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Der Eurovision Song Contest 1965


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10. Eurovision Song Contest - 20. März 1965 
       Neapel

Halle Sala di concerto della RAI
Moderation Renata Mauro
Pausen-Act Opernsänger Mario del Monaco
Wertung 10 Juror*innen pro Land  - Punkte für die TOP 3
Teilnehmer 18 Länder

 

norway

 Siegerland: Luxemburg

Interpretin:

France Gall

Titel:

"Poupée de cire, poupée de son"

Musik & Text: 

Serge Gainsbourg

  

    Gigl Sieg© SRF
                               

   


 

PLATZIERUNGEN UND PUNKTE

 

Finale
Platz         Land  PunkteStartnr.
1.
Luxemburg
France Gall
"Poupée de cire, poupée de son"
32 15
2.
Ver. Königreich
Kathy Kirby
"I Belong"
26 2
3.
Frankreich
Guy Mardel
"N'avoue jamais"
22 11
4.
Österreich
Udo Jürgens
"Sag ihr, ich lass sie grüßen"
16 6
5.
Italien
Bobby Solo
"Se piangi, se ridi"
15 13
6.
Irland
Butch Moore
"I'm Walking The Streets In The Rain"
11 4
7.
Dänemark
Birgit Bruel
"For din skyld"
10 14
8.
Schweiz
Yovanna
"Non à jamais sans toi"
8 18
9.
Monaco
Marjorie Noël
"Va dire à l'amour"
7 9
10.
Schweden
Ingvar Wixell
"Absent Friend"
6 10
11. 
Niederlande
Conny van den Bos
"'t is genoeg"
5 1
12.
Jugoslawien
Vice Vukov
"Ceznja"
2 17
13.
Norwegen
Kirsti Sparboe
"Karusell"
1 7

Portugal
Simone de Oliveira
"Sol de inverno"
1 12
15.
Spanien
Conchita Bautista
"Que bueno, que bueno"
0 3

Deutschland
Ulla Wiesner
"Paradies, wo bist du?"
0 5

Belgien
Lize Marke
"Als het weer lente is"
0 8

Finnland
Viktor Klimenko
"Aurinko laskee lanteen"
0 16

   

  


ALLGEMEINE INFORMATIONEN

  
© RAI

Der 10. Eurovision Song Contest wurde im Konzetsaal der RAI in Neapel ausgetragen. 

 

© ECG e. V. / MS 

Er wurde von der Schauspielerin Renata Mauro moderiert. Sie moderierte auch das Sanremo-Festival  1967 und die italienische Ausgabe der Show "Spiel ohne Grenzen" von 1967 - 1970. Außerdem brachte sie als Schlager- und Jazzsängerin einige Singles heraus.

    

FAZIT

 

Die musikalische Tendenz beim Song Contest war schon zu diesem frühen Zeitpunkt erkennbar. Hitverdächtige Songs konnten sich zwar sehr gut platzieren, sie hatten aber keine Chance auf den Sieg. Wie man zum Erfolg kommt, hatten die Franzosen bereits mehrmals bewiesen: Traurige Chansons mit eingängigen Melodien und poetischen Texten waren das Rezept. Es war mittlerweile zu offensichtlich, wie ein Siegertitel gestrickt sein sollte, so dass viele Nationen versuchten, den einen oder anderen Song zu kopieren, um das erhoffte Ergebnis zu erzielen. So bestand aber die Gefahr, dass die Musik zu eintönig klingen könnte, und auf die Dauer würde es langweilig und weniger spannend . Der Musikmarkt zeigte sowieso nicht das entsprechende Interesse. Dass der Song Contest 1965 in Italien stattfand, ließ Hoffnung aufkommen. Dass sich die Italiener für Neapel und nicht für San Remo als Austragungsort entschieden, lag vielleicht daran, dass sie dem Image des eigenen Sanremo-Festivals keinen Kratzer zufügen wollten, indem der eigentliche Grand Prix Eurovision zu einem Erfolg würde.

18 Nationen - so viele wie nie zuvor - kamen in das Mutterland der Musik. Irland trat mit einem für den Song Contest typischen Beitrag an, der mit dem sechsten Rang belohnt wurde. Anders sah es bei der spanischen Künstlerin Conchita Bautista aus, die 1961 Spanien bei seiner ersten Teilnahme vertrat: Ihr feuriger Flamenco mit einer kleinen Tanzeinlage blieb ohne Punkte, wie auch die Beiträge aus Belgien, Finnland und Deutschland. Ulla Wiesner sehnte sich nach dem Paradies, dessen Türen aber für sie geschlossen bleiben sollten.

 

Udo Jürgens bat das Publikum, seiner Geliebten von seinem Schmerz nichts zu erzählen (Sag ihr, ich lass sie grüßen), obwohl er keinen Grund zum Schmerz hatte - denn er wurde bei seiner zweiten Teilnahme in Folge Vierter - eine Platzierung, die sich Vice Vukov aus Jugoslawien auch für seine zweite Teilnahme gewünscht hätte, sie aber nicht erreichte.

 

Sowohl die Schweiz als auch Luxemburg engagierten ausländische Künstler: Die Griechin Yovanna, die recht bekannt in ihrer Heimat war, sang ein hochdramatisches Chanson für die Schweiz. “Non à jamais sans toi“ (Nein, nie ohne dich) war einen achten Platz mit acht Punkten wert.

 

Schweden entsandte den Opernsänger Ingvar Wixell, der entgegen dem damaligen Reglement seinen Titel "Annorstades vals" unabgesprochen in Englisch sang, was zu Protesten bei den anderen Teilnehmern führte. Dies nahm die EBU zum Anlass, künftig auf der Landessprache der Lieder zu bestehen.

 

France Gall und Udo Jürgens ©RAIDie 17-jährige France Gall vertrat Luxemburg mit einem Song, der es wirklich in sich hatte und eigentlich nicht nach dem Grand-Prix-Muster gestrickt war. “Poupée de cire, poupée de don“ war poppig und kommerziell. Es war nach dem musikalischen Zeitgeist geschrieben von einem Mann, dessen Name ein Begriff war: Serge Gainsbourg, der provokante Musiker, der für neue Ideen und Experimente sehr offen war. Nun war es vollbracht: Es musste etwas Neues sein, damit der Wettbewerb nicht in Vergessenheit geriet.Der frische Song von France Gall wie auch der zweitplatzierte britische Song “I Belong“, gesungen von Kathy Kirby, haben dazu beigetragen.  

 

France Gall konnte ihren Sieg sehr gut vermarkten, und sie gehörte jahrelang zu den etabliertesten Sängerinnen ihres Landes. Auch in Deutschland war sie mit Liedern wie “Der Computer Nr. 3“ (Platz 3.- deutsche Schlagerfestspiele 1968), “Merci, Herr Marquis“, “Ein bisschen Goethe, ein bisschen Bonaparte“ u.v.a. sehr erfolgreich. Leider distanzierte sie sich irgendwann von ihrem Sieg und dem Grand Prix, der ihr eigentlich die Türen zu ihrer Karriere geöffnet hatte. Sie erlag 2018 im Alter von 70 Jahren einer Krebserkrankung. 

  

 


  

DIE TEILNEHMENDEN

 

 

1.


Niederlande

Conny van den Bos

"'t is genoeg"

M.: Johnny van Holshuysen
T.: Joke van Soest
D.: Dolf van der Linden

   
 

2.


Ver. Königreich

Kathy Kirby

"I Belong"

M.: Peter Lee Sterling
T.: Phil Peters
D.: Eric Robinson

   
 

3.


Spanien

Conchita Bautista

”Que bueno,
que bueno"

 

M.&.T.:
Antonio Figueroa Egea
D.: Adolfo Ventas Rodriguez

   

4.


Irland

Butch Moore

"I'm Walking The Streets
In The Rain"

FIN13

M.: George Prendergast,
Joe Harrigan
T.: Teresa Conlon
D.: Gianni Ferrio

   

5.

AD
Deutschland

Ulla Wiesner

"Paradies, wo bist du?"

 NOR14

M.&.T.:
Hans Blum,
Barbara Kist
D.: Alfred Hauser

   

6.

AD
Österreich

Udo Jürgens

"Sag ihr,
ich lass sie grüßen"
arnaud 02

M. & T.:
Udo Jürgens
D.: Gianni Ferrio

   

7.

AD
Norwegen

Kirsti Sparboe

"Karusell"
ASE 10 2

M.&.T.:
Jolly Kramer-Johansen
D.: Øivind Bergh

   

8.

AD
Belgien

Lize Marke

"Als het weer leente is"
BLR 10

M.: Jef van den Berg
T.: Jaak Dreesen
D.: Gaston Nuyts

   

9.

AD
Monaco

Marjorie Noël

"Va dire à l'amour"

AUT 59

M.: Raymond Bernard Dovenmühle 
T.: Jacques Mareuil 
D.: Raymond Bernard

   

10.

AD
Schweden

Ingvar Wixell

"Absent Friend"

ARM 10

  M.: Dag Wiren
T.: Alf Henriksson
D.: William Lind

   

11.

AD
Frankreich

Guy Mardel

"Oração"
RUS14n

M.: Guy Mardel
T.: Françoise Dorin
D.: Franck Pourcel

   

12.

AD
Portugal

Simone de Oliveira

 "Sol de inverno"
ITA 60

M.: C. Nobrega e Sousa
T.: Jeronimo Braganca
D.: Fernando de Carvalho

   

13.

AD
Italien

Bobby Solo

"Se piangi, se ridi"
FRA 60

M.: Satti Marchetti
T.: Mogol
D.: Gianni Ferrio

   

14.

AD
Dänemark

Birgit Bruel

"For din skyld"
LUX 61

M.: Jørgen Jersild
T.: Poul Henningsen
D.: Anne Lamberth

   

15.

AD
Luxemburg

France Gall

"Poupée de cire,
poupée de son"
GBR  61

M.: Serge Gainsbourg
T.: Serge Gainsbourg
D.: Alain Goraguer

   

16.

AD
Finnland

Viktor Klimenko

 "Aurinko laskee lanteen"
ITA  61

M.: Stoivo Kaerki
T.: Reino Helismaa
D.: George de Godzinsky

   

17.

AD
Jugoslawien

Vice Vukov

"Ceznja"
LUX 61

M. : Julio Marić
T.: Zarko Roje
D.: Radivoj Spasić

   

18.

AD
Schweiz

Yovanna

"Non à jamais sans toi"
GBR  61

M.: Bob Calfati
T.: Jean Charles
D.: Mario Robbiani

 

(Fotos der Teilnehmertabellen: © EBU)

 


 

 DIE WERTUNG

 

 

 Eine besondere technische "Innovation" gab es bei der Wertungstafel, dem "Scoreboard":

 

Anstelle der üblichen Darstellung der Punkte mit Ziffern gab es jetzt eine Darstellung mittels Balken.