwar sehr jung sei, um zu lieben (was auch stimmte), aber ihr Siegeswille war so reif , dass sie mit einem gewaltigen Vorsprung den ersten Sieg Italiens unter Dach und Fach brachte. Ihr Siegertitel war gleichzeitig auch der San-Remo-Gewinner und wurde der Hit des Jahres überall in Europa - und Gigliola sollte über Jahre die jüngste Grand-Prix-Siegerin bleiben.
(Apostolos Gussios)
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Die Teilnehmer |
1.
LUXEMBURG Hugues Aufray „Dès
que le printemps revient” |
2.
NIEDERLANDE Anneke Grönloh „Jij
bent mijn leven” |
3.
NORWEGEN Arne Bendiksen „Spiral” |
4.
DÄNEMARK Bjørn Tidmand „Sangen om dig” |
||||
M.:
Hugues Aufray T.: Jacques Plante D.: Jacques Denjean |
M.: Ted Powder T.: René de Vos D.: Dolf van
der Linden |
M.: Sigurd Jansen T.: Egil Hagen D.: Karsten Andersen |
M.: Aksel v. Rasmussen T.: Mogens Dam D.: Kai Mortensen |
||||
Platz: 4 |
Punkte: 14 |
Platz: 10 |
Punkte: 2 |
Platz: 8 |
Punkte: 6 |
Platz: 9 |
Punkte: 4 |
5.
FINNLAND Lasse Mårtenson „Laiskotellen” |
6.
ÖSTERREICH Udo Jürgens „Warum
nur, warum?” |
7. FRANKREICH Rachel „Le
chant de Mallory” |
8.
VER. KÖNIGREICH Matt Monro „I
love the little things” |
||||
M.: Lasse Mårtenson
T.: Sauvo Puhtila D.: George de Godzinsky |
M.: Udo Jürgens T.: Udo Jürgens D.: Johannes Fehring |
M.: André Popp T.: Pierre Cour D.: Franck Pourcel |
M.: Tony Hatch T.: Tony Hatch D.: Harry Rabinowitz |
||||
Platz: 7 |
Punkte: 9 |
Platz: 6 |
Punkte: 11 |
Platz: 4 |
Punkte: 14 |
Platz: 2 |
Punkte: 17 |
|
|||||||
9.
DEUTSCHLAND Nora Nova „Man
gewöhnt sich so schnell an das Schöne” |
10.
MONACO Romuald „Où
sont-elles passées?” |
11.
PORTUGAL Antonio Calvario „Oração |
12.
ITALIEN Gigliola Cinquetti „Non ho l’étà” |
||||
M.: Rudi von der Dovenmühle T.: Niels
Nobach D.: Willy Berking |
M.: Francis Lai T.: Pierre Barouh D.: Michel Colombier |
M.: Jodo Nobre T. : Francisco Nicholson
& Rogério Bracinha D.: Kai Mortensen |
M.: Nicola Salerno
(Nisa) T.: Mario Panzeri D.: Gianfranco Monaldi |
||||
Platz: 13 |
Punkte: 0 |
Platz: 3 |
Punkte: 15 |
Platz: 13 |
Punkte: 0 |
Platz: 1 |
Punkte: 49 |
13.
JUGOSLAWIEN Sabahudin Kurt „Zivot
je sklopio krug” |
14.
SCHWEIZ Anita Traversi „I
miei pensieri” |
15.
BELGIEN Robert Cogoi „Près
de ma rivière” |
16.
SPANIEN Nelly,
Tim & Tony „Caracola” |
||||
M.: Srdjan Matijevic T.: Stefan Raickoviv D.: Radivoj Spasic |
M.: Giovanni Pelli T.: Sanzio Chiesa D. : Fernando Paggi |
M.: Robert Cogoi T.: Robert Cogoi D.: Henri Segers |
M.: Fina de Calderón T.: Fina de Calderón D.: Rafael Ibarbia Serra |
||||
Platz: 13 |
Punkte: 0 |
Platz: 13 |
Punkte: 0 |
Platz: 10 |
Punkte: 2 |
Platz: 12 |
Punkte: 1 |
Die Wertung |
* | LU | NL | NO | DK | FI | AT | FR | GB | DE | MC | PT | IT | YU | CH | BE | ES | Pkt. | Pl. |
Luxemburg | 3 | 3 | 5 | 3 | 14 | 4 | ||||||||||||
Niederlande | 1 | 1 | 2 | 10 | ||||||||||||||
Norwegen | 5 | 1 | 6 | 8 | ||||||||||||||
Dänemark | 1 | 3 | 4 | 9 | ||||||||||||||
Finnland | 3 | 3 | 3 | 9 | 7 | |||||||||||||
Österreich | 5 | 1 | 5 | 11 | 6 | |||||||||||||
Frankreich | 1 | 3 | 5 | 3 | 1 | 1 | 14 | 4 | ||||||||||
Ver.Königreich | 1 | 5 | 3 | 1 | 1 | 1 | 5 | 17 | 2 | |||||||||
Deutschland | 0 | 13 | ||||||||||||||||
Monaco | 3 | 5 | 3 | 1 | 3 | 15 | 3 | |||||||||||
Portugal | 0 | 13 | ||||||||||||||||
Italien | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 | 3 | 3 | 5 | 5 | 3 | 5 | 49 | 1 | |||||
Jugoslawien | 0 | 13 | ||||||||||||||||
Schweiz | 0 | 13 | ||||||||||||||||
Belgien | 1 | 1 | 2 | 10 | ||||||||||||||
Spanien | 1 | 1 | 12 |