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Der Eurovision Song Contest 1997


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42. Eurovision Song Contest - 3. Mai 1997
      Dublin

Halle Point Theatre
Moderation Carrie Crowley & Ronan Keating
Pausen-Act Boyzone mit "Let The Message Run Free"
Wertung 11 Juror*innen pro Land bewerten jedes Lied, die ersten zehn Titel bekommen die Punkte 12-10-8-7...3-2-1
Televoting wird stattdessen erlaubt
Teilnehmer 25 Länder

 

france

 Siegerland: Vereinigtes Königreich 

Interpreten:

Katrina & The Waves

Titel:

"Love Shine A Light"

Musik & Text:

Kimberley Rew

 

 

    SIegerin© EBU
        

 


 

PLATZIERUNGEN UND PUNKTE

 

Finale
Platz         Land  PunkteStartnr.
1.
Ver. Königreich
Katrina & The Waves
"Love Shine a Light"

227

24
2.
Irland
Marc Roberts
"Mysterious Woman"
157 5
3.
Türkei
Şebnem Paker & Group Ethnic
"Dinle"
121 2
4.
 
Italien
Jalisse
"Fiumi di parole"
114 9
5.
Zypern
Hará & Andréas Konstantinou
"Mána mou" 
98 1
6.
Spanien
Marcos Llunas
"Sin rencor"
96 10
7.
Frankreich
Fanny
"Sentiments songes"
95 22
8.
Estland
Maarja-Liis Ilus
"Keelatud maa"
82 13
9.
Malta
Debbie Scerri
"Let Me Fly"
66 18
 10.
Slowenien
Tanja Ribič
"Zbudi se"
60

6

11.

Polen
Anna Maria Jopek
"Ale jestem"
54 12
12.
Griechenland
Marianna Zorba
"Horepse"
39 17

Ungarn
V.I.P.
"Miert kell, hogy elmenj?"
39 19
14.
Schweden
Blond
"Bara hon älskar mig"
36 16
15.
Russland
Alla Pugacheva
"Primadonna"
33 20
16.
BOS
Dänemark
Koelig Kaj
"Stemmen i mit liv"
25 21
17.
HR
Kroatien
ENI
"Probudi me"
24 23
18.
MA
Deutschland
Bianca Shomburg
"Zeit"
22 11

BOS
Bosnien & Herzegowina
Alma Čardžić
"Goodbye"
22 14
20.
MA
Island
Paul Oscar
"Minn hinsti dans"
18 25
21.
MA
Österreich
Bettina Soriat
"One Step"
12 4
22.
BOS
Schweiz
Barbara Berta
"Dentro di me"
5 7

MA
Niederlande
Mrs Einstein
"Niemand heeft nog tijd"
5 8
24.
Norwegen
Tor Endresen
"San Francisco"
0 3

MA
Portugal
Celia Lawson
"Antes do adeus"
0 15

 

  


 

ALLGEMEINE INFORMATIONEN

  

Viele Künstler schafften es zwar, mit ihrem ESC-Beitrag im eigenen Land Erfolg zu haben, nicht jedoch auf dem europäischen Musikmarkt. Bis auf Gina G und Edyta Gorniak  ist es keinem weiteren Interpreten der 1990er Jahre gelungen, die Teilnahme beim Song Contest entsprechend zu vermarkten. Die Bemühungen vieler Nationen, sich mit guter Musik zu präsentieren, scheiterten an dem mangelhaften Interesse der Medien, und die Beteiligung der ehemaligen Ostblockländer brachte auch nicht viel Neues. Viele Lieder aus diesen Regionen besaßen zwar eine eigene Besonderheit, sie waren jedoch weit davon entfernt, die europäische Musikszene neu zu gestalten bzw. zu revolutionieren. Die Zukunft des Wettbewerbs schien ungewiss.

Die EBU führte einige Veränderungen ein, in der Hoffnung, dass der Wettbewerb wieder an Qualität gewinnt. Die Jurys existierten zwar noch immer, aber das Televoting sollte sie in den kommenden Jahren ersetzen. Denn die Fernsehzuschauer durften endlich per TED über Sieg und Niederlage bestimmen. Österreich, Deutschland, die Schweiz, Schweden und das Vereinigte Königreich machten sofort Gebrauch von den neuen Möglichkeiten, alle andere Nationen begannen ein Jahr später damit.

Ein Qualifikationsverfahren wurde auch festgelegt: Alle Länder kamen in eine Rangliste, die durch die gesamte Punktzahl jedes Landes binnen der letzten fünf Jahre berechnet wurde. Das Siegerland plus die fünf stärksten europäischen Nationen (Deutschland, UK, Italien, Spanien & Frankreich) sollten immer gesetzt sein. Das restliche Teilnehmerfeld, das eigentlich nur aus 23 Teilnehmern bestehen sollte, wurde von dem eingeführten Ranking ausgefüllt. Außerdem war der Einsatz des Orchesters nicht mehr verpflichtend. 

 

© RTÉMit  Hilfe zahlreicher Sponsoren wollte das irische Fernsehen bei der Auferstehung der Veranstaltung helfen. Zu Beginn der Liveübertragung sendeten ehemalige ESC-Künstler, unter anderem die beiden Herren von ABBA, Johnny Logan und Céline Dion ihre Glückwünsche an die 25 Delegationen, die sich in Dublin der Konkurrenz stellten.

Das Bühnendesign im Point Theatre, in dem der Contest erneut ausgetragen wurde,  war sehr modern gestaltet, u.a.mit hängenden Monitoren.

 

 

 

Moderatorin 97© ECG e. V. / MSDie Moderation übernahmen Carrie Crowley und  Ronan Keating, Sänger der erfolgreichen irischen Band Boyzone und Idol von Millionen Teenies. Solche Persönlichkeiten waren notwendig für den Contest.

Carrie Crowley war zunächst Radiosprecherin, bevor sie in den 1990er Jahren ins Schauspiel wechselte. SIe moderierte aber weiter im irischen Fernsehen, u.a. eine Kindersendung und eine abendliche Talkshow. Seit 2008 wirkte sie in Fersehfilmen und -serien mit.

Ronan Keating war seit 1993 Mitglied der Gruppe "Boyzone". 1999  startete er seine Solokarriere. Von 2010- 2014 war er Mentor beim australischen "X Factor". 2016 erschien ein Album und seitdem war er Coach bei "The Voice Australia".

 

FAZIT

 

Den Auftakt machten die Zyprioten. Der Beitrag "Mana mou" war eine Angelegenheit der Familie Konstantinou. Die älteste Schwester Konstantina, selbst ESC–Teilnehmerin 1983 in München, schrieb die Musik und den Text des Liedes. Ihre beiden jüngsten Geschwister Hara und Andreas standen als Interpreten auf der Bühne. Nach anfänglichen Problemen während der Probewoche konnten sie sich im Finale richtig steigern und holten mit dem fünften Platz  wie Anna Vissi 1982 das beste Ergebnis für die Insel. 

 

Die Türkei, seit 1975 dabei, konnte bis dahin nie solch eine hohe Platzierung erreichen. Die Vorjahresvertreterin Sebnem Paker startete zum zweiten Mal für das Land. Ihr „Dinle“ bekam viel Applaus und genauso viele Punkte, die ihr einen hervorragenden dritten Platz bescherten. Selbst Griechenland hatte nach fast 20 Jahren gemeinsamer Teilnahmen endlich einige Punkte übrig für einen türkischen Beitrag. Sebnem selbst wurde in ihrem Land als die Siegerin gefeiert.

 

Ein Wiedersehen gab es auch mit Maarja-Liis Iluus aus Estland, die bereits 1996 für das kleine Land im baltischen Meer ins Rennen ging und Fünfte wurde. Diesmal reichte es für den Titel „Keelatud maa“ nur zum achten Rang.

 

Weiter ging es mit Tor Endresen aus Norwegen, der Jahre lang versucht hatte, sein Land beim Song Contest zu vertreten, jedoch ohne Erfolg. 1997 war es aber soweit, er konnte trotzdem den Erwartungen seiner Landsleute nicht gerecht werden und unterbrach mit einer Nullrunde die gute Serie der norwegischen Teilnehmer in den 1990er Jahren.

Bettina Soriat aus Österreich konnte auch nicht überzeugen, ebenso wenig Barbara Berta aus der Schweiz, Mrs. Einstein aus den Niederlanden und Bianca Shomburg aus Deutschland. Alle drei Länder waren nach Ende der Wertung im hinteren Feld zu finden.

 

Italien machte „versehentlich“ wieder mit, denn das italienische Fernsehen verschlief den Absagetermin bei der EBU, und nun drohte eine hohe Geldstrafe. Desto größer war die Überraschung der Sieger des SanRemo-Festivals, als sie kurzfristig erfuhren, dass sie am Song Contest teilnehmen können. Die Gruppe Jalisse trat mit dem SanRemo–Siegertitel "Fiumi di parole" auf. Mit dem vierten Platz konnte man zufrieden sein, wenn man bedenkt, dass das Gesangduo aus Italien kaum die Zeit hatte, ein neues Arrangement für sein Lied zu fertigen.

 

Die britische Formation Katrina And The Waves hatte bereits 1985 mit dem Titel "Walking On Sunshine" einen Welthit gehabt. Die Teilnahme beim Song Contest sollte ihnen zum Comeback verhelfen, was schließlich auch gelungen ist. Mit dem hitverdächtigen Song "Love Shine A Light" holten sie den fünften Sieg für das Vereinigte Königreich und waren damit in vielen europäischen Charts vertreten. In Deutschland kam der Titel bis auf Platz 60, in Großbritannien reichte es "nur" bis Platz 3. der britischen Charts. Die Reformen der EBU hatten sich positiv ausgewirkt, und man konnte endlich aufatmen.

 

Obwohl Katrina die einzige Künstlerin dieser Veranstaltung war, die eine internationale Karriere vorzuweisen hatte, stand der Song Contest unter dem Zeichen einer anderen Interpretin: Alla Pugacheva aus Russland: Die 48-jährige Moskauerin galt seit über 20 Jahren als die Tina Turner Russlands, und sie war so erfolgreich wie kein anderer Künstler ihres Landes. Es war also selbstverständlich, dass die russische "Prima Donna" (so der Titel des Liedes) um den Sieg kämpfen würde. Man sollte jedoch den Tag nicht vor dem Abend loben. A. Pugacheva schaffte es zwar, ihre Gesangsqualität unter Beweis zu stellen, ihr Auftritt war jedoch nicht so professionell wie erwartet, eher enttäuschend und peinlich. So kam es, dass die erste Diva des Abends  - und als sichere ESC-Siegerin schon gefeiert - ganz abgeschlagen auf dem 15. Rang landete. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte dem Star des Abends klar werden müssen, dass der Song Contest seine eigenen Regeln hat und dass Namen eigentlich unwichtig sind. In drei Minuten muss eben alles perfekt sitzen, um siegen zu können. Das war bei A. Pugacheva nicht der Fall, obwohl sie sich als  ermeintliche sichere Siegerin mit einer Limousine von Flughafen hate abholen lassen.

 

Den krönenden Abschluss des Abends lieferte der isländische Sänger Paul Oscar, einer der populärsten Künstler seines kleinen Landes. Umgeben von  fünf Tänzerinnen, ließ er auf einem  Ledersofa die Vergangenheit einer berühmten Diva, die mittlerweile in Vergessenheit geraten war, Revue passieren. Sein Titel "Minn hinsti dans" (Mein letzter Tanz) fand nur beim Televoting viele Anhänger. Die Juroren in den restlichen Ländern empfanden wohl diesen Auftritt als ziemlich gewagt bis anstößig, um ihn entsprechend mit Punkten zu belohnen. Nur Platz 20 für das modernste Lied der Veranstaltung.

  


 

 DIE TEILNEHMENDEN

  

1.
AD
Zypern

 

Hará & Andréas
Konstantinou

"Mána mou"

M. & T.:
Hára & Andréas
Konstantinou
D.: Stavros Lantsias

   
 

2.

Türkei

Şebnem Paker &
Group Ethnic

"Dinle"

LIT13n

 M.: Levent Çoker
T.: Mehtap Alnitemiz
D.: Levent Çoker

   
 

3.
GB
Norwegen

Tor Endresen

”San Francisco"

 MOL13

M.: Tor Endresen,
Arne Myksvoll
T.: Tor Endresen
 D.: Geir Langslet

   

4.
GB
Österreich

Bettina Soriat

"One Step"

FIN13

  M. & T.:
Marc Berry,
Ina Siber

   

5.
AD
Irland

 

Marc Roberts

"Mysterious Woman"

 TUR 83

M. & T.:
John Farry

   

6.
AD
Slowenien

Tanja Ribič

"Zbudi se"
TUR 83

M.: Sasa Losič
T.: Zoran Predin
D.: Mojmir Sepe

   

7.
ADSchweiz

 

Barbara Berta

"Dentro di me"
ESP 83

 M. & T.:
Barbara Berta
D.: Pietro Damiani

   

8.
ADNiederlande

 

Mrs. Einstein

"Niemand heeft nog tijd"

BLR 10

 M. & T.:
Ed Hoojmans 
D.: Dick Bakker

   

9.
AD
Italien

Jalisse

"Fiumi di parole"

FIN 83

M.: Fabio Ricci
T.: Carmen di Domenico,
Allessandra Drusian
D.: Lucio Fabbri

   

10.
AD
Spanien

Marcos Llunas

"SIn rencor"

ARM 10

  M. & T.:
Marcos Llunas
D.: Toni Xucla

   

11.
AD
Deutschland

Bianca Shomburg

"Zeit"
RUS14n

M.: Ralph Siegel
T.: Bernd Meinunger

   

12.
AD
Polen

Anna Maria Jopek

  "Ale jestem"
ITA 60

M.: Tomasz Lewandowski
T.: Magda Czapinska
D.: Krzesimir Debski

   

13.
AD
Estland


Maarja-Liis Ilus

"Keelatud maa" 
FRA 60

M.: Harmo Kallaste
T.: Kaari Sillamaa
D.: Tarmo Leinatamm

   

14.
ADBosnien & Herzegowina

Alma Čardžić

"Goodbye"
GER 83

M.: Sinan Alimanović,
Milic Vukasinović
T.: Milic Vukasinović
D.: Sinan Alimanović

   

15.ADPortugal

Celia Lawson

"Antes do adeus"
GBR  61

 M.: Thilo Krasmann
T.: Rosa Lobato de Faria
D.: Thilo Krasmann

 

16.
AD
Schweden

Blond

 "Bara hon älskar mig"
ITA  61

 

  M. & T.:
Stefan Berg 
D.: Curt-Eric Holmquist

 

17.ADGriechenland

Marianna Zorba

"Horepse"
SLO15

M. & T.:
Manolis Marousselis 
D.: Anakreon Papageorgiu

 

18.
AD
Malta

Debbie Scerri

"Let Me Fly"
SLO15

M. & T.:
 Ray Agius 
D.: Ray Agius

 

19.
AD
Ungarn

V.I.P.

"Miert kell, hogy elmenj?"
SLO15

 M.: Viktor Rakonczai,
Sandor Jozsa
T.: Kriszina Bohor Fekete,
Attila Környei
D.: Peter Wolf

 

20.ADRussland

Alla Pugacheva

"Primadonna"
POR 86

  M. & T.
Alla Pugacheva
D.: Rutger Gunnarson

 

21.ADDänemark

Koelig Kej

"Stemmen i mit liv"
SLO15

M.: Lars Pedersen
T.: Thomas Laegard
(Koelig Kay)
D.: Jan Glaesel

 

22.ADFrankreich

Fanny

"Sentiments songes"
SLO15

M & T.:
Jean Paul Dreau 
D.: Regis Dupré

 

23.

ADKroatien

ENI

"Probudi me"
YUG 89

M.: Davor Tolja
T.: Alida Sarar

 

24.
ADVer. Königreich

Katrine & The Waves

"Love Shine a Lighht" 
YUG 89

M. & T.:
Kimberley Rew
D.: Don Airey 

 

25.
ADIsland

Paul Oscar

"Minn hinsti dans"
SLO15

M.: Trausti Haraldsson,
Paul Oscar
T.: Paul Oscar
D.: Szymon Kuran

 

(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)


  

DIE WERTUNG

 

(Die markierten Wertungen sind Televoting-Ergebnisse)

 

Scoreboard 95© RTÉ


 
         


 

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