Der 58.
Eurovision Song Contest fand am 18.
Mai 2013 im schwedischen
Malmö in der Malmö-Arena statt. Die drittgrößte Stadt Schwedens war somit zum 2. Mal nach 1992
Austragungsort sein. Der verantwortliche schwedische TV-Sender SVT
hatte einige Änderungen eingeführt, die dem Wettbewerb ein neues
Gesicht geben sollten. So gab es nur
eine Moderatorin, das war zuletzt 1995 in Dublin der Fall. Es
war der schwedische TV-Star Petra
Mede.
Ihren ersten
Erfolg hatte sie mit Stand-Up Comedy 2005, sie hat
eine eigene Comedy-Show im schwedischen Fernsehen und war
Moderatorin der schwedischen VE 2009. Sie
trugin den Shows Outfits von Jean Paul Gautier.In
Einspielfilmen war aber auch wieder Lynda Woodruff alias Sarah Dawn
Finer zu sehen. SVT drehte außerdem einen Einspielfilm in 10
europäischen Städten, in dem die Bevölkerung jeweils Teile des
Siegertitels 2012 „Euphoria“ sang.
In den
Postkarten wurden die einzelnen Künstler vorgestellt. Zu
diesem Zweck haben insgesamt 5 Filmteams die ausgewählten
Interpreten besucht.
Um die
Zuschauerkapazität der rel. kleinen Malmö Arena zu erhöhen,
andererseits eine Atmosphäre wie bei einem Popkonzert zu schaffen.
wurde das gesamte Parkett mit Stehplätzen für die Fans ausgefüllt,
es gab dort keine Sitzplätze geben, was zu erheblichen Protesten
seitens der Fans führte. Es gab eine runde Hauptbühnen mit einem Catwalk über nahezu die gesamte
Längsfläche der Arena bis zu einer kleineren runden Bühne am Ende.
Durch diese Planung wurden die Fans auf den Stehplätzen im Innenraum
teilweise näher an die Künstler herangebracht.
Die Reference
Group hatte in Abstimmung mit der EBU ihre Zustimmung zum Vorschlag
der Produzenten gegeben, die Startreihenfolge für alle 3 Shows nicht
mehr auszulosen, wie es immer üblich war, sondern die Reihenfolge
hauptsächlich nach showtechnischen Überlegungen vorzunehmen. So sollte
gewährleistet werden, dass jedem Act die nötige Aufmerksamkeit der
TV-Zuschauer zuteil wurde, dass z. B. nicht 3 Balladen hintereinander
starten.
Beim
Delegationstreffen am 18.03.2013 wurde als Final-Startnummer des
Gastgebers Schweden die Position 16 ausgelost. Während der
jeweiligen Pressekonferenz der BIG 5 wurde dann zumindest doch
ausgelost, in welcher Hälfte des Finales diese Länder
antraten. In der jeweiligen Siegerpressekonferenz nach den
Semifinalen wurde ausgelost, in welcher Hälfte des Finales die
qualifizierten Semifinalisten antraten. Die genaue Startreihenfolge
des Finales wurde dann nach produktionstechnischen Gesichtspunkten
von SVT entschieden und am 17. Mai morgens bekannt gegeben.
Im Vorfeld
wurde schon per Los bestimmt, dass Dänemark im 1. Semifinale startete
und Norwegen im 2. Semifinale, um Probleme beim Ticketverkauf
zu vermeiden. Israel wurde auf Wunsch für das 2. Semifinale gesetzt,
da in Israel am Tag des 1. Semifinales ein nationaler Feiertag war.
Portugal,
Polen und die Slowakei hatten ihre Teilnahme abgesagt. Auch Bosnien &
Herzegowina setzte aus finanziellen Gründen aus. Die Türkei hingegen
nahm nicht teil aus Protest gegen die "neuen" Wertungsregeln
(Jurys) und die BIG-5-Regelung!
Somit waren
Interpreten aus
39 Ländern am Start, die gleiche Anzahl wie in Oslo
2010.
Die Zulosung
der Länder in die beiden Semifinale erfolgte am 17. Januar 2013 im
Rahmen der "Host City Insignia Ceremony" (mit symbolischer
Schlüsselübergabe an den Oberbürgermeister der Gastgeberstadt). Hier
wurde auch ausgelost, in welchem der Semifinale die BIG 5 und der
Gastgeber Schweden jeweils abstimmten. Bei 39 Teilnehmerländern gab
es ein Semifinale mit 16 und eines mit 17 Teilnehmern (plus
BIG 5 und der Gastgeber als gesetzte Finalisten).
Wie gewohnt, wurden einzelne Töpfe
(5) gebildet, auf die die Semifinalländer nach den Gesichtspunkten
von Nachbarschaft und früherem Abstimmverhalten verteilt wurden:
Topf 1:
Albanien, Kroatien, FYR Mazedonien, Montenegro, Serbien, Schweiz
Topf 2:
Estland, Finnland, Island, Irland, Lettland, Litauen
Topf 3:
Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Russland, Ukraine
Topf 4:
Bulgarien, Belgien, Zypern, Griechenland, Malta, Niederlande
Topf 5:
Österreich, Ungarn, Moldau, Rumänien, San Marino, Slowenien
Es wurde auch
ausgelost, in welcher Hälfte des jeweiligen Semifinales die Länder
antreten. Dies dient dazu, den Delegationen die Reiseplanung (Beginn
der Proben) zu erleichtern.
Im 1.
Semifinale stimmten ab: Italien, Schweden, Ver. Königreich
Im 2.
Semifinale stimmten ab: Deutschland, Frankreich, Spanien
Die Neuerungen
machten auch vor der Organisation der Proben und Pressekonferenzen
nicht halt. Die Proben begannen erst am Montag, dem 6. Mai 2013, einen Tag später als üblich. An diesem Tag öffnete auch der EuroClub. Bis Donnerstag, 9. Mai,
probten die Semifinalisten quasi
hinter verschlossenen Türen. Die Proben wurden aber live in
den EuroClub übertragen, wo die bereits angereisten Journalisten
diese verfolgen konnten. Nach dieser jeweils ersten Probe wurden die
Interpreten dann zu einem Meet-and-Greet, Foto-Shooting und für
Kurz-Interviews in den EuroClub gefahren, die bisher übliche
Pressekonferenz nach der 1. Probe entfiel. Es gab nur nach der 2.
Probe jeweils eine 20-minütige Pressekonferenz. Diese Proben
begannen am Freitag, 10. Mai. Die BIG 5 und Gastgeber Schweden
probten am Sonntag, 12.Mai und am Mittwoch, 15. Mai.
Diese
Neuregelung soll dem Wunsch vieler Delegationen Rechnung tragen, die
1. Probe mit Soundcheck usw. in aller Ruhe durchführen zu können.
Hinzukommt, dass die Journalistenbeteiligung an den
Pressekonferenzen der 1. Proben in der Regel sehr gering ausfällt.
Eine weitere
Neuerung betraf die Jurywertung. Bisher wurden nur die TOP 10 der
einzelnen Jurywertungen zur Berechnung des Kombi-Resultats
berücksichtigt. Nun war es so, dass das Jury-Ranking aller
Lieder in die jeweilige Gesamtwertung einging. Das bedeutet, je
größer die Differenz des Rankings von Jury und Televoting ist,
desto niedriger fällt das Gesamtranking für den entsprechenden Titel
aus.
Entgegen
anders lautenden ersten Stellungnahmen des Produzenten hat man sich
doch für einen Slogan und ein Sublogo entschieden.
Das Motto
lautete: WE ARE ONE (Wir sind eins) und das Sublogo zeigt einen
bunten Schmetterling.
"Der ESC mag
als etwas Triviales erscheinen, aber etwas Triviales, das über 100
Millionen Menschen in über 40 Ländern auf der ganzen Welt
begeistert. Heute weiß die Wissenschaft, dass manchmal eine
Kleinigkeit eine sehr große Veränderung bewirken kann. Dieses
Phänomen nennt man den "Schmetterlings-Effekt": Ein Flügelschlag
eines Schmetterlings kann - zumindest theoretisch - einen Hurrikan
auslösen. Schmetterlinge haben einen gemeinsamen Namen, aber es gibt
sie in Tausenden unterschiedlicher Farben und Schattierungen, so wie
den Eurovision Song Contest - eine starke Identität mit
reichhaltigen nationalen Unterschieden. Wenn wir alle
zusammenarbeiten und uns engagieren, können wir alles erreichen: Wir
sind eins!" Die Idee
und das Konzept stammen von der Agentur Happy F & B ( Forsman &
Bodenfors).
Entgegen ersten Meldungen wurde der EuroClub
nicht im „Moriskan“-Pavillon eingerichtet, sondern im „Slaghuset“,
einem ehemaligen Schlachthof, der heute einer der angesagtesten
Clubs in Malmö ist. Im „Moriskan“ gab es dagegen vom 6. bis 18. Mai
ein „Euro
Fan Café“ , Der Pavillon hält 3 Säle verschiedener
Größe vor, ein Bistro, eine Bar und einen großen Open-Air-Bereich.
Im Eurocafe lief zu 100% Eurovisions-Musik, es gab verschiedene Events, Auftritte von Künstlern usw.
Benny Anderson und Björn Ulvaeus (ABBA) haben eine ESC-Hymne komponiert "We write the story", die mit einem Arrangement des schwedischen DJ und Produzenten Avicii, das Hauptthema des Eröffnungs-Acts
war.
8,21 Millionen Zuschauer sahen in der ARD das
ESC-Finale. Besonders beim jungen TV-Publikum konnte die Show aus Malmö punkten:
Bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil bei 42,6 Prozent (4,25 Millionen
Zuschauer), bei den 14- bis 29-Jährigen sogar bei 44,1 Prozent (1,15 Millionen).
Insgesamt betrug der Marktanteil 34 Prozent. In der Spitze - bei Cascadas
Auftritt - waren 9,43 Millionen Zuschauer dabei. Das Erste war am 18. Mai mit
einem Marktanteil von 20,7 Prozent klarer Tagessieger. Im Vergleich zur
Übertragung des ESC-Finales aus Baku war die Zuschauerzahl insgesamt nahezu
stabil (2012: 8,29 Millionen). Bei den 14- bis 49-Jährigen gab es sogar einen
leichten Zuwachs (2012: 4,11 Millionen).
Nach dem ESC kam es zu Manipulationsvorwürfen: So
soll Aserbaidschan nur durch gezielten Stimmenkauf seine hohe Platzierung
erreicht haben. Es ist ein Video aufgetaucht, in dem angeblich litauische
Journalisten dazu angestiftet werden sollen, gegen eine bestimmte Summe
SIM-Karten zu erwerben und damit massiv für Aserbaidschan zu voten. DIe EBU will
diesen Vorwürfen angeblich nachgehen. Außerdem hat der russische Außenminister
Lawrow sich bei seinem aserbaischanischen Kollegen darüber beschwert , dass
Russland von Aserbaidschan keine Punkte bekommen hat, obwohl der russische
Beitrag bei aserbaidschanischen Televoting auf Platz 1 gelandet sei. Auch hier
ist von Manipulation die Rede. In einer offiziellen Stellungnahme der EBU heißt
es jedoch, es gebe keine Beweise, dass der aserbaidschanische TV-Sender Ictimai
in diese angeblichen Stimmenkäufe verwickelt sei, und auch das russische Voting
sei regelkonform abgelaufen.
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