1. Wähle den ESC-Jahrgang:

2. Wähle eine Rubrik zu 1969:

Der Eurovision Song Contest 1969


Logo69

14. Eurovision Song Contest - 29. März 1969 
       Madrid

Halle Teatro Real
Moderation Laurita Valenzuela
Pausen-Act Filmcollage "La España Diferente"
Wertung 10 Juror*innen pro Land  - Jedes Jurymitglied  benennt seinen Favoriten
Teilnehmer 16 Länder

 

 Siegerländer: 
Spanien
Vereinigtes Königreich
Niederlande
Frankreich

 

spain

Interpretin: Salomé
Titel: "Vivo cantando"
Musik: Maria José de Cerato  
T
ext: Aniano Alcalde

spain

Interpretin: Lulu
Titel: "Boom-Bang-A-Bang"
Musik: Alain Moorehouse
T
ext: Peter Warner


spain

Interpretin: Lenny Kuhr
Titel: "De troubadour"
Musik: David Hartsema 
Text: Lenny Kuhr


netherlands

Interpretin: Frida Boccara
Titel: "Un jour, un enfant"
Musik: Émile Stern
Text: Eddy Marnay

  

    Sieg68 Lulu, Salomé, Massel (1968), Frida Boccara, Lenny Kuhr © www.eurovision.tv
                              

   


 

PLATZIERUNGEN UND PUNKTE

  

Finale
Platz         Land  PunkteStartnr.
1.
Spanien
Salomé
"Vivo cantando"
18 3

Ver. Königreich
Lulu
"Boom Bang-A-Bang"
18 7

Niederlande
Lenny Kuhr
"De troubadour"
18 8

Frankreich
Frida Boccara
"Un jour, un enfant"
18 14
5.
Schweiz
Paola del Medico
"Bonjour, bonjour"
13 11
6.
Monaco
Jean-Jacques
"Maman"
11 4
7.
 
Irland
Muriel Day & The Lindsays
"The Wages of Love"
10 5

Belgien
Louis Neefs
"Jennifer Jennings"
10 10
9.
Deutschland
Siw Malmkvist
"Primaballerina"
8 13

Schweden
Tommy Körberg
"Judy min vän"
8 9
 11.
Luxemburg
Romuald
"Cathérine"
7 2
12.
 
Finnland
Jarkko & Laura
"Kuin silloin ennen"
6 16
13.
Jugoslawien
Ivan
"Pozdrav svijetu"
5 1

Italien
Iva Zanicchi
"Due grosse lacrime bianche"
5 6
15.
Portugal
Simone de Oliveria
"Desfolhada Portuguesa"
4 15
16.
Norwegen
Kirsti Sparboe
"Oj, oj, oj, saa glad jeg skal bli"
1 12

  

  


 

ALLGEMEINE INFORMATIONEN 

 

© Madrid TourismusDass Politik manchmal sehr beeinflussen kann, spürte man schon 1964 in Dänemark. Damals waren weder Portugal noch Spanien wegen ihres Diktaturregimes willkommen. 1969 war das spanische Fernsehen für die Ausrichtung des Song Contests zuständig. Österreich nahm das zum Anlass, seine Teilnahme abzusagen, einerseits wegen der Politik des Gastgeberlandes, andererseits waren die Hinweise auf eine Kommerzialisierung des Wettbewerbs sehr eindeutig. Trotz eines anonymen Schreibens an diverse Botschaften und trotz der Ankündigung irgendwelcher Aktionen verlief der Song Contest sehr ruhig - vielleicht auch nur wegen eines enormen Polizeiaufgebots rund um das Teatro Real. 

 

© ECG e. V. / MSDie spanische Schauspielerin und Fernsehmoderatorin Laurita Valenzuela führte durch den Abend im Opernhaus von Madrid, dem "Teatro Real".  

Sie spielte in vielen spanischen FIlmen der 1950er Jahre mit, bevor sie dann bis in die 1990 Jahre als Moderatorin arbeitete. 

 

  

 

 

 

 

 

FAZIT

 

 

Passend zum Auftakt des Abends war der jugoslawische Beitrag „Pozdrav svijetu“ (Grüße an die Welt). Ivan begrüßte die Zuschauer in Europa in mehreren Sprachen. Die 19-jährige Paola del Medico aus der Schweiz tat das Gleiche, aber nur in Französisch: "Bonjour, Bonjour". Romuald trat zum zweiten Mal  nach 1964 beim ESC an, dieses Mal für Luxemburg,  und suchte nach einem Mädchen namens "Cathérine". Vermisst haben dürfte er zum Schluss allerdings auch die Punkte, denn er konnte seinen dritten Platz für Monaco aus dem Jahr 1964 nicht verteidigen. Tommy Körberg aus Schweden sang auch über seine Freundin namens "Judy".

 

Maria Rosa Marco, alias Salomé, betrat die Bühne, und das spanische Publikum jubelte. Mit einem von Salvadore Dali entworfenem Kulissenbild im Rücken ließ sie sich von ihrem Temperament tragen und gab ihren Song „Vivo Cantando" zum Besten, um ganz nach vorne zu kommen. Der 11-jährige Jean Jacques widmete sein Lied allen Mamas der Welt und Muriel Day aus Irland besang den Lohn der Liebe ("The Wages Of Love").

Kirsti Sparboe aus Norwegen ging zum dritten Mal für ihre Heimat ins Rennen, sie konnte sich jedoch nicht verbessern. Die gebürtige Schwedin Siw Malmkvist, inzwischen auch in Deutschland sehr bekannt seit ihrem Sieg 1964 bei den Schlagerfestspielen mit „Liebeskummer lohnt sich nicht“, ging zum zweiten Mal ins Rennen. Zu dem engeren Favoritenkreis zählend, konnte sie die Erwartungen des deutschen Fernsehens nicht erfüllen. Nur Platz neun, allerdings ein besseres Ergebnis als für das eigene Land im Jahr 1960.

 

Lenny Kuhr aus den Niederlanden gehörte im Vorfeld zu den größten Favoriten auf den Sieg, was ihr auch gelungen ist. Sie war aber nicht die einzige Siegerin an diesem Abend, sondern eine von Vieren. Denn am Ende der Bewertung stand fest, dass vier Länder punktgleich auf dem ersten Platz lagen. Die Moderatorin des Abends, Laurita Valenzuela, stand ratlos auf der Bühne und wusste nicht, wie es weitergehen sollte - denn das war einmalig in der ESC-Geschichte. Da im Regelbuch der EBU das Stichwort „Gleichstand“ nicht erwähnt war, wurde der Sieg unter den folgenden Siegerländern geteilt:

 

Niederlande, Spanien – das als erstes Land den Song Contest zweimal hintereinander gewinnen konnte – Großbritannien und Frankreich.

 

Für das britische Königreich sang Lulu mit mädchenhafter Mine den Titel „Boom Bang–A–Bang“. Frankreich wurde von einer der bekanntesten Sängerinnen des Landes vertreten: Frida Boccara sang das anrührende und melancholische Chanson „Un jour, un enfant“. Für diese Darbietung kassierte sie den stärksten Applaus des Abends. 

Da glücklicherweise vier Medaillen vorgehalten wurden, eine für den Sieger und drei für Komponisten und Autoren, konnten alle vier Siegerinnen diese mit nach Hause nehmen.

 

Die Kürung von gleich vier Siegertiteln führte zu erheblichen Protesten sowohl in den Medien als auch in den teilnehmenden Ländern, was zur Folge hatte, dass im nächsten Jahr die Teilnehmerzahl auf nur 12 Länder schrumpfte.

  


 

DIE TEILNEHMENDEN

 

 

1.

AD
Jugoslawien

Ivan

"Podrav svijetu"

M. & T.:
Milan Lentić
D.: Miljenko Prohaska

   
 

2.

AD
Luxemburg

Romuald

"Cathérine"

M.: Paul Mauriat, 
André Borly
T.: André Pascal
D.: Augusto Alguero

   
 

3.

AD
Spanien

Salomé

”Vivo cantando"

 MOL13

M.: Maria José de Cerato
T.: Aniano Alcalde
D.: Augusto Alguero

   

4.

AD
Monaco


Jean-Jacques

"Maman"

FIN13

  M. & T.:
Jo Perrier 
D.: Hervé Roy

   

5.

AD
Irland

 

Muriel Day &
The Lindsays

"The Wages of Love"

 NOR14

M. & T.:
Michael Reade 
D.: Noel Kelehan

   

6.

AD
Italien

Iva Zanicchi

"Due grosse
lacrime bianche"
arnaud 02

M.: Piero Soffici
T.: Daiano
D.: Ezio Leoni

   

7.

AD
Ver. Königreich

Lulu

"Boom Bang-A-Bang"
ASE 10 2

M.: Alan Moorehouse
T.: Peter Warne
D.: Johnny Harris

   

8.

AD
Niederlande

Lenny Kuhr

„De troubadour"
BLR 10

  M.: David Hartsema
T.: Lenny Kuhr
D.: Frans de Kok

   

9.

AD
Schweden

Tommy Körberg

"Judy min vän"

AUT 59

M.: Roger Wallis
T.: Britt Lindeborg
D.: Lars Samuelson

   

10.

AD
Belgien

Louis Neefs

"Jennifer Jennings"

ARM 10

 M.: Paul Quintens
T.: Phil van Cauwenbergh
D.: Francis Bay

   

11.

AD
Schweiz

Paola del Medico

"Bonjour, bonjour"
RUS14n

M.: Henry Mayer
T.: Jack Stark
D.: Henry Mayer

   

12.

AD
Norwegen

Kirsti Sparboe

 "Oj, oj, oj, saa glad jeg
skal bli"
ITA 60

  M.: Arne Bendiksen
T.: Arne Bendiksen
D.: Øivind Bergh

   

13.

AD
Deutschland

Siw Malmkvist

"Primaballerina" 
FRA 60

M. & T.:
Hans Blum
D.: Hans Blum

   

14.

AD
Frankreich

Frida Boccara

"Un jour, un enfant"
LUX 61

M.: Emile Stern
T.: Eddy Marnay
D.: Franck Pourcel

   

15.

AD
Portugal

Simone de Olivera

"Desfolhada
Portuguesa"
GBR  61

M.: Nuno Nazareth Fernandes
T.: José Carlos,
Ary dos Santos
D.: Ferrer Trindade

   

16.

AD
Finnland

Jarkko & Laura

  "Kuin silloin ennen"
ITA  61

M.: Toivo Kärki
T.: Juha Vainio
D.: Ossi Runne

  

(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)

  


 

 DIE WERTUNG

 

 

© TVE

 


 AUS DER PRESSE

 

© BRAVO

 

Foto Siegerinen 2

 

Foto Siegerinen