Am 25. November 2023 fand in Köln das alljährliche Clubtreffen des Eurovision Club Germany e. V. statt. Über 300 Gäste erlebten ein tolles und abwechslungsreiches Programm mit den Stargästen Niamh Kavanagh, Lindsay Dracass und Teya & Salena und unseren eigenen Programmbeiträgen.
Kermit würde sagen: Applaus, Applaus, Applaus !!!!
Das sage ich auch: Applaus und Riesenlob an das ECG-Team für den gelungenen Club-Abend im GLORIA-Theater, mein zweites Clubtreffen, aber sicher nicht das letzte...
Nicht nur die einzelnen Auftritte, sondern auch und vor allem die tolle Stimmung im Publikum, die kreativen Einlagen des ECG-Teams, die Moderation von Clubmitglied Bernd Ochs, bis hin zur gesamten Organisation und der mitreißenden Atmosphäre allgemein waren einfach großartig!
Dieses Mal waren mit über 300 Fans wieder deutlich mehr gekommen als in den letzten beiden Jahren, als Corona noch eine größere Rolle spielte.
Gleich zu Anfang gab es das erste Highlight, die Wahnsinns-Eröffnung des ECG-Präsidiums mit einem Songmedley von fünf ESC-Stars dieses Jahrgangs: La Zarra (Chris), Loreen (Elvira), Let 3 (Michael) und Gustaph (Erwin) sowie schließlich Käärijä (Benni). Zu „Cha Cha Cha“ gab es eine allerdings nur fast originalgetreue Interpretation der bekannten „Raupe“. Der Saal tobte!
Im weiteren Verlauf wurden Mirko und Maxima Love für ihren Sieg beim FANvision Song Contest 2023 in Prag gefeiert. Der ECG hat damit die Aufgabe, das nächste Eurovision Weekend auszurichten. Die offizielle Verkündung von Gastgeberstadt und Datum oblag dem Organisationsteam: Es ist Hamburg geworden und das Wochenende vom 12. bis 14. Juli 2024.
Es gab ein Gespräch mit den Verantwortlichen für den ESC in Deutschland vom NDR/HR, Alexandra Wolfslast und Stefan Leidner. An Neuem erfuhr man lediglich, dass momentan von fast 700 eingereichten Titeln noch 32 zur Wahl stehen, die nun von einer internationalen Jury bewertet werden. Es seien auch einige deutschsprachige Songs dabei.
Nach einem bewegenden Video-Rückblick auf die in diesem Jahr verstorbenen ESC-Künstler*innen brachte das Trio „Call Me Survivor“ (Verena, Florian, Ansgar) drei Lieder in Erinnerung, die trotz des Sieges bei einer deutschen Vorentscheidung nicht zum ESC fahren durften ("Der Star" 1976, "Planet of Blue" 1996 und "Hör den Kindern einfach zu" 1999).
Als Abschluss des ersten Programmteils präsentierten Peter, Lu und Michael unter dem Titel „Szenen einer Ehe“ eine lustige Geschichte, in der die Ehefrau unbedingt Tanzen gehen wollte, der Mann aber lieber Fußball schaute, unterlegt mit zahlreichen passenden ESC- und Vorentscheidungssongs. Wer hätte gedacht, dass sich „Cha Cha Cha“ perfekt zum Bügeln eignet...?
Die beiden eröffneten auch den zweiten Programmteil nach der Abendessenpause. Zum zweiten Mal kamen sie als Putzfrauen auf die Bühne. Dieses Mal kümmerten sie sich zur Musik von „Ai coração“ um eine verstopfte Toilette. Das Publikum war begeistert.
Als erster ESC-Gaststar verzauberte Lindsay Dracass aus Großbritannien (ESC 2001), damals Teenager, heute eine tolle Frau Ende 30 mit einer fantastischen Stimme und Präsenz. Sie hätte gern noch länger singen dürfen. Ein besonderes Highlight, das vom Publikum entsprechend gefeiert wurde, war ihr Duett von „Love Shine a Light“ mit Niamh Kavanagh.
Zum Glück gab es wieder das gefeierte Märchen-Musical, diesmal „Frau Holle“, stark gespielt von Peter (Goldmarie), Lu (Pechmarie) und Michael (Frau Holle) mit großer Kreativität und Liebe zum Detail, inklusive mehrerer blitzschneller Kleiderwechsel, einem Backofen, einem Apfelbaum und einem Gold und Pech speienden Regenbogen. DIe Handlung wurde wie gewohnt mit zahlreichen ESC-Songs unterlegt.
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Die zweite Künstlerin des Abends, Niamh Kavanagh aus Irland (ESC-Siegerin 1993 und Finalistin 2010), hatte wohl leider nicht ihren besten Tag. War der Soundcheck noch sehr gut gewesen, konnte sie abends stimmlich nicht überzeugen, was ihr selbst am meisten leidtat. Ob sich da eine Erkältung anbahnte? Das Publikum feierte sie trotzdem begeistert. Zwischen den Liedern plauderte sie lang über ihre ESC-Erlebnisse, und man erlebte sie als sehr nahbare Künstlerin ohne Allüren.
Aber der dritte Act, die beiden coolen Mädels Teya und Salena aus Österreich (ESC 2023), brachten mit „Who the Hell is Edgar?“ und anderen ESC-Songs Stimmung in den Saal. Dann schockten sie zu guter Letzt noch das Publikum mit der Eröffnung, dass sie sich musikalisch getrennt hätten und nun Solokarrieren anstreben würden. Trotzdem wünsche ich ihnen natürlich für ihre Solokarrieren alles Gute und viel Glück.
Mit der alljährlichen ESC-Disco (oder heißt es jetzt Club?) mit DJ Ohrmeister wurde das Abendprogramm beschlossen, die Tanzfläche war fast immer voll und zum Glück konnte man auch zu „Cha Cha Cha“ abhotten.
Und mein persönliches Rausschmeißer-Lied war dann „Hallo Adam, hallo Eva“ der gleichnamigen Sänger. Da wusste ich, dass es Zeit ist zu gehen. Es war ja auch schon 2 Uhr, für mich schon ziemlich spät. Die Hardcore-Disco-Fans tanzten noch bis 3 Uhr weiter.
Ich aber verließ das Clubtreffen mit schmerzenden Füßen und hundemüde, aber schwer begeistert, leicht angeheitert, voller neuer Eindrücke und großer Vorfreude aufs nächste Mal am 23. November 2024.
(Bericht: Ina Ott / Fotos: Berenike Haase & Jürgen Boernig)