Am Samstag, dem 4.12.2004, präsentierte der ECG e.V. sein 5. großes Clubtreffen seit Vereinsgründung. Im berühmten Kölner GLORIA-Theater begann das Programm am Nachmittag mit einer Plattenbörse, und um 17.00 Uhr öffnete sich dann der Vorhang zum abwechslungsreichen Bühnenprogramm, angesagt per Videoeinspielung von „Carmen Tutze-Chlodwig“!
Zur Eröffnung präsentierten wir getreu dem Clubtreffen - Motto „Grand Prix ist Trumpf“ eine „atemberaubende Tanz-Akrobatik“. Rainer Nurtsch hatte die altbekannte Melodie des TV-Show-Klassikers „Musik ist Trumpf“ für uns neu arrangiert und Andreas Braemer die Choreografie einstudiert. Den neuen Text: „Grand Prix ist Trumpf“ sangen Michael Blesser, Stephanie Remberger, Rainer Nurtsch und Konstantin Ohr live und Martin Backhaus, Andreas Braemer, Hilmer Tasto und Michael Sonneck tanzten mit unserer „Moderatorin“ Heppi Herrlich dazu.
Danach blieb kaum Zeit zum Umziehen, denn Martin, Hilmer und Michael waren auch für die nächste Nummer, „Lane moje“, vorgesehen. In Ermangelung der Originalinstrumente tat es hier auch eine Gummi-Gitarre, die als Geige herhalten musste. Anke Jonschker blies die Trompete, Andreas Braemer schlug die Trommel und Hilmer Tasto spielte Gitarre, während Michael sich bemühte, den nicht ganz leichten serbischen Text möglichst lippensynchron zu bringen.
Peter Bergener und Minouche hatten im Anschluss ein Medley vorbereitet mit verschiedenen ESC-Titeln in fremdsprachigen Versionen. Flotte Kostümwechsel und immer neue schrille Outfits sind ihr Markenzeichen. Das kennen wir schon aus den letzten Jahren, und auch dieses Mal war ihre Auswahl an Kleidung und Titeln wieder außergewöhnlich.
Ein nostalgischer Rückblick brachte uns die Rosy-Singers in Erinnerung, die das Pausenmedley der deutschen VE 1971 stilsicher und mit reichlich Körpereinsatz auf die Bühne brachten. Hier glänzten Reinhard Fimmers, Andreas Braemer, Konstantin Ohr, Hilmer Tasto und Sören Wilkening. Doch sie wurden jäh unterbrochen von jemandem, der incognito auftrat und in seinem gereimten Vortrag eine Lanze brach für all diejenigen, die unter der Beziehung zu einem echten ESC - Fan zu leiden haben. Den „Verein Grand-Prix-geschädigter Männer“ hatte Michael Sonneck gegründet und dem Publikum im GLORIA sein Leid geklagt.
Mit reichlich Applaus bedacht wurde unser Moderator Sascha Korf für seine Präsentation von „Ein bisschen Frieden“ in Gebärdensprache. Sascha moderierte erneut gemeinsam mit Heppi Herrlich den Abend.
Zu einer TV-Show gehören natürlich Werbepausen. Zeit, um z.B. auf der Bühne sauber zu machen. Anke Jonschker und Kay nahmen sich dieser Aufgabe an. Natürlich wurde Kay von dem Anblick Ankes auf der Leiter inspiriert, den französischen Beitrag von 2004 „A chaque pas“ zu singen.In einer weiteren „Werbepause“ gestanden sich Anke und Kay später: „Du bist“... und „Merci, dass es dich gibt“. Und später nutzten sie einen „Stromausfall“, um uns mit Taschenlampen heimzuleuchten unter dem Motte „On again…off again!“
Eine „Live-Schaltung“ in eine Bar auf Mallorca brachte uns ein Ehedrama auf die Bühne, bei dem ein Ehepaar (Peter Bergener und Michael Sonneck) sich verzweifelt fragte: „What’s happened to your love?“ und der Ehemann einer feurigen Spanierin (Minouche) verfiel.
Der Karaokewettbewerb war dieses Mal international besetzt mit Teilnehmern aus Frankreich, Schweden, Belgien und Deutschland. Das „Applausometer“ bestimmte Raf von Bedts aus Belgien zum eindeutigen Sieger mit seiner tollen Interpretation von „Sti fotia“.
ABBA gibt es doch noch! Ein Medley ihrer schönsten Songs in Originalkostümen (alle selbstgenäht!) brachten Stephanie Remberger, Konstantin Ohr, Bernd Ochs und Stefan Buchholz auf die Bühne, und später gaben sie nach einem Kostümwechsel auch noch „Waterloo“ live gesungen zum Besten.
Und was wäre ein ECG-Clubtreffen ohne den aktuellen ESC - Siegertitel? Wir hatten allerdings nicht Ruslana selbst auf der Bühne – an die Originalchoreografie hatte sich keiner so recht herangetraut - sondern „Rosel aus Lana“ mit einer äußerst eigenwilligen Fassung des Siegertitels. Bei uns hieß der Song „Wuilder Danz“ , als bayerische Polka arrangiert von Rainer Nurtsch und mit einem bayerischen Text versehen von Stephanie Remberger und Andreas Braemer.
Die ersten Stargäste des Abends, der Kölner schwule Männerchor „Die Zauberflöten“, brachten uns Ausschnitte aus ihrem aktuellen Programm „Willkommen in Neurosia“ (wie passend zum Clubtreffen!). Da fehlten natürlich auch ESC-Titel wie „Aufrecht geh’n“ nicht. Ein besonderes Highlight des Auftritts war sicherlich „Den vilda“ in einer Esotherik-Fassung: „Ommm...“, nein natürlich auf Schwedisch: „Ömmm...!“
Es wurde immer dramatischer: Peter Bergener und Minouche hatten tief in der „Drama-Kiste“ der ESC - Songs gekramt und so manch beeindruckendes Stück hervorgezaubert. Da konnte man z.B. polnische Geburtswehen („To nie ja“) erleben, und an Youddiphs Kampf mit ihrem Kleid erinnerte man sich auch wieder gern!
Kein Clubtreffen ohne Quiz! Aus der Vorrunde hatten es drei Teilnehmer ins Finale geschafft. Hier galt es, sich Fragen aus vier verschiedenen Kategorien (Wissen, Choreografien, Instrumentalversionen, Endstücke von Titeln) an einer „Multivisionswand“ auszusuchen und für eine bestimmte Punktzahl richtig zu beantworten, von Heppi als „Zufallsgenerator“ und Sascha grandios moderiert. Deutlicher Sieger wurde Andreas Schmutz aus der Schweiz.
Einen Riesenerfolg hatten Andreas Braemer, Konstantin Ohr und Hilmer Tasto mit ihrem Medley aus Titeln des ESC 1983. Der Saal tobte und lachte Tränen bei der Originalchoreografie von „Dzuli“, „Kloden drejer“, „Hurricane“ und schließlich „I’m Never Giving Up“, und dazu noch mit den Original-Barhockern!!! Das verlangte nach einer Zugabe!
Um das Publikum für unseren Stargast so richtig aufzuheizen, tobten Anke und Kay mit „For Real“ auf die Bühne. Und da war sie endlich: unser Stargast Marie Myriam. Sie bot ein Programm mit flotten südamerikanischen Rhythmen, das sicher so manchen überrascht hat. Natürlich fehlten auch einige französische Chansons nicht und ihr Siegertitel von 1977 „L’oiseau et l’ enfant“.
Kurz vor Mitternacht dann unser großes Finale: Zu den Klängen von „Lass die Sonne in dein Herz“ kamen alle Aktiven noch einmal auf die Bühne, und unser Präsident Michael durfte nach allen Danksagungen dann die Eurovisions-Disco ankündigen, bei der sich viele noch bis in den frühen Morgen zur Musik von DJ Ohrmeister die Seele aus dem Leib getanzt haben.
Fazit: Es war ein tolles Clubtreffen im GLORIA, die begeisterten Reaktionen unseres Publikums im Saal und später auf unserer Homepage haben das bewiesen. Da konnte auch unsere Moderatorin Heppi nur noch sagen: „Herrlich, herrlich, herrlich“! und „Auf Wiedersehen im nächsten Jahr“!
(Text: Michael Sonneck / Fotos: Lothar Tucholka)