56. Eurovision Song Contest 2011

 

 

 

 

 

MITTWOCH - 4. Mai 2011

Guten Morgen, aus dem fast noch leeren Pressezentrum. Gestern nach der Show habe ich mir noch eine Karte für: Grand Prix Classics" am kommenden Mittwoch in der Tonhalle hier in Düsseldorf besorgt. Für alle die nicht live dabei sein können, wird die Sendung auf WDR nach 22.00 Uhr als Aufzeichnung übertragen! (Mit dabei sein werden: Katja Ebstein, Johnny Logan, Mary Roos, Nino de Angelo, Ingrid Peters, Guildo Horn und Ralph Morgenstern als Moderator).
Anschließend war ich dann in der "Jazz-Schmiede", in die die Schweizer eingeladen hatten. Als ich gegen 21.45 Uhr dort eintraf, dachte ich erst ich wäre falsch, da bereits eine andere Gruppe auf der Bühne war, die ich nicht kannte, und auch sonst kein "bekanntes Gesicht" sah. Kurze Zeit später traf dann Anna Rossinelli mit ihren 2 Begleitern auf. Pünktlich um 22.00 Uhr startete sie ihr Programm, das beim Anwesenden Publikum sehr gut ankam. Mittlerweile kamen auch einige bekannte Gesichter aus dem Pressezentrum hinzu.  Anna ließ es sich nicht nehmen natürlich auch ihren Eurovisionsbeitrag für die Schweiz zu singen.

Nach 5 Vorträgen und einer Zugabe war die "Show" dann zu Ende. Einige ausländische akkredierte Journalisten verpassten den Auftritt, da sie die "sprichwörtlich deutsch-schweizer Pünktlichkeit" vergessen hatten...  Bei einem kurzen Gespräch mit Schweizer Fans lobten diese die Organisation hier in Düsseldorf.... (hört man ja auch mal gerne!!!)  .... möchte ich natürlich auch Zustimmen, ohne "Selbstbeweihräucherung" .... anbei zum Beispiel Hinweis-Schilder im U-Bahn-Bereich sowie ein paar andere Impressionen...
An dieser Stelle schon mal ein ganz "dickes Dankeschön" an unseren Präsidenten Michael  , der sich in der Beratung der Stadt voll eingebracht hat!

Horst


Guten Morgen aus Düsseldorf,
der vierte Probentag hat begonnen mit der zweiten Hälfte des zweiten Semfinales. Soeben ist Bulgarien mit seiner Probe fertig geworden. Nun ja, ich bin kein grosser Freund dieses Beitrags, der sehr dramatisch und mit viel Geschrei inszeniert, aber letztlich doch durchaus souverän dargeboten wird. Die Band steht mittig auf der Bühne und vorne steht Poli Genova in einem weissen Etwas, das ein wenig zerfetzt wirkt und ausssieht, als sei sie auf dem Weg zur Probe noch schnell in der Fahrstuhltür hängen geblieben. Am gesamten rechten Arm sieht man etwas Dunkles, das zunächst aussieht wie ein Tatoo, welches sie einem Hells Angel noch schnell auf dem Sterbebett abgeluchst hat... aber als Frau Genova dann den langen Weg über den Laufsteg antrat, um zum Satelliten in der Hallenmitte zu schreiten, sah man, dass an ihrem Arm nichts weiter als geklöppelte Spitze wohnte. Hübsch... Den langen Marsch trat sie übrigens lediglich an, um - in der Mitte angekommen - einmal dramatisch niederzusinken, sich ihres zerfetzten Etwas zu entledigen und dann wieder zurückzustampfen. Ihre platinblonde Frisur ist quasi eine Trendfrisur in diesem Jahr. Fast rasierte Seiten und viel hochfrisiertes Haar in der Mitte. Das sieht man hier bei so einigen.
Wunderschön ist allerdings bei Bulgarien wieder einmal das Setting. Die Farben Schwarz, Weiss, Blau und Silber und viele perlende Tropfen und plätscherndes Wasser auf der LED-Wand wirken edel und stilvoll. Auch am vierten Tag ist es jedesmal wieder ein Erlebnis, in die Halle zu treten. Man hat den Eindruck, man tritt in ein riesiges Zirkuszelt. Einfach phantastisch, was da gemacht wurde. ich hoffe, dass davon auch am Bildschirm ein bisschen rüberkommt.
Auf dem Monitor neben mir läuft die erste Probe von Mazedonien. Markus sitzt mir gegenüber und sagte gerade: Fällt mir nix zu sein, schreib ich auch nichts drüber....das sagt ja eigentlich schon alles... also ich seh fünf weisse Tänzer bzw. Tänzerinnen, die pseudofolkloristische Tänze veranstalten, dem Sänger immer als Echo mit dem Wort "Musica" dienen und von denen mindestens zwei die oben beschriebene Trendfrisur aufweisen. Gerade nimmt Vlatko Ilievski (der Sänger) ein Megaphon in die Hand und eifert den Portugiesen nach. Und schon hat er wieder die Gitarre in der Hand, das hüpfende Pulk hüpft unverdrossen weiter und fertig ist die Nummer. Ein seltsamer Beitrag.
Bis später,
Jörg


Hallo aus dem immer noch sonnigen Düsseldorf!
Heute morgen wurden wir zur Abwechslung mal von einer neuen Apfelbäuerin begüsst. Ihr Lächeln kam aber noch nicht so überzeugend rüber, wie von unserer "alten". Aber vielleicht lag es auch noch an der Uhrzeit. Ueberhaupt habe ich den Eindruck, dass die Freiwilligen und Servicekräfte hier einen tollen Job machen. Wenn auch manchmal mit zweifelhafter Aufgabe. Am Eingang zur Arena steht den ganzen Tag jemand, nur um uns die Türe zu öffnen! Da fühlt man sich richtig wichtig ;-) Aber wer weiss, vielleicht steckt da auch wieder ein Sicherheitsgrund dahinter. Und wenn auch nur der, dass wir uns nicht die Finger in der Tür klemmen. Wenigstens hat man ihnen mittlerweile einen Barhocker hingestellt.
Auf der Bühne sehe ich gerade die Mazedonier. Die Tänzer sind mal wieder in Adidas-Trainingsanzügen. Ist Adidas hier heimlicher Sponsor? Die scheinen ganze Delegationen ausgestattet zu haben. Auch auf den Pressekonferenzen laufen ganz viele Drei-Gestreifte herum. Also habe ich mich heute jackentechnisch mal angepasst :-)
Gleich geht es zur israelischen Probe. Mal schauen, ob Dana ihr(e) Ding Dong(s) gut auf der Bühne präsentiert...
Markus


Gut gelaunt eröffnen die Bulgaren die Pressekonferenz. Poli ist gut drauf und antwortet auf alle Fragen mit einem Lachen. Im Vorfeld des Wettbewerbs hat sie in Amsterdam und London bereits andere Teilnehmer kennen gelernt und möchte natürlich mit den die kommenden Tage: "Party machen". Ein Album ist bereits in Arbeit und soll demnächst erscheinen... :up:

Horst


Die israelische Probe verlief aeusserst unspektakulaer. Dana - wenn sie es wirklich war ;-) - versteckte sich hinter einer riesigen Sonnenbrille. In der Nahaufnahme sah sie nicht besonders vorteilhaft aus - ungeschminkt eben. Schon machen Geruechte die Runde, ob ihre PK ausfallen wird. Das Schminken wuerde wohl noch zu lange dauern...
Ihr Auftritt plaetschert so vor sich hin. Mit bunten Baellchen im Hintergrund. Nett zu Chips und Cola auf der Couch, aber auch nicht mehr.
Gerade ist in der Arena die Slowenin Maja Keuc mit halterlosen Latexstruempfen auf Plateausohlen zu sehen. Dazu traegt sie ein Lamettakleidchen mit Metall-BH. Durchaus stimmig zu dem Song und den stacheligen Rosen im Hintergrund. Insgesamt aber etwas sperrig.

Markus


Wie in den anderen Pressekonferenzen werden die einzelnen Bandmitglieder vom Delegationsleiter vorgestellt. Vlatko erzählt, dass er sehr stolz ist eine Hauptrolle in einer "Daily-Soap" in Mazedonien zu spielen. Auf die Frage was er lieber macht: Singen oder Schauspielen, windet er sich heraus und sagt: "Musical" :lol: Er möchte nur zu den "Parties" die für ihn wichtig sind?
Für ihn ist es wichtiger einen guten Song für Mazedonien zu haben, als ins Finale zu kommen... das möchte ich mal so stehen lassen...
Für ihn ist es in erster Linie wichtig in Mazedonien anzukommen.

... wie bereits schon angedeutet.... fällt die israelische Pressekonferenz heute aus..... "Diva"-Allüren .... ohne "frisch gesprachtelt" geh' ich heute nicht unter die Leute... :teddy: Bericht kommt dann hoffentlich nach der nächsten Probe ....

Horst


Ist das hier mit 'ue'? Eine gern gestellte Frage im Arbeitsbereich des Pressezentrums. Nicht alle Laptops sind hier naemlich mit deutschen Umlauten ausgestattet. Wenn man dann einen mit 'ue' - also dem richtigen, ich habe hier wieder einen ohne - erwischt hat, darf man sich trotzdem noch nicht in Sicherheit waehnen. Denn, wo bitte ist das grosse 'UE'? Die Shift-Taste will da nicht weiterhelfen. Und so sucht man auch schon mal das '!' und das '?'. Besonders hinterlistig gibt sich das '@'. Hat man es auf der Tastaur gefunden, nuetzt das gar nichts, es will nicht auf dem Bildschirm erscheinen. Es ist offensichtlich einen Pakt mit der Laendereinstellung der Software eingegangen. Aber es hat verloren! Ich habe es hinter Shift+2 entdeckt!
Markus


Dana (also die Internationale, nicht die Irische) war da - und verschwand!
Macht eigentlich auch nichts, denn der Auftritt war schon ein wenig seltsam. Ihre Backgroundsängerinnnen haben nicht mehr bunte, sondern uniforme Glitzer-Minis an und sie selbst trat in einer hellen Strickjacke auf, um ihre Hüften baumelte ein Gürtel, an dem Utensilien hingen, die von der Form her an Friseurgerät erinnerten. Dana war die erste Interpretin, die hörbar schlecht gesungen hat. Absolut schief die ersten Töne, offensichtlich auch völlig unzufrieden mit der Technik oder mit sich oder mit der Welt - vor allem aber mit ihrem Gesicht, das merkwürdig aufgedunsen oder wie auch immer aussah, sofern man es unter ihrer Sonnenbrille überhaupt sehen konnte. Also kameragerecht war das nicht. Auch der Hintergrund ist zwar bunt, aber macht angesichts der Möglichkeiten, die man hier hat mit der der LED-Wand, wenig her. Immerhin scheint das Playback im Beat ordentlich aufgepeppt.
Und als hätte man es geahnt - soeben wurde die Pressekonferenz Israels abgesagt. Jetzt brodelt natürlich hier die Gerüchteküche. Hat sie sich unter der Sonnenbank verbrannt, ist ihr ihre Leistung zu peinlich vor den Journalisten, ist Botox-Behandlung schiefgelaufen.... Fragen, Fragen, Fragen - auch hier: man weiss es nicht, man ahnt es nur. Bis später,

Jörg


Der Kommentator des slowenischen Fernsehens stellt alle Mitglieder vor, die Maja begleiten, viele sind ehemaligerTeilnehmer oder waren als Backgroundsängerin mit dabei. Die Slowenen loben die gute Organisation und Maja sagt sie sei sehr relaxt und sie weiß nicht ob das ein gutes Zeichen ?
Maja wurde vergangenes Jahr zweite bei "Idol" und deshalb auch vom Publikum einen großen Rückhalt. Trotz der schlechten Platzierungen haben sie dieses Jahr ein gutes Gefühl im Finale mit dabei zu sein....

Horst


Da will einer gewinnen!
Der rumänische Beitrag war sehr überzeugend. Tolle Stimme, gute Ausstrahlung. Der Sänger David Bryan war hochkonzentriert. Man konnte ihm regelrecht ansehen, wie er zwischen den Durchläufen den Auftritt in seinem Kopf immer wieder durchging. Das sieht alles sehr professionell aus und der Song geht durchaus ins Ohr. Wurde Rumänien wie schon im letzten Jahr im Vorfeld unterschätzt? Der Beitrag muss ins Finale. Und da hoffe ich auf eine gute Platzierung.
Markus


David Bryan, der Sänger Gruppe, ist gebürtiger Brite und kam mit vier Jahren nach Rumänien. Nach der Botschaft des Liedes gefragt, sagt er das sie Welt nicht alleine ändern können und dies natürlich nicht nur für Rumänien, sondern für den Rest der Welt. Wenn er gewinnt, will er nackt als "Flitzer" durch die Pressekonferenz laufen! .... was für Aussichten....  Er bestreitet die Pressekonferenz fast alleine, singt: "A bed of roses" and zeigt seine Qulitäten als Rapper...

Horst


Jung, bunt, laut und schräg- auch der eine oder andere Ton- so präsentierte sich Estland in der ersten Probe. Bühnenaufbauten, analog der estnischen Vorentscheidung, Hochhäuser en miniature und dazu ein beeindruckender Background auf der riesigen LED Leinwand. Häuser und das stilisierte Millennium Riesenrad schwelgten in Farben (Blautöne / Pink / Grünweiß) und bewegten sich mit zunehmender Geschwindigkeit. Sehr schön wurde der Wechsel der rhythmisch schnellen und langsameren Songteile umgesetzt. So bleibt der Sängerin Getter Jaani ab und zu eine kurze Verschnaufpause, während ihre Tänzer und Backgroundsängerinnen Bewegungsabläufe auf der Bühne fortsetzen. Zum Ende des Stücks sind jedoch ein paar schräge Töne zu vernehmen. Noch bleibt etwas Zeit, um die Kondition zu verbessern- tanzen und singen gleichzeitig hat schon ganz andere Künstler vor Probleme gestellt!

Genauso bunt und fröhlich geht es in der Pressekonferenz weiter. Nachdem Getter ihr Team vorgestellt hat, mutmaßte die Moderatorin der PK, es sei vielleicht gefährlich mit Getter auf der Bühne zu agieren- einer der Tänzer hatte sich an seinem Handgelenk verletzt und trug einen Verband.
Im Vordergrund der Show steht das Erzählen eines Märchens, alle Mitglieder stellen Puppen dar, daher auch die farbenfrohen Kostüme und die für den ESC etwas ungewöhnliche Choreographie. Der Komponist Sven Lõhmus sei sehr froh, diesen Song extra für Getter geschrieben zu haben, da sie eine exzellente Künstlerin sei. Es ist für ihn immerhin die dritte Teilnahme am ESC, nach 2004 und 2009. Nach seinem Erfolgsrezept befragt, sagte er bescheiden, es wäre eben Glück gewesen.
Auf die Frage nach ihren Zukunftsplänen antwortete Getter, sie möchte alles im Leben- singen, tanzen, designen und diese Tätigkeiten könnten sich ja auch hervorragend ergänzen. Zum Abschluss trägt Getter ihren neuen Song auf Estnisch vor und natürlich darf auch ihr Wettbewerbsbeitrag a-capella nicht fehlen, zu dem ihre Tänzer eine Showeinlage bieten!

Stefan


Im Pressezentrum treffen von Tag zu Tag mehr Journalisten und Fans ein. Noch sind aber mehr als ausreichend Plätze - mit und ohne Laptop - vorhanden. Das Sprachgewirr nimmt auch langsam zu. Da ein Grieche oder Zypriot, der via Webcam kommuniziert oder besser schreit, dort Italiener die eine spontane Besprechung abhalten, und da ein Brite, der seiner Kollegin den Text des österreichen Beitrags mit voller Inbrunst vorliest. Very international!
Insgesamt geht es hier aber noch recht verhalten zu. Die "alten Hasen" sagten mir, dass es spätestens ab Samstag, wenn die Big 5 an der Reihe sind, deutlich voller werden wird.
Die Pressekonferenzen werden bislang noch nicht vom großen Podium aus abgehalten. Stattdessen sind an der Seite ein paar Stehtische mit Barstuehlen aufgebaut. Von dort aus beantworten die Delegationen die Fragen der Presse. Das ist nett gemacht und wesentlich intimer als vom hohen Podium herab. Die Moderatoren Branislav Katic und Sonia Kennebeck sind mit ein paar Eingangsfragen auf die jeweiligen Länder gut vorbereitet. Wesentlich besser als im letzten Jahr. Damals gab es zu Beginn Quizfragen über Norwegen, die spätestens nach der fünften PK nervten. Sonia spricht übrigens sehr gutes Englisch. Bei Branislav hapert es damit noch etwas.
Übrigens: Was dem Touristen im Ausland die Handtücher auf den Liegen am Pool sind, sind dem Fan und Journalisten im Pressezentrum die Länderflaggen an den Tischen.

Markus


Hallo noch mal,
die letzte Probe des Tages, Irland, läuft gerade neben mir auf dem Monitor. Man sieht die Iren wie gewohnt in ihren hochgestylten Frisuren auf der Bühne zum ersten Soundcheck. Die Frisuren sind das Markenzeichen und als Papp-Frisur auch Bestandteil ihres Pressematerials... originell.
Einige Proben und Pressekonferenzen sind völlig an mir vorbeigegangen, zumal es wirklich schwierig, wenn nicht gar unmöglich ist, alles zu sehen und zu hören, weil hier so vieles gleichzeitig abläuft. Gar nicht gesehen habe ich Slowenien und Belarus. Letztere hatten soeben ihre Pressekonferenz und mussten sich kritischen Fragen zu ihrem patriotischen Titel gefallen lassen.
Sowohl Proben als auch Pressekonferenzen gesehen hab ich von Rumänien und Estland. Rumänien - Markus erwähnte es schon - ist hier ganz stark. Zunächst mal hat man ja ohnehin den Eindruck, dass die Rumänen einfach nur in die Karpaten gehen und ein wenig buddeln müssen, und - schwupps - ziehen sie irgendwas raus, was ziemlich gut singen kann. Diesmal hat sich der Sänger David Bryan aber selber eingebuddelt, denn er stammt aus England, singt ganz hervorragend, sieht smart und charmant aus und zeigt seinen Spass auf der Bühne sichtlich. Mich erinnert das Lied ein wenig an einige Songs von Madness. Die Show ist ganz nett, auch wenn der Komponist des Songs mit einer Paul-Harrington-Gedächtnis-Frisur (Irland 1994) am Flügel sitzt. Warum aber zwei Tänzerinnen wirre Bewegungen machen und dabei Trompeten, die sie sichtbar nicht spielen können, in den Händen halten, bleibt ein Rätsel, das man aber auch nicht wirklich lösen muss. Eine insgesamt nämlich trotzdem starke Nummer, die garantiert im Finale landet, weil sie richtig ins Ohr geht.
Den Vogel abgeschossen, was Bühnenbild angeht, hat Estland. Die haben nämlich nicht nur kleine Hochhäuser auf der Bühne, hinter, vor und auf denen man tanzen kann, sondern auch eine richtige stilisierte Skyline mit einem an das London Eye erinnernden Riesenrad auf der LED-Wand. Auch wenn die Töne zum Ende der Performance noch nicht so ganz sitzen, gelingt Getter, der Sängerin und ihrem Ensemble eine gute Leistung, deren Bewertung aber ganz stark davon abhängen wird, welche Bilder im TV zu welchem Zeitpunkt gezeigt werden. Auch hier ist die Kleiderfrage wieder ein Buch mit sieben Siegeln. Ist die Kulisse eigentlich schon bunt genug, ist es völlig unverständlich, warum die beiden Backgroundsängerinnen Mozartähnliche Perücken und Röcke in der Farbe und der Form von Knallbonbons tragen.... na ja...
ich schau mir noch ein wenig die Probe der Iren an und die PK der Letten -und dann melde ich mich noch mal...
Jörg


Ich will mich doch wenigstens auch zwischendurch mal kurz melden, sonst meint ihr noch, mich gibt's nicht mehr ;-) Aber ich habe gar nicht viel zu berichten, weil ich zugeben muss, bisher noch keine einzige Probe  bzw. PK gesehen zu haben. Jeden Tag nehme ich mir das vor, aber sobald ich morgens meine Mails abrufe, war es das dann... Anfragen von Presse, Funk und Fernsehen, alle suchen sie bestimmte Fans  irgendwo in Deutschland oder auch hier in Düsseldorf, mit denen sie drehen wollen, laufend klingelt das Telefon, zwischendurch fahre ich dann durch die Stadt, besorge Plakate und Flyer für den Fandesk, verstaue die Fantickets im Wert von über 500.000 EUR in einem Bankschließfach usw. usw., aber irgendwie ist es auch schön, mal aus der "jährlichen Routine" auszubrechen, das kann ich dann alles nächstes Jahr wieder machen wie gewohnt, in Baku (Aserbaidschan führt ihr momentan das Pressevoting des 1. Semi an, Schweden das 2. Semi) oder sonstwo. Als Düsseldorfer ist es für mich  natürlich dieses Jahr etwas ganz Besonderes, ich freue mich sehr, dass es bisher eigentlich nur positive Kommentare zur Organisation und zur Stadt gibt. Gestern Abend fand ich es witzig, dass die Schweizer Party (oder Jamsession) nur wenige 100 Meter von der Praxis entfernt stattfand und ich 2 Dänen mit dem Auto zu ihrem günstig gemieteten Top-Apartment (das gibt es also auch, allen Unkenrufen zum Trotz) mit meinem Wagen mitnehmen konnte. Und im eigenen Bett schläft es sich eben doch am besten!!!

Während es an unserem Infostand im Eurocafé bisher tagsüber ausnehmend ruhig war, war im Euroclub eigentlich erstaunlicherweise vom 1. Abend an sehr viel los, und es wird natürlich jetzt von Tag zu Tag mehr werden.

Sollte es mir wider Erwarten gelingen, morgen mal den 2. Probendurchlauf des 1.Semi anzusehen, werde ich mich dann dazu auch mal äußern, aber wenn nicht, wir haben ja genug gute Schreiber!!!

Michael


Musiqq wollen ihr bestes geben, damit Lettland es wieder ins Finale schafft. Sie sind sehr relaxt, haben keine Angst vor der großen  Bühne und sie würden gerne mal auf der riesigen LED-Leinwand TV schauen.  Sie sehen im Wettbewerb auch die Chance auf einem grösseren Markt bekannt zu werden, da der lettische Markt doch sehr limitiert ist. Emils (der ohne Brille) hat das gleiche Problem wie Lena im vergangenen Jahr: er darf nach dem Wettbewerb zum Examen  antreten. Auf die Frage nach ihrem Outfit sagt Marats: sie hätten sich für schwarz-weiß entschieden, da man damit meist keinen Fehler machen kann. Sie singen: "Abracadabra" und natürlich ihren Beitrag.

Musiqq wollen ihr bestes geben, damit Lettland es wieder ins Finale schafft. Sie sind sehr relaxt, haben keine Angst vor der großenkBühne und sie würden gerne mal auf der riesigen LED-Leinwand TV schauen.  Sie sehen im Wettbewerb auch die Chance auf einem grösseren Markt bekannt zu werden, da der lettische Markt doch sehr limitiert ist. Emils (der ohne Brille) hat das gleiche Problem wie Lena im vergangenen Jahr: er darf nach dem Wettbewerb zum Examen  antreten. Auf die Frage nach ihrem Outfit sagt Marats: sie hätten sich für schwarz-weiß entschieden, da man damit meist keinen Fehler machen kann. Sie singen: "Abracadabra" und natürlich ihren Beitrag.

Horst


Also für heute sind alle Proben durch. Damit hat ausser den Big 5 jedes Land einmal 40 Minuten Probe gehabt. Ab morgen geht es dann wieder von vorn los mit Polen. Diesmal aber mit 30- statt 40-minütigen Proben. Die Dänen haben heute noch geprobt, danach die Iren. Bei den Dänen war es voll in der Halle, bei den Iren sogar noch etwas voller, was sich bemerkbar machte durch deutlich weniger Leute in der gleichzeitig stattfindenden Lettland-PK, deren Ende ich gerade noch gesehen hatte. Die Proben bei Dänemark und Irland waren wie die meisten Proben durchaus gelungen. Wirklich (fast) alle Künstler bestechen hier - zumindest in der Halle - durch aussergewöhnlich guten Gesang. Oft ist das am Bildschirm dann ja ein wenig anders, aber was wir hier hören, tut jedenfalls nicht weh.
Irgendwie bin ich nach dem Mittagessen nicht mehr aus dem Suppenkoma herausgekommen, sodass mir auch nichts Originelles mehr einfällt gerade.
Evtl. noch mal bis später, die Dänen-PK fängt gerade an.
Nix wie hin
Jörg


Das war ja mal eine Pressekonferenz, die den Puls in die Höhe trieb...
Sie fing so harmlos an, die Pressekonferenz Weißrusslands. Das Team befand auch, dass das LED Design zu Rot war und gab bekannt, dass es bis zur zweiten Probe noch modifiziert wird. Sie vertrauen da ganz auf die Profis im Produktionsteam der Show. Auf Anfrage wurde noch einmal erklärt, dass ihr ursprünglicher Song „Born in Belarussia“ verworfen wurde, da er vor dem offiziellen Veröffentlichungstermin gesendet wurde und so musste ein neuer Beitrag her. Aber aus Sicht des Komponisten Evgeny Oleynik ein Glücksfall, da ihr Beitrag „I love Belarus“ jetzt viel stärker sei. Und natürlich ist auch die Interpretin Anastasia Vinnikova stolz auf ihr Heimatland, wie die meisten Künstler weltweit- so schrieben schon die Beatles eine Hommage an ihre Heimatstadt Liverpool. 
Auch über ihren Startplatz Nr.16 im Semifinale seien sie sehr glücklich, genau wie im vergangenen Jahr, denn immerhin hat Weißrussland es aus dieser Position heraus ins Finale geschafft. Startplatz Nr.16 könnte eine glückliche Tradition werden. Auf die Frage, wie sich Anastasia in Deutschland fühle, antwortete sie überzeugend, sehr wohl. Vor zwei Jahren besuchte sie bereits Berlin und schwärmte in höchsten Tönen von unserer Hauptstadt.
Bis dahin verlief die Pressekonferenz wie so viele. Doch dann wurde die erste kritische Frage zur Regierung Weißrusslands gestellt. Ein Kollege hinterfragte, wie man stolz singen könne, Weißrussland zu lieben, ein Land, das faktisch diktatorisch regiert wird und in dem Menschenrechte nicht beachtet werden. Der Moderator Bane Katic stellte der weißrussischen Delegation frei, darauf zu antworten. Doch Anastasia beantwortete die Frage damit, dass sie stolz auf ihre Geschichte und Kultur sei und Evgeny Oleynik stellte die Gegenfrage, ob der Kollege schon einmal in Weißrussland gewesen sei und sich ein eigenes Bild vor Ort gemacht habe?! Die nächste Frage folgte direkt mit der Einleitung, dass Anastasia singe „I love Belarus“, so würde sie bestimmt auch die Menschen Weißrusslands lieben- trifft dies auch für Lesben und Schwule zu, die nicht frei in Weißrussland leben könnten!? Anastasia erwiderte, auch sie habe schwule Freunde und das sei für sie überhaupt kein Thema, jeder könne frei entscheiden, wie er sein Leben gestalten möchte.
Dann gab es ein Statement eines Wissenschaftlers, der im Bereich Eurovision forscht und analysiert. Seiner Meinung nach wäre es nicht fair, die hier anwesenden Künstler Weißrusslands für die Politik ihres Landes verantwortlich zu machen. Auch andere Länder hätten schon immer den ESC genutzt, um Promotion zu betreiben und / oder das Heimatgefühl der eigenen Bevölkerung anzusprechen, so z.B. in den Liedern „Amsterdam“ NL 1980, „Les Jardins de Monaco“ MC 1978 oder „Ovo je Balkan“ SR 2010. Es wäre Sache der EBU, Sanktionen der EU beim ESC umzusetzen, aber wenn die weißrussischen Künstler nach Düsseldorf eingeladen werden, sollten sie auch wie Gäste behandelt werden.
Auch nach Beendigung der Pressekonferenz wurde in kleinen Gruppen engagiert weiter diskutiert. Manchmal ist eine Pressekonferenz eben doch anders als der Austausch von Nettigkeiten, und diese war anders!

Stefan


Wie erwartet, voll besetzte Pressekonferenz bei Jedward. Sie eröffnen die PR-Konferenz mit einem Radschlag und Reden in einem Schwall, sodaß man teilweise Probleme hat ihnen zu folgen. Einer fängt einen Satz an und der andere redet weiter... sehr lustig für alle Anwesenden. Sie unterbrechen die Fragenden, sodaß die vergessen was die eigentlich fragen wollten und erzählen dann ganz was anderes... wirklich crazy!  ... da kommt man einfach nicht mehr mit....  was haben die eigentlich jetzt alles erzählt?  sehr erfrischend!

Horst