Nach
dem Sieg Russlands in Belgrad fand der 54. ESC in Moskau /Russland
statt. Als Halle hatte die EBU auf Vorschlag des verantwortlichen Senders Channel 1
den Olimpiysky Sport Complex mit ca. 16.000 Plätzen
bestimmt.
Die
EBU hatte entschieden, dass der BIG -4 Status
von Frankreich, Großbritannien, Spanien und Deutschland entgegen
anderslautenden Überlegungen doch erhalten bleibt. Svante
Stockselius hatte sich in einem Interview dahingehend geäußert, dass man
u.U. aufgrund zahlreicher Sponsoren nicht mehr unbedingt auf das Geld der
BIG 4 angewiesen sei und daher diese nicht automatisch für das Finale
qualifiziert bleiben müssten. Bzgl. der Änderungen des Votings hatte die EBU alle teilnehmenden TV-Anstalten um
Vorschläge gebeten. Die Mehrheit hat sich dafür ausgesprochen, im
Finale eine Kombination von nationaler Jury und Televoting einzuführen.
Dies
ist eine Reaktion auf immer lauter werdende Proteste bzgl. des
Nachbarschafts- und Diasporavotings. Im
Finale gab es demnach eine Kombination aus Jurywertung und Televoting, die Stimmengewichtung
lag bei 50/50. Die nationalen Jurys bestanden
jeweils aus 5 Mitgliedern, es mussten sowohl weibliche als auch
männliche Mitglieder sein, und jeder Juror musste ein Musikprofi sein
(Radio, TV, Komponisten, Produzenten u.ä.) und durfte keinerlei Verbindung
zum ESC haben. Beide Wertungsergebnisse wurden jeweils in der Rangfolge
12-10-8-7-6-5-4-3-2-1 gestaffelt, diese Punkte dann jeweils addiert und
eine neue Rangfolge erstellt, die nationale Wertung eben. Bei internem
Punktegleichstand entschied jeweils das Televotingergebnis.
Österreich
nahm trotz der Änderungen beim Finalvoting nicht am ESC 2009
teil.
Georgien
hatte seine Teilnahme wegen des
Kaukasus-Konflikt bereits abgesagt, hatte sich dann aber, wohl auch aufgrund
des Sieges im Junior ESC, umentschieden und wollte den Titel "We
don't wanna put in" nach Moskau schicken. Dies wurde als Provokation
gegen Wladimir Putin angesehen, und die EBU verlangte eine Textänderung
oder einen anderen Beitrag. Georgien lehnte dies ab und zog seine
Teilnahme zurück. Die Slowakei war nach 1998
erstmals wieder dabei. San
Marino hatte seine Teilnahme aus finanziellen Gründen ebenfalls abgesagt,
Lettland und Litauen nahmen, nachdem Lettland zunächst
abgesagt hatte und Litauen auch kurz vor der Absage stand, nun doch teil.
Am
Freitag, dem 30.1.09, erfolgte in Moskau die Zulosung der 38 Semifinalländer
in die beiden Semifinale, und zwar nach dem Muster des Vorjahres,
indem alle Ländern auf 6 verschiedene
Töpfe verteilt wurden unter dem Gesichtspunkt des Wertungsverhaltens seit
2004
und besonderer Nachbarschaftsverhältnisse. Außerdem
wurden die 5
Finalisten jeweils dem Semifinale zugelost, in dem sie werten dürfen. Im 1. Semifinale
sollten laut Losentscheid Deutschland, Spanien und das Vereinigte Königreich werten,
im 2. Semifinale Frankreich und Russland. Spanien hat allerdings bei der
EBU später erfolgreich beantragt, im 2. Semifinale werten zu dürfen, da
man mehr Zeit für die landesinterne Promotion des ESC benötige.
Die
6 "Töpfe": 1)
Albanien, Bosnien & Herzegowina, Kroatien, FYR Mazedonien, Montenegro,
Serbien, Slowenien
/ 2)
Dänemark, Estland, Finnland, Island, Norwegen, Schweden / 3)
Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Israel, Moldau, Ukraine/
4)
Belgien, Bulgarien, Zypern, Griechenland, Niederlande, Türkei /5)
Andorra, Irland, Lettland, Litauen, Portugal, Rumänien /6)
Tschechien, Ungarn, Malta, Polen, Slowakei, Schweiz
Das
Sublogo zeigt einen Fantasievogel, ein spezielles Motto gibt es -
im Gegensatz zu den letzten Jahren - allerdings nicht.
Das
Bühnendesign stammt von dem New Yorker John Casey, der auch die
Bühnen 1994, 1995 und 1997 mitentworfen hat. Es ist inspiriert von der
russischen Avantgarde und arbeitet mit den verschiedensten
LED-Bildschirmen.
Die
Startreihenfolge
wurde am 16. März 2009 von Vorjahressieger Dima Bilan ausgelost. Den Anfang
macht, wie schon 2008, Montenegro, es gab pro Semifinale 3 Wildcards, d.h.
3 ausgeloste Länder konnten sich ihre Startnummer frei wählen, im
Finale 1 Land. Die Wahlmöglichkeit hatten Bulgarien, Portugal, Malta,
Estland, Niederlande, Ukraine und Spanien.
Die
Finalwertungen werden in folgender Reihenfolge abgegeben:
Spanien,
Belgien, Belarus, Malta, Deutschland, Tschechien, Schweden, Island,
Frankreich, Israel, Russland, Lettland, Montenegro, Andorra, Finnland,
Schweiz, Norwegen, Bulgarien, Litauen, Ver. Königreich, FYR Mazedonien,
Slowakei, Griechenland, Bosnien & Herzegowina, Ukraine, Türkei,
Albanien, Serbien, Zypern, Polen, Niederlande, Estland, Portugal,
Rumänien, Irland, Dänemark, Moldau, Slowenien, Armenien, Ungarn,
Aserbaidschan.
Bei
den Moderatoren gab es eine Neuerung: Erstmals wurden die beiden Semifinale von anderen Moderatoren präsentiert
als das Finale. Die Semifinale präsentierten der populärste TV-Moderator
Russlands, Andrey Malahov und das Model Natalia Vodyanova.
Russlands zweitplatzierte
ESC-Vertreterin von 2000, Alsou, moderierte mit der russischen TV-Größe
Ivan Urgant das Finale.
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