Heute proben nur noch die BIG 5 und die Ukraine zum zweiten Mal. Vom offiziellen Blog auf eurovision.tv erfährt man lediglich, dass Chris Harms seine Flügel erst hinter Bühne angezogen bekommt. Und dass La Zarra auf ihrem drei Meter hohen Podest wie ein "menschlicher Eiffelturm" aussieht. Oh Mann....
Während ihres heutigen Tees mit Timur haben Frankreich, Deutschland, Spanien und Italien ihre Auftrittshälfte im Finale ausgelost.
Hier noch zum Abschluss des fünften Probentages der Schnelldurchlauf der heutigen Proben. Morgen proben dann nur die BIG 5 und die Ukraine zum zweiten Mal.
Vor den dritten und letzten „Meet & Greets“ im Euroclub blieb noch ein wenig Zeit, um auf den Spuren der berühmtesten Söhne der Stadt zu wandeln, den Beatles. Eine kleine Pilgerstätte der Fans ist zweifellos die Penny Lane, der die Band ein Denkmal gesetzt hat. Würden nicht die großen Reisebusse durch die eher unauffällige Straße fahren, würde man kaum denken, dass sie so berühmt ist. Am Anfang der Lane hat die Stadt John Lennon ein Denkmal aus Bronze gegönnt, auch findet sich ein Shop mit allerlei Beatles-Devotionalien. Vor diesem Geschäft steht auch das aus dem Video berühmte „Yellow Submarine“. Zum Glück kam kurz vor einem Wolkenbruch ein Bus, der mich trockenen Fußes in den Euroclub brachte.
Heute nun am letzten Tag der Treffen zwischen den Delegationen und den Fans war der Ablauf etwas anders, denn die Sängerinnen und Sänger präsentierten sich einzeln dem Publikum und nicht mehr in Gruppen. Ausschließlich Länder, die bereits im Finale stehen, standen auf der Tagesordnung. Leider sagte Blanca Paloma aus Spanien kurzfristig ab, sodass nur La Zarra aus Frankreich, unsere Band Lord of the Lost und die beiden Ukrainer von TVORCHI sich die Ehre gaben.
La Zarra kam als echte Diva mit einem sehr kessen Kopfschmuck daher. Sie konnte von ihrer ersten Probe berichten, in der sie auf einem drei Meter hohen Podest zum Einsatz kommt. Vor dieser Höhe habe sie schon Respekt, aber sie vertraue auf die Sicherheitsleute vor Ort. Zu ihren Lieblingsacts beim ESC/Grand Prix zählen, wen wundert es, Lara Fabian, Céline Dion und Marie Myriam. Ihre Mutter hat ihr als Kind in Kanada immer „L'oiseau et l'enfant“ vorgesungen, da kannte sie noch gar nicht den Wettbewerb. Auf sie aufmerksam wurde die französische Head of Delegation vor zwei Jahren durch La Zarras Song "Tu t'en iras" und hatte schnell die Idee, die Sängerin zum ESC zu bringen. Momentan arbeitet La Zarra an einem Album für den englischsprachigen Markt. Ihr Lieblingsbeitrag des diesjährigen Jahrgangs ist der aus Litauen.
Lord of the Lost folgten und lieferten eine sehr unterhaltsame Vorstellung. Nach dem Sieg bei der deutschen Vorentscheidung haben sie inzwischen über 500 Interviews gegeben, eine Tour durch Südamerika absolviert und natürlich an ihrem ESC-Auftritt gefeilt. Angereist ist man mit dem höchsten Aufbau, der in diesem Jahr auf der Bühne stehen wird, nämlich einem sieben Meter hohen Gerüst. Sie schaffen es ganz hervorragend zum einen äußerst schlagfertig und amüsant zu plaudern, aber auf der anderen Seite auch sehr ernsthafte Töne anzuschlagen. Am kommenden Dienstag werden sie am Vormittag ein kleines Akustik-Konzert im berühmten Cavern Club geben, das auch gleichzeitig so eine Art Empfang der deutschen Delegation sein wird.
Unsere Freunde von OGAE UK haben dieses Video gemacht, LOTL beginnen bei 1:27:30.
TVORCHI aus der Ukraine kamen natürlich um das Thema Krieg in ihrem Land nicht herum. Sie berichteten eindrücklich von der Situation daheim und wie sie vor einem Jahr den Sieg von Kalush Orchestra erlebt haben. Sie engagieren sich in Hilfsorganisationen und sammeln spenden für ihr Land. Jeffery hat in der Ukraine seine zweite Heimat gefunden und ist nach Kriegsausbruch zu seinen Eltern nach Nigeria zurückgekehrt, da diese Angst um ihn hatten. Allerdings ist er recht schnell wieder in die Ukraine gegangen, da er dort seinen Lebensmittelpunkt hat.
Heute am Abend wird auch das Eurovillage eröffnet, in welchem jeden Tag zahlreiche Acts auf der Bühne stehen und selbstverständlich auch die Liveshows übertragen werden. Morgen begebe ich mich auf einen Kurztrip nach London, um mal etwas Krönungsluft zu schnuppern. Die Medien hier sind ziemlich aus dem Häuschen und berichten die abenteuerlichsten Nichtigkeiten der Royals. In den letzten zwei Tagen hat die Krönung den ESC deutlich überlagert, was sich in der kommenden Woche ändern dürfte.
Am Sonntag folgt dann mit dem Gang über den türkisenen Teppich die offizielle Eröffnung des ESC 2023.
Heute Nachmittag gab es ein Meet & Greet mit Lord of the Lost im EuroClub.
Bevor es gleich mit den letzten Proben des zweiten Semifinals losgeht, hier der nächste "Schnelldurchlauf" der gestrigen Semifinalproben.
Die letzte Einzelprobe bestritt heute noch das Vereingte Königreich. Mit der letzten Startnummer im Finale fährt man hier offensichtlich alles auf, was Bühne und LED-Wand hergeben!
@eurovision She wrote a song and that song is a BANGER! ?? #Eurovision2023 #Eurovision @Mae Muller ♬ original sound - Eurovision
Jetzt haben wir alle Einzelproben bruchstückhaft gesehen. Aber es hat sich gestern anhand des Schnelldurchlaufs des ersten Semifinals schon gezeigt, dass die kurzen TikTok-Schnipsel aus der Halle überhaupt keinen EIndruck davon vermitteln, wie die Performances dann später am Bildschirm wirken!
Morgen proben dann zum zweiten Mal die restlichen Acts des zweiten Semifinals:
Zypern
Island
Griechenland
Polen
Slowenien
Georgien
San Marino
Österreich
Albanien
Litauen
Australien
Nun haben auch Frankreich, Spanien und die Ukraine erstmals geprobt. Die Ukraine und Spanien bieten keine großen Überraschungen - die Inszenierung lehnt sich an den jeweiligen Vorentscheidungsauftritt an.
@eurovision TVORCHI sang their heart out ?? ?? #Eurovision2023 #Eurovision @TVORCHI ♬ original sound - Eurovision
@eurovision ??????? #Eurovision2023 #Eurovision @Blanca Paloma ♬ original sound - Eurovision
Aber Frankreich bietet erwartungsgemäß ganz großes Kino! La Zarra steht auf einer riesigen Säule! Und wie man den Fotos entnehmen kann, gibt es tolle Effekte!
@eurovision Ooh la la La Zarra = ART ?? #Eurovision2023 #Eurovision @La Zarra ♬ original sound - Eurovision
Hello from Liverpool. Hier kämpft die Sonne gegen eine sehr steife Brise, die von der Irischen See hereinweht. Vor dem zweiten „Meet & Greet“ blieb noch etwas Luft, um eine kleine Tour mit dem Schiff zu unternehmen. Passend wird man mit dem Song „Ferry cross the Mersey“ von Gerry & The Pacemakers auf den Mersey geschippert. Man kann dem diesjährigen ESC-Logo auch auf der Fähre nicht entkommen, selbst die kleinen Bistrotische strahlen in den ESC-Farben.
Vom Wasser aus hat man natürlich einen wunderbaren Blick auf die Stadt, die momentan nur etwas von dem großen Eurovillage verdeckt wird, welches weiterwächst. Inzwischen kann man auch an etlichen Ecken der Stadt Dreharbeiten beobachten, ob draußen oder in einem Restaurant, in dem ich gerade Mimicat aus Portugal bei Fernsehaufnahmen erspähen konnte. Inzwischen sind auch Lord of the Lost angekommen und haben heute ihre erste Probe absolviert, von der es aber bisher nur Bilder gab. Für morgen haben sich auch im Euroclub zum dritten und letzten „Meet & Greet“ angesagt.
Eine halbe Stunde vor der angesagten Zeit ging es heute im Euroclub schon los. Wie gestern schon wurden die Delegationen in drei Gruppen eingeteilt. Den Anfang machten Alessandra aus Norwegen, Luke Black aus Serbien und den lettischen Jungs von Sudden Lights, sowie The Busker aus Malta. Insgesamt eine sehr entspannte Runde, böse Zungen würden gar von einer einschläfernden sprechen. Alessandra verriet, dass sie zum Relaxen im Hotel eine Folge von „Criminal Minds“ schaut, aber ansonsten selbstredend bester Dinge ist.
Luke Black schien nur physisch anwesend zu sein, so zeitversetzt wie er reagierte und einige Fragen gar nicht verstand oder einfach irgendetwas erzählte. Seit einigen Jahren lebt er in London. Seinen Namen verdankt er einer „No-Future-Phase“ vor 15 Jahren, wo er für 40 Tage nur Schwarz tragen wollte. Er wehrte sich auch nicht, als Alessandra ihm ihren Zopf um den Kopf klöppelte. Sein bereits ikonischer Lobster wird auch im Greenroom nicht fehlen. Inzwischen hat er so viele Lobster von den Fans geschenkt bekommen, dass er eine ganze Galerie bestücken könnte.
Sudden Lights merkten an, dass es ihnen ein Bedürfnis war, aufgrund des Krieges in der Ukraine dieses Lied zu schreiben, welches eine Art Schlaflied sei, denn die ganze Welt bräuchte ein solches Lied heute. Nun ja. Auf jeden Fall wollten sie das Ende ihres Songs in Landessprache singen, da ein Schlaflied nur in der eignen Sprache funktionieren würde.
Etwas verspätet gesellten sich The Busker in die erste Runde. Sie werden in den kommenden Tagen im legendären Cavern Club auftreten, ebenso wie unsere LOTL, die am kommenden Dienstag um 10.00 Uhr aufspielen werden. Dank der Pre-Partys kennen sich die Sängerinnen und Sänger inzwischen zum Teil wirklich gut, so stehen The Busker in sehr engem SMS-Kontakt unter anderem mit Luke Black.
Deutlich aufgeweckter ging es in der zweiten Runde zu, die aus der Portugiesin Mimcat, dem Schweizer Remo Forrer, den irischen Jungs von Wild Youth und den aserbaidschanischen Zwillingen TuralTuranX bestand.
Mimicat schrieb den Song vor zehn Jahren, als sie eigentlich eher Blues und Jazz auf Englisch sang. Damals arbeite sie in einer Immobilienfirma und wartete auf Kunden, die eine Wohnung besichtigen wollten, als ihr plötzlich die Melodie zuflog. Innerhalb von fünf Minuten brach der Song regelrecht aus ihr heraus. Ihr Manager drängte sie, auch eine englische Version aufzunehmen, was sie allerding für keine gute Idee hielt, da sich dieser Song nur in ihrer Landessprache richtig anfühlen würde.
Remo nahm schon an „The Voice of Switzerland“ teil, aber der ESC sei eine ganz andere Hausnummer, was nicht zuletzt an den tollen Fans liegt. Dennoch war die Castingshow eine gute Vorbereitung auf den Rummel hier. Er kann sich voll und ganz mit dem Text seines Friedensliedes identifizieren und erinnerte an die Wehrpflicht, die es in der Schweiz gibt.
Bei Wild Youth ging es vordergründig um den goldenen Jumpsuit des Sängers, den er zwar sehr liebt, aber er braucht einige seiner Kollegen, die ihm, nun ja, auch an einem stillen Örtchen behilflich sind, denn er kommt allein weder in Selbigen hinein noch heraus.
Etwas schüchtern, aber doch sympathisch präsentierten sich die Zwillinge aus Aserbaidschan, denen offenbar bewusst ist, wie schwer eine Qualifikation im ersten Semifinale wird, zumindest war das aus der Delegation zu vernehmen. Sie hatten den ESC nicht wirklich auf dem Schirm, sahen aber im letzten Jahr bei Instagram einen Aufruf des heimischen Fernsehsenders, sich für den ESC zu bewerben. Prompt hat das funktioniert.
Den Abschluss bildeten heute Let 3 aus Kroatien und Käärijä aus Finnland. Zunächst vermeldete der Moderator, dass der finnische Sänger verhindert sei, aber zwei Personen aus der Delegation anwesend seien, was für eine kleine Verstimmung bei den Fans sorgte. Allerdings entpuppte sich eine Person mit Sonnenbrille und langer weißer Perücke dann doch als Käärijä, der wenig überraschend blendende Stimmung versprühte. Er wurde auf die Rivalität zwischen Loreen aus Schweden und ihm angesprochen, fand natürlich aber nur lobende Worte für seine Konkurrentin. Vom Moderator kam ein kleiner Seitenhieb, dass man auch Loreen eingeladen habe, diese aber nicht kommen werde.
Mit Let 3 lief die Kommunikation etwas schleppend, da der Frontsänger nicht so gut englisch spricht. Aber eine gewisse Kauzigkeit passt ja zu der Band, die alle politischen Anspielungen, die man dem Text ihres Beitrages unterstellt, rundheraus als Zufall abstreitet. Sie sehen ihren Song als eine Art Rockoper.
Insgesamt bringen die Fragen in der Regel bei solchen Veranstaltungen wenig Erhellendes, aber sind schon auch recht interessant, wie sich die Künstlerinnen und Künstler der Öffentlichkeit präsentieren. Für die Fans waren die ersten beiden Veranstaltungen eine wirklich gute Gelegenheit, mit den Anwesenden ins Gespräch zu kommen. Alle Delegationen haben sich sehr viel Zeit für Interviews und Fotos genommen, was der Bedeutung von „Meet & Greet“ gerecht wird. An dieser Stelle auch ein großes Kompliment an OGAE UK, dass sie dies möglich gemacht haben. Für morgen haben sich neben Deutschland auch Frankreich, die Ukraine und Spanien angesagt.
Einen wundervollen Abend aus Liverpool.
Ich kann nicht verhehlen, dass Italien mit Marco Mengoni in diesem Jahr mein Favorit ist. Marco trägt ein silbernes Glitzerhemd, die Backdrops zeigen Wolken und laut eurovision.tv den größten Mond seit Blas Canto!
@eurovision Magnificent Marco Mengoni returns to the Eurovision stage ✨?? #Eurovision2023 #Eurovision @Marco Mengoni ♬ original sound - Eurovision
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass es bei den heutigen Proben der Semifinalacts im Wesentlichen kaum Änderungen zur ersten Probe gab. Lediglich Reiley aus Dänemark hatte heute sein fertiges Bühnenoutfit an, an dem zur ersten Probe wohl noch geklöppelt wurde, und Theodor Andrei aus Rumänien hat seinen Anzug mit kurzer Hose von Gelb auf Pink gewechselt.
Benni | Michael | Stephan |
Maggie | Rainer | |
Ein Hinweis in eigener Sache: In diesem Jahr gibt es leider erhebliche Einschränkungen, was das Anschauen der Proben betrifft. Einzelproben finden „im Geheimen“ statt und werden lediglich auf TikTok in kurzen Clips gezeigt. Individuelle Pressekonferenzen mit den einzelnen Künstler*innen wurden komplett gestrichen. Auch wir sind mit dieser Entwicklung verständlicherweise überhaupt nicht glücklich. Normalerweise würden wir an dieser Stelle jetzt von den Einzelproben berichten. Aber wir sehen keinen Sinn darin, anhand von kurzen TikTok-Schnipseln, die jeder sich selbst ansehen kann, eine fundierte Beschreibung der einzelnen Performances abzugeben. Für diejenigen, die nicht lange suchen möchten, werden wir aber Fotos der Einzelproben und die offiziellen TikTok-Videos an den einzelnen Probentagen hier posten, entweder immer mal zwischendurch oder aber am Ende des jeweiligen Probentages.. |
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