Eine Kracher-Nummer direkt zum Sonntagmorgen, zumindest ist man dann gleich so richtig wach. Tamta, oh Verzeihung, Eleni räkelt, kauert und hüpft sich mit vier Teufelinnen-Tänzerinnen in Formation vor einem riesigen schrägen Spiegel. Das ist perfekt inszeniert und klappt fast fehlerfrei, wirkt aber extrem konservenhaft und irgendwie auch seelenlos – offenbar hat sie dem Diablo die Seele da wohl mit dem Herzen gleich mitgegeben. Und wieso schaut sie so verdammt nach Tamta aus, deren Bühne einfach nur in viel zuviel Rot getaucht ist? Gut, vielleicht eine Mischung aus Tamta (Optik) und Maruv (laszive Choreographie). Ich gebe zu, das ist effektiv und da auch die Stimme vollkommen ruckelfrei klingt (wieviel ist da vom Band?), wird sie das Finale bestimmt schaffen. Ich verstehe ja, dass Zypern Blut geleckt hat, aber wieso müssen sie es jetzt ein drittes Mal mit derselben Schublade hintereinander versuchen?
Nach der Hingabe an den Teufel braucht es natürlich einen Engel zur Rettung, und TIX ist direkt zur Stelle. Viel ausrichten kann er gleichwohl nicht, denn wie im MGP steht er in Ketten umringt von seinen Dämonen. Ich konnte jetzt keine großen Änderungen zum Vorentscheid feststellen, vielleicht die Kollegen? Michael ist glaube ich völlig begeistert, ich finde es bei näherer Betrachtung eher unspektakulär dargeboten, und für den Zuschauer, der TIX nicht kennt, etwas befremdlich.
Dabei hat TIX was zu sagen, wenn er öffentlich aus eigener Erfahrung über mentale Gesundheit spricht. Der Text über eine unerwiderte Liebe und die Selbstzweifel, die damit einhergehen, macht die Sache rund und irgendwie auch sympathisch. Ein bisschen schade, dass die Komposition an sich mit kaum echten Höhepunkten aufwartet und sich das Ganze dann für mich doch sehr auf die Optik fokussiert. Ist kein sicherer Qualifikant denke ich.