Guten morgen, habe heute nacht mal etwas
mehr geschlafen als die Nächte zuvor.
Und es wird so langsam Zeit, dass der
große Abend des Jahres 2011 endlich da
ist.
Ich hatte gestern noch Karten fürs
Jurorenfinale und konnte mir schon mal
einen Überblick über die Show
verschaffen. Die Stimmung in der Halle
war sehr gut und natürlich tobender
Applaus bei Lenas Vortrag. Die Show wird
mit einer einer neuen Version von "Satellite"
eröffnet an der auch die beiden
Moderatorinnen mitwirken und Lena da
doch noch kurz auftaucht. Das Lied wird
mit einem tollen Feuerwerk beendet. Ich
weiß nicht ob das am Bildschirm so rüber
kommt, aber in der Halle war das echt
toll. Durch die Auslosung gewinnen bzw.
verlieren für mich doch einige Titel an
Kraft. Für mich ist der Gewinner
Finnland mit der ersten Startnummer.
:Kommt sehr gut rüber und da war schon
richtig gute Stimmung da . Verloren
haben für mich die Titel von Irland,
Ungarn und Schweden, da sie unmittelbar
hintereinander kommen. Ich habe etwas
den Überblick verloren, da ich momentan
keinen Favoriten habe und es für mich
sehr stark auf den Auftrag heute abend
noch ankommen wird. Mal schauen wie das
heute abend die Zuschauer sehen, bzw.
die Juroren gestern gesehen haben. Heute
ist in Düsseldorf noch großes Programm
in der Stadt angesagt. Um 14.00 Uhr gibt
es einen Brauchtumsumzug, den ich mir
noch ansehen werde. Melde mich dann
später noch mal zurück. Ich denke meine
"Schreiberkollegen" werden hier dann
auch noch vom gestrigen abend auf
dem"Euroboat" berichten!
Horst
Um 18 Uhr
hatten die Big 5 Länder noch ihre letzte Pressekonferenz. Viel
Neues gab es nicht, eigentlich gar nichts.... dennoch die
Ergebnisse in der Zusammenfassung:
Frankreich:
Amaury hat bereits CDs in Südafrika und Kanada veröffentlicht,
nicht aber in Europa. Deshalb versucht man über den ESC den
europäischen Markt zu erobern. Amaury ist fasziniert von der
Qualität der Songs dieses Jahr und hätte - aus der Sicht des
Sängers, nicht des Broadcasters - nichts dagegen gehabt, sich
der Konkurrenz bereits im Semifinale zu stellen.
Auffällig wieder einmal, dass die französische Delegation kaum
in der Lage ist, Englisch zu sprechen, selbst der Head of
Delegation, Bruno Berberes, spricht eher holprig, dafür aber
endlos und vor allem die Stopp-Zeichen der Moderatoren
ignorierend. Da werden dann noch eben die Eltern von Amaury
vorgestellt, dann noch die Erfinderin des Bühnenbildes,
blablabla.....ansonsten aber: Amaury ist in der Tat sehr
sympathisch. Sein Lied -und dabei bleib ich, und sei es noch so
favorisiert - finde ich grauenhaft!
Italien:
Raphael ist - natürlich - stolz darauf, sein Land zu vertreten
beim ESC, dabei kannte er den ESC bis vor ein paar Monaten gar
nicht und wollte auch nur mitmachen, wenn genügend Leute das
sehen (na, DAS kann man ja nun garantieren...). Er hatte mehrere
Gigs in Jazzkellern hier in Düsseldorf, die anwesende
Journalisten ziemlich beeindruckt haben. Die italienische
Delegation ist bemüht zu vermitteln, dass der ESC in Italien
wieder ernst genommen werden soll,was aber angesichts des
ungeheuer beliebten San Remo-Festivals eine große Aufgabe ist.
Gestern ist das Album von Raphael in Deutschland erschienen -
und in den I-tunes-Jazz-Charts ist er bereits die Nummer eins
mit seinem Album "Reality and Fantasy"...
Jan Feddersen pestete gestern auf Pro7 mal wieder mit den
Worten: Das Lied gibt nur vor, gut und besonders zu sein, ist
aber langweilig... (oder so ähnlich)....
Na, der muss es ja wissen. Ich find´s großartig! -
UK:
Die CD-Single von I Can ist gestern in Deutschland erschienen.
Passend dazu auch die Erklärung zu kritischen Kommentaren der
britischen Journalisten, warum der Song im UK nicht mehr und
besser promotet wurde. Man wollte den Contest wohl abwarten, und
genau auf den Punkt, wenn das Interesse an der Veranstaltung am
größten ist, mit der Promotion anziehen. Blue legt Wert darauf
hinzuweisen, dass für sie der Beitrag zum ESC ein Neuanfang ist
und dass sie jüngeren Interpreten keine Tipps geben wollen, weil
sie selber wieder Anfänger seien. Auch die UK-Delegation ist
bemüht mitzuteilen, dass die Briten den ESC sehr wichtig nehmen.
Immer noch und immer wieder.
Spanien:
Spanien will noch Dinge verändern zwischen erster Generalprobe
und der Abendveranstaltung (Jury-Finale), da das notwenig sei
nach einer Woche Bühnenpause. So wolle man die Grafik an der
LED-Wand komplett verändern... Lucia erwartet oder hofft, dass
der ESC ihr Türen für eine Karriere öffnet. Am meisten in
Erinnerung wird ihr von Düsseldorf die Bühne bleiben. Einen Song
aus der Vergangenheit, an den sie sich besonders erinnert, kann
sie nicht benennen, aber sie erinnert sich, dass ihre Eltern und
Großeltern den ESC immer schon gesehen haben....
Deutschland:
Da gab es auch nicht viel, was erwähnenswert wäre, außer dass
für Pro7 der hässliche schmierige Elton mit seinem Kamerateam im
Pressesaal war und die Kameraleute das Astro-Outfit der
Backgroundsängerinnen anhatten. Das fand Lena sehr lustig und
sie quiekte und johlte heftig und überrascht am Pressetisch.
Inhaltlich gab sie auch etwas zum Besten: sie sei keineswegs
eine Marionette der Medien, denn sie allein entscheide, was sie
möchte und was nicht, und die vielen Interviewtermine seien kein
Problem für sie, da sie sonst ja auch immer rede. Druck, dass
sie den Titel verteidigen will und dass der ESC im eigenen Land
ist, verspürt sie auch nicht.
Das war´s von der Konferenz!
Jörg
Guten Morgen!
Seit 14 Tagen
schaffe ich es heute zum ersten Mal, zu Hause am Rechner zu
sitzen und etwas zu posten, bevor es gleich wieder ins Eurocafé
und anschließend zur Arena geht. Für mich waren diese 2 Wochen
ESC in Düsseldorf einerseits sehr aufregend, andererseits aber
auch sehr anstrengend. Ich habe zum ersten Mal vorher so gut wie
keine Probe gesehen, daher bin ich wahnsinnig gespannt auf das
Finale heute Abend. Fast jeden Tag gab es Pressetermine oder
andere Aufgaben im Eurocafé usw. Ich möchte aber noch von zwei
Highlights berichten, die mir von Anfang an sehr am Herzen
gelegen haben und bei denen ich an der Realisierung maßgeblich
mitgewirkt habe. Am Mittwochabend gab es in der Düsseldorfer
Tonhalle das Galakonzert "Grand Prix Classics" mit Ingrid
Peters, Katja Ebstein, Mary Roos, Nino de Angelo, Johnny Logan
und Guildo Horn. Ich hatte mir so einen Ehemaligen-Abend
unbedingt für Düsseldorf gewünscht, und war daher sehr
glücklich, dass der Intendant der Tonhalle, der ohnehin etwas
Besonderes zum ESC bieten wollte, diese Idee begeistert aufnahm,
und dadurch, dass der WDR mit ins Boot genommen wurde,
konnte sich unser Vorhaben auch realisieren lassen. Und so saß
ich da nun im Parkett inmitten meiner Präsidiumskollegen und
ESC-Freunde, und schon von Anfang an, als Ingrid Peters "Über
die Brücke geh'n" anstimmte, war es um mich geschehen: Gänsehaut
und feuchte Augen!! Und als dann Mary Roos mit
"Aufrecht geh'n" - meinem deutschen All-time-favourite -
begann, da war ich völlig fertig, und es kullerten wirklich ein
paar Tränen, einerseits vor Rührung, andererseits aber auch
Freudentränen, dass dieses einmalige Konzert realisiert werden
konnte! Und unser Euroboat gestern Abend war der Knaller
schlechthin, es war mit ca. 1000 Gästen so gut wie ausverkauft,
und wir konnten neben einem tollen Auftritt von Igor Cukrov
einmal mehr die grandiose Nicki French erleben, die den
Saal zum Kochen brachte. Schließlich begeisterte die Gruppe Wind
mit ihren Titeln von 1985 und 1987, einem Dschinghis Khan
- und einem Abba-Medley, und zwischendurch und nach den
Live-Acts sorgten unsere DJs Ohrmeister und Douze Points dafür,
dass alle ESC-Discofans voll auf ihre Kosten kamen! Zeitweise
hatte ich etwas Angst, das nagelneue Schiff MS Rhein-Fantasie
könnte dem nicht gewachsen sein, der Boden unter den
tanzenden Fans bebte mitunter bedenklich!
Gleich geht
es nun noch einmal zum Abschluss ins Eurocafé, um unseren Stand
heute Nachmittag aufzulösen, und anschließend dann ins
Pressezentrum bzw. die Halle.
Ich wünsche euch
allen ein super spannendes Finale, ich habe wirklich keine Ahnung,
wer gewinnt, und das ist doch das Schöne, wenn man es eben nicht
schon vorher weiß oder ahnt, wie bei Rybak in Moskau. Natürlich drücke ich Lena fest die Daumen für einen superguten
(wenn möglich zweiten ) Platz ;-)))) Aber wenn sie
wirklich gewinnen sollte, werden wir natürlich auch im nächsten Jahr
alles tun , um zu einem Erfolg des ESC beizutragen, was uns, wie man
allgemein hört, dieses Jahr schon sehr gut gelungen ist! Wir
haben zumindest alles, was uns möglich war, dafür getan.
Michael
Hallo zusammen,
jetzt will ich mich auch noch am großen Tag bei euch melden. Ich
komme gerade vom letzten 'Dienst' im Eurocafe. Wie ich dort hörte,
ist in der Stadt schon eine Menge los. Viele Flaggen sind zu sehen.
In den letzten Tagen fielen mir besonders Niederländer, Schweden,
Iren und Briten auf. Heute sind wohl etliche Franzosen angekommen.
Bei schöner Atmosphäre fiebern viele Fans dem Abend entgegen.
Die meist gestellte Frage im Euroclub war die nach einer
Aftershow-Party. Zur offiziellen Party in die Rheinterrassen kommen
nur geladene Gäste. Der Knoten ist super, nur leider viel zu klein
und das Monkeys ist heute geschlossen. Im Euroclub gibt es heute
Abend ein Public Viewing, und danach normalen Barbetrieb, also keine
Euroclub-Party. Da gab es viele enttäuschte Gesichter an unserem
Infotisch. Hoffen wir, dass die Betreiber trotzdem ESC-Musik
auflegen. Wäre doch schön, wenn man sich dort alle wiedersehen
könnten, um gemeinsam nochmal zu feiern, anstatt auf der Suche nach
einer ESC-Party orientierungslos durch die Altstadt zu laufen.
Jetzt aber erstmal viel Spaß beim Finale, ob auf Privatfeiern, beim
Public-Viewing oder in der Arena!!!
Markus
Wie
heute morgen angekündigt, war ich noch in die Altstadt um mir
den "Brauchtumsumzug" anzusehen. Für mich war das eher ein
Karnevalsumzug im Mai, aber sehr schön gemacht. Die erste Gruppe
kam mit den Flaggen aller teilnehmenden Eurovisionsländer.
Verschiedene Karnevalsgruppen, Schützenvereine und sonstige
Musikgruppen sorgten für gute Laune beim Publikum. Düsseldorf
hat sich wirklich sehr viel einfallen lassen um ein guter
Gastgeber zu sein. Ich hoffe das entsprechende Feedback aus den
Gastländern wird, sofern nicht schon geschehen, noch kommen.
So ich sitze jetzt im Pressezentrum und schaue mir gerade die
Probe für heute abend an. Momentan ist gerade die Wertung dran.
Ist echt lustig, so emotionslos werde ich heute abend nicht da
sitzen können!
Ich wünsche Euch allen einen schönen abend, den Verantwortlichen
hier: drücke ich die Daumen, dass es keine Pannen gibt und uns
allen einen würdigen Sieger 2011 mit einem Superhit in Europa!
... Schade das das, was hier momentan über den Bildschirm geht,
nicht gesendet wird. Anke Engelke ist einfach spitze !!!
Sie singt gerade das Siegerlied.......... das bisher kein Mensch
gehört hat.... der Abspann läuft...
Uns allen dann den besten Abend des Jahres 2011!!!!
Horst
Wenn
Weihnachten und Ostern zusammenfallen.... ist in der Regel das
Finale des Eurovision Song Contest...
zwei Wochen sind jetzt vorbei, seit wir hier am 30.4. unsere
Akkreditierungen holten und über das ungeheure Pressezentrum
staunten. Einen Tag später ging es dann zur ersten Probe, zu Polen,
erstmals für uns in die Halle und anschließend zu den
Pressekonferenzen. Inzwischen ist das alles schon so vertraut und
selbstverständlich, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, dass
dies vermutlich schon der letzte Beitrag aus dem Pressezentrum von
mir sein wird.
Wir haben hier zwei Wochen viel Spaß gehabt, haben versucht, immer
ehrlich, manchmal ein bisschen böse, dafür aber hoffentlich
humorvoll und natürlich nicht immer sehr objektiv von allen Proben
und Konferenzen und auch vom Drumherum zu berichten. Wie viele bunte
Bilder haben wir gesehen, wie viele gescheiterte Frisuren,
dramatische und vergeigte Choreographien, peinliche bis traumhafte
Roben.... einiges wurde noch zum Besseren verändert, anderes
wiederum ist geblieben und lässt uns fragend und verständnislos
zurück... dazu gehören der Kinderkanal-Auftritt der Esten genauso
wie der unsägliche Fummel samt Begleitpersonal der Ungarin. Das
Burda-Schnittmuster der Ukrainerin ist weg, stattdessen steht sie
vor der Sandmalerin als gerupftes Huhn ("Das sind NATÜRLICH echte
Federn!!") auf der Bühne. Offensichtlich hat man das Huhn aus der
Türkeinummer schnell als Ukrainerin verkleidet - so weit liegt das
alles ja geographisch auch nicht auseinander, und bei den
Kenntnissen unserer ARD-Moderatoren und Gästen sind schließlich
Finnland und Griechenland dasselbe und liegt Asebaidschan an der
bulgarisch-rumänischen Grenze....was macht das also schon...?
Gut - in anderthalb Stunden öffnen sich die Türen der Halle... in
viereinhalb stunden geht es los. Und dann wissen wir dreieinhalb
Stunden später endlich, wie sich unser Geschmack mit dem Europas
deckt.
Auf den Monitoren im PZ ist gerade die letzte Probewertung in der
Halle zu Ende gegangen - gewonnen hat dort die Ukraine und Anke
Engelke steht gerade auf der Bühne und spielt und singt den
Ukrainischen Beitrag in Pseudo-Chinesisch. Applaus hier im
Pressezentrum.
Was für ein Abschluss!
Ich wünsche allen einen tollen Abend
Jörg
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