Guten Morgen aus Baku!
Hier ist es gerade 10.20 Uhr, im
Pressezentrum ist es noch recht ruhig.
Am ausgiebigen Feiern im Euroclub kann
es nicht liegen, der war gestern zur
Eroeffnung leider schwach besucht.
Gefuehlt waren dort mehr Personal und
lokale Presse als Gaeste. Aber dazu
spaeter mehr von Joerg.
In einer knappen Stunde beginnen die
Proben. Heute mit Ralph Siegels
Network-Song, den russischen Omas und
den oesterreichischen Popo-Wacklern. Wir
sind gespannt!
Nach unserem
15-Manat-Haenchenspiess-Labberige-Pommes-Reinfall
gestern Mittag,
haben wir abends
einer
Doener-Bude
einen Besuch
abgestattet. Ja,
man kann
wirklich von
einem "Besuch"
sprechen. Wir
wurden mit
Handschlag
begruesst. Der
Kellner stellte
sich und seine
Kollegen erstmal
namentlich vor.
Zumindest glaube
ich das, denn
die verbale
Verstaendigung
beschraenkte
sich im
Englischen auf "Hello",
"Doener", "Water"
und "Thank you".
Wir wurden auf
die Empore
hinaufgebeten,
offenbar die
Sitzplaetze fuer
besondere Gaeste
Wir nahmen also
Platz, der
Kellner raste
die Treppen
stets in einem
irren Tempo hoch
und runter.
Meinen Taschen
stellte ich -
wie ueblich -
auf den Boden
neben mir ab.
Das ginge ja so
gar nicht,
machte er mir
mit Gesten
verstaendlich.
Schwups holte er
einen weiteren
Stuhl an unseren
Tisch auf dem
ich meine
Taschen
abstellen
sollte. Recht
hat er, eine
Tasche mit
ESC-Logo gehoert
auch nicht auf
den Boden!
Ach ja, der
Doener war super
lecker und auch
noch guenstig.
Was will man
mehr!
Hier laueft im
Hintergrund
gerade "Standing
Still", die
ersten Bilder
aus der Halle
sind auf der
LED-Wand zu
sehen, gleich
gehts los!
Markus
Salam aus Baku
am Montagmorgen,
aus den
Lautsprechern
dudelt die Musik
des
ESC2012-Samplers,
es sind noch
relativ wenig
Leute hier und
wir koennen
heute wesentlich
besser als
gestern die
Bucht mit der
Innenstadt Bakus
sehen, da es
nicht mehr ganz
so schwuel ist
wie gestern.
Gegen 21 Uhr
hatten wir das
Pressezentrum
verlassen und
uns die letzte
PK der Finnen
geschenkt. Und
wieder stellte
sich die Frage:
Wie kommt man
vom Gelaende und
dann auch noch
genau dorthin,
wo man hinwill,
naemlich an die
Strasse, wo es
eventuell
Shuttle-Busse
gibt, die einen
in die Stadt
bringen? Es ist
wirklich lustig,
und wenn man
nicht vor Ort
ist, kann man es
kaum
nachvollziehen -
aber man wird
quasi stuendlich
woanders
hingefuehrt
durch immer
wieder neue
Variationen von
Absperrgittermustern
und -wegen.
Diesmal ging es
am Meer entlang,
und dann ueber
einen
grooooooooossen
Parkplatz.
Immerhin kamen
wir tatsaechlich
irgendwann
wieder an die
Strasse, wo auch
ein Shuttlebus
wartete. Kaum zu
erwaehnen, dass
der Weg von der
Strasse zur
Halle (ungefaehr
15min) heute
Morgen wieder
ein Neuer war...
Nun aber zum
Euroclub. Da
waren wir
gestern nach
einer Dusche im
Appartment. Es
ist eine
Sporthalle mit
grossem Foyer
und im
Souterrain gibt
es Restauration
mit einer
ansprechenden
Karte. Geht man
vom Foyer aus
die Treppe nach
oben, gelangt
man in die
Halle, die zu
einer riesigen
Tanzflaeche mit
Scheinwerfern,
Leinwaenden und
LED-Waenden,
kombiniert mit
einer Bar und
einem gemuetlich
aussehenden
Restaurant (mit
derselben Karte
wie unten),
umgestaltet
wurde. Vorne am
DJ-Pult legte
umtost von
tollen
Animationen auf
den Leinwaenden
Konstantin alias
DJ Ohrmeister
einen ESC-Remix
nach dem anderen
auf. Leider mit
wenig Erfolg,
denn die Leute
blieben aus.
Gegen 23.30 Uhr
tanzte eine 5er
und eine
3er-Gruppe
verloren im
weiten Raum zu
Rumaenien
2012...Ansonsten
kamen auf jeden
Gast im Euroclub
circa 3 - 4
Angestellte und
5
Sicherheitskraefte...
Dennoch scheint
man hier nicht
auf geschultes
Servicepersonal
zurueckgreifen
zu koennen,
sondern bedient
sich anderer
Berufs- bzw
Studentengruppen,
die dann
wiederum
vorgeben muessen,
selber
"bedienen" zu
koennen. So
trafen wir beim
Eintreffen im
Souterrain auf
eine Gruppe von
6 Personen mit
u. a. Elvira,
Torsten und
Horst, die
gerade Getraenke
und Essen
bestellten. Sie
waren beinahe
die einzigen
Gaeste. Als
Markus und ich
nach 20 Minuten
wiederkamen,
nachdem wir den
Euroclub
inspiziert
hatten, bekamen
die ersten drei
gerade ihre
Getraenke. Nach
einer halben
Stunde wurde
verkuendet, dass
es keine Pizza
gebe und drei
Leute
umbestellen
muessten. Nach
weiteren 15 min
gab es auch
keine Spaghetti,
keinen Wein,
eigentlich nur
Azerbaidschanische
Spezialitaeten,
Tomatensuppe,
Salat und
Clubsandwich...Nach
einer weiteren
halben Stunde
hatten immer
noch nicht alle
ihr Essen. Und
die Cola, die
ich nach Ankunft
bestellt hatte,
ist nie
angekommen, weil
naemlich erst
alle
Bestellungen
davor
"abgearbeitet"
werden muessen.
Und die sassen
ja an unserem
Tisch. Kaum der
Rede wert, dass
auch in diesem
Restaurant
mindestens 15
Bedienungen
herumwuselten,
die alle
unglaublich
beschaeftigt
waren mit Hin-
und Herrennen
mit der Karte,
auf der all die
leckeren Dinge
standen, die es
aber gar nicht
gab. "This is
because it's our
first day"
Man darf hier in
der Tat nicht
erwarten, dass
alles aehnlich
laeuft wie bei
uns, und wer da
einigermassen
offen ist, macht
eben einfach
voellig neue
Erfahrungen
Auch der Tonfall
ist ruppiger,
jedenfalls kommt
einem das
manchmal so vor.
Schon mehrfach
wurde uns auf
der Strasse von
Einheimischen "Welcome
to Azerbaijan"
zugerufen -
jedoch in einem
Tonfall, der
fuer
westeuropaeische
Ohren eher nach
Drohung oder
"Geh weg da, du
Depp" klingt.
Nur die
Volunteers hier
in Baku - egal
in welchem
Bereich - legen
eine
Freundlichkeit
an den Tag, die
beispiellos ist.
Vermutlich hat
die Schirmherrin
und
Praesidentengattin
sie persoenlich
fortgebildet und
ihnen unter
Androhung der
groesstmoeglichen
anzunehmenden
Strafe keine
Wahl gelassen
Nein, im Ernst -
die
Freundlichkeit
der
allgegenwaertigen
Volunteers ist
sehr angenehm.
Gleich geht die
erste Probe des
Tages los,
jedenfalls nach
Plan. Israel...
spaeter mehr.
Joerg
Israel und San
Marino sind die
ersten Laender,
die ihre erste
Probe heute
haben bzw.
hatten.
Technische
Stoerungen
behinderten
beide Proben,
vor allem aber
die Probe San
Marinos. Und
zwar geht es um
Stoergeraeusche
im
In-ear-Hearing.
Das musste man
dann - nachdem
man sicher war,
dass es nicht an
den dummen
Journalisten
lag, die
unerlaubterweise
Wireless-Geraete
im Saal benutzen
- abstellen. Nun
greift man auf
das
herkoemmliche
Monitor-System
zurueck. Geht
auch. Dafuer
hinkt der
Probenplan aber
bereits 20 min
hinter der Zeit.
Israel hatte
dennoch eine
gute Probe. Der
Song ist frisch,
fern
jeglicherFriedens-
und
Kibbuz-Tanz-Nummern
der 1970er, 80er
und 90er und auf
die Damengruppe
mit den
knieumspielenden
Roecken, die
zwei Schritte
vorwaerts, dann
einen zur Seite
und mindestens
zwei weitere
schraeg nach
hinten gehen,
wird Gott sei
Dank auch
verzichtet.
Dafuer hat man
den "Background"
nach vorne
verlegt. Ein
Paerchen, das
neben seinem
quietschenden
Lalala als
Begleitung mit
seinen lustigen
Hand- und
Armbewegungen
jedem schwulen
Maennerchor in
der
Choreographie
Konkurrenz
macht! Die Band
samt Leadsaenger
wirkt, als
haette sie
sichtlich Spass
am Spielen und
Singen. Im
Hntergrund sieht
man passend zum
Titel Time
allerhand
Uhrwerk, Wecker
und goldene
Taschenuhren,
die auf und
niederhuepfen.
Das ist absolut
passend. Nur der
Head of
Delegation hatte
schlechte Laune,
weil irgendetwas
nicht nach
seiner
Vorstellung
lief, woraufhin
er zunaechst die
Brainpool-Leute
auf Deutsch und
dann den
Oberchef Jon Ola
Sand auf
Englisch
lautstark und
aeusserst
unhoeflich
zusammenfaltete.
Unangenehm!
Vermutlich aus
Frust wurde dann
die
Pressekonferenz
gerade auch ohne
Angabe von
Gruenden
abgesagt. Man
koenne
Privataudienzen
beantragen, wenn
man die
Kuenstler
sprechen
wolle... Das
laesst wie im
letzten Jahr,
als Dana
International
ebenfalls in der
1. Probe
unzufrieden war
und dann die PK
cancelte, Raum
fuer allerhand
Spekulationen.
Unnoetig!
Die Probe von
San Marino zeigt
dann
klischeehaft
alles das, was
man von einem
Siegel-Song auf
der Buehne
erwartet:
Froehliche
Menschen bewegen
sich um ein
Barbie-Girl, das
uns vom Internet
singt. Markus
wird spaeter
noch davon
berichten. Aber
einen kann ich
mir hier nicht
verkneifen. Ganz
links beim
Background steht
ein recht
grosser Herr,
der vorgibt, die
Choreographie zu
beherrschen. Man
muss sich
fragen, wie der
an diesen Job
gekommen ist.
Als
grobmotorische
Fehlpressung mit
reichlich
ungelenken
Wink-Aktionen
will bereits die
Unterscheidung
zwischen rechts
und links nicht
so recht
gelingen. Vorn
und hinten
klappt so gerade
noch, jedoch
mutet die
Gesamtleistung
reichlich
merkwuerdig
an...
bis spaeter
Joerg
Als wir die Halle gestern abend nach der letzten Probe verlassen haben, gab' es ein zweites "Baku by Night". Alle möglichen Gebäude werden hier farbig angestrahlt. Die folgenden Bilder sollen einen kleinen Eindruck vermitteln.
Horst
Israels Background-Paerchen ist wirklich
ein Traum! Amateurhaft wie auf einer
Abi-Abschlussfeier in der hintersten
Provinz. Aber beide sind mit Spass bei
der Sache, sehr sympathisch!
Wie Joerg schon andeutete: San Marinos
Beitrag ist RalphSiegelesque durch und
durch. Wir bekamen das zu sehen, was zu
befuerch... aehem zu erwarten war. Das
Barbie-Girl Valentina Monetta ist
eigentlich eine Jazz-Saengerin, die
wirklch singen kann. Das ganze
Siegelsche Drumherum ist nur so ....
schrecklich. Sie klimpert auf einem
silber glitzernden und mit Engeln
beklebten Apple-Laptop herum. Da wird
die EBU doch bestimmt noch einen
schwarzen Balken ueber das Aepfelchen
kleben, oder?
Die Herren um sie herum hantieren mit
PC-Tablet und Handy um sie herum. Was da
dann noch die Puschel-schwingende Dame
dabei verloren hat... man weiss es
nicht.
Zu Beginn wurden die Kostueme fuer das
Licht gezeigt. Hier ist gar Graeusliches
zu befuerchten. Man droht Europa mit
Glitzerkleidchen, Seemannoutfit und
Marine-Mini!
Oh San Marino, bisher so serioes und
jetzt das!
Die von Joerg als "grobmotorische
Fehlpressung" titulierte Person hat
einen Namen: Peter heisst er (Gibt es
eigentlich einen zum BarbaraDex-Award
analogen Preis fuer die schlechtesten
Choreo-Bewegungen? Nominierung bitte!).
In der PK wurden wir von Ralph Siegel
aufgeklaert. Er ist ein "guter Freund"
von ihm aus Muenchen und hatte schon
seinerzeit fuer Milli Vanilli Songs
geschrieben. Eine Erklaerung aber (k)ein
Grund!?
Die technischen Probleme mit den In-Ears
nutzte die Choreographin uebrigens fuer
weitere Uebungen mit der Gruppe.
Sabotage damit Peter noch mehr ueben
konnte?
In der PK wirkte die Barbie-Puppe
Valentina Monetta wesentlich erwachsener
und natuerlicher als bei ihrem Auftritt.
Durchaus sympathisch. Ralph Siegel
erzaehlte - auch ungefragt - gerne von
der Geschichte des Songs. Ironisch sei
er gemeint. Und ueberhaupt ist er wieder
froh dabei zu sein und viele alte
Bekannte zu sehen. Sein bestes Statement
schnappte aber Joerg zu Beginn der PK
auf, nachdem eine zu laute Beschallung
hinter ihm abgestellt wurde. Joerg wird
berichten.
Mal am Rande: In Aserbaidschan gilt es als unschicklich auf Toiletten direkt hinzuweisen. Deshalb findet man hier auf Smiley-Schildern auf denen sonst z.B. "technical room" oder "radio room" steht, nicht "toilets" oder "restrooms" sondern dieses:
Markus
In der Pressekonferenz von San Marino war es wohl hinter dem Tisch, an dem die Delegationen sitzen, reichlich laut durch ein Geblaese oder was auch immer. Siegel wies hoeflich auf Englisch darauf hin und dass man so nichts aus dem Auditorium hoeren koenne. Als man es prompt abstellte, bedankte er sich in perfektem Englisch:
"Thank you, now it's weg!"
Ich war in der Halle und hab mir die Probe von Daenemark angeschaut. Soluna singt mit Kapitaensmuetze wie zu erwarten souveraen und kraeftig. Um die Schultern hatte sie so eine gold-rote Uniform-Atrappe. Irgendwie schien das noch nicht das Endoutfit zu sein. Auch der Kontrabassistin wuenscht man Angoraunterwaesche, denn mit DEM Outfit - knapper gueldener Body und Netzstruempfe - droht Erkaeltung der Eierstoecke....heftig! Ansonsten gibt es noch ein Cello, Drums und eine Background-Saengerin, die man zwar hoeren, aber nicht sehen kann, da man sie schraeg hinter das Schlagzeug verfrachtet hat. Die Nummer plaetschert irgendwie so ohne Hoehepunkte vor sich hin, tut nicht weh, haut mich aber auch nicht vom Hocker...im Hintergrund sieht man einen Feldweg, von dem aus Rosenblaetter in den Himmel fliegen. Spaeter werden es goldene Gebilde, bei denen nicht klar ist, ob es Ringe, verformte Tropfen, Weingummidrops oder Diaphragmen sind....
So, ich geh jetzt und guck mir die Ural-Omis an!
Joerg
Nachdem ich die erste Nacht wegen starker Rückenschmerzen kaum schlafen konnte, habe ich dies in der vergangenen Nacht nachgeholt. Mein Mitbewohner Torsten erzählte mir, dass es heute Nacht ein heftiges Gewitter gegeben hätte, von dem ich im Tiefschlaf nichts bekommen habe. Wie bereits gestern, wenn der dritte duschen will, kann es sein, das nach dem Einseifen kein Wasser mehr kommt. Daran das es nur kaltes Wasser gibt, gewöhnt man sich auch langsam (von wegen "Weicheier"...) Der Routinespruch an der Rezeption, der alle glücklich macht, nur das Problem nicht löst: "We will find a solution for your problem" Ob wir mit oder ohne Frühstück gebucht haben wissen wir eigentlich auch nicht. Die erste Information an Elvira: kein Frühstück (sie bekommt ein grünes "Hundebändchen"). Torsten fragt nach einem zweiten Schlüssel und fragt ebenfalls noch mal nach dem Frühstück: Er bekommt für uns 2 rote Bändchen (das Frühstück ist inclusive, Elvira's Bändchen wird gegen ein rotes getauscht). Gestern: Das Frühstück gibt es nur von 8 - 9 Uhr. Zwei Mitwohner Michael und Arie berichten uns das es gestern nur spärliches Frühstück gegeben hätte und dazu nur 1 Getränk: Kaffe oder Orangensaft . Später erzählt man Ihnen, das sie für das Frühstück 10 Manat (= 10 Euro) extra bezahlen müssten. Der Koch hingegen sagt, das das Frühstück inclusive sei Heute morgen: Michael und Arie kommen vom Frühstück erzählen "oh Wunder" es gab ein tolles Buffet und sogar einen deutsch sprechenden Kellner, der nach Rückfrage von mir eigentlich nur 3 Monate als Tourist in Deutschland unterwegs war.Wieder bekommen sie unterschiedliche Auskünfte: Frühstück müssen sie extra bezahlen, der andere Kellner: Frühstück sei inclusive! Heute soll endgültig geklärt werden ob das Appartment mit oder ohne Frühstück ist (Mal schaun ob das klappt!) Anschließend waren wir dann auch zum Frühstück. Letzte Info: von 08.00 - 11.00 Uhr. Der deutschsprechende Kellner sagt uns dann das es Frühstück nur von 8.00 - 10.30 Uhr gäbe! Alle sind sehr nett und hilfbereit, aber mit uns "strukturierten" Europäeren (besonders uns Deutschen) vielleicht doch etwas überfordert.
Da Torsten und Elvira noch Geld wechseln müssen und uns eine Tortur wie gestern durch den Stau in der Stadt ersparen wollen, haben wir beschlossen heute mal den Weg zur Halle mit der Metro zu nehmen. Vom Miracle-Appartement geht es dann zur Metro-Station: "Nariman Narimnaov". Wichtige Erfahrung: am Besten die Karte dabei haben und dann zeigen wo man hin will, da die meisten Leute hier nur azeri, russisch und teilweise türkisch verstehen. Ausgerüstet mit weißer Baseball-Kappe und "Germany-Emblem" werden wir überall freundlich begrüsst und man versucht uns überall weiter zu helfen. Eine sehr positive Erfahrung, die ich aus unserem hektischen Alltag überhaupt nicht mehr kenne. Die Leute hier haben noch Zeit und lassen ihr Tun anscheinend nicht von der Uhr dirigieren. An der Metro angekommen, müssen wir uns erst mal eine Karte kaufen, die wir dann an einem Automat aufladen können. Die Karte kostet 2 Manat und wird dann mit maximal 1 Manat aufgeladen. Pro Fahrt werden 50 "Gäpik" (= die Cent des Manat) abgezogen und die Karte lässt sich immer wieder aufladen.
Nachdem ich dieses Foto gemacht hatte,
kam gleich ein Polizist und er wollte es
sehen. Nachdem er über Handy nachfragt
ob es erlaubt sei
Durften wir dann weiter.
Frech nutzte ich gleich die Gelegenheit
um ein Foto von unserer Gruppe in der
Metro zu machen und hier einen klein
Einblick zu geben. Ich dachte wir finden
uns in einem Bazar wieder. Den Ausgang
zur Metro hätten wir fasst verpasst.
Überall sind Kameras angebracht: "Big
Brother 's watching you!"
Nachdem wir die Metro geht es weiter in Richtung "Euroclub". Wir durchqueren die Altstadt, die sehr sehenwert ist. Was uns auffällig: nirgends Abfälle oder sonstiger Unrat, der die Aussicht trüben könnte! Überall wird geputzt. Die Mischung aus alten und futuristischen Bauten gefällt mir sehr gut. Auf dem weiteren Weg zu Halle wird überall gebaut und gereinigt. Baku scheint sich auf seine europäischen Gäste zu freuen!!
Auch dem letzten Zweifler muesste jetzt klar sein: Man kann sich dem Charme der russischen Babuschkis nicht entziehen. Als ein Mitfavorit gehandelt wird der Beitag ja schon lange. Dementsprechend waren auch viele Leute in der Halle.
Der Auftritt ist durch Hintergrund und Buehnenutensilien noch mal ordentlich aufgepeppt worden und die sechs Omis haben trotz knallharter Anweisungen von Choreographin und Stage-Manager sichtlich Spass auf der grossen Buehne. Zunaechst sieht man vier von ihnen im Sternenhimmel vor einem rauchenden Kamin bzw. Backofen. Zwei stehen und zwei sitzen. Die eine Stehende (wohl auch die Aelteste) ist so klein, dass die Sitzenden fast groesser wirken. Die zwei Verbleibenden gehen dann zum Backofen, schieben ein Blech hinein und gesellen sich zu den anderen. Der Sternenhimmel entpuppt sich als Weltall und im Hintergrund geht gross die Erde auf (aehnlich wie bei Finnland letztes Jahr). Wenn die Volksweise zu Ende gesungen ist und der Pop-Teil beginnt, werden die drolligen Damen samt Folklorekleid in den Orbit katapultiert und ein Feuerwerk mit Globen als Disco-Kugeln im Hintergrund beginnt. Die sechs lustigen Frauen wackeln nach vorn, tanzen den Ural-Groove und hauen bei Bom-Bom immer ordentlich auf den Putz. Am Ende sind die Plaetzchen fertig und werden aus dem Ofen geholt und froehlich praesentiert. Dabei entpuppt sich die kleine Klapprige mit den Restzaehnen als richtige Rampensau und wackelt besonders heftig von links nach rechts, bis sie das Tablett endlich an eine andere weitergibt. Ganz zum Schluss verbeugen sie sich alle und ruecken abschliessend um die Kekse herum eng zusammen. Hossa!
Das Lied ist weder qualitativ ein Wurf, noch ist es besonders schoen gesungen (letzteres schon mal GAR nicht!), hier werden keine Meisterleistungen der Choreographie geboten und vermutlich ist auf der Buehne die Anzahl der Zaehne nur unwesentlich hoeher als die der Personen, denen sie gehoeren, aber die sechs Frauen machen das alles mit einer solchen Leidenschaft und sehen dabei so voller Spass aus, dass einem richtig warm ums Herz wird. Finale sicher!
Joerg
Die russischen Omis als Fotostellwand. Der rechte Kopf fehlt, also bitte dahinter stellen und laecheln!
Gerade endete die erste Probe Moldaus
mit Pferderennen, Gondelfahrt und dem
Rattenfaenger von Hameln! Pasha Parfeny
praesentierte eine aehnlich schraege
Choreographie wie schon in der
Vorentscheidung. Mal liegen zwei Damen
auf dem Boden, die von einer Taenzerin
und von Pascha "bestiegen" werden um ein
Rennen zu veranstalten, mal wird eine
Gondelfahrt simuliert. Zum Schluss
folgen sie ihrem Herrn und Meister in
Reih und Glied mit lustigen
Handbewegungen. Dazu Trompeten auf der
LED-Wand passend zur zweideutigen
Textzeile "My trumpet makes you my girl".
Was er wohl damit meint
Albern oder einfach nur lustig?
Zumindest ist alles stimmig und Pasha
kann auch noch gut singen. Auf jeden
Fall ein Hingucker (nicht nur Pasha) und
das Ganze macht einfach Spass!