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Der Eurovision Song Contest 1986


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31. Eurovision Song Contest - 3. Mai 1986
       Bergen

Halle Grieghallen
Moderation Åse Kleveland
Pausen-Act Norwegische Impressionen mit Steinar Ofsdal (Flöte) & Sissel Kyrkjebø
Wertung 11 Juror*innen pro Land bewerten jedes Lied, die ersten zehn Titel bekommen die Punkte 12-10-8-7...3-2-1
Teilnehmer 20 Länder

 

france

 Siegerland: Belgien

Interpretin:

Sandra Kim

Titel:

"J'aime la vie"

Musik:

Jean-Pierre Furnémont, Angelo Crisci

Text:

Rosario Marino Atria

 

 

    Sieger© BRAVO
            

     


 

PLATZIERUNGEN UND PUNKTE

 

Finale
Platz         Land  PunkteStartnr.
1.
Belgien
Sandra Kim
"J'aime la vie"

176

13
2.
Schweiz
Daniela Simons
"Pas pour moi"
140 10
3.
Luxemburg
Sherisse Laurence
"L'amour de ma vie"
117 1
4.
 
Irland
Love Bug
"You Can Count On Me"
96 12
5.
Schweden
Lasse Holm & Monica Törnell
"Är det de'här du kallar kärlek" 
78 11
6.
Dänemark
Lise Haavik
"Du er fuld af løgn"
77 18
7.
Ver. Königreich
Ryder
"Runner In The Night"
72 5
8.
 
Deutschland
Ingrid Peters
"Über die Brücke geh'n"
62 14
9.
  
Türkei
Klips Ve Onlar
"Halley"
53 8
10.
Spanien
Cadillac
"Valentino"
51

9

 11.
 
Jugoslawien
Doris Dragović
"Zeljo moja"
49 2
12.
Norwegen
Ketil Stokkan
"Romeo"
44 4
13.
Niederlande
Frizzle Sizzle
"Alles heeft ritme"
40 18
14.
 
Portugal
Dora
"Não sejas mau p'ra mim"
28 20
15.
 
Finnland
Kari
"Päivä kahden ihmisen"
22 19
16.
Island
Icy
"Gledibankinn"
19 6
17.
Frankreich
Cocktail-Chic
"Européennes"
13 3
18.
 
Österreich
Timna Brauer
"Die Zeit ist einsam"
12 16
19.
MA
Israel
Moti Giladi & Sarai Tzuriel
"Yavoh yom"
7 11
20
MA
Zypern
Elpida
"Tora zo"
4 15

 

  


 

ALLGEMEINE INFORMATIONEN

  

© www.flickr.com

Künstler aus 20 Ländern kamen  in die Grieghallen nach Bergen, die bisher nördlichste Gastgeberstadt- unter anderem auch Island: Die kleine Insel im Nordatlantik hatte schon eher Interesse an einer Teilnahme gezeigt, dies war aber bis dahin aus technischen Gründen nicht möglich gewesen. Das Debüt der isländischen Gruppe Icy endete mit dem 16. Platz trotz des herzlichen Applauses vom norwegischen Publikum. Italien fehlte wegen mangelnden Interesses. Auch Griechenland blieb fern, Jugoslawien und die Niederlande kehrten zurück.

 

 

 

Moderatorin 82© ECG e. V. / MS

Der Name Åse Kleveland war zu diesem Zeitpunkt vielen Norwegern ein Begriff - wie auch vielen ESC-Fans. Denn die durchaus warmherzige, aber strenge Dame, die 1986 den Song Contest aus dem norwegischen Bergen moderierte, hatte schon 1966 die ersten Contest-Erfahrungen sammeln können. Damals belegte sie in Luxemburg für ihre Heimat den dritten Platz, der bis zum Sieg der Bobbysocks 1985, die beste Platzierung für das Königreich der unendlichen Fjorde war. Seitdem gehörte sie zu den etabliertesten Künstlern ihres Landes, obwohl sie sich von dem Wettbewerb distanziert hatte. Desto größer war die Überraschung, als die Wahl des norwegischen Fernsehens auf sie als Moderatorin fiel. Einige Jahre später wurde Åse Kleveland Kultusministerin von Norwegen. 

 

 

FAZIT 

 

Luxemburg sandte die Frankokanadierin Sherisse Laurence ins Rennen. Ihr Lied war das fünfhundertste seit dem Bestehen des ESC. Sie wurde Dritte.

 

Doris Dragović aus Jugoslawien war mit ihrem Motto „Liebe ist Feuer“ ("Zeljo moja") weniger überzeugend. Ketil Stokkan sang für das Gastgeberland über "Romeo". Er brachte zwar das Publikum in der Grieghalle in Stimmung, aber nicht die Jurys.

 

Während der britische Interpret Ryder durch die Nacht lief ("Runner in the night"), besang die türkische Gruppe Klips Ve Onlar den Kometen Haley. Diese Darbietung war einen neunten Platz wert, was gleichzeitig die erste TOP10 Platzierung für die Türkei bedeutete.

 

Die schwedische Präsentation war ziemlich geschmacklos, wie auch die von Dora aus Portugal. Der finnische Sänger Kari konnte seiner Favoritenrolle nicht gerecht werden. Er beendete den Wettbewerb mit Rang 15. Für Österreich sang Timna Brauer, eine bekannte Jazzsängerin und Tochter des Malers Arik Brauer. Ihre Ballade „Die Zeit ist einsam“ konnte sich nicht durchsetzen.

 

Ingrid Peters aus Deutschland betrat die Grand-Prix-Bühne mit einer Hymne. „Über die Brücke gehen“ stand bei den englischen Buchmachern ganz oben – sie bekam auch 12 Punkte aus Großbritannien. Alle anderen Länder gingen etwas spärlicher mit den Punkten für die 32-jährige, in Dudweiler/Saar geborene Diplomsportlehrerin, um. Es reichte zum 8. Platz.

 

Wesentlich erfolgreicher waren die Nachbarländer Deutschlands. Daniela Simons aus Lausanne sang für die Schweiz „Pas pour moi“. Ein typischer ESC-Song mit Klavierbegleitung und einer romantischen Melodie. In dieser hektischen Zeit war es doch ein sehr beruhigender Song, der zum Schluss den zweiten Platz belegen konnte. Daniela Simons hatte schon 1983 mit „Dis–moi tout“ und 1985 mit „Pepars ázèro“ an der Schweizer Vorentscheidung teilgenommen.

 

In den 1980er Jahren wurde klar, dass die europäische Popszene sehr wenig zu bieten hatte. Schon 1982 war es abzusehen, dass sich die musikalische europäische Kultur in einer Krise befand. Es klang alles einheitlich, egal ob ein Beitrag aus den Norden oder aus dem Süden des Kontinents kam. Das führte dazu, dass von 1982 an überwiegend Länder siegten, die es früher nicht geschafft hatten. Zu den Ländern gehörte auch Belgien, das seit 1956 ununterbrochen dabei war, aber nie gewinnen konnte. 1986 sang die 13-jährige Sandra Kim, dass sie das Leben liebt ("J´aime la vie"). Sie sprühte vor Optimismus und Fröhlichkeit. Die Juroren konnten diese Signale wahrnehmen, und schon nach den ersten Wertungen war klar, dass der Sieg in diesem Jahr nur an Belgien gehen konnte. Sandra Kim löste Gigliola Cinquetti als jüngste ESC-Gewinnerin ab. Ihr Sieg ist der einzige des Landes bis heute. Sandra Kim hatte ihr wahres Alter verschwiegen. Nach dem ESC 1986 wurde das Mindestteilnehmeralter von der EBU auf 16 Jahre angehoben. 

 

 


 DIE TEILNEHMENDEN

  

 

1.


Luxemburg

Sherisse Laurence

"L'amour de ma vie"

M.: Rolf Soja
T.: Alain Garcia,
Frank Dostal
D.: Rolf Soja

   
 

2.

ADJugoslawien

Doris Dragović

"Zeljo moja"

LIT13n

 M. & T.:
Zrinko Tutić
D.: Nikica Kalogjera

   
 

3.

GB
Frankreich

Cocktail-Chic

”Européennes"

 MOL13

M. & T.:
Michel Costa,
Georges Costa
D.: Jean-Claude Petit

   

4.


Norwegen

Ketil Stokkan

"Romeo"

FIN13

 M. & T.:
Ketil Stokkan
D.: Egil Monn-Iversen

   

5.

AD
Ver. Königreich

 

Ryder

"Runner In The Night"

 TUR 83

M.: Brian Wade
T.: Maureen Derbyshire

   

6.

AD
Island

Icy

"Gledibankinn"
TUR 83

M. & T.:
Magnus Eiriksson
D.: Gunnar Thordarsson

   

7.

ADNiederlande

 

Frizzle Sizzle

"Alles heeft ritme"
ESP 83

 M.: Ron ten Bokum,
Peter Schön
T.: Peter Schön
D.: Harry van Hoof

   

8.

ADTürkei

Klips Ve Onlar

"Halley"

BLR 10

   M.: Melih Kibar
T.: Ilhan Irem
D.: Melih Kibar

   

9.

AD
Spanien

Cadillac

"Valentino"

FIN 83

M. & T.: 
Cadillac 
D.: Eduardo Leyva

   

10.

AD
Schweiz

Daniela Simons

"Pas pour moi"

ARM 10

 M.: Atilla Sereftug
T.: Nella Martinetti
D.: Atilla Sereftug

   

11.

AD
Israel

Moti Giladi &
Sarai Tzuriel

"Yavoh yom"
RUS14n

 M.: Yoram Zadok
T.: Moti Giladi
D.: Yoram Zadok

   

12.

AD
Irland

Luv Bug

  "You Can Count On me"
ITA 60

  M. & T.:
Kevin Sheerin
D.: Noel Kelehan

   

13.

AD
Belgien

Sandra Kim

"J'aime la vie" 
FRA 60

M.: Jean-P. Furnemont,
Angelo Crisci
T.: Rosario Marino
D.: Jo Carlier

   

14.

AD
Deutschland

Ingrid Peters

"Über die Brücke geh'n"
GER 83

 M. & T.:
 Hans Blum
D.: Hans Blum

   

15.

AD
Zypern

Elpida

"Tora zo"
GBR  61

M.: Peter Yiannaki
T.: Phivos Gavris
D.: Martyn Ford

 

16.

AD
Österreich

Timna Brauer

 "Die Zeit ist einsam"
ITA  61

M.: Peter Janda
T.: Peter Cornelius
D.: Richard Österreicher

 

17.

ADSchweden

Lasse Holm &
Monica Törnell

"Är det de'här du
kallar kärlek" 
SLO15

M. & T.:
Lasse Holm 
D.: Anders Berglund

 

18.

AD
Dänemark

Lise Haavik

"Du er fuld af løgn"
SLO15

M. & T.:
John Hatting
D.: Egil Monn-Iversen

 

19.

AD
Finnland

Kari

"Päivä kahden ihmisen"
SLO15

M. & T.:
Kari Kuivalainen
D.: Ossi Runne

 

20.

AD
Portugal

Dora

"Não sejas mau
para mim"
POR 86

 M.: Guilherme Ines, 
Ze da Ponte
'T.: Luis Oliveira
D.: Colin Frechter

 

(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)

 


  

DIE WERTUNG

 

© SVT

 

Scoreboard 86© NRK


 
         


 

AUS DER PRESSE

 

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