24. Eurovision Song Contest - 31. März 1979 | |
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Halle | Binyanei Ha'ouama Centre |
Moderation | Yardena Arazi & Daniel Pe'er |
Pausen-Act | Shalom '79 - Folklore-Tanz |
Wertung | 11 Juror*innen pro Land bewerten jedes Lied, die ersten zehn Titel bekommen die Punkte 12-10-8-7...3-2-1 |
Teilnehmer | 19 Länder |
Siegerland: Israel | |
Interpreten: Milk & Honey | |
Titel: "Hallelujah" | |
Musik: Kobi Oshrat Text: Shimrit Orr |
PLATZIERUNGEN UND PUNKTE
Finale | |||
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Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Israel Milk & Honey "Hallelujah" | 125 | 10 |
2. | Spanien Betty Missiego "Su canción" | 116 | 19 |
3. | Frankreich Anne-Marie David "Je suis l'enfant soleil" | 106 | 11 |
4. | Deutschland Dschinghis Khan "Dschinghis Khan" | 86 | 9 |
5. | Irland Cathal Dunne "Happy Man" | 80 | 4 |
6. | Dänemark Tommy Seebach "Disco Tango" | 76 | 3 |
7. | Ver. Königreich Black Lace "Mary Ann" | 73 | 17 |
8. | Griechenland Elpida "Socrates" | 69 | 7 |
9. | Portugal Manuela Bravo "Sobe, sobe, balão sobe" | 64 | 1 |
10. | Schweiz Peter, Sue & Marc mit Pfuri, Gorps & Kniri "Trödler & Co" | 60 | 8 |
11. | Norwegen Anita Skorgan "Oliver" | 57 | 16 |
12. | Niederlande Xandra "Colorado" | 51 | 14 |
13. | Luxemburg Jeane Manson "J'ai déjà vu ça dans tes yeux" | 44 | 13 |
14. | Finnland Katri Helena "Katson sineen taivaan" | 38 | 5 |
15. | Italien Matia Bazar "Raggio di luna" | 27 | 2 |
16. | Monaco Laurent Vaguener "Notre vie c'est la musique" | 12 | 6 |
17. | Schweden Ted Gärdestad "Satellit" | 8 | 15 |
18. | Belgien Micha Marah "Hey nana" | 5 | 12 |
Österreich Christina Simon "Heute in Jerusalem" | 5 | 18 |
ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Das israelische Fernsehen musste wegen der ESC-Übertragung die Einführung des Farbfernsehens um drei Jahre vorverlegen. Geplant war das erst für 1982. Wegen Befürchtungen von Anschlägen der PLO wurden drakonische Sicherheitsmaßnahmen getroffen.
Der türkische Beitrag “Seviyorum”, gesungen von Maria Rita Epek, sollte ursprünglich mit Startnummer 11 ins Rennen gehen. Unter dem Druck der anderen muslimischen Länder musste die Türkei aus Solidaritätsgründen auf ihre Teilnahme verzichten.
Bis auf Jugoslawien waren alle anderen bis dato beteiligten Länder nach Jerusalem ins Binyanei Ha'ouama Centre gekommen.
Durch die Sendung führten Daniel Pe'er und Yardena Arazi.
Daniel Pe'er war seit 1970 ein sehr bekannter und erfolgreicher Radio- und Fernsehmoderator beim israelischen Sender IBA. 1981-1983 und 1986 moderierte er die israelische Vorentscheidung. 1992 und 1995 war er der Sprecher der israelischen Jury. Er verstarb 2017 im Alter von 74 Jahren.
Yardena Arazi war Mitglied der Gruppe Chokolate, Menta, Mastik, die für Israel beim ESC 1976 den sechsten Platz belegte. 1981 brachte sie mit "Sinai" eine deutschsprachige Single heraus, geschrieben von Hanne Haller und Bernd Meinunger. 1988 trat sie für Israel mit "Ben Adam" an und wurde Siebte. Ihr Vater stammte aus Deutschland, ihre Mutter aus Frankreich, sie war die Cousine des berühmten Pantomimen Marcel Marceau.
FAZIT
Über 1000 Lieder wurden in ganz Europa mit dem Thema Jerusalem eingereicht. Aber nur Christina Simon aus Österreich schaffte mit “Heute in Jerusalem” den Sprung ins internationale Finale. Vergebens versuchte sie das israelische Publikum dafür zu begeistern. Sie landete auf dem letzten Platz gemeinsam mit Micha Marah aus Belgien, deren Sieg im nationalen Finale für einige Turbulenzen gesorgt hatte. Ihr favorisierter Titel „Comment ça va?“ wurde von der Jury aus unbekannten Gründen boykottiert. Ihr Versuch, den Siegertitel "Hey nana" disqualifizieren zu lassen, schlug fehl. Eine Veröffentlichung dieses Titels lehnte sie schließlich ab.
Anne-Marie David hätte gerne ihren Sieg von 1973 wiederholt, diesmal für ihre Heimat Frankreich. Das Lied über das Sonnenkind, "Je suis l´enfant soleil", kämpfte für einige Zeit mit um den Sieg, zum Schluss landete es aber nur auf dem dritten Platz.
Anita Skorgan, inzwischen ein gefeierter Star in Norwegen, vertrat das Land zum zweiten Mal. Xandra alias Sandra Reemer aus den Niederlanden versuchte es zum dritten Mal, wie auch Peter, Sue & Marc aus der Schweiz, verstärkt durch Pfuri, Gorps und Kniri. Die Schweizer Delegation sorgte am Flughafen von Tel Aviv für große Verwirrung. Die Zollbeamten konnten nicht begreifen, wie es möglich sein sollte, aus einem Wasserschlauch, Töpfen, Gießkannen und Müllsäcken - die die Gruppe extra für ihren Auftritt mit dem Lied "Trödler & Co." mitbrachten - Musik zu machen.
Italien verzichtete erstmals auf ein Orchester, doch die Gruppe Matia Bazar landete nur auf Platz 15.
Für Deutschland startete die Gruppe Dschinghis Khan, welche extra für den Song Contest zusammengestellt worden war. Überraschend gewann die Formation zwei Wochen vor dem Song Contest die nationale Vorentscheidung in München. Ihr gleichnamiger Titel entwickelte sich während der ESC-Woche zum Renner. Das Lied war täglich im israelischen Radio zu hören, was ihm einen Favoritenstatus einbrachte - während es von deutschen Radiosendern wegen des Textes ("Sauf- und Rauflied") teilweise boykottiert wurde. Leider hatten die Juroren nicht genug übrig für solche kommerziellen Titel. Dschinghis Khan belegten zwar nur Rang vier, aber ihr Titel wurde ein Hit überall in Europa, und für Ralph Siegel begannen die goldenen Jahre.
Am Ende der Veranstaltung teilte die monegassische Delegation mit, dass es der letzte Beitrag für das Fürstentum gewesen sei. Das kleine Land sah wenig Chancen, noch einmal den ESC zu gewinnen. Adieu Monaco.
Gali Atari und die Gruppe Milk & Honey holten mit “Hallelujah” nach einem spannenden Finale den zweiten Sieg für Israel hintereinander. Ausgerechnet das zweitplatzierte Spanien ermöglichte den Israelis den zweiten Triumph. Als zuletzt gestartetes Land und in Führung liegend mit einem Punkt Vorsprung, vergab die spanische Jury zehn Punkte für den israelischen Beitrag. Für Betty Missiego und ihr Kinderlied “Su canción”, blieb nur der zweite Platz.
DIE TEILNEHMENDEN
1.
Manuela Bravo "Sobe, sobe, | M. & T.: | |
2.
Matia Bazar "Raggio di luna" | M.: Carlo Narrale, | |
3.
Tommy Seebach ”Disco Tango" | M.: Tommy Seebach | |
4.
"Happy Man" | M. & T.: | |
5. Finnland
Katri Helena "Katson sineen | M.: Matti Siitonen | |
6.
Laurent Vaguener "Notre vie c'estla musique" | M.: Paul de Senneville, | |
7.
Elpida "Socrates" | M.: Doros Giorgiadis | |
8.
Peter, Sue & Marc mit | M. & T.: | |
9.
Dschinghis Khan "Dschinghis Khan" | M.: Ralph Siegel | |
10.
Milk & Honey "Hallelujah" | M.: Kobi Oshrat | |
11.
Anne-Marie David "Je suis l'enfantsoleil" | M.: Hubert Giraud | |
12.
Micha Marah "Hey nana" | M.:Charles Dumolin | |
13.
Jeane Manson "J'ai déjà vu çadans tes yeux" | M. & T.: | |
14.
Xandra "Colorado" | M.: Bob & Ferdi Bolland | |
15.
Ted Gärdestad "Satellit" | M. & T.: | |
16.
Anita Skorgan "Oliver" | M.: Anita Skorgan | |
17.
Black Lace "Mary Ann" | M. & T.: | |
18.
Christina Simon "Heute in Jerusalem" | M.: Peter Wolf | |
19.
Betty Missiego "Su canción" | M.: Fernando Moreno |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
DIE WERTUNG
(Auf dem Scoreboard werden für Portugal irrtümlich 68 Punkte angezeigt, da bei der spanischen Wertung statt der vergebenen 6 Punkte 10 Punkte addiert wurden, dieser Fehler wurde später korrigiert.)
AUS DER PRESSE