Guten
Morgen, aus dem fast noch leeren Pressezentrum. Gestern nach der
Show habe ich mir noch eine Karte für: Grand Prix
Classics" am kommenden Mittwoch in der Tonhalle hier in Düsseldorf
besorgt. Für alle die nicht live dabei sein können, wird die
Sendung auf WDR nach 22.00 Uhr als Aufzeichnung übertragen!
(Mit dabei sein werden: Katja Ebstein, Johnny Logan, Mary Roos,
Nino de Angelo, Ingrid Peters, Guildo Horn und Ralph Morgenstern
als Moderator).
Anschließend war ich dann in der "Jazz-Schmiede", in
die die Schweizer eingeladen hatten. Als ich gegen 21.45 Uhr
dort eintraf, dachte ich erst ich wäre falsch, da bereits eine
andere Gruppe auf der Bühne war, die ich nicht kannte, und auch
sonst kein "bekanntes Gesicht" sah. Kurze Zeit später
traf dann Anna Rossinelli mit ihren 2 Begleitern auf. Pünktlich
um 22.00 Uhr startete sie ihr Programm, das beim Anwesenden
Publikum sehr gut ankam. Mittlerweile kamen auch einige bekannte
Gesichter aus dem Pressezentrum hinzu. Anna ließ es sich
nicht nehmen natürlich auch ihren Eurovisionsbeitrag für die
Schweiz zu singen.
Nach
5 Vorträgen und einer Zugabe war die "Show" dann zu
Ende. Einige ausländische akkredierte Journalisten verpassten
den Auftritt, da sie die "sprichwörtlich deutsch-schweizer
Pünktlichkeit" vergessen hatten... Bei einem kurzen
Gespräch mit Schweizer Fans lobten diese die Organisation hier
in Düsseldorf.... (hört man ja auch mal gerne!!!) .... möchte
ich natürlich auch Zustimmen, ohne "Selbstbeweihräucherung"
.... anbei zum Beispiel Hinweis-Schilder im U-Bahn-Bereich sowie
ein paar andere Impressionen...
An dieser Stelle schon mal ein ganz "dickes Dankeschön"
an unseren Präsidenten Michael , der sich in der Beratung
der Stadt voll eingebracht hat!
Horst
Guten
Morgen aus Düsseldorf,
der vierte Probentag hat begonnen mit der zweiten Hälfte des
zweiten Semfinales. Soeben ist Bulgarien mit seiner Probe fertig
geworden. Nun ja, ich bin kein grosser Freund dieses Beitrags,
der sehr dramatisch und mit viel Geschrei inszeniert, aber
letztlich doch durchaus souverän dargeboten wird. Die Band
steht mittig auf der Bühne und vorne steht Poli Genova in einem
weissen Etwas, das ein wenig zerfetzt wirkt und ausssieht, als
sei sie auf dem Weg zur Probe noch schnell in der Fahrstuhltür
hängen geblieben. Am gesamten rechten Arm sieht man etwas
Dunkles, das zunächst aussieht wie ein Tatoo, welches sie einem
Hells Angel noch schnell auf dem Sterbebett abgeluchst hat...
aber als Frau Genova dann den langen Weg über den Laufsteg
antrat, um zum Satelliten in der Hallenmitte zu schreiten, sah
man, dass an ihrem Arm nichts weiter als geklöppelte Spitze
wohnte. Hübsch... Den langen Marsch trat sie übrigens
lediglich an, um - in der Mitte angekommen - einmal dramatisch
niederzusinken, sich ihres zerfetzten Etwas zu entledigen und
dann wieder zurückzustampfen. Ihre platinblonde Frisur ist
quasi eine Trendfrisur in diesem Jahr. Fast rasierte Seiten und
viel hochfrisiertes Haar in der Mitte. Das sieht man hier bei so
einigen.
Wunderschön ist allerdings bei Bulgarien wieder einmal das
Setting. Die Farben Schwarz, Weiss, Blau und Silber und viele
perlende Tropfen und plätscherndes Wasser auf der LED-Wand
wirken edel und stilvoll. Auch am vierten Tag ist es jedesmal
wieder ein Erlebnis, in die Halle zu treten. Man hat den
Eindruck, man tritt in ein riesiges Zirkuszelt. Einfach
phantastisch, was da gemacht wurde. ich hoffe, dass davon auch
am Bildschirm ein bisschen rüberkommt.
Auf dem Monitor neben mir läuft die erste Probe von Mazedonien.
Markus sitzt mir gegenüber und sagte gerade: Fällt mir nix zu
sein, schreib ich auch nichts drüber....das sagt ja eigentlich
schon alles... also ich seh fünf weisse Tänzer bzw. Tänzerinnen,
die pseudofolkloristische Tänze veranstalten, dem Sänger immer
als Echo mit dem Wort "Musica" dienen und von denen
mindestens zwei die oben beschriebene Trendfrisur aufweisen.
Gerade nimmt Vlatko Ilievski (der Sänger) ein Megaphon in die
Hand und eifert den Portugiesen nach. Und schon hat er wieder
die Gitarre in der Hand, das hüpfende Pulk hüpft unverdrossen
weiter und fertig ist die Nummer. Ein seltsamer Beitrag.
Bis später,
Jörg
Hallo
aus dem immer noch sonnigen Düsseldorf!
Heute morgen wurden wir zur Abwechslung mal von einer neuen
Apfelbäuerin begüsst. Ihr Lächeln kam aber noch nicht so überzeugend
rüber, wie von unserer "alten". Aber vielleicht lag
es auch noch an der Uhrzeit. Ueberhaupt habe ich den Eindruck,
dass die Freiwilligen und Servicekräfte hier einen tollen Job
machen. Wenn auch manchmal mit zweifelhafter Aufgabe. Am Eingang
zur Arena steht den ganzen Tag jemand, nur um uns die Türe zu
öffnen! Da fühlt man sich richtig wichtig
Aber wer weiss, vielleicht steckt da auch wieder ein
Sicherheitsgrund dahinter. Und wenn auch nur der, dass wir uns
nicht die Finger in der Tür klemmen. Wenigstens hat man ihnen
mittlerweile einen Barhocker hingestellt.
Auf der Bühne sehe ich gerade die Mazedonier. Die Tänzer sind
mal wieder in Adidas-Trainingsanzügen. Ist Adidas hier
heimlicher Sponsor? Die scheinen ganze Delegationen ausgestattet
zu haben. Auch auf den Pressekonferenzen laufen ganz viele
Drei-Gestreifte herum. Also habe ich mich heute jackentechnisch
mal angepasst
Gleich geht es zur israelischen Probe. Mal schauen, ob Dana
ihr(e) Ding Dong(s) gut auf der Bühne präsentiert...
Markus
Gut
gelaunt eröffnen die Bulgaren die Pressekonferenz. Poli ist gut
drauf und antwortet auf alle Fragen mit einem Lachen. Im Vorfeld
des Wettbewerbs hat sie in Amsterdam und London bereits andere
Teilnehmer kennen gelernt und möchte natürlich mit den die
kommenden Tage: "Party machen". Ein Album ist bereits
in Arbeit und soll demnächst erscheinen...
Horst
Die
israelische Probe verlief aeusserst unspektakulaer. Dana - wenn
sie es wirklich war ;-) - versteckte sich hinter einer riesigen Sonnenbrille. In der
Nahaufnahme sah sie nicht besonders vorteilhaft aus -
ungeschminkt eben. Schon machen Geruechte die Runde, ob ihre PK
ausfallen wird. Das Schminken wuerde wohl noch zu lange
dauern...
Ihr Auftritt plaetschert so vor sich hin. Mit bunten Baellchen
im Hintergrund. Nett zu Chips und Cola auf der Couch, aber auch
nicht mehr.
Gerade ist in der Arena die Slowenin Maja Keuc mit halterlosen
Latexstruempfen auf Plateausohlen zu sehen. Dazu traegt sie ein
Lamettakleidchen mit Metall-BH. Durchaus stimmig zu dem Song und
den stacheligen Rosen im Hintergrund. Insgesamt aber etwas
sperrig.
Markus
Wie
in den anderen Pressekonferenzen werden die einzelnen
Bandmitglieder vom Delegationsleiter vorgestellt. Vlatko erzählt,
dass er sehr stolz ist eine Hauptrolle in einer "Daily-Soap"
in Mazedonien zu spielen. Auf die Frage was er lieber macht:
Singen oder Schauspielen, windet er sich heraus und sagt:
"Musical"
Er möchte nur zu den "Parties" die für ihn wichtig
sind?
Für ihn ist es wichtiger einen guten Song für Mazedonien zu
haben, als ins Finale zu kommen... das möchte ich mal so stehen
lassen...
Für ihn ist es in erster Linie wichtig in Mazedonien
anzukommen.
...
wie bereits schon angedeutet.... fällt die israelische
Pressekonferenz heute aus..... "Diva"-Allüren ....
ohne "frisch gesprachtelt" geh' ich heute nicht unter
die Leute...
Bericht kommt dann hoffentlich nach der nächsten Probe ....
Horst
Ist
das hier mit 'ue'? Eine gern gestellte Frage im
Arbeitsbereich des Pressezentrums. Nicht alle Laptops sind
hier naemlich mit deutschen Umlauten ausgestattet. Wenn man
dann einen mit 'ue' - also dem richtigen, ich habe hier
wieder einen ohne - erwischt hat, darf man sich trotzdem
noch nicht in Sicherheit waehnen. Denn, wo bitte ist das
grosse 'UE'? Die Shift-Taste will da nicht weiterhelfen. Und
so sucht man auch schon mal das '!' und das '?'. Besonders
hinterlistig gibt sich das '@'. Hat man es auf der Tastaur
gefunden, nuetzt das gar nichts, es will nicht auf dem
Bildschirm erscheinen. Es ist offensichtlich einen Pakt mit
der Laendereinstellung der Software eingegangen. Aber es hat
verloren! Ich habe es hinter Shift+2 entdeckt!
Markus
Dana
(also die Internationale, nicht die Irische) war da - und
verschwand!
Macht eigentlich auch nichts, denn der Auftritt war schon
ein wenig seltsam. Ihre Backgroundsängerinnnen haben nicht
mehr bunte, sondern uniforme Glitzer-Minis an und sie selbst
trat in einer hellen Strickjacke auf, um ihre Hüften
baumelte ein Gürtel, an dem Utensilien hingen, die von der
Form her an Friseurgerät erinnerten. Dana war die erste
Interpretin, die hörbar schlecht gesungen hat. Absolut
schief die ersten Töne, offensichtlich auch völlig
unzufrieden mit der Technik oder mit sich oder mit der Welt
- vor allem aber mit ihrem Gesicht, das merkwürdig
aufgedunsen oder wie auch immer aussah, sofern man es unter
ihrer Sonnenbrille überhaupt sehen konnte. Also
kameragerecht war das nicht. Auch der Hintergrund ist zwar
bunt, aber macht angesichts der Möglichkeiten, die man hier
hat mit der der LED-Wand, wenig her. Immerhin scheint das
Playback im Beat ordentlich aufgepeppt.
Und als hätte man es geahnt - soeben wurde die
Pressekonferenz Israels abgesagt. Jetzt brodelt natürlich
hier die Gerüchteküche. Hat sie sich unter der Sonnenbank
verbrannt, ist ihr ihre Leistung zu peinlich vor den
Journalisten, ist Botox-Behandlung schiefgelaufen....
Fragen, Fragen, Fragen - auch hier: man weiss es nicht, man
ahnt es nur. Bis später,
Jörg
Der
Kommentator des slowenischen Fernsehens stellt alle
Mitglieder vor, die Maja begleiten, viele sind
ehemaligerTeilnehmer oder waren als Backgroundsängerin mit
dabei. Die Slowenen loben die gute Organisation und Maja
sagt sie sei sehr relaxt und sie weiß nicht ob das ein
gutes Zeichen ?
Maja wurde vergangenes Jahr zweite bei "Idol" und
deshalb auch vom Publikum einen großen Rückhalt. Trotz der
schlechten Platzierungen haben sie dieses Jahr ein gutes Gefühl
im Finale mit dabei zu sein....
Horst
Da
will einer gewinnen!
Der rumänische Beitrag war sehr überzeugend. Tolle Stimme,
gute Ausstrahlung. Der Sänger David Bryan war
hochkonzentriert. Man konnte ihm regelrecht ansehen, wie er
zwischen den Durchläufen den Auftritt in seinem Kopf immer
wieder durchging. Das sieht alles sehr professionell aus und
der Song geht durchaus ins Ohr. Wurde Rumänien wie schon im
letzten Jahr im Vorfeld unterschätzt? Der Beitrag muss ins
Finale. Und da hoffe ich auf eine gute Platzierung.
Markus
David Bryan, der Sänger Gruppe, ist gebürtiger Brite und kam mit vier Jahren nach Rumänien. Nach der Botschaft des Liedes gefragt, sagt er das sie Welt nicht alleine ändern können und dies natürlich nicht nur für Rumänien, sondern für den Rest der Welt. Wenn er gewinnt, will er nackt als "Flitzer" durch die Pressekonferenz laufen! .... was für Aussichten.... Er bestreitet die Pressekonferenz fast alleine, singt: "A bed of roses" and zeigt seine Qulitäten als Rapper...
Horst
Jung, bunt, laut und schräg- auch der eine oder andere Ton- so präsentierte sich Estland in der ersten Probe. Bühnenaufbauten, analog der estnischen Vorentscheidung, Hochhäuser en miniature und dazu ein beeindruckender Background auf der riesigen LED Leinwand. Häuser und das stilisierte Millennium Riesenrad schwelgten in Farben (Blautöne / Pink / Grünweiß) und bewegten sich mit zunehmender Geschwindigkeit. Sehr schön wurde der Wechsel der rhythmisch schnellen und langsameren Songteile umgesetzt. So bleibt der Sängerin Getter Jaani ab und zu eine kurze Verschnaufpause, während ihre Tänzer und Backgroundsängerinnen Bewegungsabläufe auf der Bühne fortsetzen. Zum Ende des Stücks sind jedoch ein paar schräge Töne zu vernehmen. Noch bleibt etwas Zeit, um die Kondition zu verbessern- tanzen und singen gleichzeitig hat schon ganz andere Künstler vor Probleme gestellt!
Genauso
bunt und fröhlich geht es in der Pressekonferenz weiter.
Nachdem Getter ihr Team vorgestellt hat, mutmaßte die
Moderatorin der PK, es sei vielleicht gefährlich mit
Getter auf der Bühne zu agieren- einer der Tänzer hatte
sich an seinem Handgelenk verletzt und trug einen Verband.
Im Vordergrund der Show steht das Erzählen eines Märchens,
alle Mitglieder stellen Puppen dar, daher auch die
farbenfrohen Kostüme und die für den ESC etwas ungewöhnliche
Choreographie. Der Komponist Sven Lõhmus sei sehr froh,
diesen Song extra für Getter geschrieben zu haben, da sie
eine exzellente Künstlerin sei. Es ist für ihn immerhin
die dritte Teilnahme am ESC, nach 2004 und 2009. Nach
seinem Erfolgsrezept befragt, sagte er bescheiden, es wäre
eben Glück gewesen.
Auf die Frage nach ihren Zukunftsplänen antwortete Getter,
sie möchte alles im Leben- singen, tanzen, designen und
diese Tätigkeiten könnten sich ja auch hervorragend ergänzen.
Zum Abschluss trägt Getter ihren neuen Song auf Estnisch
vor und natürlich darf auch ihr Wettbewerbsbeitrag
a-capella nicht fehlen, zu dem ihre Tänzer eine
Showeinlage bieten!
Stefan
Im
Pressezentrum treffen von Tag zu Tag mehr Journalisten und
Fans ein. Noch sind aber mehr als ausreichend Plätze - mit
und ohne Laptop - vorhanden. Das Sprachgewirr nimmt auch
langsam zu. Da ein Grieche oder Zypriot, der via Webcam
kommuniziert oder besser schreit, dort Italiener die eine
spontane Besprechung abhalten, und da ein Brite, der seiner
Kollegin den Text des österreichen Beitrags mit voller
Inbrunst vorliest. Very international!
Insgesamt geht es hier aber noch recht verhalten zu. Die
"alten Hasen" sagten mir, dass es spätestens ab
Samstag, wenn die Big 5 an der Reihe sind, deutlich voller
werden wird.
Die Pressekonferenzen werden bislang noch nicht vom großen
Podium aus abgehalten. Stattdessen sind an der Seite ein
paar Stehtische mit Barstuehlen aufgebaut. Von dort aus
beantworten die Delegationen die Fragen der Presse. Das ist
nett gemacht und wesentlich intimer als vom hohen Podium
herab. Die Moderatoren Branislav Katic und Sonia Kennebeck
sind mit ein paar Eingangsfragen auf die jeweiligen Länder
gut vorbereitet. Wesentlich besser als im letzten Jahr.
Damals gab es zu Beginn Quizfragen über Norwegen, die spätestens
nach der fünften PK nervten. Sonia spricht übrigens sehr
gutes Englisch. Bei Branislav hapert es damit noch etwas.
Übrigens: Was dem Touristen im Ausland die Handtücher auf
den Liegen am Pool sind, sind dem Fan und Journalisten im
Pressezentrum die Länderflaggen an den Tischen.
Markus
Hallo
noch mal,
die letzte Probe des Tages, Irland, läuft gerade neben mir
auf dem Monitor. Man sieht die Iren wie gewohnt in ihren
hochgestylten Frisuren auf der Bühne zum ersten Soundcheck.
Die Frisuren sind das Markenzeichen und als Papp-Frisur auch
Bestandteil ihres Pressematerials... originell.
Einige Proben und Pressekonferenzen sind völlig an mir
vorbeigegangen, zumal es wirklich schwierig, wenn nicht gar
unmöglich ist, alles zu sehen und zu hören, weil hier so
vieles gleichzeitig abläuft. Gar nicht gesehen habe ich
Slowenien und Belarus. Letztere hatten soeben ihre
Pressekonferenz und mussten sich kritischen Fragen zu ihrem
patriotischen Titel gefallen lassen.
Sowohl Proben als auch Pressekonferenzen gesehen hab ich von
Rumänien und Estland. Rumänien - Markus erwähnte es schon
- ist hier ganz stark. Zunächst mal hat man ja ohnehin den
Eindruck, dass die Rumänen einfach nur in die Karpaten
gehen und ein wenig buddeln müssen, und - schwupps - ziehen
sie irgendwas raus, was ziemlich gut singen kann. Diesmal
hat sich der Sänger David Bryan aber selber eingebuddelt,
denn er stammt aus England, singt ganz hervorragend, sieht
smart und charmant aus und zeigt seinen Spass auf der Bühne
sichtlich. Mich erinnert das Lied ein wenig an einige Songs
von Madness. Die Show ist ganz nett, auch wenn der Komponist
des Songs mit einer Paul-Harrington-Gedächtnis-Frisur
(Irland 1994) am Flügel sitzt. Warum aber zwei Tänzerinnen
wirre Bewegungen machen und dabei Trompeten, die sie
sichtbar nicht spielen können, in den Händen halten,
bleibt ein Rätsel, das man aber auch nicht wirklich lösen
muss. Eine insgesamt nämlich trotzdem starke Nummer, die
garantiert im Finale landet, weil sie richtig ins Ohr geht.
Den Vogel abgeschossen, was Bühnenbild angeht, hat Estland.
Die haben nämlich nicht nur kleine Hochhäuser auf der Bühne,
hinter, vor und auf denen man tanzen kann, sondern auch eine
richtige stilisierte Skyline mit einem an das London Eye
erinnernden Riesenrad auf der LED-Wand. Auch wenn die Töne
zum Ende der Performance noch nicht so ganz sitzen, gelingt
Getter, der Sängerin und ihrem Ensemble eine gute Leistung,
deren Bewertung aber ganz stark davon abhängen wird, welche
Bilder im TV zu welchem Zeitpunkt gezeigt werden. Auch hier
ist die Kleiderfrage wieder ein Buch mit sieben Siegeln. Ist
die Kulisse eigentlich schon bunt genug, ist es völlig
unverständlich, warum die beiden Backgroundsängerinnen
Mozartähnliche Perücken und Röcke in der Farbe und der
Form von Knallbonbons tragen.... na ja...
ich schau mir noch ein wenig die Probe der Iren an und die
PK der Letten -und dann melde ich mich noch mal...
Jörg
Ich will mich doch wenigstens auch zwischendurch mal kurz melden, sonst meint ihr noch, mich gibt's nicht mehr ;-) Aber ich habe gar nicht viel zu berichten, weil ich zugeben muss, bisher noch keine einzige Probe bzw. PK gesehen zu haben. Jeden Tag nehme ich mir das vor, aber sobald ich morgens meine Mails abrufe, war es das dann... Anfragen von Presse, Funk und Fernsehen, alle suchen sie bestimmte Fans irgendwo in Deutschland oder auch hier in Düsseldorf, mit denen sie drehen wollen, laufend klingelt das Telefon, zwischendurch fahre ich dann durch die Stadt, besorge Plakate und Flyer für den Fandesk, verstaue die Fantickets im Wert von über 500.000 EUR in einem Bankschließfach usw. usw., aber irgendwie ist es auch schön, mal aus der "jährlichen Routine" auszubrechen, das kann ich dann alles nächstes Jahr wieder machen wie gewohnt, in Baku (Aserbaidschan führt ihr momentan das Pressevoting des 1. Semi an, Schweden das 2. Semi) oder sonstwo. Als Düsseldorfer ist es für mich natürlich dieses Jahr etwas ganz Besonderes, ich freue mich sehr, dass es bisher eigentlich nur positive Kommentare zur Organisation und zur Stadt gibt. Gestern Abend fand ich es witzig, dass die Schweizer Party (oder Jamsession) nur wenige 100 Meter von der Praxis entfernt stattfand und ich 2 Dänen mit dem Auto zu ihrem günstig gemieteten Top-Apartment (das gibt es also auch, allen Unkenrufen zum Trotz) mit meinem Wagen mitnehmen konnte. Und im eigenen Bett schläft es sich eben doch am besten!!!
Während es an unserem Infostand im Eurocafé bisher tagsüber ausnehmend ruhig war, war im Euroclub eigentlich erstaunlicherweise vom 1. Abend an sehr viel los, und es wird natürlich jetzt von Tag zu Tag mehr werden.
Sollte es mir wider Erwarten gelingen, morgen mal den 2. Probendurchlauf des 1.Semi anzusehen, werde ich mich dann dazu auch mal äußern, aber wenn nicht, wir haben ja genug gute Schreiber!!!
Michael
Musiqq wollen ihr bestes geben, damit Lettland es wieder ins Finale schafft. Sie sind sehr relaxt, haben keine Angst vor der großen Bühne und sie würden gerne mal auf der riesigen LED-Leinwand TV schauen. Sie sehen im Wettbewerb auch die Chance auf einem grösseren Markt bekannt zu werden, da der lettische Markt doch sehr limitiert ist. Emils (der ohne Brille) hat das gleiche Problem wie Lena im vergangenen Jahr: er darf nach dem Wettbewerb zum Examen antreten. Auf die Frage nach ihrem Outfit sagt Marats: sie hätten sich für schwarz-weiß entschieden, da man damit meist keinen Fehler machen kann. Sie singen: "Abracadabra" und natürlich ihren Beitrag.
Musiqq wollen ihr bestes geben, damit Lettland es wieder ins Finale schafft. Sie sind sehr relaxt, haben keine Angst vor der großenkBühne und sie würden gerne mal auf der riesigen LED-Leinwand TV schauen. Sie sehen im Wettbewerb auch die Chance auf einem grösseren Markt bekannt zu werden, da der lettische Markt doch sehr limitiert ist. Emils (der ohne Brille) hat das gleiche Problem wie Lena im vergangenen Jahr: er darf nach dem Wettbewerb zum Examen antreten. Auf die Frage nach ihrem Outfit sagt Marats: sie hätten sich für schwarz-weiß entschieden, da man damit meist keinen Fehler machen kann. Sie singen: "Abracadabra" und natürlich ihren Beitrag.
Horst
Also
für heute sind alle Proben durch. Damit hat ausser den
Big 5 jedes Land einmal 40 Minuten Probe gehabt. Ab morgen
geht es dann wieder von vorn los mit Polen. Diesmal aber
mit 30- statt 40-minütigen Proben. Die Dänen haben heute
noch geprobt, danach die Iren. Bei den Dänen war es voll
in der Halle, bei den Iren sogar noch etwas voller, was
sich bemerkbar machte durch deutlich weniger Leute in der
gleichzeitig stattfindenden Lettland-PK, deren Ende ich
gerade noch gesehen hatte. Die Proben bei Dänemark und
Irland waren wie die meisten Proben durchaus gelungen.
Wirklich (fast) alle Künstler bestechen hier - zumindest
in der Halle - durch aussergewöhnlich guten Gesang. Oft
ist das am Bildschirm dann ja ein wenig anders, aber was
wir hier hören, tut jedenfalls nicht weh.
Irgendwie bin ich nach dem Mittagessen nicht mehr aus dem
Suppenkoma herausgekommen, sodass mir auch nichts
Originelles mehr einfällt gerade.
Evtl. noch mal bis später, die Dänen-PK fängt gerade
an.
Nix wie hin
Jörg
Das
war ja mal eine Pressekonferenz, die den Puls in die Höhe
trieb...
Sie fing so harmlos an, die Pressekonferenz Weißrusslands.
Das Team befand auch, dass das LED Design zu Rot war und
gab bekannt, dass es bis zur zweiten Probe noch
modifiziert wird. Sie vertrauen da ganz auf die Profis im
Produktionsteam der Show. Auf Anfrage wurde noch einmal
erklärt, dass ihr ursprünglicher Song „Born in
Belarussia“ verworfen wurde, da er vor dem offiziellen
Veröffentlichungstermin gesendet wurde und so musste ein
neuer Beitrag her. Aber aus Sicht des Komponisten Evgeny
Oleynik ein Glücksfall, da ihr Beitrag „I love
Belarus“ jetzt viel stärker sei. Und natürlich ist
auch die Interpretin Anastasia Vinnikova stolz auf ihr
Heimatland, wie die meisten Künstler weltweit- so
schrieben schon die Beatles eine Hommage an ihre
Heimatstadt Liverpool.
Auch über ihren Startplatz Nr.16 im Semifinale seien sie
sehr glücklich, genau wie im vergangenen Jahr, denn
immerhin hat Weißrussland es aus dieser Position heraus
ins Finale geschafft. Startplatz Nr.16 könnte eine glückliche
Tradition werden. Auf die Frage, wie sich Anastasia in
Deutschland fühle, antwortete sie überzeugend, sehr
wohl. Vor zwei Jahren besuchte sie bereits Berlin und schwärmte
in höchsten Tönen von unserer Hauptstadt.
Bis dahin verlief die Pressekonferenz wie so viele. Doch
dann wurde die erste kritische Frage zur Regierung Weißrusslands
gestellt. Ein Kollege hinterfragte, wie man stolz singen könne,
Weißrussland zu lieben, ein Land, das faktisch
diktatorisch regiert wird und in dem Menschenrechte nicht
beachtet werden. Der Moderator Bane Katic stellte der weißrussischen
Delegation frei, darauf zu antworten. Doch Anastasia
beantwortete die Frage damit, dass sie stolz auf ihre
Geschichte und Kultur sei und Evgeny Oleynik stellte die
Gegenfrage, ob der Kollege schon einmal in Weißrussland
gewesen sei und sich ein eigenes Bild vor Ort gemacht
habe?! Die nächste Frage folgte direkt mit der
Einleitung, dass Anastasia singe „I love Belarus“, so
würde sie bestimmt auch die Menschen Weißrusslands
lieben- trifft dies auch für Lesben und Schwule zu, die
nicht frei in Weißrussland leben könnten!? Anastasia
erwiderte, auch sie habe schwule Freunde und das sei für
sie überhaupt kein Thema, jeder könne frei entscheiden,
wie er sein Leben gestalten möchte.
Dann gab es ein Statement eines Wissenschaftlers, der im
Bereich Eurovision forscht und analysiert. Seiner Meinung
nach wäre es nicht fair, die hier anwesenden Künstler
Weißrusslands für die Politik ihres Landes
verantwortlich zu machen. Auch andere Länder hätten
schon immer den ESC genutzt, um Promotion zu betreiben und
/ oder das Heimatgefühl der eigenen Bevölkerung
anzusprechen, so z.B. in den Liedern „Amsterdam“ NL
1980, „Les Jardins de Monaco“ MC 1978 oder „Ovo je
Balkan“ SR 2010. Es wäre Sache der EBU, Sanktionen der
EU beim ESC umzusetzen, aber wenn die weißrussischen Künstler
nach Düsseldorf eingeladen werden, sollten sie auch wie Gäste
behandelt werden.
Auch nach Beendigung der Pressekonferenz wurde in kleinen
Gruppen engagiert weiter diskutiert. Manchmal ist eine
Pressekonferenz eben doch anders als der Austausch von
Nettigkeiten, und diese war anders!
Stefan
Wie erwartet, voll besetzte Pressekonferenz bei Jedward. Sie eröffnen die PR-Konferenz mit einem Radschlag und Reden in einem Schwall, sodaß man teilweise Probleme hat ihnen zu folgen. Einer fängt einen Satz an und der andere redet weiter... sehr lustig für alle Anwesenden. Sie unterbrechen die Fragenden, sodaß die vergessen was die eigentlich fragen wollten und erzählen dann ganz was anderes... wirklich crazy! ... da kommt man einfach nicht mehr mit.... was haben die eigentlich jetzt alles erzählt? sehr erfrischend!
Horst