58. EUROVISION SONG CONTEST

                               MALMÖ - TAGEBUCH

 

 

MITTWOCH, 8. Mai 2013

Guten Morgen nach Deutschland,

der heutige Tag beginnt mit einem Schock. Das Wetter ist total umgeschlagen. Nach dem herrlichen Sonnenschein gestern regnet es nun in Strömen, es donnert und gewittert teilweise ziemlich heftig. Wollen wir mal hoffen, dass es nur vorübergehnd so ist...
Dafür endete der gestrige Tag aber sehr schön. Es sind ja oft die kleinen Momente, an die man im Nachhinein gerne zurückdenkt. Nette Begegnungen und Gespräche, die das Salz in der manchmal faden ESC-Suppe sind. Und so einen Moment gab es gestern, als wir nach dem serbischen "Meet & Greet" den Euro-Club verließen. Einige Offizielle und Teilnehmer düsten gerade in den offiziellen ESC-Autos ab, was bei einigen Beobachten zu spontanen Luftsprüngen und Begeisterungsausbrüchen führte. Dies wiederum führte bei mir zu Kopfschütteln. Doch wirklich baff war ich dann, als im nächsten Moment die nette Katharina, die Moderatorin der Kurz-Interviews beim "Meet & Greet", sich nicht zu einem solchen Auto sondern zu einem Fahrrad begab, was da am Bauzaun angekettet stand. In ihrem schicken Kleid und ihren hohen Schuhen machte sie sich am Schloss zu schaffen und wollte sich gerade aufs Rad schwingen, als ich sie völlig verdutzt um ein Foto bat. Das freute sie, und auf meine Frage, warum sie denn nicht den Car-Service nutzen würde, meinte sie nur "Ich bin für eine grüne Stadt. Und man soll sowas nicht nur wollen, sondern auch leben. Also fahre ich mit dem Rad!". Und es war tatsächlich eher eine alte Rostlaube als ein supermodernes Rad. Fand ich sowas von klasse! Wenn es hier doch nur mehr Katharinas geben würde!!!
Aber wer weiß, vielleicht bringt der heutige Tag wieder solche schönen kleinen bemerkenswerte Momente. Wir werden sie euch jedenfalls gerne berichten. Bis später!

Erwin

 


 

Hallo aus Malmö,

es wurde ja schon viel zur Situation und Stimmung hier geschrieben und gemotzt. Und ja, auch ich kam am Montag absolut nicht in Stimmung. Die EBU wird ihre Gründe, die ich nur mutmaßen kann, haben, warum wir in einem schrabbeligen Kinosaal die Proben verfolgen müssen. Trotz allem möchte ich an dieser Stelle eine Lanze für den Jahrgang 2013 brechen! Tatsächlich liebe ich in diesem Jahr viele Songs, und gerade die Balladen finde ich meist gut bis sehr gut. Am ersten Probentag geben ja die Interpreten nie Vollgas, was durch den gefilterten Eindruck im Kino natürlich noch mal etwas lahmer wirkt, als wenn man es in der Halle bei vollen Sound hört und sieht.

Zum Thema Dänemark muss ich schon fast lachen, da genau das gerade eintritt, was auch schon im letzten Jahr bei Loreen der Fall war – nennen wir es Ermüdungsbruch. Mir gefiel die Show der Vorentscheidung sehr gut und es wurde zum Glück nicht an ihr herumgedocktert. So richtig präsent wird die gute Emmelie sowieso erst bei der zweiten Probe, vielleicht auch erst in den Generalproben sein. Kurz und gut – Flöte, Trommel, Emmelie – alles an seinem Platz. Ich glaube noch immer an einen dänischen Sieg, wenn dieser auch eher knapp ausfallen dürfte.

Schockiert war ich da schon eher vom Auftritt der guten Zlata aus der Ukraine. Diese King-Kong-Nummer wirkt auf mich so verstörend, dass ich mich fast schon fremdschämen musste. Deutlich kann ich die Televoter vor mir sehen, die lachend vorm Fernseher zusammenbrechen und erst wieder zu sich kommen, bis der Song verklungen ist.

Begeistert bin ich von Anouk, die, wie man es erwarten konnte, einen sehr reduzierten Auftritt gewählt hat. Vom Presserummel eher verwirrt und eingeschüchtert, hat sie dennoch auch beim meet & greet ihre Sache sehr souverän durchgezogen. Heute Morgen wurde ich beim Frühstück im Hotel von „Birds“ begrüßt, der Song läuft schon seit Tagen hier im Radio.

Eigentlich wollte ich der ersten Probe am Dienstag, nämlich der von Montenegro, entgehen, aber als ich im Euroclub ankam brach das Grauen doch noch über mich herein. Schlimm, schlimmer, Montenegro. Das Lied, wenn man es so nennen darf, heißt übersetzt Party. Ich möchte hiermit offiziell bekanntgeben, dass ich nie, und ich meine NIE auf eine montenegrinische Party eingeladen werden möchte! Auch die Präsentation in Raumfahreranzügen(!) rundet diesen Albtraum noch zusätzlich ab. Am Ende grunzen die beiden Typen noch in ihren Anzügen. Vielleicht ein Anfall von Schnappatmung? Man weiß es nicht.

Auch mit dem irischen Beitrag wird die Popgeschichte nicht neu geschrieben, doch die Ereignisse auf der Bühne reißen mich hier im Kino gewaltig mit. Was mir bei Belarus noch missfiel, findet bei Irland mehr meine Zustimmung. Halbnackte Tänzer trommeln, als ob es kein Morgen gibt. Stimmlich ist die Sache gewöhnungsbedürftig, da Ryan in einer sehr hohen Stimmlage singt. Am Ende zählt aber das Gesamtpaket, und das stimmt bei diesem Auftritt einfach.

OH MEIN GOTT!!!! Serbien schockt die versammelte Presse. Wer die drei Grazien aus der serbischen Vorentscheidung kennt, ist wahrlich nicht verwöhnt. Doch diese Outfits schlagen dem Fass den Boden aus. Mir fehlen die Worte. Alles ist in grellen Farben gehalten, eine hat untenrum nur einen roten Schlüpfer an, die andere eine gelb/weiße Leggins. Irgendwelche großen Perlen verunzieren die Hälse. Läuft der Stylist noch frei herum? Warum ist denn hier niemand vorbereitet??? Doch das Schlimmste ist, dass Serbien aufgrund der vielen Nachbarn im ersten Semifinale noch weiter kommen wird.

Meine persönliche Top 10 des ersten Semis:
1. Dänemark
2. Irland
3. Niederlande
4. Russland
5. Kroatien
6. Belgien
7. Ukraine (ich blende King Kong mal aus)
8. Österreich
9. Zypern
10. Moldau

Stephan


Nach der für mich völlig belanglosen lettischen Mini-Playback-Show in Glitzeranzügen ohne T-Shirt drunter probt jetzt San Marino. Ein schwarzer Umhang (der aber nicht wirklich das Kleid darunter versteckt) wird von 2 Tänzerinnen entfernt und Valentina fuchtelt mit den Armen im roten Kleid rum. Die Bühne auch in rot, mich haut es einfach nicht vom Hocker, aber Applaus um mich rum. Ich gönne ihr und Ralph Siegel das Finale von Herzen, klar. Stimmlich geht da sicher noch mehr, ist ja erst die erste Probe.

Erwin


Guten Morgen aus dem Kino im Euroclub.

So richtig kommt noch keine ESC-Stimmung in Malmö auf. Gestern war eher die Frage: Wo ist 'ne Party heut' Nacht? Aber noch sind viele Fans und Journalisten gar nicht angereist, sodass sich das in den kommenden Tagen und Nächten noch ändern wird. Inzwischen haben wir Halbzeit im Kinosaal des Euroclub, bis der Tross am Freitag ins Presszentrum zieht.

Für mich könnte das zweite Semi mit den lettischen Jungs kaum unglücklicher beginnen. Besonders cool wollen sie rüberkommen und bleiben doch bloß Buben, die in ihren Glitzeranzügen und Hühnerbrüsten peinlich wirken. Zur Vorentscheidung konnte ich keine gravierenden Änderungen feststellen, was auch keine Rolle spielt, da sie wohl am Freitag die Heimreise antreten werden.

 



Als die ersten Takte der Probe San Marinos zu vernehmen waren, füllte sich der Kinosaal merklich. Auch ich habe mich mit dem Beitrag angefreundet, was ich mir vor wenigen Wochen noch nicht vorstellen konnte, dafür saß der Uhhahhh-Schock zu tief. Crisalide könnte man sich fast schon beim San-Remo-Festival vorstellen, aber eben nur fast. An den break nach zwei Minuten habe ich mich gewöhnt, aber ob das für den normalen Zuschauer auch nach einmaligen hören der Fall sein wird, wage ich zu bezweifeln. Valentina wirkt während ihrer Proben selber ganz ergriffen von sich selbst. Ganz großes Drama soll es wohl sein, doch auf mich wirkt diese Inszenierung zu aufgesetzt und ESC-like, wie es von Herrn Siegel kaum anders zu erwarten war. Wie im Video hält Frau Monetta eine leuchtende Kugel umschlungen und wirkt wie eine schrabbelige Wahrsagerin. Auch dieser schwarze Umhang mit dem roten Fledermauskleid darunter wirkt eher lächerlich, zumal sie sich immer darin verheddert, dabei tritt sie schon barfuß auf. Fürs Finale wird es bestimmt reichen, dann aber untergehen.

Stephan

 


San Marino hat eine Probe abbrechen müssen. Das wird Herrn Siegel aber gar nicht gefallen haben... Dabei ist das in der Probe ja noch egal, wenn man sich im Kleid verhakt. Oder so.

Bei FYROM dachte ich zunächst, da steht Marija Serifovic auf der Bühne. Dann war er Max Mutzke. Augen konsequent zu. Als Esma dann kam, ging ein Raunen durch den Presse-Raum. Sie trug irgendwas in Lila, sah aus, als habe sie schon drin geschlafen und auch noch das Badetuch aufm Kopp...

Erwin


Guten Morgen auch von mir,
nach dem "Schock" mit dem Wetterumschwung heute Nacht (inzwischen kommt aber die Sonne schon wieder raus) direkt der nächste Schock, als wir das KIno gerade zum letzten Durchlauf der Lettland-Probe betraten. Einfach nur furchtbar! Dann war ich natürlich auch gespannt auf Valentina Monetta, ich mag das Lied sehr. SIe hatte bei den einzelnen Durchläufen aber deutliche Probleme, sowohl stimmlich, als auch mit der Inszenierung, aber dafür sind ja Proben da, dass man das noch verbessert. Insgesamt finde ich die Inszenierung eher erstaunlich dezent, ja mir fehlt da sogar noch was am Übergang von Puppe zu Schmetterling, da hätte ich mir einen deutlicheren Knalleffekt gewünscht, statt nur den dunklen Umhang wegzuwerfen. Ihr seht, wie unterschiedlich die einzelnen Performances auf jeden wirken, Stephan ist es zuviel, mir eher etwas zuwenig an Inszenierung. Aber dass die Geschmäcker halt verschieden sind, sieht man auch daran, dass der erste Durchlauf von Mazedonien gerade hier mit Applaus bedacht wurde, und dabei war das für meine Begriffe ziemlich schlimm. Erstmal sang Lozano seinen Part komplett in schlechtem Englisch, beim zweiten Durchlauf in Mazedonisch (wobei man davon nur den Schluss übertragen hat), Esma steht schräg hinter ihm im Dunkeln, ganz in dunkles Lila gehüllt (so sei sie heute aber auch schon beim Frühstück erschienen, hört man)! Wenn sie aus dem Dunkeln auftaucht, wird sich der ahnungslose Zuschauer unwillkürlich fragen: Was will die da??? Für mich passen diese beiden Teile des Liedes überhaupt nicht zusammen.

Also, es bleibt offensichtlich bei Englisch, nur der Schluss wird dann von beiden mazedonisch gesungen.

Michael

 

 


Aserbaidschan fand ich am Anfang richtig gut. Schöne Idee. Farid steht auf einem Glaskubus, in dem sich ein zweiter Mann befindet, der seine Bewegungen quasi kopiert. Doch dann ist der Delegation wahrscheinlich bewußt geworden, dass ja auch die geliebten Armenier mitwerten und man daher wohl noch was nachlegen muss. Eine Dame in einem roten Kleid mit einer Schleppe, die bis nach Baku reicht, taucht auf und im Würfel wirbeln rote Rosenblätter durch die Luft. Das ist mir dann definitiv "too much". Außer unserem polnischen Kollegen Simon und mir waren aber alle begeistert. Aber ich bin gerne Minderheit :twisted:

Erwin


Wir schalten nun um zur F.J.R. Mazedonien, Untertitel „Wer hat mein Lied so zerstört“. Was als Zusammenspiel der Generationen geplant war, geht hier gerade grandios in die Hose. Esma, das Schlachtross der mazedonischen Musikszene, wirkt wie die Uromma des scheuen Lozano. Genug wurde in den Fanforen schon über den Song geschrieben, der in zwei Teile fällt, wobei ich jeden Teil für sich ganz schön finde. Live auf der Bühne wird es nicht besser, ganz im Gegenteil, denn zu allem Überfluss singt Lozano nun auch noch seinen Part englisch. Einem schlimmen englisch, mit einem noch schlimmeren Text. Schade, denn aus dieser Ursprungsidee hätte man mehr herausholen können.

Stephan
 


Farid Mammadov aus Aserbaidschan next. Und ja, ich hatte die erste Minute des Liedes Gänsehaut. Er steht zunächst auf einem Bömbel aus Plexiglas, wobei im Bömbel ein zweiter Bursche als sein Spiegelbild seine Bewegungen nachahmt. Großes Kino. Plötzlich ein Kameraschwenk und ich dachte für einen Augenblick: Was macht denn Valentina Monetta in ihrem roten Kleid am Bühnenrand? Doch nein, eine Art weiblicher Dinosaurier, so sieht zumindest das Rückenteil des Kleides aus, zerstört souverän den Gesamteindruck der Darbietung. Farids Spiegelmann muss im besagten Bömbel nun auch noch durch einen grauenerregenden Blütensturm. Aber was soll’s, ich bin dennoch hingerissen :D
Stephan

 


 

Mir gefällt ja der aserbaidschanische Beitrag sehr gut, und ich war gespannt auf die Inszenierung hier- und ich finde das eine sehr gelungene Performance, Farid ist erstaunlich stimmsicher im Vgl. zur VE, wirkt auch sehr sympathisch, die Idee mit dem Glaskubus, in dem ein Double quasi spiegelverkehrt seine Bewegungen macht, und dafür sehr lange auf dem Kopf stehen muss, finde ich gelungen, und im Gegensatz zu Erwin gefällt mir auch die Dame in Rot, die von der Seite mit der Endlosschleppe in Rot auf den Kubus zuschreitet (ich liebe lange Schleppen ;-)) und dann noch verwirbelte Rosenblätter, ach wie schön!!!!

So, jetzt ist hier erstmal 1 Stunde Mittagspause, bis später!

Michael


Beim Meet & Greet hat Erwin ein längeres Interview mit Ralph Siegel gemacht, ich bin dabeigeblieben, daher habe ich von Finnland nur die letzte Probe gesehen. Das ist bunt, ich find es witzig, sie hat natürlich das Brautkleid an, ihre Tänzerinnen zuerst- als Männer verkleidet- lila Samtanzüge, die sie später wegwerfen, um zu Frauen zu werden, die Backings tragen weiße Blusen mit knallroten Latexschürzen, zwischendurch bekommt Krista einen Schleier verpasst, der dann mittels Windmaschine wieder weggeblasen wird, die LEDs zeigen "DING DONG Krista", am Schluss gibt es einen Kuss zwischen Krista und einer der Backings mit der Latexschürze, na wenn das mal nicht so einige Zuschauer verschreckt!

Michael

 

 


 

Wie Michael schon schrieb habe ich eben länger mit Ralph Siegel gesprochen. Das Interview senden wir dann im "Schlagercasino", also mal bei Pride1 reinhören!

 



Malta ist ja für mich fast ein Geheimfavorit. Gianluca ist fröhlich, bunt und so herrlich normal. Der nette Junge von nebenan singt einfach gut gelaunt und immer lächelnd sein Lied. Punkt. Ohne viel Schnickschnack und großes Gedöns. Das fällt dadurch aus dem Rahmen und wird seine Anhänger finden. Er nutzt die Bühne ganz gut aus und hat ansonsten seine Kombo aus dem Video dabei. Man schnippt mit und die eigenen Mundwinkeln verziehen sich automatisch zu einem Grinsen. Danke Malta!

Erwin

 

 


Ja, Malta macht einfach gute Laune und zum Mitsingen wird der Text auf den LEDs eingeblendet.

Nur mal so nebenbei: Ich fühlte mich heute Morgen an die Postings von Jörg und Markus aus Baku erinnert: "Ach, das war gestern noch nicht da!" So ähnlich ist es hier auch, als wir heute Morgen zum Euroclub gingen, waren wie von Geisterhand über Nacht Schmetterlinge auf dem Boden, die den Weg vom Bahnhof zum Euroclub weisen, und man geht über eine grünen Rasenteppich, der auch gestern noch nicht da war.

 

 

 

Beim Eingang gibt es jetzt auch Sicherheitsschleusen, und man darf nichts zu Essen und zu Trinken mit reinnehmen, angeblich auch, damit das Catering hier drinnen keine Umsatzeinbußen erfährt. Catering? Es gibt Kaffee und Kraneberger umsonst, ansonsten ein paar winzige "Möppkes", will sagen Croissants von halber Normgröße und ca. 5 cm lange belegte Baguettes für 35 Kronen! Da kommt ja fast Sehnsucht auf nach den in Plastikfolie aufgewärmten Baguettes aus Moskau!

Michael


 

Finnland zählt in diesem Jahr wahrlich nicht zu meinen Favoriten, entsprechend voreingenommen habe ich mir auch die erste Probe der guten Krista angesehen. Leider haben sich meine Vorurteile voll und ganz bestätigt. Optisch ein ähnliches Desaster wie Serbien gestern. Während die Hochzeit im Video noch ganz originell daherkommt, greifen die Finnen auf der Bühne einfach zu oft und in zuviele Trickkisten. Selbstredend tritt Krista im Hochzeitskleid auf, aber warum die Backgroundsängerinnen mit roten Schlachteschürzen auftreten, kann ich mir nicht erklären. Am Ende entscheidet sie sich dann mir ihrem Schmatzer für eine Lady. Wie sagte gerade eine Kollegin vor Ort: Das reißt es jetzt auch nicht mehr raus. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Nach Finnland wirkt der Malteser Gianluca wie Balsam für die Ohren. Nicht spektakulär, dennoch sympathisch, auch wenn das Lächeln immer wie angetackert bei ihm aussieht. Es würde mich nicht wundern, wenn Malta sogar die Top 10 knackt.
Stephan


 

"Quälen sie uns schon" war mein Gedanke, bevor ich wieder ins Pressekino ging. Und, ja, sie haben schon losgelegt mit ihrem wirren Getrommel. Ich weigere mich ja hartnäckig, den bulgarischen Krach als Lied zu bezeichnen. So schlecht kann ESC sein. Und dann neben dem Gekloppe auch noch optisches Chaos. Ein Typ hält sich eine Riesenmaske oder was das sein soll vors Gesicht oder übern Kopf. Sieht aus wie das Rad eines Pfaus. Oh man, jetzt muss ich mir das Ganze nochmal antun... Vielleicht verstehe ich dann, was das sein soll. Michaels masochistische Ader reicht wohl auch nur für einen Trommel-Durchgang, er guckt sich erstmal das Meet & Greet mit Farid an.

Erwin

 


 

Ich tue hiermit meine Pflicht und quäle mich auch durch dieses unsägliche Getrommel. An sich hätten die Bulgaren ja einfach das Video vom letzten Mal einspielen können, stattdessen lassen sie jetzt ein "Nachtgespenst" über die Bühne torkeln, der wohl aus gutem Grund sein Gesicht hinter einer Maske versteckt, und am Rand singen (oder quäken?) 3 Töchter der russischen Babushki dazu. Grauenhaft! Ja, vom Meet & Greet mit Aserbaidschan hab ich nicht viel mitbekommen, nur dass hier einige in Verzückung geraten, weil der Farid ja so sexy sei! Aber wie das oft so ist, wenn man die Interpreten in natura sieht: der ist sooooo klein, jetzt verstehe ich auch, warum sie ihn auf diesen Glaskubus stellen...

Michael

 


 

Ooooooooooooooooooooooh, und jetzt MEIN Island!!!! Eythor und im Hintergrund ein isländisches Dorf am Meer mit Leuchtturm usw. Dass ich es toll finde, ist ja klar, und dann kommt am Ende der Chor auf die Bühne, singt aber noch sehr zurückhaltend,. Schade, aber sonst sooooooooooooooooo schön. Hach....

Erwin


Ja, ist ja gut, aber ich find es auch sehr schön, sehr stimmungsvoll und beeindruckend, auch stimmlich. Er trug zuerst ein weißes Sakko, jetzt beim 3. Durchlauf ein schwarzes Sakko mit schwarzer Krawatte, wir sind doch nicht auf 'ner Beerdigung! Das Lied heißt doch "Jeder hat ein Leben", also bitte wieder weiß! Wobei die strahlend blonden langen Haare natürlich auf weiß nicht so gut kommen. Aber eigentlich ist es egal, ob schwarz oder weiß, ich glaube, der kommt ganz hoch!

 

 

Das war jetzt die letzte Probe für heute, es waren ein paar wirklich gute Sachen dabei vielleicht ist es doch noch nicht so sicher mit Dänemark, wie hier allgemein behauptet wird. Ich möchte eine spannende Wertung und eine Überraschung, nicht schon wieder so einen Durchmarsch wie bei Loreen!

Michael


Für heute sind nun alle durch und für mich kam das Beste zum Schluss. Eythor aus Island hat mir eine Gänsehaut nach der anderen beschert. Einzig die Klamotte ist nicht so meins, ein schlichtes Hemd würde es auch tun, aber ist auch völlig egal, allein die Stimme und Stimmung bei diesem Auftritt passen. Leider ist die Startnummer etwas früh, sodass eine Finalteilnahme weiterhin unsicher ist. Meinen Daumen sind fest gedrückt.

So hat dann auch Eythor knapp Herrn Mammadov den Tagessieg geklaut und steht auf meiner persönlichen Rangliste auf Platz 1, gefolgt, wie erwähnt, von Aserbaidschan, auf Platz drei knubbeln sich Malta und San Marino.
Stephan


Wir warten jetzt hier noch bis zum "bitteren Ende", nein, wir warten mit Erwin auf das Meet & Greet mit dem Isländer, bitteres Ende deswegen, weil es bis dahin noch ca. 1,5 Std. dauert, und dazwischen sicher noch die Bulgaren ihr Speed-Dating zertrommeln werden. Heute Abend werden wir dann in den EuroClub gehen, weil Konstantin DJ Ohrmeister dort auflegt. Also bis morgen in alter Frische (hoffentlich ;-)

Michael


Und das Warten hat sich gelohnt!!! Eythor hat eine Gitarrenversion von "Eg a lif" gesungen. Ich habe ihn gefragt, warum sein Lied in Island in kürzester Zeit extrem populär und quasi zum Volkslied geworden ist. Seine Antwort: weil es in jede Lebenslage paßt! Man kann das Lied je nach Stimmung sowohl bei Hochzeiten als auch bei Beerdigungen singen. Und der Text würde jeden Isländer einfach berühren, weil er so "isländisch" sei. Daher auch das schwarze und weiße Sakko in den verschiedenen Proben. Was er tragen wird, steht noch nicht fest. Ich tippe aber stark auf weiß.

So, heute Abend gehts auf Tour, bin echt gespannt! Euch allen einen schönen Abend und bis morgen.

Erwin