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Der Eurovision Song Contest 1977


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22. Eurovision Song Contest - 7. Mai 1977
       London

Halle Wembley Conference Centre
Moderation Angela Rippon
Pausen-Act Mr. Acker Bilk & Band  
Wertung 11 Juror*innen pro Land bewerten jedes Lied, die ersten zehn Titel bekommen die Punkte 12-10-8-7...3-2-1
Teilnehmer 18 Länder

 

france

 Siegerland: Frankreich

Interpretin:

Marie Myriam

Titel:

"L'oiseau et l'enfant"

Musik:

Jean-Paul Cara

Text:

Joe Garcy

 

 

    Sieg77© BBC
            

             


 

PLATZIERUNGEN UND PUNKTE

 

Finale
Platz         Land  PunkteStartnr.
1.
Frankreich
Marie Myriam
"L'oiseau et l'enfant"

136

18
2.
Ver. Königreich
Lyndsey de Paul & Mike Moran
"Rock Bottom"
121 9
3.
Irland
The Swarbriggs Plus Two
"It's Nice To Be In Love Again"
119 1
4.
Monaco
Michèle Torr
"Une petite française"
96 2
5.
Griechenland
Pascalis, Marianna, Robert & Bessie
"Mathema solfege"
92 10
6.
Schweiz
Pepe-Lienhard-Sextett
"Swiss Lady"
71 12
7.
Belgien
Dream Express
"A Million In One, Two, Three"
69 17
8.
Deutschland
Silver Convention
"Telegram"
55 6
9.
  
Spanien
Micky
"Enseñame a cantar"
52 14
10.
Finnland
Monica Aspelund
"Lapponia"
50 16
 11.
Israel
Ilanit
"Aa-haa-vah hee sheer lish-naa-yim"
49 11
12.
Niederlande
Heddy Lester
"De mallemolen"
35 3
13.
Italien
Mia Martini
"Libera"
32 15
14.
 
Portugal
Os Amigos
"Portugal no coração"
19 8
15.
 
Norwegen
Anita Skorgan
"Casanova"
18 5
16.
Luxemburg
Anne-Marie B.
"Frère Jacques"
17 7
17.
Österreich
Schmetterlinge
"Boom Boom Boomerang"
11 4
18.
Schweden
Forbes
"Beatles"
2 13

 

  


 

ALLGEMEINE INFORMATIONEN

  

© BBC

Der ESC 1977 war für den 2. April geplant. Ein Streik der Techniker und Kameramänner verhinderte jedoch die Veranstaltung, und sie konnte erst fünf Wochen später stattfinden. Dadurch konnten auch keine Postcards gedreht werden, so dass die BBC während der Umbaupausen zwischen den einzelnen Beiträgen ins Publikum schwenkte, was teilweise auch durchaus Unterhaltungswert hatte, denn so mancher Gast ließ doch eine gewisse Begeisterung vermissen. 

 

 

Die Türkei und Jugoslawien nahmen nicht teil. Schweden machte seine Drohung vom endgültigen Ausstieg nicht wahr und kehrte zurück, blieb aber erfolglos. Die Gruppe Forbes landete mit dem den "Beatles" gewidmeten Titel auf dem letzten Platz.

Tunesien wurde auf Startposition vier ausgelost. Kurzfristig sagte das tunesische Fernsehen seine Teilnahme ab aus Solidarität zu den anderen muslimischen Ländern wegen des Boykotts gegen Israel. Israel wurde, wie auch 1973, von der populären Sängerin Ilanit vertreten.

Die offene Sprachregel wurde kurz vor dem Song Contest wieder abgeschafft.  Die Schweiz schaffte es gerade noch, ihren Beitrag “Swiss Lady” vom Englischen ins Deutsche zu übersetzen, aber Deutschland mit Silver Convention und Belgien mit der Gruppe Dream Express sangen trotzdem in Englisch. Dagegen wurde zwar  protestiert, aber ohne Erfolg. Die Gruppe Dream Express bestand aus dem Komponist des Liedes, Luc Smets, und den drei Schwestern Patricia, Bianca und Stella, die 1970 unter dem Namen Hearts Of Soul für die Niederlande ins Rennen gingen.

 

© ECG e. V. / MS

Angela Rippon moderierte im Wembley Conference Centre. Sie war damals eine bekannte Fernsehjournalistin und als Nachrichtensprecherin die erste Frau bei der BBC in dieser Position. Neben ihrer Tätitgkeit als TV-Moderation in vielen Sendungen ist sie auch Schriftstellerin.  

 

 

 

 

  

FAZIT

 

Irland vertraute nach 1975 ein zweites Mal auf die Gebrüder Swarbrigg. Dieses Mal wurden die Brüder durch zwei Damen verstärkt: Nicola Kerr und Alma Caroll, die schon 1968 an der irischen Vorentscheidung beteiligt waren. In London verkündeten The Swarbriggs + Two, wie schön es sei, wieder verliebt zu sein ("It´s nice to be in love again") und hinterher, wie schön es sei, den dritten Platz beim Grand Prix gemacht zu haben.

 

Sowohl Michèle Torr, die für Monaco sang, als auch Paulo de Carvalho und Fernando Tordo, Mitglieder der portugiesischen Gruppe Os Amigos, hatten schon ihre Erfahrungen mit dem ESC gemacht. Erstere hatte schon 1966 teilgenommen. Damals verpasste sie eine bessere Platzierung als den 10. Rang. 1977 erzählte sie in ihrem Song "Une petite française" über ein Landmädchen, das mit seinen Träumen nach Paris kam. Platz vier war der Lohn für das unschuldige Mädchen.

 

Weniger bekannt waren die vier Hellenen, die Platz fünf belegten und somit das bis dahin beste Ergebnis aller Zeiten für Griechenland erzielten. Während die österreichische Gruppe Schmetterlinge über die harte Welt und die Kommerzialisierung der Musikwelt sangen, gaben die Griechen Marianna Toli, Robert Williams, Bessi Argiraki und Paschalis  mit "Mathema solfege" Mathematikunterricht auf der Bühne, was anscheinend für die Juroren sehr hilfreich war.

 

Die 18-jährige gebürtige Portugiesin Marie Myriam vertrat Frankreich, und sie bescherte überraschend den Franzosen nach 1969 den fünften und bis heute letzten Sieg. Unter Weinkrämpfen kam die junge Sängerin auf die Bühne, um ihr nostalgisches und romantisches Chanson noch einmal hinreißend vorzutragen. Lynsey de Paul, die haushohe Favoritin aus Großbritannien, zeigte sich beleidigt und stellte mit lautem Ton die Frage: Wieso hat die denn gewonnen ? Es gibt doch schlechte Verlierer!

 


 

 DIE TEILNEHMENDEN

  

 

1.


Irland

The Swarbriggs Plus Two

"It's Nice To Be
In Love Again"

M. & T.:
Tommy & Jimmy Swarbriggs
D.: Noel Kelehan

   
 

2.

AD
Monaco

Michèle Torr

"Une petite française"

M.: Paul de Senneville,
Olivier Toussaint
T.: Jean Albertini
D.: Yves Rioland

   
 

3.


Niederlande

Heddy Lester

”De mallemolen"

 MOL13

  M.: Frank Affolter
T.: Wim Hogenkamp
D.: Harry van Hoof

   

4.


Österreich


Schmetterlinge

"Boom Boom Boomerang"

FIN13

 M.: G. Hernstadt,
W. Retsetaris,
H. Zöchling-Tamper
T.: E. Lukas Retsetaris
D.: Christian Kolonovits

   

5.


Norwegen

 

Anita Skorgan

"Casanova"

 NOR14

M.: Svein Strugstad
T.: Dag Nordtomme
D.: Carsten Klouman

   

6.

AD
Deutschland

Silver Convention

"Telegram"
arnaud 02

M.: Silvester Levay
T.: Michael Kunze
D.: Ronnie Hazlehurst

   

7.

AD
Luxemburg

Anne-Marie B.

"Frère Jacques"
ASE 10 2

M. & T.:
Guy Béart,
Pierre Cour
D.: Johnny Arthey

   

8.

AD
Portugal

Os Amigos

"Portugal no coração"
BLR 10

  M.: Fernando Tordo
T.: José Carlos Ary
dos Santos
D.: José Calvario

   

9.

AD
Ver. Königreich

Lynsey de Paul &
Mike Moran

"Rock bottom"

AUT 59

M. & T.:
Lyndsey de Paul,
Mike Moran

   

10.

AD
Griechenland

Pascalis, Marianna,
Robert & Bessie

"Mathema solfege"

ARM 10

M.: George Hatzinassios
T.: Sevy Tiliakou
D.: George Hatzinassios

   

11.

AD
Israel

Ilanit

"Aa-hah-vaa hee sheer
lish-naa-yim"
RUS14n

M.: Matti Siitonen (Fredi)
T.: Vexi Salmi
D.: Ossi Runne

   

12.

AD
Schweiz

Pepe-Lienhard-Sextett

  "Swiss Lady"
ITA 60

M. & T.:  
Peter Reber
D.: Peter Reber

   

13.

AD
Schweden

Forbes

"Beatles" 
FRA 60

M.: Claes Bure
T.: Sven-Olof Bagge
D.: Anders Berglund

   

14.

AD
Spanien

Micky

"Enséñame a cantar"
FRA 60

 M. & T.:
Fernando Arbex
D.: Fernando Arbex

   

15.

AD
Italien

Mia Martini

"Libera"
GBR  61

 M.: Salvatore Fabrizio
T.: Luigi Albertelli
D.: Maurizio Fabrizio

 

16.

AD
Finnland

Monica Aspelund

"Lapponia"
ITA  61

M.: Aarno Raninen
T.: Monica Aspelund
D.: Ossi Runne

 

17.

AD
Belgien

Dream Express

"A Million In 1,2,3"
SWE 75

 M. & T.:
Luc Smeets
D.: Alyn Ainsworth 

 

18.

AD
Frankreich

Marie Myriam

"L'oiseau et l'enfant"
ITA 75

M.: Jean-Paul Cara
T.: Joe Gracy
D.: Raymond Donnez 

 

  

(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)

 


  

DIE WERTUNG

 

 * Die Punkte in Klammern wurden von der griechischen bzw. französischen Jury irrtümlich während der Sendung gegeben, das Endergebnis wurde später korrigiert


         © BBC


        

AUS DER PRESSE

 

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