Heute also erfahren wir etwas über Senhits Adrenalinspiegel, und der ist am Explodieren… Wo Israel mit einem hairpiece aufhört, startet San Marino mit einem headpiece, einer um das Gesicht gesetzten riesigen Maske mit Madonnendarstellungen (also eher eine Monstranz zum Durchgucken) – was ist denn da bloß los dieses Jahr, Teufel, Engel, Maria? Und dann bricht wirklich die Hölle los. Mit vier grusligen Tänzern in unattraktiven weißen Ganzkörperoutfits mit Latexmaske (es sind eher Stakser als Tänzer, ziemlich unbeholfen sieht das aus) gibt es Deckenkamera-Einstellungen auf den vollkommen mit Animationen überfrachteten Boden, dann stürmt Senhit bald los, die gesamte Bühne abzulaufen, und zuletzt kommt noch ein Rapper für die Einlage.
Ein simpler, runder Kracher zum Tanzen, schade dass immer diese quietschbunten, viel zu vollen Bilder zu sehen sind und diese Mega-Schriftzüge, vor denen die Akteure manchmal kaum auszumachen sind. Das wirkt dermaßen willkürlich zusammengeflickt, dass es richtig stört. So ein Auftritt hätte einen Schuss mehr „Klasse“ gebraucht, etwas mehr chic und weniger PopArt, um sich von den anderen Nummern abzuheben. Aber nach den ganzen Videos von #freakytriptorotterdam war das nicht anders zu erwarten. Lied und Stimme gut, Optik nervt.