42. Eurovision Song Contest 1997

 

Datum:  3. Mai 1997 

Ort:   Dublin - Irland

Pausenact: Boyzone : "Let the message run free"

Voting:  Televoting (freiwillig) und Jurywertung

11 Juroren pro Land bewerten jedes Lied mit 1 - 5 Punkten, das Gesamtergebnis ergibt eine Rangfolge, die ersten Zehn bekommen die Punkte 12-10-8-7...3-2-1, ebenso wie die ersten Zehn des Televoting

 

 

 

 

Halle: Point Theatre 

Moderation: Carrie Crowley & Ronan Keating

  SIEGER :

 

 

 

VEREINIGTES

 KÖNIGREICH

 

KATRINA & THE WAVES

 

    "Love shine a light"

 

 Musik & Text:

Kimberley Rew

Love, shine a light in every corner of my heart
Let the love light carry
Let the love light carry
Light up the magic in every little part
Let our love shine a light in every corner of our hearts

Love, shine a light in every corner of my dream
Let the love light carry
Let the love light carry
Like the mighty river flowing from the stream
Let our love shine a light in every corner of my dream

And we're all gonna shine a light together
All shine a light to light the way
Brothers and sisters in every little part
Let our love shine a light in every corner of our hearts

Love, shine a light in every corner of the world
Let the love light carry
Let the love light carry
Light up the magic for every boy and girl
Let our love shine a light in every corner of the world

And we're all gonna shine a light together
All shine a light to light the way
Brothers and sisters in every little part
Let our love shine a light in every corner of our hearts

And we're all gonna shine... 

 

 

 

 

EINE NEUE ÄRA BEGINNT  

 

Viele Künstler schafften es zwar, mit ihrem Grand-Prix-Beitrag im eigenen Land Erfolg zu haben, nicht jedoch auf dem europäischen Musikmarkt. Bis auf Gina G und Edyta Gorniak  ist es keinem weiteren Interpreten der 90er Jahre gelungen, die Teilnahme beim Song Contest entsprechend zu vermarkten. Die Bemühungen vieler Nationen, sich mit guter Musik zu präsentieren, scheiterten an dem mangelhaften Interesse der Medien, und die Beteiligung der ehemaligen Ostblockländer brachte auch nicht viel Neues. Viele Lieder aus diesen Regionen besaßen zwar eine eigene Besonderheit, sie waren jedoch weit davon entfernt, die europäische Musikszene neu zu gestalten bzw. zu revolutionieren. Die Zukunft des Wettbewerbs schien ungewiss. Die EBU führte einige Veränderungen ein, in der Hoffnung, dass der Wettbewerb wieder an Qualität gewinnt. Die Jurys existierten zwar noch immer, aber die das Televoting sollte sie in den kommenden Jahren ersetzen. Denn die Fernsehzuschauer durften endlich per TED über Sieg und Niederlage bestimmen. Österreich, Deutschland, die Schweiz, Schweden und das vereinigte Königreich machten sofort Gebrauch von den neuen Möglichkeiten, alle andere Nationen begannen ein Jahr später damit. Ein Qualifikationsverfahren wurde auch festgelegt: Alle Länder kamen in eine Rangliste, die durch die gesamte Punktzahl jedes Landes binnen der letzten fünf Jahre berechnet wurde. Das Siegerland plus die fünf stärksten europäischen Nationen (Deutschland, UK, Italien, Spanien & Frankreich) sollten immer gesetzt sein. Das restliche Teilnehmerfeld, das eigentlich nur aus 23 Teilnehmer bestehen sollte, wurde von dem eingeführten Ranking ausgefüllt. Außerdem war der Einsatz des Orchesters nicht mehr verpflichtend. 

Mit  Hilfe zahlreicher Sponsoren wollte das irische Fernsehen bei der Auferstehung der Veranstaltung helfen. Am Beginn der Liveübertragung sendeten ehemalige Grand- Prix-Künstler, unter anderem die beiden Herren von ABBA, Johnny Logan und Céline Dion ihre Glückwünsche an die 25 Delegationen, die sich in Dublin der Konkurrenz stellten. Das Publikum im Point Theatre und die Fernsehzuschauer wurden begrüßt von Carrie Crowley und von Ronan Keating, Sänger der erfolgreichen irischen Band Boyzone und Idol von Millionen Teenies. Solche Persönlichkeiten waren notwendig für den Contest, obwohl er nicht der einzige Star des Abends bleiben sollte.

Den Auftakt machten die Zyprioten. Der Beitrag "Mana mou" war eine Angelegenheit der Familie Konstantinou. Die älteste Schwester Konstantina, selbst Grand-Prix–Teilnehmerin 1983 in München, schrieb die Musik und den Text des Liedes. Ihre beiden jüngsten Geschwister Hara und Andreas standen als Interpreten auf der Bühne. Nach anfänglichen Problemen während der Probewoche konnten sie sich im Finale richtig steigern und holten mit dem fünften Platz  wie Anna Vissi 1982 das beste Ergebnis für die Insel.

Die Türkei, seit 1975 dabei, konnte bis dahin nie solch eine hohe Platzierung erreichen. Die Vorjahresvertreterin Sebnem Paker startete zum zweiten Mal für das Land. Ihr „Dinle“ bekam viel Applaus und genauso viele Punkte, die ihr einen hervorragenden dritten Platz bescherten. Selbst Griechenland hatte nach fast 20 Jahren gemeinsamer Teilnahmen endlich einige Punkte übrig für einen türkischen Beitrag. Sebnem selbst wurde in ihrem Land als die Siegerin gefeiert.

Ein Wiedersehen gab es auch mit Maarja-Liis Iluus aus Estland, die bereits 1996 für das kleine Land im baltischen Meer ins Rennen ging und Fünfte wurde. Diesmal reichte es für den Titel „Keelatud maa“ nur zum achten Rang.

Weiter ging es mit Tor Endresen aus Norwegen, der Jahre lang versucht hatte, sein Land beim Song Contest zu vertreten, jedoch ohne Erfolg. 1997 war es aber soweit, er konnte trotzdem den Erwartungen seiner Landsleute nicht gerecht werden und unterbrach mit einer Nullrunde die gute Serie der norwegischen Teilnehmer in den 90er Jahren. Bettina Soriat aus Österreich konnte auch nicht überzeugen, ebenso wenig Barbara Berta aus der Schweiz, Mrs. Einstein aus den Niederlanden und Bianca Shomburg aus Deutschland. Alle drei Länder waren nach Beendigung der Auswertung im hinteren Feld aufzufinden.

Italien machte „versehentlich“ wieder mit, denn das italienische Fernsehen verschlief den Absagetermin bei der EBU, und nun drohte eine hohe Geldstrafe. Desto größer war die Überraschung der Sieger des San-Remo-Festivals, als sie kurzfristig erfuhren, dass sie am Song Contest teilnehmen können. Die Gruppe Jalisse trat mit dem San-Remo–Siegertitel "Fiumi di parole" auf. Mit dem vierten Platz konnte man zufrieden sein, wenn man bedenkt, dass das Gesangduo aus Italien kaum die Zeit hatte, ein neues Arrangement für sein Lied zu fertigen.

Die britische Formation Katrina and The Waves hatte bereits 1985 mit dem Titel "Walking on Sunshine" einen Welthit gehabt. Die Teilnahme beim Song Contest sollte ihnen zum Comeback verhelfen, was schließlich auch gelungen ist. Mit dem hitverdächtigen Song "Love shine a light" holten sie den fünften Sieg für das Vereinigte Königreich und waren damit in vielen europäischen Charts vertreten. In Deutschland kam der Titel bis auf Platz 60, in Großbritannien reichte es "nur" bis Platz 3. der britischen Charts. Die Reformen der EBU hatten sich positiv ausgewirkt, und man konnte endlich aufatmen.

Obwohl Katrina die einzige Künstlerin dieser Veranstaltung war, die eine internationale Karriere vorzuweisen hatte, stand der Song Contest unter dem Zeichen einer anderen Interpretin: Alla Pugacheva aus Russland: Die 48-jährige Moskauerin galt seit über 20 Jahren als die Tina Turner Russlands, und sie war so erfolgreich wie kein anderer Künstler ihres Landes. Es war also selbstverständlich, dass die russische "Prima Donna" (so der Titel des Liedes) um den Sieg kämpfen würde. Man sollte jedoch den Tag nicht vor dem Abend loben. A. Pugacheva schaffte es zwar, ihre Gesangsqualität unter Beweis zu stellen, ihr Auftritt war jedoch nicht so professionell wie erwartet, eher enttäuschend und peinlich. So kam es, dass die erste Diva des Abends  - und als sichere Grand-Prix-Siegerin schon gefeiert - ganz abgeschlagen auf dem 15. Rang landete. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte dem Star des Abends klar werden müssen, dass der Song Contest seine eigenen Regeln hat und dass Namen eigentlich unwichtig sind. In drei Minuten muss eben alles perfekt sitzen, um siegen zu können. Das war bei A. Pugacheva nicht der Fall.

Den krönenden Abschluss des Abends lieferte der isländische Sänger Paul Oscar, einer der populärsten Künstler seines kleinen Landes. Umgeben von 5 Tänzerinnen, ließ er auf einem  Ledersofa die Vergangenheit einer berühmten Diva, die mittlerweile in Vergessenheit geraten war, Revue passieren. Sein Titel "Minn hinsti dans" (Mein letzter Tanz) fand nur beim Televoting viele Anhänger. Die Juroren in den restlichen Länder empfanden wohl diesen Auftritt ziemlich gewagt und zu außergewöhnlich, um ihn entsprechend mit Punkten zu belohnen. Nur Platz 20 für das modernste Lied der Veranstaltung.

(Apostolos Gussios)

 

Die Teilnehmer

 

1.

ZYPERN

Hára & Andréas Konstantinou

Mana mou”

2.

TÜRKEI

Sebnem Paker & Ethnic

Dinle

3.

NORWEGEN

Tor Endresen

San Francisco”

4.

ÖSTERREICH

Bettina Soriat

One step

M. & T.: Hára & Andréas Konstantinou

D.: Stavros Lantsias

M.: Levent Çoker

T.: Mehtap Alnitemiz

D.: Levent Çoker

M.: Tor Endresen & Arne Myksvoll

 T.: Tor Endresen

D.: Geir Langslet 

M.: Marc Berry

 T.: Marc Berry & Ina Siber

D.: -

Platz: 

5

Punkte: 

98

Platz: 

3

Punkte: 121

Platz: 

24

Punkte: 

0

 Platz: 

21

Punkte: 

12

 

 

5.

IRLAND

Marc Roberts

 „Mysterious woman”

6.

SLOWENIEN

Tanja Ribic

Zbudi se”

7.

SCHWEIZ

Barbara Berta

Dentro di me”

8.

NIEDERLANDE

Mrs. Einstein

Niemand heeft nog tijd”

M.: John Farry 

T.: John Farry  

D.: -

M.: Sasa Losic

 T.: Zoran Predin

 D.: Mojmir Sepe

M.: Barbara Berta

  T.: Barbara Berta

D.: Pietro Damiani

M.: Ed Hoojmans

T.: Ed Hoojmans

D.: Dick Bakker

Platz: 

2

Punkte: 157

Platz: 

10 

Punkte: 

60

Platz: 

22

Punkte:

5

Platz: 

22

Punkte:

5

                         

 

9.

ITALIEN

Jalisse

 „Fiumi di parole”

10.

SPANIEN

Marcos Llunas

Sin rencor”

11.

DEUTSCHLAND

Bianca Shomburg

Zeit”

12.

POLEN

Anna Maria Jopek

  „Ale jestem”  

M.: Fabio Ricci

  T.: Carmen di Domenico & Allessandra Drusian

D.: Lucio Fabbri

M.: Marcos Llunas 

T.: Marcos Llunas

D.: Toni Xucla

M.: Ralph Siegel

 T.: Bernd Meinunger

D.: -

M.: Tomasz Lewandowski 

  T.: Magda Czapinska

D.: Krzesimir Debski

Platz: 

4

Punkte: 114

Platz: 

6

Punkte:

96

Platz: 

18 

Punkte: 

22

Platz: 

11

Punkte: 

54

                                                              

 

13.

ESTLAND

Maarja-Liis Iluus

Keelatud maa”

14.

BOSNIEN & HERZEGOWINA

Alma Cardzic

Goodbye”

15.

PORTUGAL

Celia Lawson

Antes do adeus”

16.

SCHWEDEN

Blond

Bara hon älskar mig”

M.: Harmo Kallaste

T.: Kaari Sillamaa

D.: Tarmo Leinatamm

M.: Sinan Alimanovic & Milic Vukasinovic

 T.: Milic Vukasinovic

D.: Sinan Alimanovic 

M.: Thilo Krasmann

T.: Rosa Lobato de Faria

D.: Thilo Krasmann

M.: Stefan Berg

  T.: Stefan Berg

D.: Curt-Eric Holmquist

Platz: 

8

Punkte: 

82

Platz: 

18

Punkte: 

22

Platz: 

24

Punkte: 

0

 Platz: 

14

Punkte: 

36

 

 

17.

GRIECHENLAND

Marianna Zorba

Horepse”

18.

MALTA

Debbie Sverri

Let me fly”

19.

UNGARN

V.I.P.

Miert kell, hogy elmenj?”

20.

RUSSLAND

Alla Pugacheva

Primadonna”

M.: Manolis Marousselis 

T.: Manolis Marousselis

D.: Anakreon Papageorgiu

M.: Ray Agius

 T.: Ray Agius 

D.: Ray Agius

M.: Viktor Rakonczai & Sandor Jozsa

T.: Kriszina Bohor Fekete & Attila Környei

D.: Peter Wolf

M.: Alla Puhacheva

 T.: Alla Pugacheva

D.: Rutger Gunnarson 

Platz: 

12 

Punkte: 

39

Platz: 

9

Punkte: 

66

Platz: 

12

Punkte: 

39

Platz: 

15

Punkte: 

33

 

 

21.

DÄNEMARK

Koelig Kay

Stemmen i mit liv”

22.

FRANKREICH

Fanny

Sentiments songes”

23.

KROATIEN

ENI

Probudi me”

24.

VER. KÖNIGREICH

Katrina & The Waves

Love shine a light”

M.: Lars Pedersen

T.: Thomas Laegard (Koelig Kay)

D.: Jan Glaesel

M.: Jean Paul Dreau

 T.: Jean Paul Dreau

D.: Regis Dupré

M.: Davor Tolja 

 T.: Alida Sarar

D.: -i

M.: Kimberley Rew

 T.: Kimberley Rew

D.: Don Airey

Platz: 

16

Punkte: 

25

Platz: 

7

Punkte: 

95

Platz:

17

Punkte: 

24

Platz: 

1

Punkte: 227

 

 

25.

ISLAND

Paul Oscar

Minn hinsti dans  ”

M.: Trausti Haraldsson & Paul Oscar 

T.: Paul Oscar

D.: Szymon Kuran

Platz: 

20

Punkte: 

18

 

 

Die Wertung

 

* CY TR NO AT IE SI CH NL IT ES DE PL EE BA PT SE GR MT HU RU DK FR HR GB IS Pkt. PL.
Zypern     2   3 4 4 10 4 10 5   1   3   12 7   1 7 4 4 5 12 98 5
Türkei       7 2   6 2 7 12 12   6 12 5 6 7 10 6 4   6   4 7 121 3
Norwegen                                                   0 24
Österreich               3       1             5 3           12 21
Irland 8 6 3 10   1 7 4 10 6 8 7 8 8 10 10     8 5 10 10 6 12   157 2
Slowenien 2 10                   2 4 7 4   3 5   10   7 3   3 60 10
Schweiz                 2 3                               5 22
Niederlande   1                               4               5 22
Italien 6 5   1 1 10 10 7   8 4 8   6 12 3 5   3 7 4   10 3 1 114 4
Spanien 10 4     6 5 8 6 3   2 4     8   6 12 10 8 2 2       96 6
Deutschland       3     5   5                 3 1       5     22 18
Polen     4 8   7   1 1 2 6   3 4 2   1   7   5 3       54 11
Estland 1     6 8 3     12 4 7 6   1 1 1     4   8 8   10 2 82 8
Bosnien-Herz.   8   4     2       3         4             1     22 18
Portugal                                                   0 24
Schweden     8   5 6                             6     7 4 36 14
Griechenland 12   5             7               6   2     7     39 12
Malta 5 12 10   7       6 1       5     8       3 1 8     66 9
Ungarn   3     4             5 5         2       5 2 8 5 39 12
Russland     1 5   12   8         7                         33 15
Dänemark     7       1                 7 2             2 6 25 16
Frankreich 3 2 12   10 2 3 5       12 12 3 6 2 4   2 6 1       10 95 7
Kroatien 4                   1 3   2   5   8           1   24 17
Ver.Königreich 7 7 6 12 12 8 12 12 8 5 10 10 10 10 7 12 10 1 12 12 12 12 12   8 227 1
Island       2                 2     8               6   18 20

 

Die markierten Wertungen sind Televoting-Ergebnisse

 

 

Das Scoreboard

 

   

 

 

 

Aus der Presse