Guten
aus Düsseldorf,
ja es fällt mir natürlich an dieser Stelle schwer, objektiv zu
bleiben da mein "Heartbeat" immer für die Malteser
positiv gestimmt ist. Die Probe begann pünktlich und Glen
wirkte sehr relaxt und die Liveperformance stand der CD-Version
nicht nach. Die Pressekonferenz startete mit der Videopräsentation.
Glen kam mit dem ganzen Team in weißen Sonnenbrillen. Durch
seine Brille sah er Sachen die sonst keiner sieht
. Der erste Auftritt hat ihn emotional sehr bewegt und er wollte
vor Glück weinen, da er als ESC-Fans immer davon geträumt hat
hier auf der Bühne zu stehen. Seit seinem Sieg in Malta
geniesst er jeden Augenblick. Seine Message an alle: "Live
and let live". Musikalisch präsentierte er mit Unterstützung
von Pamela und den weiteren Backgroundsängerinnen ein
Gospellied und sang auch seinen persönlichen maltesischen
Lieblingsbeitrag: "Marija L-Maltija".
Horst
Auf
der Bühne ist gerade Pause und die kroatische PK fängt
soeben an, deshalb nur ganz schnell...
Die Isländer waren so richtig gut drauf, hatten eine
Wahnsinnshintergrund in den Farben grün, braun und orange,
stehen als Band mit hellen Westen und Jeans recht weit vorne
am Bühnenrand und singen gut gelaunt und richtig
charismatisch ihr Liedchen. Das könnte am Dienstag beim 1.
Semifinal richtig gut rüberkommen.
Die PK von Malta war ebenfalls erfrischend. Gleich beim
Hereinkommen war jedem klar, dass Glen uns im Verlaufe der
PK definitiv nicht seine Ehefrau und die 7 Kinder vorstellen
wird, dafür gab es viele hübsche Handbewegungen und
glockenhelles Lachen. Beeindruckend war in der Tat die
Singstimme Glens, der neben seinem eigenen Beitrag und dem
maltesischen Beitrag von 1971 auch mit seinen Backgroundsängerinnen
einen Einblick in sein Gospelrepertoire gab. Gänsehaut.
Insgesamt kurzweilig und nicht unsympathisch.
Bis später
Jörg
Von Senit erfahren wir, dass sie nicht das erste Mal in Deutschland ist. 2001 habe sie in Hamburg bei "König der Löwen" mitgesungen, ihr deutsch aber nicht mehr gut sei. Ihr Kleid ist in London von der Designerin, die das Hochzeitskleid für Lady Di entworfen hat, genäht worden.
Horst
Wie bereits bei den vorherigen Pressekonferenzen stellt der Head Of Delegation das Team vor. In diesem Jahr ist es sehr international geworden. Die Teammitglieder sprechen: russisch, französisch, englisch, deutsch und kroatisch. Daria ist in Aschaffenburg geboren und lebt in Österreich. Vor einem 3/4 Jahr hat sie über Internet erfahren, dass Dora einen neuen Ausscheidungsmodus für 2011 anbietet und sich beworben. Wenn sie gewinnt, möchte sie in Kroatien leben. Momentan sucht sie schon mal eine Wohnung.
Horst
Ich
komme gerade von der ersten Probe Ungarns und bin etwas
geschockt. Hier passte gar nichts. Sollte der grosse
Fanfavorit schon im Halbfinale scheitern?
Kati Wolf stand in einem türkisfarbenen kurzen Fummel
auf der Bühne. Bestenfalls war es Seide, es sah aber
eher nach Polyester aus. Ihre hochhackigen Schuhe
bereiteten ihr sichtlich Probleme. In der Nahaufnahme
sah man ihren gequälten Gesichtsausdruck und eine
verstrubbelte Frisur. Irgendwie passend zum Text des
Songs.
Dazu gab es zwei Background-Sängerinnen und drei, nun
ja, sagen wir mal Tänzer. Sie waren völlig unsynchron
und haben noch eine Menge Arbeit vor sich. Nicht ohne
Grund stand noch eine Choreographin mit auf der Bühne
und gab Anweisungen. Das scheint mit der heissen Nadel
gestrickt worden zu sein.
Die Background-Sänger und Tänzer waren in silber/weiss
gekleidet und sahen völlig kostümiert aus. Komplett
unpassend zu Katis Outfit. Da machten sie in ihren
Retro-Adidas-Sportanzügen vom Vortag beim Catering vor
mir in der Warteschlange eine wesentlich bessere Figur.
Zu allem Uebel kamen dann noch LEDs an den Kostümen zum
Einsatz: An Ketten, Gürtelschnallen, Schulterpolstern
und einem Hut. Das sah schon sehr billig aus. Wir hatten
ja schon Jahre der Trommeln und der Geigen. Vielleicht
wird dies ein Jahr der LEDs, nachdem Russland ja schon
einiges dazu aufgeboten hatte.
Markus
Ich
habe Böses gesehen, und es kam aus Ungarn! Einer der
grossen Favoriten hatte Probe und unglaublich viele
Leute waren in der Halle, um sich das anzuhören und
anzusehen. Am Gesang kann man auch kaum herummäkeln -
aber die Optik ist schon recht merkwürdig.
Offensichtlich hat man in Ungarn zunächst mal
beschlossen, dass man Kati Wolf am besten in grün-pink
changierendes Geschenkpapier wickelt, das man dann noch
hübsch in Falten wirft, die wieder hervorragend zu
ihrem Gesicht passen...ja, das ist fies, ich weiss, aber
der erste Gesamtblick in ihr Gesicht erinnert eher an
eine nicht mehr ganz taufrische Diva mit reichlich
herben, wenn nicht gar männlichen Zügen. Wirklich
schlimm aber das Gehüpfe im Background. Drei Herren in
Silber-Weiss und "voll krass cool, ey", die
sich unkoordiniert und gewollt und doch gescheitert
synchron den Wolf (break)tanzen und zwei Damen ebenfalls
in Silber-Weiss, die Kati gesanglich unterstützen. Die
insgesamt fünf weissen Gestalten haben dann
Leuchtdioden an ihren Klamotten, sodass Gürtel,
Hosentaschen, Hosenställe,Hüte, Brüste oder Bäuche
mit der LED-Wand um die Wette leuchten. Grosses und hörbares
Gemurmel unter den Presseleuten nach dem ersten
Durchlauf, NOCH grösser war der fluchtartige Auszug aus
der Halle nach dem zweiten Durchlauf. Das musste man dem
Auge auch echt nicht länger zumuten...
dann lieber schnell zur isländischen PK, wo die Freunde
Sjonnis gerne viel und gut sangen, genau so
charismatisch auf ihren Höckerchen sassen wie sie auf
der Bühne standen. Die sind wirklich ungeheuer
sympathisch und freundlich. Und der Head of Delegation
hat sich sogar artig bei jedem bedankt, der ihm ein Kärtchen
in die Hand drückte, um später Promo-Material ins
Postfach zu bekommen.
Und während Markus neben mir und ich hier unserer
Verrisse schreiben, dudelt auf dem Monitor neben uns im
Pressezentrum live die erste Probe Portugals. Für mich
- trotz Ungarn - der absolute Tiefpunkt des bisherigen
Tages. Schlecht aussehende Menschen in noch schlechter
aussehenden Verkleidungen und fettigen Haaren, die ein
schlechtes Lied unglaublich bescheiden singen und ein
bisschen wahnsinnig Demo-Schilder in die Höhe halten
und aussehen, als wären sie gerade aus einem schlechten
Schülertheater geflogen... Und wenn die Sängerinnen
ihre Demo-Schilder nach unten halten, sieht es aus, als
hätte man sie mit altertümlichen Gehstützen
ausgestattet, die früher Kinder mit Kinderlähmung
trugen. GRU-SE-LIG! Ich muss zugeben, das Lied hätte
aber auch so keine Chance bei mir. Entweder Portugal
bringt - mit wenigen Ausnahmen - irgendeine Fado-Ballade,
die den Rest Europas reichlich wenig kratzt, oder aber
sie schicken fröhlich bunte Folklore-Elsen und -Heinis
in den Ring, die Europa nur geringfügig mehr schätzt.
Mal sehen, wo diese wirren Gestalten am Ende landen.
Singen tun sie jedenfalls nicht besonders beeindruckend.
Ist aber vermutlich auch nicht nötig, wenn man
Megaphone, Demo-Schilder und Folkore-Gitarren in den Händen
hält.
Brrr....
Bis später, Jörg
Die
gleiche Performance wie in der Vorentscheidung. Kein
Kommentar
Markus
Habe auch die PR-Konferenz verlassen um mir Ungarn anzusehen. Leider sehr entäuschend. Was da im perfekten Videoclip rüberkam, fehlt bei der Bühnenpräsenz. Kati steht sehr statisch zu dem flotten Titel auf der Bühne. Außer ein paar Armbewegungen kommt da wenig rüber. Der Delegationsleiter lobt das "futuristische" Aussehen der Tänzer wegen ihrer LED-Lämpchen an den Kostümen. Mann was waren wir denn dieses Jahr im Karneval unserer Zeit voraus.... aber war ja erst die erste Probe, vielleicht gibt es ja noch "a nice surprise"?
Also die PR-Konferenz von Portugal läuft mehr oder weniger singend ab. Alle fragen werden von der Comedy-Truppe singend beantwortet. Eine sehr lustige PR-Konferenz mit vielen Lachern.... immer wieder.... "Thank you for your question" - "Luta, luta Kamerada luta" - "That's a good question" - Nette Unterhaltung für die anwesenden Journalisten.... ... ob das außerhalb von Portugal ankommt ? .... Überraschungen gibt es ja immer wieder.....
Horst
Wir sind gerade noch zu den letzten beiden Durchgängen der aserbaidschanischen Proben gekommen. Eine sehr gelungene Inszenierung! Zumindest auf den Monitoren wird der Beitrag mit Licht und einer ruhigen - dem Song angemessenen - Performance gut in Szene gesetzt. In der Halle selbst wirkt es hingegen etwas verloren. Ell und Nikki gehen nur ein wenig auf der Bühne getrennt voneinander - gut choreographiert - auf und ab, bis sie schliesslich in der Bühnenmitte zueinanderfinden. Das sie nicht wirklich zueinander passen ist eine andere Sache... Zum Schluss fällt noch goldener Pyro-Regen von der Hallendecke. Herzergreifend
Markus
Nach
der beschwingten PR-Konferenz der Portugiesen geht es
jetzt doch eher gediegener zu. Bei der Frage ob der
Titel nicht zu "schwer" für den Wettbewerb
sei, antwortet der Delegationsleiter, dass man Wert auf
"Song-Contest" lege und die Show nicht die
Hauptsache sei. Evelina spricht nur wenig englisch und läßt
den Delegationsleiter übersetzen. Ihr Kleid wurde in
Polen designt. Sie singt ein Lied von Edith Piaf, weil
sie ihr großes Vorbild war und eine Message an das
Publikum hatte.
Horst
Auf
den Monitoren laufen soeben die Griechen. Genauer gesagt
üben sich drei ansehnliche Tänzer abwechselnd in
griechisch-folkloristischen Schrittfolgen und deftigem
Breakdance. Eine sehr merkwürdige Mischung, aber
immerhin ein Fortschritt zu dem Tabledance in der
griechischen Vorentscheidung. Ach ja, Loukas Yorkas und
Stereo Mike gibt es natürlich auch noch. Die singen und
rappen zwischendurch vor Kullisse mit griechischen Säulen
wie aus dem alten Athen.
Bisher sind die Griechen ja schon fast immer für das
Finale 'automatisch' gesetzt. Aber dieses Jahr habe ich
da so meine Zweifel...
Markus
Böse
Zungen spotten angesichts des wohl immensen
Altersunterschieds zwischen Ell und Nikki (wer da
eigentlich wer ist, ist kaum dem Namen zu entnehmen...
also Nikki ist SIE!) dass man ihre Perfomance auch
"Flaum trifft Falte" nennen kann, aber ich
kann mich Markus nur anschliessen, was Aserbaidschan
angeht. Tolle Inszenierung und für den Bildschirm
vermutlich perfekt. Meiner Meinung nach, auch wenn Nikki
nicht ganz perfekt gesungen hat und das Lied eher
dahinplätschert, ein sicherer Kandidat für das Finale.
Von der portugiesischen PK sind wir regelrecht geflohen,
denn wir gehörten zu denen, die das Gekünstelte und
das viele "Luta usw." eher höchst nervig
fanden.
Gerade läuft die letzte Probe des Tages: Griechenland.
Was ich sehe, ist die Bühne in blau mit vielen
dorischen Säulen und hüpfende sowie rappende Griechen.
Soeben ging die Litauische PK zu Ende, bei der Evelina
Sasenko auf die Bitte, ihr Lieblingslied zu singen, ein
Chanson von Edith Piaf zum Besten gab. Noch mal wieder Gänsehaut.
Hat eigentlich schon irgendjemand geschrieben, dass
durch den Sponsor METRO hier alle mit Aepfeln der Sorte
Braeburn (lecker!) versorgt werden. Der Vorrat reicht für
circa 93 Aepfel pro Person und Tag - das ist wirklich
schön, gesund, sieht gut aus - und man kommt einfach
nicht drum herum. Denn ständig kommen voluntierende
Apfelbäuerinnen (oder so) mit geflochtenen Körben oder
mit echten Einkaufswagen auf einen zu und fragen
freundlich, ob man nicht noch einen Apfel wolle...
Nächste Woche ist der Sponsor Trumpf wohl hier vor Ort,
dann werden Aepfel wohl gegen Schogetten
eingetauscht.... mal sehen... bis später oder morgen
Jörg
Zur
Probe der Portugiesen habe ich mich ja noch vornehm zurückgehalten
und Jörg den Vortritt gelassen. Zur Pressekonferenz
aber dann doch ein paar Worte von mir. Auf jede Frage
folgte ein wirrer Redeschwall ihres "Anführers"
untermalt von einem Sing-Sang der restlichen Truppe.
Anfangs war das vielleicht noch eine ganz nette
Abwechslung zu den übrigen PKs, aber es nervte dann
doch schnell, so dass wir die PK vorzeitig verliessen,
um zur aserbaidschanischen Probe zu gehen. Eine richtig
Entscheidung
Mir - und auch anderen hier - hat sich ihre Botschaft
"Kampf macht Freude" einfach nicht
erschlossen. Soll es lustig sein, oder ist es ein
Gesamtkunstwerk? Man weiss es nicht und auf der PK wurde
man ja leider auch nicht schlauer. Schade
Markus
Sehr
sympatische Pressekonferenz von Eldar und Nigar, die
ihre Pressekonferenz ohne Unterstützung bestreiten.
Beide zeigen, das sie das können und antworten
routiniert auf alle Fragen. Eldar stimmt:
"Angel" von Chiara an und Nigar "My
Time". Die Frage an Nigar ob ihr Mann Eifersüchtig
sei, da sie ein Liebeslied mit einem fremden Mann
singe, umschreibt sie geschickt. Eldar outet sich
als Fan von Lena und beide mögen den Titel. Eldar
war in seinem Sommercamp zum Deutsch lernen in
Frankfurt
. Beide geben auch an gerne Fremdsprachen zu lernen.
Natürlich singen auch sie ein Stück ihres Titels
....zum Abschluss... bevor das Fotoshooting
beginnt....
Horst
So,
dann verabschiede ich mich fuer heute. Portugal
trommelt seit Stunden in Nebenraeumen der
Pressehalle. Ungalublich nervig. Wie ich hoerte,
war ihr
Busfahrer auch schon ganz schoen geschlaucht.
Die trommeln ueberall. Auf seiner Tour musste er
Zwischenstopps einlegen, damit die Truppe mal
aussteigen kann, um etwas zu trommeln, zu singen
und Geld zu sammeln. Auch eine Moeglichkeit, um
nicht zu viel Geld aus dem EURO-Rettungsfonds
bekommen zu muessen
Und die wichtigste Nachricht zum Schluss: Es
gibt jetzt ueberall groessere Hinweis-Schilder
fuer Information-Desk, Pigeon-Holes und... die
Toiletten!
Markus
So geschafft für heute. Letzte Pressekonferenz: die Griechen kommen gleich mit 10 Personen zur Pressekonferenz.
Loucas
und Stereo Mike beantworten artig Fragen in
Bezug auf die Stilbrüche ihres Liedes. Loucas
übersetzt für nicht griechisch sprechende
Journalisten die griechischen Textpassagen
seines Titel. Sie sind sehr beeindruckt von der
Bühne und der bisherigen Organisation
hier in Düsseldorf. Auch sie singen ein Stück
ihres Liedes bevor es zur Fotosession geht....
... bin jetzt total ausgelaugt............ Also
dann erst Ciao bis morgen.........
Nachdem
schon so viel über Ungarns Probe diskutiert und
geschrieben wurde, hier noch einmal mein
Kommentar! Also, ich fand die Probe vollkommen
O.K. Sicherlich gibt es immer etwas zu meckern
und die Geschmäcker sind nun einmal
unterschiedlich, aber folgendes möchte ich zu
bedenken geben….
Man kann nur enttäuscht werden, wenn man zu
hohe Erwartungshaltungen hat. Sicherlich gehören
Ungarn und Kati Wolf aus Fansicht zu den
Favoriten. Aber kaum ein Künstler gibt 100%
Stimmgewalt während der ersten Probe und live
gesungen hören sich die Lieder meist auch ein
wenig anders an, als der wohlbekannte Audiotrack
zuhause! Kati Wolfs Bühnenoutfit und auch ihre
choreographische Zurückhaltung entsprechen
nicht nur ihrem Alter und künstlerischem
Anspruch, sondern runden ihren Song perfekt im
80er Retropopstil ab. Assoziationen zu Whitney
Houston und Celine Dion sind gewollt und so ist
das Gesamtprodukt ESC Ungarn 2011 für mich sehr
stimmig umgesetzt.
Und da der ESC in erster Linie eine TV Show ist,
muss man die Bilder abwarten, die live
ausgesendet werden- einen kleinen Eindruck
konnte ich an den TV Monitoren in der Halle
erhalten und mir gefiel, was ich dort sehen
konnte!
Stefan