56. Eurovision Song Contest 2011
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Datum: 14. Mai 2011 (10. Mai + 12. Mai Semifinale) Ort: Düsseldorf - Deutschland Pausenact: Jan Delay Voting: Jury-/Televoting 50%/50% im Finale Die ersten Zehn des Votings bekommen in der Rangfolge die Punkte 12-10-8-7...3-2-1 |
Halle: Esprit Arena |
Moderation: Anke Engelke, Judith Rakers & Stefan Raab |
SIEGER :
ASERBAIDSCHAN
ELL & NIKKI
"RUNNING SCARED"
Musik & Text:
M.: Stefan Örn, Sandra Bjurman, Iain Farquharson
T.: Stefan Örn, Sandra Bjurman |
Oh oh, oh... oh, oh... oh, oh... Oh oh, oh... oh, oh... oh, oh...
Come to me, come to me tonight Oh God, I need you, anyway Baby, I just wanna be, be around you all the time Oh God, I need you, oh...
I'm running, I'm scared tonight I'm running, I'm scared of life I'm running, I'm scared of breathing' Cause I adore you
I'm running, I'm scared tonight I'm running, I'm scared of breathing 'Cause I adore you
Come to me, come to me a bit more Oh God, I need you There's nothing left for me to say
So rest on me darling, stay forever more Oh God, I need you, I need you I'm running, I'm scared tonight ... |
DÜSSELDORF: 12 POINTS ! Düsseldorf? Nach 28 Jahren kam der Eurovision Song Contest endlich wieder nach Deutschland, und er fand statt in: Düsseldorf. Die ARD hatte die Veranstaltung ausgeschrieben, und Düsseldorf bekam den Zuschlag vor Berlin, Hamburg und Hannover. Wichtigstes Argument war die ESPRIT-Arena, eine relativ neue Multifunktionsarena, die sich für die Ausrichtung des ESC 2011 als ideal erweisen sollte. Dennoch gab es zunächst überwiegend Häme von allen Seiten, vor allem seitens der Mitbewerber-Städte, und auch die Presse tutete gern ins selbe Horn. Um es ganz klar zu sagen – Düsseldorf hätte selbst mit Feldern, auf denen Blumen aus Gold wachsen und die jeder hätte nach Belieben mitnehmen dürfen, nicht punkten können bei all den vorgefertigten Meinungen über die Stadt, die interessanterweise die meisten, die über sie schrieben, nie besucht hatten. Ein häufiges Wort, das man lesen konnte, war „Provinz“ und damit verbunden „Provinzialität“, was ja auch so viel bedeutet wie hinterwäldlerisch, nicht offen und unmodern. Jedoch hätte jeder, auch der Düsseldorf-Verächter, in den zwei Wochen vom 1. bis zum 14. Mai feststellen müssen, dass sich die Stadt vorbildlich auf den ESC vorbereitet hatte, sowohl in Bezug auf das sog. "City Dressing" als auch das äußerst bunte und reichhaltige Rahmenprogramm, bei dem wirklich jeder etwas für sich finden konnte, wenn er denn gewollt hätte. Der Eurovision Club Germany e.V. mit seinem Vereinssitz in Düsseldorf konnte hier eine Menge zum Erfolg beitragen. Glücklicherweise wurden wir in die Planungen seitens der Stadtverwaltung von Anfang an mit einbezogen, und wir konnten einige eigene Projekte erfolgreich verwirklichen: Die Altstadt hielt neben dem von den deutschen Fanclubs betreuten Eurocafé z. B. mit der Kneipe „Knoten“ eine richtige Düsseldorfer Altstadtkneipe für Fans bereit, die zwei Wochen lang nur Eurovisionsmusik spielte und sich äußerster Beliebtheit erfreute. Am Abend des Juryfinales waren wir Mitveranstalter des "EuroBoat", eines ESC-Disco-Schiffes, auf dem an die 1000 ESC-Fans aus aller Herren Länder zu ESC-Musik feiern konnten, während die "MS Rheinfantasie" u.a. am malerischen Altstadtpanorama entlangfuhr. Gastauftritte von Nicki French (GB 2000), Igor Cukrov (HR 2009) und WIND (DE 1985,1987,1992) rundeten dieses grandiose Event ab. Und auch an der Planung der "Grand Prix Classics", einem ESC - Konzert in der Düsseldorfer Tonhalle mit Ingrid Peters, Mary Roos, Katja Ebstein, Guildo Horn u.a. war der ECG beteiligt. Und dann war da ja noch etwas, um das man einfach nicht herumkam: Die ESPRIT-Arena. Gigantisch von der Größe her mit ihren 36.000 Sitzplätzen, mit der Rheinbahn in wenigen Minuten von der Innenstadt aus bequem zu erreichen und mit einer traumhaften Bühne, LED-Wand, dahinter verborgenem Green Room, Scheinwerfern in der ganzen Halle und einer unglaublich guten Akustik ausgestattet. Man hätte lange suchen müssen, um anderenorts so etwas zu finden. Praktisch war dann auch die der Arena benachbarte Leichtathletikhalle, die in ein Pressezentrum umgewandelt wurde von einer Größe, wie es der ESC noch nicht gesehen hat mit einer wunderbaren Atmosphäre der Höflichkeit und Freundlichkeit sowohl von den Security-Leuten als auch von den unzähligen immer bereiten Volontären. Es hat sich eine deutsche Stadt so präsentiert, wie man sich das wünscht als Fan dieses Events. Und alle sind mitgezogen. Die Berichterstattung in den Tageszeitungen, vor allem in der Rheinischen Post, war ausführlich, wartete z. T. sogar täglich mit Sonderseiten auf, das Fernsehen war präsent wie nie, die Halle trotz der immensen Größe ein Glücksgriff, die Bühne war live wie im Fernsehen ein Knaller, die Akustik war sowohl in der Halle als auch an den Bildschirmen sehr gut, die sogenannten Postkarten vor den einzelnen Beiträgen waren originell und das Publikum in Düsseldorf sorgte auch jenseits der vorderen Blöcke, in denen traditionsgemäß die Fanclubs mit ihren Fahnen sitzen, für eine unvergessliche Atmosphäre. Das konnte sich alles wirklich sehen lassen – vermutlich wird man diesen ESC sogar länger im Gedächtnis behalten als so manchen anderen. Das mag evtl. auch an dem ungewöhnlichen Moderatoren-Trio Anke Engel, Judith Rakers und Stefan Raab gelegen haben. Man hätte die drei zugegebenermaßen nicht besser einsetzen können. Stefan Raab zeigte sich bei den Moderationen locker und sicher, zudem wurde sein großes Talent in den Einspielern deutlich, als er zum Beispiel im 1. Semifinale mit Anke Engelke auf dem Bürgermeister-Empfang sämtliche Künstler des ESC 2011 „Mein Vater war ein Wandersmann“ einstudieren ließ. Noch besser das Medley aus ESC- bzw. Nicht-ESC-Melodien im 2. Semi – ebenfalls mit Anke Engelke, die auch hier ihr Comedy-Talent bewies. Bemerkenswert auch der Moment, als Raab sie sich Anke über die Schulter legte, damit sie in ihrem Kleid und den Schuhen die Treppe hoch kam, und sie über der Schultern hängend munter weiter moderierte. Während Anke Engelke im Finale eindeutig nicht mehr ganz so lustig war wie in den Semifinalen und offensichtlich der großen Final-Show mehr Seriosität entgegenbringen musste oder wollte, hatte Stefan Raab seinen ganz großen Moment. Der Opener mit der Big-Band-Version von "Satellite" und Lena mit ihren 42 Doubles - eingeleitet durch Anke Engelke mit in Raabs Gesicht wedelndem Pferdeschwanz und Judith Raakers (in Lena-Englisch „I wore it just the other DAAII“) war ein Knaller: Was für ein Auftakt!!! Vermutlich wird sich das Vorurteil, Deutsche seien nicht lustig, ein wenig verflüchtigt haben bei unseren Nachbarn und anderen europäischen oder vorderasiatischen Mitmenschen, jedenfalls setzten sich die Moderatoren wohltuend von den doch sehr braven und biederen der letzten Jahre deutlich ab und werden in guter Erinnerung bleiben. Danke, Deutschland, Danke, Düsseldorf! Und musikalisch? Die größte Überraschung war sicher der äußerst gelungene Einstand Italiens bei seiner ersten Wiederteilnahme seit 1997: Auf Anhieb erreichte Raphael Gualazzi den 2. Platz! Demgegenüber stürtzten vorherige Favoriten wie Frankreich und der Fanfavorit Ungarn ziemlich ab, und auch die irischen Jedward-Zwillinge konnten mit dem 8. Platz die in sie gesteckten Erwartungen nicht ganz erfüllen, genau so wie die britische Boygroup Blue, die sich mit einem für die britische Insel sicher enttäuschenden 11. Platz begnügen musste. VOrjahressiegerin Lena gelang das großmundig verkündete Ziel der Titelverteidigung nicht, sie erreichte einen zufriedenstellenden 10. Platz. Den Sieger Aserbaidschan hatten im Vorfeld wohl die wenigstens vorhergesagt. (Jörg Schleifer & Michael Sonneck) |
Die Teilnehmer |
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1.
FINNLAND Paradise Oscar „Da da dam” |
2.
BOSNIEN & HERZEGOWINA Dino Merlin „Love in rewind” |
3.
DÄNEMARK A Friend In London „A
new tomorrow” |
4.
LITAUEN Evelina Sašenko „C'est ma vie” |
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M.: Axel Ehnström (Paradise Oscar) T.: Axel Ehnström |
M.: Dino Merlin T.: Dino Merlin
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M. & T.: Lise Cabble & Jakob Schack Glæsner
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M.: Paulius Zdanavicius T.: Andrius Kairys |
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Platz: 21 |
Punkte: 57 |
Platz: 6 |
Punkte: 125 |
Platz: 5 |
Punkte: 134 |
Platz: 19 |
Punkte: 63 |
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5.
UNGARN Kati Wolf „What about my dreams?" |
6.
IRLAND Jedward „Lipstick” |
7.
SCHWEDEN Eric Saade „Popular” |
8.
ESTLAND Getter Jaani „Rockefeller
Street” |
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M.: Viktor Rakonczai, Gergo Racz T.: Peter Geszti, Johnny K. Palmer |
M. & T.: Daniel Priddy, Lars Halvor Jensen, Martin Michael Larson |
M.: Fredrik Kempe T.: Fredrik Kempe |
M.: Sven Lohmus T.: Sven Lohmus |
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Platz: 22 |
Punkte: 53 |
Platz: 8 |
Punkte: 119 |
Platz: 3 |
Punkte: 185 |
Platz: 24 |
Punkte: 44 |
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9.
GRIECHENLAND Loucas Yiorkas feat. Stereo Mike „Watch my dance” |
10.
RUSSLAND Alex Sparrow „Get you” |
11.
FRANKREICH Amaury
Vassily
„Sognu”
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12.
ITALIEN Raphael Gualazzi „Madness of love” |
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M.: Giannis Christodoulopoulos T.:Eleana Vrachali |
M. & T: Alexej Vorobjov, RedOne, AJ Junior, Bilal "The Chef", Eric Sanicola |
M.: Daniel Moyne, Quentin Bachelet T.: Jean-Pierre Marcellesi, Julie Miller |
M.: Raffaele Gualazzi T.: Raffaele Gualazzi |
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Platz: 7 |
Punkte: 120 |
Platz: 16 |
Punkte: 77 |
Platz: 15 |
Punkte: 82 |
Platz: 2 |
Punkte: 189 |
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13.
SCHWEIZ Anna Rossinelli „In love for a while” |
14.
VER. KÖNIGREICH Blue „I can” |
15.
MOLDAU Zdob şi Zdub „So lucky" |
16.
DEUTSCHLAND Lena „Taken by a stranger” |
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M.: David Klein T.: David Klein
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M. & T.: Ciaron Bell, Ben Collier, Ian Hope, Duncan James, Liam Keenan, Lee Ryan, StarSign |
M.: Mihai Gincu, Marc Elsner T.: Andy Shuman, Marc Elsner |
M. & T.: Gus Seyffert, Nicole Morier, Monica Birkenes |
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Platz: 25 |
Punkte: 19 |
Platz: 11 |
Punkte: 100 |
Platz: 12 |
Punkte: 97 |
Platz: 10 |
Punkte: 107 |
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17.
RUMÄNIEN Hotel FM „Change” |
18.
ÖSTERREICH Nadine Beiler „The secret is love” |
19.
ASERBAIDSCHAN Ell & Nikki „Running
scared” |
20.
SLOWENIEN Maja Keuc „No
one” |
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M.: Gabriel Baruta T.: Alexandra Ivan, Gabriel Baruta |
M.: Thomas Rabitsch T.: Nadine Beiler |
M.: Stefan Örn, Sandra Bjurman, Iain Farquharson T.: Stefan Örn, Sandra Bjurman |
M.: Matjaz Vlasic T.: Ursa Vlasic
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Platz: 17 |
Punkte: 77 |
Platz: 18 |
Punkte: 64 |
Platz: 1 |
Punkte: 221 |
Platz: 13 |
Punkte: 96 |
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21.
ISLAND Sigurjón's Friends „Coming
home” |
22.
SPANIEN Lucía Pérez „Que me quiten lo bailao” |
23.
UKRAINE Mika Newton „Angel” |
24.
SERBIEN Nina „Čaroban” |
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M.: Sjonni Brink T.: Thorunn Clausen, Sjonni Brink |
M.: Rafael Artesero T.: Rafael Artesero |
M.: Ruslan Kvinta T.: Maryna Skomorohova |
M.: Kristina Kovac T.: Kristina Kovac |
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Platz: 20 |
Punkte: 61 |
Platz: 23 |
Punkte: 50 |
Platz: 4 |
Punkte: 159 |
Platz: 14 |
Punkte: 85 |
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25.
GEORGIEN Eldrine „One more day” |
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M.: DJ BE$$ T.: DJ Rock, Mikheil Chelidze |
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Platz: 9 |
Punkte: 110 |
Semifinale 1 - Die Teilnehmer |
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1.
POLEN Magdalena Tul „Jestem” |
2.
NORWEGEN Stella Mwangi „Haba
haba” |
3.
ALBANIEN Aurela Gaçe „Feel
the passion” |
4.
ARMENIEN Emmy „Boom
- Boom” |
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M.: Magdalena Tul T.: Magdalena Tul |
M.: Big City/Beyond51 T.: Stella Mwangi
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M.: Shpetim Saraci T.: Sokol Marsi |
M.: Hayk Harutyunyan, Hayk Hovhannisyan T.: Sosi Khanikyan |
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Platz: 19 |
Punkte: 18 |
Platz: 17 |
Punkte: 30 |
Platz: 14 |
Punkte: 47 |
Platz: 12 |
Punkte: 54 |
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5.
TÜRKEI Yüksek Sadakat „Live it up” |
6.
SERBIEN Nina „Čaroban” |
7.
RUSSLAND Alex Sparrow „Get you” |
8.
SCHWEIZ Anna Rossinelli „In love for a while” |
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M.: Kutlu Özmakinaci T.: Ergün Arsal |
M.: Kristina Kovac T.: Kristina Kovac |
M. & T: Alexej Vorobjov, RedOne, AJ Junior, Bilal "The Chef", Eric Sanicola |
M.: David Klein T.: David Klein
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Platz: 13 |
Punkte: 47 |
Platz: 8 |
Punkte: 67 |
Platz: 64 |
Punkte: 9 |
Platz: 10 |
Punkte: 55 |
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9.
GEORGIEN Eldrine „One more day” |
10.
FINNLAND Paradise Oscar „Da da dam” |
11.
MALTA Glen Vella „One life” |
12.
SAN MARINO Senit „Stand by" |
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M.: DJ BE$$ T.: DJ Rock, Mikheil Chelidze |
M.: Axel Ehnström (Paradise Oscar) T.: Axel Ehnström |
M.: Paul Giordimaina T.: Fleur Balzan |
M.: Radiosa Romani T.: Radiosa Romani |
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Platz: 6 |
Punkte: 64 |
Platz: 3 |
Punkte: 103 |
Platz: 11 |
Punkte: 54 |
Platz: 16 |
Punkte: 34 |
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13.
KROATIEN Daria Kinzer „Celebrate”
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14.
ISLAND Sigurjón's Friends „Coming
home” |
15.
UNGARN Kati Wolf „What about my dreams?" |
16.
PORTUGAL Homens da Luta „Luta é alegria” |
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M.: Boris Djurdjevic T.: Boris Djurdjevic & Marina Mudrinic |
M.: Sjonni Brink T.: Thorunn Clausen, Sjonni Brink |
M.: Viktor Rakonczai, Gergo Racz T.: Peter Geszti, Johnny K. Palmer |
M.: Vasco Duarte T.: Jel
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Platz: 15 |
Punkte: 41 |
Platz: 4 |
Punkte: 100 |
Platz: 7 |
Punkte: 72 |
Platz: 18 |
Punkte: 22 |
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17.
LITAUEN Evelina Sašenko „C'est ma vie” |
18.
ASERBAIDSCHAN Ell & Nikki „Running
scared” |
19.
GRIECHENLAND Loucas Yiorkas feat. Stereo Mike „Watch my dance” |
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M.: Paulius Zdanavicius T.: Andrius Kairys |
M.: Stefan Örn, Sandra Bjurman, Iain Farquharson T.: Stefan Örn, Sandra Bjurman |
M.: Giannis Christodoulopoulos T.:Eleana Vrachali |
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Platz: 5 |
Punkte: 81 |
Platz: 2 |
Punkte: 122 |
Platz: 1 |
Punkte: 133 |
Semifinale 2 - Die Teilnehmer |
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1.
BOSNIEN & HERZEGOWINA Dino Merlin „Love in rewind” |
2.
ÖSTERREICH Nadine Beiler „The secret is love” |
3.
NIEDERLANDE 3Js „Never alone” |
4.
BELGIEN Witloof Bay „With love baby” |
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M.: Dino Merlin T.: Dino Merlin |
M.: Thomas Rabitsch T.: Nadine Beiler |
M. & T.: Jaap Kwakman, Jan Dulles, Jaap de Witte |
M. & T.: Benoît Giaux, RoxorLoops |
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Platz: 5 |
Punkte: 109 |
Platz: 7 |
Punkte: 69 |
Platz: 19 |
Punkte: 13 |
Platz: 11 |
Punkte: 53 |
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5.
SLOWAKEI TWiiNS „I'm still alive” |
6.
UKRAINE Mika Newton „Angel” |
7.
MOLDAU Zdob şi Zdub „So lucky" |
8.
SCHWEDEN Eric Saade „Popular” |
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M. & T.: Bryan Todd, Sandra Nordstrom, Branislav Jancich |
M.: Ruslan Kvinta T.: Maryna Skomorohova |
M.: Mihai Gincu, Marc Elsner T.: Andy Shuman, Marc Elsner |
M.: Fredrik Kempe T.: Fredrik Kempe |
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Platz: 13 |
Punkte: 48 |
Platz: 6 |
Punkte: 81 |
Platz: 10 |
Punkte: 54 |
Platz: 1 |
Punkte: 155 |
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9.
ZYPERN Christos Mylordos „San aggelos s'agapisas” |
10.
BULGARIEN Poli Genova „Na
inat” |
11.
FYR MAZEDONIEN Vlatko Liievski „Rusinka” |
12.
ISRAEL Dana International „Ding dong” |
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M.: Andreas Anastasiou T.: Mihalis Antoniou |
M. & T.: Sebastian Arman, David Bronner, Borislav Milanov, Poli Genova |
M.: Grigor Koprov, Vladimir Dojchinovski T.: Marko Marinkovikj-Slatkaristika, Jovan Jovanov |
M.: Dana International T.: Dana International |
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Platz: 18 |
Punkte: 16 |
Platz: 12 |
Punkte: 48 |
Platz: 16 |
Punkte: 36 |
Platz: 15 |
Punkte: 38 |
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13.
SLOWENIEN Maja Keuc „No
one” |
14.
RUMÄNIEN Hotel FM „Change” |
15.
ESTLAND Getter Jaani „Rockefeller
Street” |
16.
BELARUS Anastasia Vinnikova „I love Belarus” |
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M.: Matjaz Vlasic T.: Ursa Vlasic
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M.: Gabriel Baruta T.: Alexandra Ivan, Gabriel Baruta |
M.: Sven Lohmus T.: Sven Lohmus |
M.: Evgeny Oleynik T.: Evgeny Oleynik,Svetlana Geraskova |
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Platz: 3 |
Punkte: 112 |
Platz: 4 |
Punkte: 111 |
Platz: 9 |
Punkte: 60 |
Platz: 14 |
Punkte: 45 |
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17.
LETTLAND Musiqq „Angel
in disguise” |
18.
DÄNEMARK A Friend In London „A
new tomorrow” |
19.
IRLAND Jedward „Lipstick” |
|||||
M.: Marats Ogleznevs T.: Marats Ogleznevs |
M. & T.: Lise Cabble & Jakob Schack Glæsner |
M. & T.: Daniel Priddy, Lars Halvor Jensen, Martin Michael Larson |
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Platz: 17 |
Punkte: 25 |
Platz: 2 |
Punkte: 135 |
Platz: 8 |
Punkte: 68 |
Aus der Presse |
Grand-Prix-Gastgeber Deutschland sagt: „Danke, Anke!“
Düsseldorf? Nach 28 Jahren kam der Eurovision Song Contest endlich wieder nach Deutschland, und er fand statt in: Düsseldorf. Die ARD hatte die Veranstaltung ausgeschrieben, und Düsseldorf bekam den Zuschlag vor Berlin, Hamburg und Hannover. Wichtigstes Argument war die ESPRIT-Arena, eine relativ neue Multifunktionsarena, die sich für die Ausrichtung des ESC 2011 als ideal erweisen sollte. Dennoch gab es zunächst überwiegend Häme von allen Seiten, vor allem seitens der Mitbewerber-Städte, und auch die Presse tutete gern ins selbe Horn. Um es ganz klar zu sagen – Düsseldorf hätte selbst mit Feldern, auf denen Blumen aus Gold wachsen und die jeder hätte nach Belieben mitnehmen dürfen, nicht punkten können bei all den vorgefertigten Meinungen über die Stadt, die interessanterweise die meisten, die über sie schrieben, nie besucht hatten. Als am Samstagabend pünktlich um 21 Uhr in der Düsseldorf Arena mit einer opulenten Lichtshow der Eurovision Song Contest begann, war Entertainer Stefan Raab sichtlich nervös. Kein Wunder, denn der Entertainer steht mit der englischen Sprache traditionell auf Kriegsfuß. Seine multilinguale Co-Moderatorin Anke Engelke – zum Auftakt im knallroten, trägerlosen Abendkleid – hatte hingegen ihren großen Auftritt. Die in Montreal geborene Tochter eines Lufthansa-Managers parlierte in Englisch und Französisch, als seien es ihre Muttersprachen, und war dabei noch schlagfertig. Mit ihrem natürlichen Witz prägte die „Ladykracher“-Erfinderin, die einst als Elfjährige von Radio Luxemburg (Anm.: Ebenso wie Désirée Nosbusch, Moderatorin von 1984) entdeckt worden war, die größte Unterhaltungsshow Europas. Der Abend, an dem Lena sich mit einem Platz zehn zufriedengeben musste, wurde zu ihrem Tag. Ohne ihr Showtalent wäre selbst Grand-Prix-Übervater Raab nur die Hälfte wert gewesen. Das Duo, das sich seit Jahren durch die intensive Zusammenarbeit bei der Kölner TV-Produktionsfirma Brainpool kennt, spielte sich mit Leichtigkeit die Bälle zu und integrierte auch noch die Co-Moderatorin, Tagesschau-Sprecherin Judith Rakers. Der Abend machte die 45-jährige Engelke, die einst Lehrerin werden wollte und Pädagogik studierte, zum europaweiten Star. Die zugeschalteten Jurymitglieder zwischen Lissabon und Baku wurden nicht müde, die wunderbare Show zu loben (Anm.: Naja, was die Jurysprecher halt jedes Jahr ausgiebig und rein oberflächlich tun!). Und das Gastgeberland? Deutschland sagt: „Danke Anke!“ von Ken Chowanetz, Wiesbadener Kurier, 16. Mai 2011
Das muss wohl
so sein in Deutschland: Steht die Aufgabe an, eine international
Großveranstaltung zu stemmen, wird erst einmal alles und jeder in Grund
und Boden kritisiert. Untauglich sei das provinzielle Düsseldorf (die
Stadt hat 586000 Einwohner!), den Eurovision Song Contest auszurichten,
kalt und emotionslos werde trotz des Slogans „Fühle Dein Herz schlagen“
die Mega-Fernsehshow in einem umgebauten Fußballstadion geraten, die
Moderatoren Anke Engelke, Stefan Raab und Judith Rakers würden
Deutschland blamieren. Und nun das: Der federführende NDR lieferte eine
Musikparty der Superlative ab, Düsseldorf erwies sich als eine von A bis
Z liebenswerte Stadt mit Bewohnern, die sich nach Startschwierigkeiten
sehr wohl für das Mega-Ereignis begeistern konnten. Die italienischen
Punktevergeberin brachte es auf den Punkt: Die Show sei voller Technik,
aber auch voller Seele gewesen. Für den nächsten ESC-Ausrichter Baku ist
die Messlatte sehr, sehr hoch gelegt. Psychedelischer Pomp
Aserbaidschan hin oder her – diesmal war der Eurovision Song Contest vor allem ein schwindelerregendes, optisches Gesamtkunstwerk Und plötzlich ist der Wahn vorbei. Um 0.17 Uhr am Sonntagmorgen steht es schon fest. Obwohl noch zwei Länder abstimmen müssen, ist Aserbaidschan der Sieg beim Eurovision Song Contest (ESC) nicht mehr zu nehmen. Fünf Minuten später ist es amtlich. Alle 43 Länder haben abgestimmt und dem Duo Ell & Nikki 221 Punkte gegeben. Der zugehörige Titel heißt „Running scared“ und klingt nach dem aus früheren ESC-Jahren bekannten und eigentlich längst überwunden geglaubten Grabbeltisch-Pop. Um 0.23 Uhr übergibt die Vorjahressiegerin Lena auf der Bühne in Düsseldorf ihre Trophäe an die Nachfolger. Ihr Titel ist nun futsch. „Taken by a stranger“ sozusagen. Schwülstige Fremdlinge haben ihn nach Vorderasien geholt. Viel östlicher geht es nicht in der den ESC ausrichtenden Sendergemeinschaft European Broadcasting Union. „We are waiting for you in Baku“, brüllt ein Delegationsmitglied euphorisch in ein Mikrofon. Eine Einladung soll das sein in die Hauptstadt am Kaspischen Meer. Ein Meer aus weggeworfenen Glasflaschen ist um halb zwei in der Nacht am Johannes-Rau-Platz zu bestaunen. Hier, am Düsseldorfer Rheinufer, fand das Rudelgucken statt. Die Massen sind längst abgezogen. Nur einige wenige Betrunkene torkeln noch grölend herum, bevor auch sie heimwärts streben. Wahrscheinlich werden sie bald mal googlen, wie tief im Osten denn dieses komische Land liegt, das fast von überall ordentlich Punkte zugesprochen bekam, also nicht nur von den hierzulande traditionell unter dem Generalverdacht der Mauschelei stehenden osteuropäischen Nachbarn. Natürlich gab es erneut viel Nachbarschaftshilfe. Wer allerdings wieder die Verschwörungsfolklore von der Abstimmungsmafia Abteilung Ost anstimmen möchte, der sei nur auf ein heimisches Beispiel verwiesen. Deutschland heimste zehn Punkte aus Österreich ein, dafür bekam Österreich glatte zwölf Punkte zurück. Auf die Höchstwertung Douze Points kam Lena mit ihren Silberfischen nicht ein einziges Mal. Mit gerade mal 107 Punkten wurde sie Zehnte in einem Feld von 25 und erreichte damit so gerade noch das von ihr selbst gesteckte Klassenziel. „Top Ten wäre schön“, hatte sie vorher gesagt und damit den Erwartungsrahmen bewusst weit gesteckt. Im Fernsehinterview redet Lena nach der großen Show wie ein Politiker nach einer Wahl. „Es geht mir phantastisch“, sagt sie. Sie sei zufrieden und superhappy. Was man halt als Medienprofi so sagt, wenn man es gerade vor 13,83 Millionen Zuschauern nur mit Ach und Krach über die Fünfprozenthürde geschafft hat und erkennen muss, dass man mit Unterkühltheit beim traditionell auf Gefühlsbombast angelegten ESC kaum weit kommt. Im Prinzip geht es Lena ein bisschen wie der allerersten Siegerin dieses Wettbewerbs. Lys Assia hatte für die Schweiz 1956 den ersten Platz geholt und trat im Folgejahr noch einmal an. Da aber reichte es nur für einen bescheidenen achten Rang, allerdings bei lediglich zehn Teilnehmern. Dass Lenas Mentor Stefan Raab, der die Titelverteidigung relativ großmäulig vorangetrieben hat, kaum den offensiven Ton wechseln wird, liegt in der Natur seiner Person. Richtig zufrieden sein kann er allerdings nur mit der eigenen musikalischen Leistung. Zum Start hatte er als Moderator verkündet, dass es üblich sei, den Vorjahressieger noch einmal den Gewinnertitel singen zu lassen. Das aber sei in diesem Jahr schwierig, merkte er an, da Lena sich auf ihren aktuellen Beitrag konzentrieren müsse. Raab schlug dann vor, den Song selbst zu interpretieren. Also griff er zur Gitarre und legte mit einer wie aus dem Nichts auf die Bühne gezauberten Band eine absolut mitreißende Rockabilly-Version von „Satellite“ hin. Hätte man auch für die abstimmen können, wäre es für Aserbaidschan womöglich noch eng geworden. Eng wird es auch auf den Straßen, die von der Arena wegführen. Über 36000 Zuschauer waren in der Halle, und nicht wenige stehen noch lange im Stau, weil die Stadt Düsseldorf wegen der ESC-Aftershow-Party einen der wichtigsten Abflusswege auf eine Spur verengt. Wen interessiert schon das zahlende Volk, wenn so die VIPs bequemer zum roten Teppich kommen? Kein Vergleich mit der logistischen Meisterleistung, die in der Arena über die Bühne ging. Aufbau und Abbau in Windeseile, dazu die großartigen Bilder auf der LED-Wand, alles hat an diesem Abend funktioniert. Groß geplant, groß gespielt, groß gewonnen. Ein bisschen dürfen sich die Organisatoren wie Aserbaidschan oder das mit einer Jazz-Nummer auf Platz zwei gelangte Italien fühlen: als Gewinner. Ganz im Gegensatz zu Düsseldorf, das beim Stau nach Mitternacht einmal mehr seine zwischen Protz und Provinz oszillierende Einstellung offenbart. Das Ländliche war vor allem am Samstag zu spüren, als die örtlichen Schützenvereine stramm ins ESC-Beiprogramm einmarschierten. Viel Pseudomilitärisches gab es da zu bestaunen, viel Rumtata zu hören. So viel, dass dagegen der aserbaidschanische Schwulst-Pop-Beitrag fast schon wieder sympathisch anmutet. Ernste Herren in Uniform und Reih und Glied machten in Düsseldorf deutlich, dass man nach wie vor nicht unbedingt falsch liegt, wenn man den Stadtnamen auf der dritten Silbe betont. Schlimmer kann es in Baku kaum werden.
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DER 56. EUROVISION SONG CONTEST im Detail (nationale Vorentscheidungen / ECG-Mitgliedervoting)
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