19. Eurovision Song Contest 1974

 

Datum: 6. April 1974 

Ort:   Brighton - Vereinigtes Königreich

Pausenact: The Wombles

Voting:   10 Juroren pro Land / Jeder Juror wertet für seinen Favoriten

 

 

 

 

Halle: The Dome

   

    Moderation: Katie Boyle

 

 

 

                        

         SIEGER :

 

       

 

        SCHWEDEN

 

       ABBA

 

        "Waterloo"                         

 

  

       

      Musik:  Benny Andersson & 

       Bjoern Ulvaeus

 

     Text: Stikkan Andersson

 

My my, at Waterloo 

Napoleon did surrender
Oh yeah, and I have met 

My destiny in quite a similar way
The history book on the shelf 

Is always repeating itself

 

Waterloo - I was defeated

You won the war
Waterloo - Promise to love you For ever more
Waterloo - Couldn't escape 

If I wanted to
Waterloo - Knowing my fate is To be with you
Whoa... Waterloo - 

Finally facing my Waterloo

 

My my, I tried to hold you back But you were stronger
Oh yeah, and now it seems 

My only chance is giving up the fight
And how could I ever refuse 

I feel like I win when I lose

 

Waterloo - I was defeated

You won the war
Waterloo - Promise to love you For ever more
Waterloo - Couldn't escape

If I wanted to
Waterloo - Knowing my fate is To be with you
Whoa... Waterloo - 

Finally facing my Waterloo

So how could I ever refuse

I feel like I win when I lose

Waterloo - Couldn't escape 

If I wanted to
Waterloo - Knowing my fate is To be with you
Whoa... Waterloo 

Finally facing my Waterloo
Oo... Waterloo - Knowing my fate is To be with you
Whoa... Waterloo - 

Finally facing my Waterloo

 

 

 

 

 

 

LEGENDEN DER MUSIK

 

 

 

 

 

 

 

Luxemburg konnte aus Kostengründen den ESC nicht zum zweiten Mal hintereinander ausrichten. Deswegen fand das Spektakel zum fünften Mal in Großbritannien statt - obwohl die Briten bis zu diesem Zeitpunkt nur einmal gewonnen hatten. Durch die Sendung führte zum vierten Mal seit 1960 Katie Boyle. Das hat keine andere Moderatorin geschafft.

Das Wertungssystem der letzten drei Jahren konnte sich leider wegen Uneinigkeit unter den Juroren nicht bewähren. 48 Stunden vor der Veranstaltung griff die EBU auf das Wertungssystem der 50er und 60er Jahre zurück. Außer den Briten und den Italienern erhoben alle anderen Teilnehmer Einspruch gegen diese Entscheidung, und Deutschland drohte sogar mit einer Absage für das nächste Jahr, sollte bis dahin nichts in Richtung Wertung unternommen werden.

Das Startfeld der 18 Teilnehmerländer wurde kurzfristig auf nur 17 reduziert. Der französische Staatspräsident George Pompidou war gestorben, und die Regierung in Paris hatte den 06. April zum Staatstrauertag erklärt. Frankreich musste seinen Beitrag - Startnummer 14 -  “La vie à 25 ans”, gesungen von Dani, zurückziehen.

Griechenland nahm zum ersten Mal teil. 7 Jahre Diktatur waren gerade überstanden, und man wollte sich endlich als  freies Land in Europa zeigen. Der ESC war eine gute Gelegenheit. Nana Mouskouri lehnte eine weitere Teilnahme ab, und ein Versuch des griechischen Fernsehens, Mikis  Theodorakis zu engagieren, scheiterte auch.

Portugal litt aber noch immer unter dem Diktator Marcello Caetano. Der junge Sänger Paulo de Carvalho sollte mit seinem Titel “E Depois Do Adeus” Geschichte schreiben, obwohl er nur auf dem 14. Platz landete. Denn sein Titel war das Startzeichen der Nelkenrevolution, der friedlichen Bewegung der Streitkräfte (MFA) am 24. April 1974. Als das Lied an diesem Abend um 23 Uhr im Radio gespielt wurde, begann der Marsch nach Lissabon, um den Staat von seinem Diktator zu erlösen.

Auch die Italiener haben ihrem Beitrag “Si” eine politische Bedeutung gegeben, deswegen wurde der ESC nicht live übertragen, sondern erst am 12. Mai. Der Grund dieser Zeitverzögerung war ein Referendum über die Reform des Ehescheidungsrecht, die am Montag nach dem Grand Prix stattfinden sollte. Die konservativen Kreise befürchteten eine Manipulation der Bevölkerung in Richtung “PRO” gesetzliche Ehescheidung, wenn Gigliola Cinquetti - Gewinnerin des Jahres 1964 und zum zweiten Mal für Italien am Start – so oft das Wort “Si“=JA verkündete.

Romuald war zum dritten Mal dabei, diesmal wieder für Monaco. Anne Karine Strøm aus Norwegen (Mitglied der Gruppe Bendik Singers - Norwegen 1973), trat als Solistin auf.

Neben Gigliola Cinquetti waren aber auch andere Stars an diesem Abend zu sehen und zu hören. Dass Ireen Sheer dringend ihre französische Aussprache trainieren sollte, bemerkte man während ihres luxemburgischen Titels „Bye, bye I love you“, dem ersten Beitrag von Ralph Siegel in der ESC-Geschichte. Mouth & MacNeal zauberten für die Niederlande eine witzige Show auf die Bühne, sodass sie zum Schluss der Veranstaltung nicht nur einen Stern sahen (I see a star), sondern auch genügend Punkte für einen dritten Rang. Die gebürtige Australierin Olivia Newton-John ging für das Gastgeberland ins Rennen, sie kam aber über den vierten Platz nicht hinaus.

Wesentlich schlimmer sah es für die beiden deutschsprachigen Lieder des Abends aus. Sowohl Piera Martell aus der Schweiz als auch das Gesangsduo und Ehepaar Cindy & Bert aus Deutschland landeten auf dem vierzehnten und letzten Platz - in der Gesellschaft von Anne Karine Strøm aus Norwegen und dem portugiesischen Künstler. Die guten Zeiten für den deutschen Schlager waren endgültig vorbei.

Alle diese großen Namen boten eine riesige Show, sie mussten sich aber zum Schluss durch die bis dato im restlichen Europa unbekannte schwedische Gruppe ABBA geschlagen geben. 

Für Agnetha, Benny, Björn & Anna-Frida hatte nun die große Stunde geschlagen. Die vier Schweden waren jung, frisch, dynamisch, revolutionär und poppig. Ihr Sieg wurde in ihrem Land dementsprechend gefeiert, niemand hätte damals geahnt, welcher Erfolg dieser Gruppe noch bevorstand. Denn 500 Millionen Zuschauer wurden unbewusst Zeuge der Geburt einer Legende: der Gruppe ABBA.

 

(Apostolos Gussios) 

 

 

 

Die Teilnehmer 

 

 

 

1.

FINNLAND

Carita

„Keep me warm

2.

VER.KÖNIGREICH

Olivia Newton-John

Long live love

3.

SPANIEN

Peret

Canta y se feliz

4.

NORWEGEN

Anne-Karine Strøm

The first day of love

M.: Eero Koivistoinen

T.: Hector

D.: Ossi Runne

M. & T.: Valerie Avon & Harold Spiro

D.: Nick Ingman

M.& T.: Pedro Pubill Calaf (Peret)

D.: Juan Carlos Calderon 

M.: Frode Thingnaes

T.: Philip Krusej

D.: Frode Thingnaes

Platz: 

13

Punkte:

4

Platz: 

4

Punkte: 

14

Platz: 

9

Punkte: 

10

Platz: 

14

Punkte: 

3

 

 

5.

GRIECHENLAND

Marinella

 „Krassi, thalassa e t'agori mou”

6.

ISRAEL

The Poogy Group

Natati la khaiai”

7.

JUGOSLAWIEN

The Korni Group

Generacija '42”

8.

SCHWEDEN

ABBA

Waterloo”

M.: George Katsaros 

T.: Pythagoras

D.: George Katsaros

M.: Dani Sanderson 

T.: D. Sanderson & Alon Oleartchick

D.: Yonathan Rechter

M.: Kornelije Kovac

T.: Kornelije Kovac

D.: Zvonimir Skerl

M.: Benny Andersson & Bjoern Ulvaeus

T.: Stikkan Andersson

D.: Sven-Olof Waldorff

Platz: 

11

Punkte:

 7

Platz: 

7

Punkte: 

11

Platz:

 12

Punkte: 

6

Platz: 

1

Punkte: 

24

                         

 

9.

LUXEMBURG

Ireen Sheer

Bye, bye, I love you” 

10.

MONACO

Romuald 

Celui qui reste et celui qui s'en va”

11.

BELGIEN

Jacques Hustin

Fleur de liberté”

12.

NIEDERLANDE

Mouth & MacNeal

   „I see a star”  

M.: Ralph Siegel

T.:  Michael Kunze & Humbert Ibach

D.: Charles Blackwell

M.: Jean-Pierre Bourtayre

T.: Michel Jourdan

D.: Raymond Donnez

M.: Jacques Hustin

T.: Frank P. Gerald 

D.: Pierre Chiffre

M.: Hans van Hemert

  T.: Hans van Hemert

D.: Harry van Hoof

Platz: 

4

Punkte: 

14

Platz: 

4

Punkte: 

14

Platz: 

9

Punkte: 

10

Platz: 

3

Punkte: 

15

                                          

                    

13.

IRLAND

Tina

Cross your heart"

14.

DEUTSCHLAND

Cindy & Bert

Die Sommermelodie

15.

SCHWEIZ

Piera Martell 

Mein Ruf nach dir”

16.

PORTUGAL

Paulo de Carvalho

E depois do adeus”

M.: Paul Lyttle

T.: Paul Lyttle

D.: Colman Pearce

M.: Werner Scharfenberger 

T.: Kurt Feltz

D.: W. Scharfenberger

M.: Pepe Ederer

 T.: Pepe Ederer

D.: Pepe Ederer

M.: José Calvario

T.:  José Niza

D.: José Calvario

Platz: 

7

Punkte: 

11

Platz: 

14

Punkte: 

3

Platz: 

14

Punkte:

 3

Platz: 

14

Punkte: 

3

 

 

17.

ITALIEN

Gigliola Cinquetti

„Si

M.: Mario Panzeri & Daniele Pace

T.: Lorenzo Pilat & Carrado Conti

D.: Gianfranco Monaldo

Platz:

 2

Punkte: 

18

 

 

 

Die Wertung

 

* FI GB ES NO GR IL YU SE LU MC BE NL IE DE CH PT IT Pkt. Pl.
Finnland   1       2             1         4 13
Ver.Königreich 1       1   4       1   1 2 1   3 14 4
Spanien       2         1 3   1   1   2   10 9
Norwegen               1   1 1             3 14
Griechenland               2       4       1   7 11
Israel   2           1       2 1     2 3 11 7
Jugoslawien 1   1               1         1 2 6 12
Schweden 5   1 2   2 1   1     3 1 2 5 1   24 1
Luxemburg     1   1 2 2     1 1   3 1     2 14 4
Monaco     2 1   1   1 2   2   1 2 1 1   14 4
Belgien       2 5       3                 10 9
Niederlande 1     1 2 1 3 3     1   1 1   1   15 3
Irland   1 2 2   1   2 2 1               11 7
Deutschalnd         1           1       1     3 14
Schweiz   1                 1     1       3 14
Portugal     1                       2     3 14
Italien 2 5 2     1     1 4 1   1     1   18 2

 

 

 

             

 

Das Scoreboard

 

 

 

 

 

 

 

   

Presseberichte