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Der Eurovision Song Contest 1972


Logo72

17. Eurovision Song Contest - 25. März 1972
       Edinburgh

Halle Usher Hall
Moderation Moira Shearer
Pausen-Act Musikkapelle von Edinburgh Castle
Wertung 2 Juro*innen pro Land vor Ort - Jedes Jurymitglied bewertet jedes Lied mit bis zu fünf Punkten
Teilnehmer 18 Länder

 

norway

 Siegerland: Luxemburg

Interpretin:

Vicky Leandros

Titel:

"Après toi"

 

Musik:

Mario Panas & Klaus Munro

Text:

Klaus Munro, Yves Dessca

  

    Sieg72© www.eurovision.tv
            

                  


 

PLATZIERUNGEN UND PUNKTE

Finale
Platz         Land  PunkteStartnr.
1.
Luxemburg
Vicky Leandros
"Après toi"
128 17
2.
Ver. Königreich
The New Seekers
"Beg, Steal Or Borrow"
114 5
3.
Deutschland
Mary Roos
"Nur die Liebe lässt uns leben"
107 1
4.
Niederlande
Sandra & Andres
"Als het om de liefde gaat"
106 18
5.
Österreich
The Milestones
"Falter im Wind"
100 11
6.
Italien
Nicola di Bari
"I giorni dell'arcobaleno"
92 12
7.
Portugal
Carlos Mendes
"A festa da vida"
90 7
8.
Schweiz
Véronique Muller
"C'est la chanson de mon amour"
88 8
9.
 
Jugoslawien
Tereza
"Muzika i ti"
87 11
10.
Spanien
Jaime Morey
"Amanece"
83 4
 11.
 
Frankreich
Betty Mars
"Come-Comédie"
81 2
12.
Finnland
Paevi Paunu & Kim Floor
"Muistathan"
78 10
13.
Schweden
Family Four
"Haerliga sommardag"
75 14
14.
 
Norwegen
Grethe Kausland & Benny Borg
"Smaating"
73 6
15.
 
Irland
Sandie Jones
"Ceol an ghra"
72 3
16.
Monaco
Anne-Marie Godart & Peter MacLane
"Comme on s'aime"
65 15
17.
Belgien
Serge & Christine Ghisoland
"A la folie ou pas du tout"
56 16
18.
MT
Malta
Helen & Joseph
"L-Imhabba"
48 9

 

  


 

ALLGEMEINE INFORMATIONEN

  

© Usher Hall

Wer hätte je gedacht, dass Monaco aus finanziellen Gründen nicht in der Lage wäre, den Song Contest 1972 auszurichten? Dies teilte das monegassische Fernsehen zum Abschluss des ESC 1971 mit. Viele Länder und Kritiker reagierten sehr empört. Das britische Königreich übernahm zum vierten Mal die Austragung des größten Musikfestes Europas. Um den Fremdenverkehr auch in anderen Teilen der Insel zu fördern, entschied man sich nicht für London, sondern für die schottische Hauptstadt Edinburgh. Als Veranstaltungsort für den Wettbewerb war ursprünglich das englische Seebad Blackpool vorgesehen, aber wegen begrenzter Platzkapazitäten wurde der Wettstreit aus der Usher Hall übergetragen. Brasilien, Chile, Hongkong, Japan, die Philippinen, Taiwan und Thailand zeigten großes Interesse an der Übertragung des ESC.

 

 

© ECG e. V. / MS

Die Moderatorin Moira Shearer war ursprünglich Balletttänzerin, sie war Primaballerina an der Königlichen Oper Covent Garden, musste aber ihre Tanzkarriere aus gesundheitlichen Gründen aufgeben und wurde dann Schauspielerin. 2006 verstarb sie im Alter von 80 Jahren.

 

 
 
 
 
 

 
 

FAZIT

In diesem Jahr gab es die meisten Duette in der Geschichte des Song Contests: Sechs Länder schickten Duos ins Rennen. Vorjahressieger Monaco versuchte es mit Peter MacLane & Anne Marie Godard. Für Belgien starteten Serge & Christine Ghisoland. Das bekannte belgische Ehepaar hatte 1970 bei der nationalen Vorentscheidung mit dem Titel "Lai, lai, lai" den vierten Platz belegt. Bis auf das holländische Paar Sandra & Andres blieben die anderen erfolglos.

 

Das Fest des Lebens ("A festa da vida") bedeutete für Carlos Mendes aus Portugal seinen eigenen Triumph. Denn er ersang bei seiner zweiten Teilnahme den siebten Rang, die beste Platzierung seines Landes bis dato. Die zweite Teilnahme war es auch für die schwedische Gruppe Family Four, die allerdings durch den Unfall von Maria Bergmann etwas gehandikapt war. Die Sängerin verstauchte sich während der Proben ihren Knöchel und musste im Gips auf die Bühne gehen. Die jugoslawische Sängerin Tereza, die 1966 noch für Monaco sang, brauchte nur die Musik und ihn ("Muzika i ti"), um glücklich zu sein.  Für ihr Land Jugoslawien hatte sie mehr Glück als sechs Jahre zuvor: Platz 9.

 

Véronique Müller aus der Schweiz sang das Lied ihrer Liebe ("C´est la chanson de mon amour"). Die österreichische Gruppe Milestones trat mit einem sehr zeitgemäßen Song, dem Titel „Falter im Wind“, auf. Diese Investition hatte sich wirklich gelohnt, da dieser Beitrag der fünftbeste des Abends war. Noch besser machte es Mary Roos aus Deutschland mit „Nur die Liebe lässt uns leben“. Sie kam als Erste auf der Bühne und zwar mit so viel Schwung, dass die Juroren ihren Optimismus mit dem dritten Rang honorierten.

 

Irland bracht mit Sandie Jones und "Ceal an ghra" eine Tiel in gälischer Sprache, bisher zum ersten und letzten mal in der ESC-Geschichte. 

Die erste Fünf-Personen-Gruppe trat auf : die britische Band „The New Seekers“, die 1971 mit dem Titel “Never Ending The Song Of Love” einen Riesen-Hit hatte. 

Malta landete zum zweiten Mal auf dem letzten Platz, während Deutschland zum dritten Mal hintereinander den dritten Platz belegte.

 

Die gebürtige Griechin Vicky Leandros versuchte es nach 1967 erneut, und sie holte den dritten Sieg für Luxemburg. Böse Zunge behaupten, der Titel "Après Toi" sei zuerst in Deutschland eingereicht und abgelehnt worden. Wenn das stimmt, dann hätte man viel früher gewinnen können. Der Sieg beim ESC 1972 war der Start einer bespiellosen Karriere, die bis heute andauert. Der Siegertitel wurde europaweit ein Hit.

 


  

DIE TEILNEHMENDEN

 

 

1.


Deutschland

Mary Roos

"Nur die Liebe lässt
uns leben"

M. & T.:
Joachim Heider
D.: Paul Kuhn

   
 

2.


Frankreich

Betty Mars

"Comé-Comédie"

 M. & T.:
Fréderic Botton
D.: Franck Pourcel

   
 

3.


Irland

Sandie Jones

”Ceol an ghra""

 

M.: Joe Burkett
T.: Liam MacUistin
D.: Colman Pearce 

   

4.


Spanien


Jaime Morey

"Amanece"

   M.: Augusto Alguero
T.: Ramon Arcusa
D.: Augusto Alguero

   

5.

AD
Ver. Königreich

 

The New Seekers

"Beg, Steal Or Borrow"

 

M. & T.:
Tony Cole, Graeme Hall ,
Steve Wolfe
D.: Davic Mackay

   

6.

AD
Norwegen

Grethe Kausland &
Benny Borg

"Smaating"
arnaud 02

M. & .T.:
Kaare Groettum,
Ivar Boersum
D.: Carsten Klouman

   

7.

AD
Portugal

Carlos Mendes

"A festa da vida"
ASE 10 2


M.: José Calvario
T.: José Niza
D.: Richard Hill

   

8.

AD
Schweiz

Véronique Muller

"C'est la chanson de
mon amour"
BLR 10

 M.: Véronique Muller
T.: Cathérine Desage
D.: Jean-Pierre Festi

   

9.

AD
Malta

Helen & Joseph

"L-imhabba"

AUT 59

M.: Charles Camilleri
T.: Albert Cassola
D.: Charles Camilleri

   

10.

AD
Finnland

Paevi Paunu &
Kim Floor

"Muistathan"

ARM 10

M.: Juha Flinck &
Nacke Johansson
T.: Juha Flinck
D.: Ossi Runne

   

11.

AD
Österreich

The Milestones

"Falter im Wind"
RUS14n

M.: Richard Schönherz,
Manuel Rigoni
T.: Heinz Unger
D.: Erich Kleinschuster

   

12.

AD
Italien

Nicola di Bari

 "I giorni dell'arcobaleno"
ITA 60

M.: Piero Pintucci &
Nicola di Bari
T.: Dalmazio Masini
D.: Giampiero Reverberi

   

13.

AD
Jugoslawien

Tereza

"Muzika i ti"
FRA 60

M.: Nikica Kalogjera
T.: Ivica Krajač
D.: Nikica Kalogjera

   

14.

AD
Schweden

Family Four

"Haerliga sommardag"
LUX 61

 M.: Haakan Elmquist
T.: Haakan Elmquist
D.: Mats Olsson

   

15.

AD
Monaco

Anne-Marie Godart &
Peter MacLane

"Comme on s'aime"
GBR  61

M.: Raymond Bernard
T.: Jean Drejac
D.: Raymond Bernard

   

16.

AD
Belgien

Serge & Christine
Ghisoland

"A la folie ou pas du tout"
ITA  61

M.: Daniel Nelis,
Bob Milan
T.: Daniel Nelis
D.: Henry Segers

 

17.

AD
Luxemburg

Vicky Leandros

"Après toi"
GBR  61

 M. : Mario Panas &
Klaus Munro
T.: Klaus Munro &
Yves Dessca
D.: Klaus Munro

 

18.

AD
Niederlande

Sandra & Andres

"Als het om die
liefde gaat"
GBR  61

 M.: Dries Holten
T.: Hans van Hemert
D.: Harry van Hoof

  

(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)

 


   

DIE WERTUNG

 

 

© NOS 

 


AUS DER PRESSE

 

© BBV

 

© HÖRZU

 

© BBV

 

Presse 72 3 © GONG

 

Presse 72 5© GONG

 

Presse n1© BRAVO

 


Die deutsche Vorentscheidung 1971


Nationale VE  

"Ein Lied für Dublin"

Datum 27. Februar 1971
Ort Frankfurt/M.
Halle HR TV-Studio 2
Moderation Günter Schramm
Pausen-Act Pamela Davis Dancers
TV-Sender Hessischer Rundfunk

 


Nach dem sehr guten dritten Platz beim ESC 1970 nominierte der Hessische Rundfunk Katja Ebstein direkt als Vertreterin für Dublin. Sechs Komponisten wurden beauftragt, je ein Lied zu schreiben. Am 27. Februar präsentierte sie die sechs Wettbewerbsbeiträge. Fünf "musikinteressierte" Laien unter 25 Jahren und fünf "Experten" aus den Unterhaltungsabteilungen der ARD entschieden über den Siegertitel.

 

 

Finale
Startnr. Titel / Komp. / Text Punkte Platz
1. "Der Mensch lebt von der Liebe"
Henry Mayer / Michael Kunze
27 5.
2. "Alle Menschen auf der Erde"
Christian Bruhn / Günter Loose
 37 2.
3. "Es wird wieder gescheh´n"
Horst Jankowski / Carl J. Schäuble
28 4.
4. "Diese Welt"
Dieter Zimmermann / Fred Jay
43 1.
5. "Ich bin glücklich mit dir"
Joachim Heider / Joachim Relin
25 6.
6. "Ich glaube an der Liebe auf der Welt"
Hans Blum / Michael Kunze
37 2.

  

 

katjaebstein131 v zweispaltig© ECG e. V. / MS

 

Katja Ebstein

Sie ist eine der erfolgreichsten deutschen Sängerinnen. Startschuss ihrer Karriere war der dritte Platz beim ESC in Amsterdam. Das war bis dato das beste Ergebnis für einen deutschen Beitrag. Diesen Erfolg konnte sie 1971 mit "Diese Welt" wiederholen.

 

220px Primaballerina© Liberty Records

 

  

 

 

 

 

 


Der Eurovision Song Contest 1971


Logo71

16. Eurovision Song Contest - 3. April 1971
       Dublin

Halle Gaiety Theatre
Moderation Bernadette Ní Ghallchóir
Pausen-Act Shannon Castle Entertainers
Wertung 2 Juro*innen pro Land vor Ort - Jedes Jurymitglied bewertet jedes Lied mit bis zu fünf Punkten
Teilnehmer 18 Länder

 

norway

 Siegerland: Monaco

Interpretin:

Séverine

Titel:

"Un banc, un arbre, une rue"

 

Musik:

Jean Pierre Bourtyare

Text:

Yves Dessca

  

    Sieg71© www.eurovision.tv
                              

 


 

PLATZIERUNGEN UND PUNKTE

Finale
Platz         Land  PunkteStartnr.
1.
Monaco
Séverine
"Un banc, un arbre, une rue"
128 3
2.
Spanien
Karina
"En un mundo nuevo"
116 6
3.
Deutschland
Katja Ebstein
"Diese Welt"
100 5
4.
JG
Ver. Königreich
Clodagh Rodgers
"Jack In The Box"
98 9
5.
Italien
Massimo Ranieri
"L'amore e un attimo"
91 11
6.
Schweden
Family Four
"Vita vidder"
85 12

Niederlande
Saskia & Serge
"De tijd"
85 14
8.
Finnland
Markku Aro & Koivisto Sisters
"Tie uuteen päivään"
84 17
9.
Portugal
Tonicha
"Menina"
83 15
10.
Frankreich
Serge Lama
"Un jardin sur la terre"
82 7
 11.
 
Irland
Angela Farrell
"One Day Love"
79 13
12.
CH
Schweiz
Peter, Sue & Marc
"Les illusions de nos 20 ans"
78 4
13.
Luxemburg
Monique Melsen
"Pomme, pomme, pomme"
70 8
14.
Belgien
Jacques Raymond & Lily Castel
"Goeie Morgen, Morgen"
69 10
15.
Jugoslawien
Krunoslav Slabinac 
"Tvoj djecak je tuzan"
68 16
16.
Österreich
Marianne Mendt
"Musik"
66 1
17.
Norwegen
Hanne Krogh
"Lykken er..."
65 18
18.
MT
Malta
Joe Grech
"Marija L-Maltija"
52 2

 

  


 

ALLGEMEINE INFORMATIONEN

  

Jury 71© ECG r. V. / MS

Die Krise von 1970 war mittlerweile überwunden und die EBU nahm viele Änderungen vor, um den ESC zu modernisieren und um alle Beteiligten zufrieden zu stellen. Die skandinavischen Länder waren wieder dabei - wie auch Portugal und Österreich - auf deren Druck hin ein neues Wertungssystem eingeführt wurde, das Punkte für alle Beiträge ermöglichte. Neben den Vertretern des Landes stellten die zuständigen Fernsehstationen auch zwei Jurymitglieder auf - eines bis 25 Jahre alt, das andere über 25 - die vor Ort alle Lieder mit einem bis fünf Punkten bewerteten. Es soll unter den Juroren zu Bestechungsversuchen gekommen sein. Das neue System war insofern umstritten, als es taktische Wertungen möglich machte. So vergab z B. die Jury aus Luxemburg insgesamt nur 43 Punkte, die französische Jury demgegenüber 107!

 

 

gaiety© myguidedublin.com

Während der Proben fanden täglich vor dem Gaitey Theater Demonstrationen statt. Grund: die nach Ansicht der Demonstranten unnötige Geldausgabe für ein solches Event, das  musikalisch nichts zu bieten habe.

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unknown© ECG e. V. / MSDie Moderatorin Bernadette Ní Ghallchóir war eine prominente TV-Ansagerin bei RTE. Sie saß während iher Moderation in einer Balkonloge des kleinen Gaiety Theaters. 1973 moderierte sie auch die irische nationale Vorentscheidung.

 
 
 
 
 
 
 
 
 

FAZIT

 

Schweden schickte die erste Vier-Personen-Gruppe namens Family Four  ins Rennen. Ihre Hymne über die Herrlichkeit des Lebens schien einigen Juroren zu imponieren, und sie setzten die vier Schweden auf den sechsten Rang, gemeinsam mit dem bekannten holländischen Duo Saskia und Serge, die am Anfang des Vortrags des Liedes "De Tijd" (Die Zeit) einige Probleme mit den Mikrofonen hatten. Für die Schweizer Peter, Sue & Marc war es die erste Teilnahme und der Startschuss für ihre Karriere. Ihr Titel über die Illusionen junger Leute  betrachteten die Juroren ziemlich desinteressiert. Nur Platz 12 für die künftigen Stars der 1970er Jahre.

 

Die Mittelmeerinsel Malta trat zum ersten Mal in Erscheinung. Die Premiere des Landes endete allerdings mit dem letzten Platz. Auch Österreich meldete sich nach dreijähriger Pause zurück. Marianne Mendt gehörte seit ihrem großen Erfolg mit "Wie a Glock´n" kurz vor ihrem ESC-Auftritt zu den größten Stars Österreichs. Der im Wiener Dialekt gesungene Beitrag "Musik" war beim ESC aber bei weitem nicht so erfolgreich: nur Platz 16. 

 

Katja Ebstein nahm für Deutschland ihren zweiten Anlauf beim Song Contest. Sie landete mit dem ergreifenden Öko-Song “Diese Welt”  auf dem dritten Platz, wie auch ein Jahr zuvor. Eine neue Welt ("En un mundo nuevo") wünschte sich die spanische Sängerin Karina, während der italienische Sänger Massimo Ranieri den Zuschauern erklärte, dass die Liebe nur ein Spiel ist, das sehr oft von einem einzigen Augenblick abhängig ist- "L´amore e un attimo".

 

Die 16-jährige Hanne Krogh aus Norwegen versuchte mit einem Sonnenschirm das Rätsel zu lösen, was Glück bedeutet ("Lykken är..."). Sie musste aber noch bis 1985 warten, bis sie dieses Glücksgefühl beim ESC als Siegerin (Bobbysocks) ausleben durfte. An diesem Abend war sie über den 17. Rang bestimmt nicht glücklich.  

Clodagh Rodgers aus Großbritannien sang "Jack In The Box", und sie wurde Vierte. Der Vorwurf, ihr Titel hätte starke Ähnlichkeiten mit dem Cliff- Richard-Titel "Congratulations" ließ sie wohl unbeeindruckt.

 

Jacques Raymond sollte ursprünglich zum zweiten Mal nach 1963 für Belgien antreten, dieses mal im Duett mit Nicole (Nicole & Hugo). Diese erkrankte jedoch an einer Hepatitis, so dass Lily Castel kurzfristig einsprang.

 

Tonicha aus Portugal schaffte als erste Vertreterin des Landes den Sprung in die TOP 10. Sie belegte mit ihrem Song über ein Landmädchen namens  “Menina” den 9. Rang, noch vor den bekannten Franzosen Serge Lama und der Irin Angela Farrell, die ihren Heimvorteil nicht so richtig auszuspielen wusste. 

 

Die gebürtige Französin Josiane Grizeau alias Séverine bescherte dem kleinen Fürstentum von Monaco den ersten und bisher einzigen Sieg. Die 21-jährige Sängerin wurde erst im Jahr 1969 entdeckt. Zwei Jahre später begann ihre Karriere, zunächst in Frankreich, dann hauptsächlich in Deutschland unter den Fittichen des Erfolgsproduzenten Jack White. Sie hatte einige Hits wie "Monsieur le General, "Ja der Eiffelturm", "Olala l’amour". 1975 nahm sie mit "Dreh dich im Kreisel der Zeit" an der deutschen Vorentscheidung teil und wurde Siebte, 1982 belegte sie bei der Vorentscheidung mit "Ich glaub an meine Träume" Platz 10. Seit 1999 hatte sie dann auch wieder einige Auftritte in Frankreich.


DIE TEILNEHMENDEN

 

 

1.

AD
Österreich

Marianne Mendt

"Musik"

SLO15

M. & .T.:
Richard Schönherz,
Manuel Rigoni
D.: Robert Opratko

   
 

2.


Malta

Joe Grech

"Marija L-Maltija"

LIT13n

M.: Joe Grech
T.: Charles Mifsud
D.: Twanny Chirceop

   
 

3.


Monaco

Séverine

”Un banc, un arbre,
une rue"

 MOL13

 M.: Jean-Pierre Bourtayre
T.: Yves Dessca
D.: Jean-Claude Petit

   

4.

AD
Schweiz


Peter, Sue & Marc

"Les illusions des
nos 20 ans"

FIN13

M.: Peter Reber
T.: Maurice Tézé
D.: Jean-Claude Vannier

   

5.

AD
Deutschland

 

Katja Ebstein

"Diese Welt"

 NOR14

M.: Dieter Zimmermann
T.: Fred Jay
D.: Dieter Zimmermann

   

6.

AD
Spanien

Karina

"En un mundo nuevo"
arnaud 02

M.: R. Trabucchelli
'T.: Tony Luz
D.: Waldo de los Rios

   

7.

AD
Frankreich

Serge Lama

"Un jardin sur la terre"
ASE 10 2


M.: Alice Dona
T.: Henri Dijan, 
'Jacques Demarny
D.: Franck Pourcel

 

   

8.

AD
Luxemburg

Monique Melsen

"Pomme, pomme, pomme"
BLR 10

  M.: Hubert Giraud
T.: Pierre Cour
D.: Jean Claudric

   

9.

AD
Ver. Königreich

Clodagh Rodgers

"Jack In The Box"

AUT 59

M.: John Worsley
T.: David Myers
D.: Johnny Arthey

   

10.

AD
Belgien

Jacques Raymond &
Lily Castel

"Goeie Morgen, Morgen"

ARM 10

M.: Paul Quintens
T.: Phil van Cauwenbergh
D.: Francis Bay

   

11.

AD
Italien

Massimo Ranieri

"L'amore e un attimo"
RUS14n

 M.: Enrico Polito
T.: Gaetano Savio &
Giancarlo Bigazzi
D.: Enrico Polito

   

12.

AD
Schweden

Family Four

 "Vita vidder"
ITA 60

M.: Haakan Elmquist
T.: Haakan Elmquist
D.: Claes Rosendahl

   

13.

AD
Irland

Angela Farrell

"One Day Love"
FRA 60

M. & .T.:
Donald Martin,
Ita Flynn
D.: Noel Kelehan

   

14.

AD
Niederlande

Saskia & Serge

"De tijd"
LUX 61

M.: Joop Stokkermans
T.: Gerrit den Braber
D.: Dolf van der Linden

   

15.

AD
Portugal

Tonicha

"Menina"
GBR  61

M.: Nuno Nazareth Fernandes
T.: José Carlos Ary
dos Santos
D.: Jorge Costa Pinto

   

16.

AD
Jugoslawien

Krunoslav Slabinac

 "Tvoj djezak je tuzan"
ITA  61

M.: Ivan Krajač
T.: Zvonimir Galob
D.: Miljenko Prohaska

 

17.

AD
Finnland

Markku Aro &
Koivisto Sisters

"Tie uuteen päivään"
GBR  61

M. & T.:
Rauno Lehtinen
D.: Ossi Runne 

 

18.

AD
Norwegen

Hanne Krogh

 "Lykken er..."
GBR  61

M. & T.:
Arne Bendiksen
D.: Arne Bendiksen 

 
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)

      


 

 DIE WERTUNG

 

Scoreboard

 

Scoreboard© NOS 

 


AUS DER PRESSE

 

Presse 71 1

Presse 71 2


Der Eurovision Song Contest 1970


Logo70

15. Eurovision Song Contest - 21. März 1970
       Amsterdam

Halle RAI Congrescentrum
Moderation Willy Dobbe
Pausen-Act Die Tänzer von Don de Lurio
Wertung 10 Juror*innen pro Land  - Jedes Jurymitglied  benennt seinen Favoriten
Teilnehmer 12 Länder

 

norway

 Siegerland: Irland

Interpretin:

Dana

Titel:

"All Kinds of Everything"

Musik & Text:

Derry Lindsay & Jackie Smith

  

    Sieg68© www.eurovision.tv
                              

  


 

PLATZIERUNGEN UND PUNKTE

  

Finale
Platz         Land  PunkteStartnr.
1.
Irland
Dana
"All Kinds of Everything"
32 12
2.
Ver. Königreich
Mary Hopkin
"Knock, Knock (Who's There?)"
26 7
3.
Deutschland
Katja Ebstein
"Wunder gibt es immer wieder"
12 11
4.
Schweiz
Henri Dès
"Retour"
8 2

Frankreich
Guy Bonnet
"Marie Blanche"
8 6

Spanien
Julio Iglesias
"Gwendolyne"
8 9
7.
Niederlande
Patricia & The Hearts of Soul
"Waterman"
7 1
8.
Italien
Gianni Morandi
"Occhi di ragazza"
5 3

Belgien
Jean Vallée
"Viens l'oublier"
5 5

Monaco
Dominique Dussault
"Marlène"
5 10
 11.
Jugoslawien
Eva Srsen
"Pridi, dala ti bom cvet"
4 4
12.
Luxemburg
David Alexandre Winter
"Je suis tombé du ciel"
0 8

 

  


 

ALLGEMEINE INFORMATIONEN  

© Amsterdam Tipps

Der erste Song Contest der 1970er Jahre musste eine große Krise überwinden. Die Entscheidung von Madrid, die Sprachregelung und das Wertungssystem sorgten für Unmut unter vielen Nationen. Die EBU unternahm kaum etwas dagegen. Das Wertungssystem blieb mit einer kleinen Änderung weiter bestehen: Sollten zwei oder mehrere Länder punktgleich auf dem ersten Platz liegen, so sollte dann erneut unter diesen Länder abgestimmt werden. Als Folge dessen verzichteten alle skandinavischen Länder auf ihre Teilnahme. Portugal schloss sich den Skandinaviern an, obwohl eine nationale Vorentscheidung bereits stattgefunden hatte. Gewonnen wurde sie von Sergio Borgès mit dem Titel “Onde vais rio que eu canto”. Österreich sagte seine Teilnahme wie auch 1969 wegen Erfolglosigkeit ab. Das Teilnehmerfeld reduzierte sich dadurch auf nur 12 Länder, die nach Amsterdam in das RAI Congrescentrum kamen.

Alle vier Siegerländer des Vorjahren zeigten kaum Interesses an der Ausrichtung des Wettbewerbs. Doch bei einer Auslosung erhielten die Niederlande den Zuschlag. Mit Hilfe der Technik gelang es dem niederländischen Fernsehen, ein tolles Programm auf die Beine zu stellen. Zum ersten Mal wurden die Künstler der teilnehmenden Länder vor ihrem Auftritt in einem Film vorgestellt.

 

 

Unknown© ECG e. V. / MSDie Moderatorin Willy Dobbe war in den 1970er Jahren eine Moderatorin beim niederländischen Fernsehen. Sie moderierte danach noch die nationalen Vorentscheidungen 1971 und 1972 sowie die Spielshow "Zevensprong".

 

 

 

 

FAZIT

 

Als haushohe Favoritin ging Mary Hopkin aus Großbritannien ins Rennen. Europaweit bekannt durch Lieder wie "Those Were The Days", "Goodbye" und auch durch ihre Teilnahme am Sanremo-Festival 1969 mit "Lontano degli occhi", stand sie bei den britischen Buchmachern ganz oben. Weder der noch am Anfang seiner Karriere stehende und spätere Schwarm von Millionen Frauen Julio Iglesias für Spanien noch der Franzose Guy Bonnet und auch der neue Stern der deutschen Musikszene Katja Ebstein wurden so hoch gewettet wie die Britin. Katja Ebstein landete auf dem dritten Platz und erzielte damit das beste Ergebnis seit 1956 für Deutschland.

 

Die drei Schwestern der "Hearts Of Soul" erreichten für die Niederlande den siebten Platz. 1977 versuchten sie es noch einmal als Mitglieder der Gruppe "Dream Express" für Belgien. 1982 trat eine der Schwester, Stella, erneut für Belgien an und wurde Vierte. 

Die 17-jährige Slowenin Eva Sršen und auch die 16-jährige Dominique Dussault aus Monaco, weit nicht so attraktiv und verführerisch wie ihr Idol Marlene Dietrich, hatten keine Chancen auf den Sieg.

 

Denn gegen die in Londonderry (Nordirland) geborene Rosemary Brown alias Dana aus Irland konnte sich selbst Mary Hopkin nicht behaupten. Ihren Sieg verdankte die 18-jährige Irin auch der belgischen Jury, die für ihren Titel “All Kinds Of Everything”  neun von zehn möglichen Punkten vergab. Dana nahm nach dem Song Contest ihr Studium als Pädagogin auf und arbeitete seit 1975 als Grundschullehrerin in Dublin. Wegen einer Kehlkopferkrankung musste sie für längere Zeit ihre Gesangskarriere aufgeben. 1977 gelang ihr ein Comeback mit dem Titel "Fairytales". Ebenfalls 1977 trat sie in der ZDF-Hitparade an mit dem Lied "Spiel nicht mit mir und meinem Glück". In den 1990er Jahren stieg sie in die Politik ein und kandidierte für das Amt des Staatspräsidenten, allerdings ohne Erfolg. 

 


   

DIE TEILNEHMENDEN

 

 

1.

AD
Niederlande

Patricia &
The Hearts of Soul

"Waterman"

M.: Pieter Goemans
T.: Pieter Goemans
D.: Dolf van der Linden

   
 

2.

AD
Schweiz

Henri Dès

"Retour"

M. & T.:
Henri Dès
D.: Bernard Gerard

   
 

3.

AD
Italien

Gianni Morandi

”Occhi di ragazza"

 MOL13

M.: Lucio Dalla
T.: Gianfranco Baldazzi,
Sergio Bardotti
D.: Mario Capuano

   

4.

AD
Jugoslawien


Eva Srsen

"Pridi, dala ti bom cvet"

FIN13

 M.: Mojmir Sepe
T.: Dusan Velkaverh
D.: Mojmir Sepe

   

5.

AD
Belgien

 

Jean Vallée

"Viens l'oublier"

 NOR14

M. & T.:
Jean Vallée
D.: Jack Say

   

6.

AD
Frankreich

Guy Bonnet

"Marie Blanche"
arnaud 02

M.: Guy Bonnet
T.: Pierre André Dousset
D.: Franck Pourcel

   

7.

AD
Ver. Königreich

Mary Hopkin

"Knock, Knock,
Who's There?"
ASE 10 2

M.&.T.: 
John Carter, 
Geoff Stephens
D.: Johnny Arthey

   

8.

AD
Luxemburg

David Alexandre Winter

"Je suis tombé du ciel"
BLR 10

  M.: Yves de Vriendt
T.: Eddie Marnay
D.: Raymond Lefèvre

   

9.

AD
Spanien

Julio Iglesias

"Gwendolyne"

AUT 59

M. & T.:
Julio Iglesias
D.: Benito Lauret

   

10.

AD
Monaco

Dominique Dussault

"Marlène"

ARM 10

 M.: Eddie Barclay,
Jimmy Walter
T.: Henri Dijan
D.: Jimmy Walter

   

11.

AD
Deutschland

Katja Ebstein

"Wunder gibt es
immer wieder"
RUS14n

M.: Christian Bruhn
T.: Günter Loose
D.: Christian Bruhn

   

12.

AD
Irland

Dana

 "All Kinds of Everything"
Siegerin 70

 M.& T.:
Derry Lindsay,
Jackie Smith
D.: Dolf van der Linden

  

(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)

  

 


 

 DIE WERTUNG

 

 

Scoreboard© NOS

 


AUS DER PRESSE

 

© BBV, FunkUhr, GONG

 

P1

 

Presse 3

 

Presse 70 6

 

Presse 70 7

 

Presse 70 4


Die deutsche Vorentscheidung 1970


Nationale VE  

"Ein Lied für Amsterdam"

Datum 16. Februar 1970
Ort Frankfurt/M.
Halle HR TV-Studio 2
Moderation Marie-Louise Steinbauer
Pausen-Act Tanzgruppe Pam's People
TV-Sender Hessischer Rundfunk

 


WIe im Vorjahr wurden die 30 erfolgreichsten Komponisten, wie auch 15 Texter und 15 Verleger, beauftragt, für je einen weiblichen und einen männlichen Interpreten ein Lied zu schreiben. Aus 50 Einsendungen wählte ein zehnköpfiges Gremium - bestehend aus vier nicht am Wettbewerb beteiligten Autoren, zwei Vertretern der Schallplattenindustrie und vier Chefs der ARD - Unterhaltungsabteilungen-  sechs Finaltitel aus. Die Interpreten wurden ebenfalls von den ARD-Unterhaltungschefs bestimmt, weil die Schallplattenfirmen keinen "Star" zu bieten hatten.

Edina Pop wurde wegen Krankheit durch Mary Roos ersetzt und David Alexandre Winter verzichtete auf eine Teilnahme, er nahm jedoch im gleichen Jahr für Luxemburg am ESC teil. Manuela wurde, Gerüchten zufolge, als Interpretin abgelehnt, weil sie weder zum Nachwuchs gehöre noch als internationaler Star gelte. Eine Umfrage der Tübinger Wickert - Institute zeigte aber, dass sie zu dieser Zeit an fünfter Stelle einer Prominenten- Vorschlagsliste der deutschen Fernsehzuschauer als deutscher Vertreter stand. Roberto Blanco tratt an Stelle von Josef Laufer auf, der den im Finale vorgetragenen Titel abgelehnt hatte.

Sieben vom HR ausgewählte Experten hatten jeweils einen Punkt zu vergeben. Die drei Titel mit den meisten Punkten kamen in die Finalrunde, in der jeder Juror seinen Favoriten benennen musste. Hier entschieden sich alle sieben Juroren für Katja Ebstein.

Kirsti Sparboe ist in den Jahren 1965, 1967 und 1969 für Norwegen beim Song Contest ins Rennen gegangen.

Mary Roos, Reiner Schöne und Peter Beil brachten ihre Beiträge nicht auf den Markt.

 

Finale
Startnr. Interpret*in / Titel / Komp. / Text Punkte Platz
1. Mary Roos
"Bei jedem Kuss"
Delle Hensch / Frank Bohlen
5 2.
2. Roberto Blanco
"Auf dem Kurfürstendamm sagt man Liebe"
Henry Mayer / Georg Buschor
 1 5.
3. Kirsti Sparboe
"Pierre, der Chlochard"
Drafi Deutscher
3 4.
4. Peter Beil
"Blaue Augen, rote Lippen und kastanienbraunes Haar"
Horst Ackermann & Herbert Thusek
0 6.
5. Katja Ebstein
"Wunder gibt es immer wieder"
Christian Bruhn / Günter Loose
7 1.
6. Reiner Schöne
"Allein unter Millionen"
Günter Sonneborn
5 2.
Superfinale
1. "Bei jedem Kuss" 0 2.
2. "Wunder gibt es immer wieder" 7 1.
3. "Allein unter Millionen" 0 2.

 

Die Jurymitglieder:

Hanns Verres (Radiojournalist)
Harald Schäfer (Regisseur)
Lotti Ohnesorge (TV-Ansagerin)
Claudia Eder (TV-Ansagerin)
Hannes Hoff (WDR)
Horst Wermstedt (NDR)
Wolfgang Penk (SWF)

 

 

katjaebstein133 v ardteaserwidescreen© ECG e. V. / MS

 

Katja Ebstein

Katja Ebstein ist eine der erfolgreichsten deutschen Sängerinnen. Startschuss ihrer Karriere war der dritte Platz beim ESC in Amsterdam. Das war bis dato das beste Ergebnis für einen deutschen Beitrag. Nicht nur ihre Stimme und ihr Lied wurden hochgelobt, sondern auch ihr Outfit.

 

220px Primaballerina© Liberty Records

 

  


  

ZUSCHAUERREAKTIONEN

 

Kritik1

Kritik2

Kritik3© FunkUhr


Die deutsche Vorentscheidung 1969


Nationale VE  

"Ein Lied für Madrid"

Datum 22. Februar 1969
Ort Frankfurt/M.
Halle HR TV-Studio 2
Moderation Marie-Louise Steinbauer
Pausen-Act Tanzpaar Mechthild & Rudolf Trautz
TV-Sender Hessischer Rundfunk

 


Hans-Otto Grünefeldt, Fernsehprogrammdirektor des Hessischen Rundfunks und als ARD-Unterhaltungskoordinator verantwortlich für die Nominierung des deutschen Beitrages, forderte bundesweit die 30 erfolgreichsten Autoren auf, Lieder für den Song Contest einzureichen. Es lagen schließlich 45 Anmeldungen vor, aus denen eine Fachjury zwölf Lieder auswählte. Alexandra, Rex Gildo, Siw Malmkvist und Peggy March sollten jeweils drei Lieder singen. Alexandra verzichtete jedoch auf ihre Teilnahme, so dass im Finale am 22. Februar 1969 im Fernsehstudio 2 des Hessischen Rundfunks nur neun Titel ins Rennen gingen. Elf Juroren ermittelten in zwei Phasen den Siegertitel. In einer ersten Wertung wurde das beste Lied des/der jeweiligen Interpret*in bestimmt. In einer Finalrunde wurden dann die drei verbliebenen Songs noch einmal bewertet. Jeder Juror durfte in der ersten Runde jeweils nur einem der drei Titel seine Stimme geben.Im Superfinale musste jeder Juror seinen Favoriten benennen.

 

 

Finale
Startnr. Interpret*in / Titel / Komp. / Text Punkte Platz
1. Siw Malmkvist
"Dein Comeback bei mir"
Heinz Gietz / Kurt Feltz
2 7.
2. Rex Gildo
"Lady Julia"
Werner Scharfenberger / Kurt Feltz

 4 4.
3. Peggy March
"Karussell meiner Liebe"
Werner Scharfenberger / Kurt Feltz
1 8.
4. Siw Malmkvist
"Melodie"
Heinz Korn
4 4.
5. Rex Gildo
"Die beste Idee meines Lebens"
Eric Hein / Kurt Hertha
7 1.
6. Peggy March
"Aber die Liebe bleibt bestehen"
Günter Sonneborn / Heinz Korn
 4 4.
7. Siw Malmkvist
"Primaballerina"
Hans Blum
5 3.
8. Rex Gildo
"Festival der jungen Liebe"
Gerhard Jussenhoven / Horst Heinz Henning
0 9.
9. Peggy March
"Hey, das ist Musik für mich"
Heinz Korn
6 2.
Superfinale
1. "Primaballerina" 7 1.
2. "Die beste Idee meines Lebens" 0 3.
3. "Hey, das ist Musik für mich" 4 2.

 

 

© ECG e. V. / MS

 

Siw Malmkvist

Sie ist eine der erfolgreichsten Sängerinnen der 1960er Jahre. Die in Landskrona in der Nähe von Malmö am 31. Dezember 1936 geborene schwedische Sängerin gewann 1964 mit "Liebeskummer lohnt sich nicht" die deutschen Schlagerfestspiele. Bereits 1962 belegte sie beim gleichen Wettbewerb mit dem Song "Die Wege der Liebe sind wunderbar" den zweiten Platz.

220px Primaballerina© Metronome

 

Ihre Karriere begann aber viel früher und nur durch Zufall. 1960 vertrat sie ihre Heimat beim Song Contest in London, 1968 gewann sie erneut mit "Harlekin" die Schlagerfestspiele, und ein Jahr später sang sie für Deutschland in Madrid "Primaballerina". In den 1970ern wurde es etwas ruhiger um sie. Sie ist aber noch heute ein gern gesehener Gast bei vielen Fernsehevents. Sie hat zwei Söhne und lebt mittlerweile in Stockholm. Zusammen mit Wencke Myhre und Gitte Haenning feierte sie große Erfolge mit einer Bühnentournee.

 

 

 

 

Jury1© ECG e. V. / MS

Jurymitglieder:                                                                                   Jury 2© ECG e. V. / MS

Klaus Wüsthoff (Dt. Komponistenverband)
Norbert Schulte (Dt. Komponistenverband)
Hans Hee (Dt. Textdichterverband)
Hans Bradtke (Dt. Textdichterverband)
Walter Friedrich (AG Schallplatte)
Wolfgang Kretschmar (AG Schallplatte)
Harald Fock (Unterhaltungschef NDR)
Hannes Hoff (Unterhaltungschef WDR)
Hans Hirschmann (Unterhaltungschef SWF)Edwin Friesch (Unterhaltungschef SDR)
Rudi Franz (Kapellmeister der Städtischen Bühnen Frankfurt)     

 

Jury3© ECG e. V. / MS                                                                                                                                                                                                      

 

 


Die deutsche Vorentscheidung 1968


Interne Auswahl

Bekanntgabe 3. Februar 1968
Songpräsentation 16. März 1968
TV-Sender Hessischer Rundfunk

 


Der Hessische Rundfunk beauftragte den Komponisten Horst Jankowski, den deutschen ESC-Beitrag 1968 zu schreiben. Jankowski wünschte sich Wencke Myhre als Interpretin. Sie wurde am 3. Februar 1968 als Interpretin des Liedes "Ein Hoch der Liebe" bestimmt. In der TV-Show "Einer wird gewinnen" präsentierte sie am 16. März dem deutschen Publikum ihren Titel für London. Beim Finale in London kam sie auf den sechsten Rang.

 

 

wencke myhre ein hoch der liebe polydor© Polydor

 

Wencke Myhre

Wencke Myhre, geb. Synnove, ist am 15.02.1947 in Oslo auf die Welt gekommen. Bereits mit 13 gewann sie einen Talentwettbewerb und bekam ihren ersten Plattenvertrag.

Als aussichtsreichste Kandidatin auf den Sieg bei der norwegischen Vorentscheidung zum Song Contest 1964 landete sie nur auf Rang vier. Ihr Beitrag "La meg være ung" wurde zum Sommerhit in Norwegen. Seit 1965 war sie auch in Deutschland tätig. Sie belegte mit dem Titel "Sprich nicht darüber" den zweiten Platz bei den deutschen Schlagerfestspielen. Mit "Beiß nicht gleich in jeden Apfel" gewann sie im darauf folgenden Jahr den gleichen Wettbewerb.

Viele ihrer Songs sind zu Evergreens geworden: "Komm allein" (1967), "Er steht im Tor" (1969), "Er hat ein knallrotes Gummiboot "(1970), u.v.a. Sie war verheiratet mit Michael Pfleghar. Ab Mitte der 1980er Jahre ist es etwas ruhiger um sie geworden. Ihre Fernsehauftritte sind jedoch sowohl in Deutschland, wie auch in ihrer Heimat unzählig.

 


Der Eurovision Song Contest 1969


Logo69

14. Eurovision Song Contest - 29. März 1969 
       Madrid

Halle Teatro Real
Moderation Laurita Valenzuela
Pausen-Act Filmcollage "La España Diferente"
Wertung 10 Juror*innen pro Land  - Jedes Jurymitglied  benennt seinen Favoriten
Teilnehmer 16 Länder

 

 Siegerländer: 
Spanien
Vereinigtes Königreich
Niederlande
Frankreich

 

spain

Interpretin: Salomé
Titel: "Vivo cantando"
Musik: Maria José de Cerato  
T
ext: Aniano Alcalde

spain

Interpretin: Lulu
Titel: "Boom-Bang-A-Bang"
Musik: Alain Moorehouse
T
ext: Peter Warner


spain

Interpretin: Lenny Kuhr
Titel: "De troubadour"
Musik: David Hartsema 
Text: Lenny Kuhr


netherlands

Interpretin: Frida Boccara
Titel: "Un jour, un enfant"
Musik: Émile Stern
Text: Eddy Marnay

  

    Sieg68 Lulu, Salomé, Massel (1968), Frida Boccara, Lenny Kuhr © www.eurovision.tv
                              

   


 

PLATZIERUNGEN UND PUNKTE

  

Finale
Platz         Land  PunkteStartnr.
1.
Spanien
Salomé
"Vivo cantando"
18 3

Ver. Königreich
Lulu
"Boom Bang-A-Bang"
18 7

Niederlande
Lenny Kuhr
"De troubadour"
18 8

Frankreich
Frida Boccara
"Un jour, un enfant"
18 14
5.
Schweiz
Paola del Medico
"Bonjour, bonjour"
13 11
6.
Monaco
Jean-Jacques
"Maman"
11 4
7.
 
Irland
Muriel Day & The Lindsays
"The Wages of Love"
10 5

Belgien
Louis Neefs
"Jennifer Jennings"
10 10
9.
Deutschland
Siw Malmkvist
"Primaballerina"
8 13

Schweden
Tommy Körberg
"Judy min vän"
8 9
 11.
Luxemburg
Romuald
"Cathérine"
7 2
12.
 
Finnland
Jarkko & Laura
"Kuin silloin ennen"
6 16
13.
Jugoslawien
Ivan
"Pozdrav svijetu"
5 1

Italien
Iva Zanicchi
"Due grosse lacrime bianche"
5 6
15.
Portugal
Simone de Oliveria
"Desfolhada Portuguesa"
4 15
16.
Norwegen
Kirsti Sparboe
"Oj, oj, oj, saa glad jeg skal bli"
1 12

  

  


 

ALLGEMEINE INFORMATIONEN 

 

© Madrid TourismusDass Politik manchmal sehr beeinflussen kann, spürte man schon 1964 in Dänemark. Damals waren weder Portugal noch Spanien wegen ihres Diktaturregimes willkommen. 1969 war das spanische Fernsehen für die Ausrichtung des Song Contests zuständig. Österreich nahm das zum Anlass, seine Teilnahme abzusagen, einerseits wegen der Politik des Gastgeberlandes, andererseits waren die Hinweise auf eine Kommerzialisierung des Wettbewerbs sehr eindeutig. Trotz eines anonymen Schreibens an diverse Botschaften und trotz der Ankündigung irgendwelcher Aktionen verlief der Song Contest sehr ruhig - vielleicht auch nur wegen eines enormen Polizeiaufgebots rund um das Teatro Real. 

 

© ECG e. V. / MSDie spanische Schauspielerin und Fernsehmoderatorin Laurita Valenzuela führte durch den Abend im Opernhaus von Madrid, dem "Teatro Real".  

Sie spielte in vielen spanischen FIlmen der 1950er Jahre mit, bevor sie dann bis in die 1990 Jahre als Moderatorin arbeitete. 

 

  

 

 

 

 

 

FAZIT

 

 

Passend zum Auftakt des Abends war der jugoslawische Beitrag „Pozdrav svijetu“ (Grüße an die Welt). Ivan begrüßte die Zuschauer in Europa in mehreren Sprachen. Die 19-jährige Paola del Medico aus der Schweiz tat das Gleiche, aber nur in Französisch: "Bonjour, Bonjour". Romuald trat zum zweiten Mal  nach 1964 beim ESC an, dieses Mal für Luxemburg,  und suchte nach einem Mädchen namens "Cathérine". Vermisst haben dürfte er zum Schluss allerdings auch die Punkte, denn er konnte seinen dritten Platz für Monaco aus dem Jahr 1964 nicht verteidigen. Tommy Körberg aus Schweden sang auch über seine Freundin namens "Judy".

 

Maria Rosa Marco, alias Salomé, betrat die Bühne, und das spanische Publikum jubelte. Mit einem von Salvadore Dali entworfenem Kulissenbild im Rücken ließ sie sich von ihrem Temperament tragen und gab ihren Song „Vivo Cantando" zum Besten, um ganz nach vorne zu kommen. Der 11-jährige Jean Jacques widmete sein Lied allen Mamas der Welt und Muriel Day aus Irland besang den Lohn der Liebe ("The Wages Of Love").

Kirsti Sparboe aus Norwegen ging zum dritten Mal für ihre Heimat ins Rennen, sie konnte sich jedoch nicht verbessern. Die gebürtige Schwedin Siw Malmkvist, inzwischen auch in Deutschland sehr bekannt seit ihrem Sieg 1964 bei den Schlagerfestspielen mit „Liebeskummer lohnt sich nicht“, ging zum zweiten Mal ins Rennen. Zu dem engeren Favoritenkreis zählend, konnte sie die Erwartungen des deutschen Fernsehens nicht erfüllen. Nur Platz neun, allerdings ein besseres Ergebnis als für das eigene Land im Jahr 1960.

 

Lenny Kuhr aus den Niederlanden gehörte im Vorfeld zu den größten Favoriten auf den Sieg, was ihr auch gelungen ist. Sie war aber nicht die einzige Siegerin an diesem Abend, sondern eine von Vieren. Denn am Ende der Bewertung stand fest, dass vier Länder punktgleich auf dem ersten Platz lagen. Die Moderatorin des Abends, Laurita Valenzuela, stand ratlos auf der Bühne und wusste nicht, wie es weitergehen sollte - denn das war einmalig in der ESC-Geschichte. Da im Regelbuch der EBU das Stichwort „Gleichstand“ nicht erwähnt war, wurde der Sieg unter den folgenden Siegerländern geteilt:

 

Niederlande, Spanien – das als erstes Land den Song Contest zweimal hintereinander gewinnen konnte – Großbritannien und Frankreich.

 

Für das britische Königreich sang Lulu mit mädchenhafter Mine den Titel „Boom Bang–A–Bang“. Frankreich wurde von einer der bekanntesten Sängerinnen des Landes vertreten: Frida Boccara sang das anrührende und melancholische Chanson „Un jour, un enfant“. Für diese Darbietung kassierte sie den stärksten Applaus des Abends. 

Da glücklicherweise vier Medaillen vorgehalten wurden, eine für den Sieger und drei für Komponisten und Autoren, konnten alle vier Siegerinnen diese mit nach Hause nehmen.

 

Die Kürung von gleich vier Siegertiteln führte zu erheblichen Protesten sowohl in den Medien als auch in den teilnehmenden Ländern, was zur Folge hatte, dass im nächsten Jahr die Teilnehmerzahl auf nur 12 Länder schrumpfte.

  


 

DIE TEILNEHMENDEN

 

 

1.

AD
Jugoslawien

Ivan

"Podrav svijetu"

M. & T.:
Milan Lentić
D.: Miljenko Prohaska

   
 

2.

AD
Luxemburg

Romuald

"Cathérine"

M.: Paul Mauriat, 
André Borly
T.: André Pascal
D.: Augusto Alguero

   
 

3.

AD
Spanien

Salomé

”Vivo cantando"

 MOL13

M.: Maria José de Cerato
T.: Aniano Alcalde
D.: Augusto Alguero

   

4.

AD
Monaco


Jean-Jacques

"Maman"

FIN13

  M. & T.:
Jo Perrier 
D.: Hervé Roy

   

5.

AD
Irland

 

Muriel Day &
The Lindsays

"The Wages of Love"

 NOR14

M. & T.:
Michael Reade 
D.: Noel Kelehan

   

6.

AD
Italien

Iva Zanicchi

"Due grosse
lacrime bianche"
arnaud 02

M.: Piero Soffici
T.: Daiano
D.: Ezio Leoni

   

7.

AD
Ver. Königreich

Lulu

"Boom Bang-A-Bang"
ASE 10 2

M.: Alan Moorehouse
T.: Peter Warne
D.: Johnny Harris

   

8.

AD
Niederlande

Lenny Kuhr

„De troubadour"
BLR 10

  M.: David Hartsema
T.: Lenny Kuhr
D.: Frans de Kok

   

9.

AD
Schweden

Tommy Körberg

"Judy min vän"

AUT 59

M.: Roger Wallis
T.: Britt Lindeborg
D.: Lars Samuelson

   

10.

AD
Belgien

Louis Neefs

"Jennifer Jennings"

ARM 10

 M.: Paul Quintens
T.: Phil van Cauwenbergh
D.: Francis Bay

   

11.

AD
Schweiz

Paola del Medico

"Bonjour, bonjour"
RUS14n

M.: Henry Mayer
T.: Jack Stark
D.: Henry Mayer

   

12.

AD
Norwegen

Kirsti Sparboe

 "Oj, oj, oj, saa glad jeg
skal bli"
ITA 60

  M.: Arne Bendiksen
T.: Arne Bendiksen
D.: Øivind Bergh

   

13.

AD
Deutschland

Siw Malmkvist

"Primaballerina" 
FRA 60

M. & T.:
Hans Blum
D.: Hans Blum

   

14.

AD
Frankreich

Frida Boccara

"Un jour, un enfant"
LUX 61

M.: Emile Stern
T.: Eddy Marnay
D.: Franck Pourcel

   

15.

AD
Portugal

Simone de Olivera

"Desfolhada
Portuguesa"
GBR  61

M.: Nuno Nazareth Fernandes
T.: José Carlos,
Ary dos Santos
D.: Ferrer Trindade

   

16.

AD
Finnland

Jarkko & Laura

  "Kuin silloin ennen"
ITA  61

M.: Toivo Kärki
T.: Juha Vainio
D.: Ossi Runne

  

(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)

  


 

 DIE WERTUNG

 

 

© TVE

 


 AUS DER PRESSE

 

© BRAVO

 

Foto Siegerinen 2

 

Foto Siegerinen 

 


Der Eurovision Song Contest 1968


Logo67

13. Eurovision Song Contest - 6. April 1968
       London

Halle Royal Albert Hall
Moderation Catherine Boyle
Pausen-Act Filmcollage "Londonimpressionen"
Wertung 10 Juror*innen pro Land  - Jedes Jurymitglied  benennt seinen Favoriten
Teilnehmer 17 Länder

 

norway

 Siegerland: Spanien

Interpretin:

Massiel

Titel:

"La la la"

Musik & Text:

Ramón Arcusa &
Manuel de la Calva

  

    Sieg68© www.eurovision.tv
                              

   


 

PLATZIERUNGEN UND PUNKTE

 

 

Finale
Platz         Land  PunkteStartnr.
1.
Spanien
Massiel
"La la la"
29 15
2.
Ver. Königreich
Cliff Richard
"Congratulations"
28 12
3.
Frankreich
Isabelle Aubret
"La source"
20 10
4.
Irland
Pat McGeegan
"Chance Of A Lifetime"
18 14
5.
Schweden
Claes-Göran Hederström
"Det boerjar verka kaerlek, banne mej"
15 8
6.
Deutschland
Wencke Myhre
"Ein Hoch der Liebe"
11 16
7.
 
Belgien
Claude Lombard
"Quand tu reviendras"
8 3

Monaco
Line & Willy
"A chacun sa chanson"
8 7

Jugoslawien
Dubrovnik Troubadours
"Jedan dan"
8 17
10.
Italien
Sergio Endrigo
"Marianne"
7 11
 11.
Luxemburg
Chris Baldo & Sophie Garel
"Nous vivrons d'amour"
5 5

 
Portugal
Carlos Mendes
"Verão"
5 1
13.
Österreich
Karel Gotti
"Tausend Fenster"
2 4

Schweiz
Gianni Mascolo
"Guardando il sole"
2 6

Norwegen
Odd Børre
"Stress"
2 13
16.
Finnland
Kristina Hautala
"Kun kello käy"
1 9

Niederlande
Ronnie Tober
"Morgen"
1 2

  

  


 

ALLGEMEINE INFORMATIONEN

   

© Pixabay

Der Song Contest aus London war der erste, der in Farbe übertragen wurde, und der Wettbewerb war damit um eine Attraktion reicher. Alle Intervisionsländer strahlten – direkt oder als Aufzeichnung - das Musikereignis des Jahres aus. Auch Tunesien war live zugeschaltet.

 

 

 

 

 

 

 

 

Unknown© ECG e. V. / MSAll diese Fernsehzuschauer plus das Publikum in der Royal Albert Hall wie auch die Delegationen der 17 Teilnehmerländer wurden von einer guten alten Bekannten begrüßt: Catherine (Katie) Boyle moderierte bereits zum dritten Mal den Song Contest, und sie ist die einzige Moderatorin, die so oft durch einen Eurovisionswettbewerb führte (mit 1974 insgesamt viermal).

 

 

 

 

 

 

 

FAZIT 

 

Alle Künstler wurden unmittelbar kurz vor ihrem Auftritt hinter der Bühne gezeigt. Eigentlich rechnete das Publikum mit einem eher langweiligen und einseitigen Wettbewerb - dank eines einzigen Künstlers kam es jedoch anders.

Carlos Mendes aus Portugal überzeugte mit seinem Sommerlied ("Verão") nicht so richtig. Ronnie Tober aus den Niederlanden sang über die Probleme der Generation der 1960er Jahre, die anscheinend keinen Menschen interessierten, und landete sang- und klanglos auf dem sechzehnten Platz zusammen mit Kristina Hautala aus Finnland.

 

Odd Børre aus Norwegen sang ein wirklich zum Abhören stressiges Lied ("Stress". Seine Freude über diese Teilnahme, die nur bedingt durch den Rückzug des nationalen Siegertitels zu Stande kam, hielt nicht lange an - wie auch die von Karel Gott, genannt "die goldene Stimme von Prag", der für Österreich ins Rennen ging. Sein poetisches Lied "Tausend Fenster" über die Einsamkeit in den großen Städten wurde von keinem Geringeren geschrieben als Udo Jürgens. Die Verantwortlichen des ORF rechneten mit einer Platzierung ganz vorne, desto größer war die Enttäuschung, als es nur zum dreizehnten Platz reichte gemeinsam mit Gianni Mascolo aus dem Land der Eidgenossen, der Schweiz.

 

Die Gewinnerin von 1962, Isabelle Aubret, vertrat Frankreich zum zweiten Mal, nachdem sie Guy Bonnet, den Texter und ursprünglichen Interpreten des Liedes "La Source" verdrängt hatte. Das französische Fernsehen wollte von einem prominenten Namen vertreten werden, was bei Guy Bonnet zu diesem Zeitpunkt nicht der Fall war. So entschied man sich zunächst für Mireille Mathieu, die allerdings kurz vor dem ESC einen schweren Autounfall hatte, so dass die Siegerin von 1962, Isabelle Aubret, einsprang. Sie konnte ihren Sieg nicht wiederholen.

 

Die gebürtige Norwegerin Wencke Myhre wurde nach einigen Kontroversen zur Vertreterin Deutschlands ernannt. Horst Jankowski schrieb das Lied "Ein Hoch der Liebe", mit dem die Schlagerfestspiele-Siegerin von 1966 ("Beiß nicht gleich in jeden Apfel") in London auftreten durfte. Die Titelzeile "Ein Hoch der Liebe" wurde im Refrain in vier Sprachen wiederholt, und das war als eine Verbeugung vor den internationalen Jurys gedacht. Das Konzept ging auf, und Wencke Myhre wurde in ihrem gelben Kleid Sechste. Leider gab es keine Punkte aus dem eigenen Heimatland, aber dafür vom Nachbarn Schweden, das von Claes-Göran Hederström vertreten wurde. Er brachte als erster Interpret an diesem Abend das Publikum zum Swingen. Er wurde jedoch nur Fünfter hinter Isabelle Aubret und dem Iren Pat McGeegan.

 

"Erdbeben" in der Royal Albert Hall: Schon bei der Ankündigung des Namens Cliff Richard tobte die Halle. Der Weltstar des Abends betrat die Bühne, und der Jubel nahm kein Ende. Es konnte nur einen Sieger geben, nämlich die Hitkanone Cliff Richard und sein britischer Beitrag "Congratulations". Mädchen gerieten in Hysterie, das Publikum hörte mit dem Applaus nicht auf, und alle anderen Teilnehmer kamen sich vor wie Statisten. Wer sollte ihn schlagen? Sein Lied, seit einigen Wochen Nr. 1 in Großbritannien und mittlerweile auch im restlichen Europa auf dem Weg nach oben, schien unschlagbar. Einen wichtigen Punkt hatte man aber vergessen: die Juroren. Oft waren Publikum und die Jurys unterschiedlicher Meinung, vergleichbar mit dem Eiskunstlauf. Wieso sollte es diesmal anders sein? Den abergläubischen Cliff sah man während der Proben nur mit Kopfhörern herumlaufen, denn er wollte keinen Beitrag der Konkurrenz vorher hören. Bei der spannenden Wertung führte das Ver. Königreich noch kurz vor Schluss, erst durch die vorletzte Wertung aus Deutschland schob sich Massiel aus Spanien vor Cliff Richard. 

So stimmten insgesamt 29 Juroren für die Spanierin Massiel, sechs allein aus Deutschland, und nur 28 wollten das Idol tausender Jugendlicher ganz oben sehen. Katie Boyle bat sogar die letzte Jury aus Jugoslawien, ihre Wertung zu wiederholen, in der Hoffnung, einen Fehler zu entdecken, aber es war nichts zu machen. Das Publikum war enttäuscht und konnte nur mit Fassung den Sieg der 21-jährigen Spanierin Maria de los Angeles Santamaria, alias Massiel, ertragen, die sich ihrerseits nach diesem unerwarteten Erfolg nur glücklich schätzen konnte.

Auf Aufforderung des spanischen Fernsehens hatte sie ihre Südamerikatournee unterbrochen und war aus Mexiko zurück nach Madrid geflogen, wo ihr mitgeteilt wurde, den Song "La, la, la" beim ESC 1968 in London zu singen. Ursprünglich war Juan Manuel Serrat als Interpret vorgesehen. Er wollte jedoch den Titel in der katalanischen Sprache singen, was für Francos Spanien unvorstellbar gewesen wäre. Ganz schnell entschieden sich die Verantwortlichen der TVE für Massiel, die nach ihrem Sieg 1966 beim Schlagerfestival von Mallorca mit dem Titel "Rufo el pescador" einen sehr guten Ruf in Spanien genoss. Diese Entscheidung war ein Volltreffer. Massiel schaffte das Wunder von London, versetzte mit ihrem Sieg ein ganzes Land in Trauer und brachte Millionen Teenies zum Weinen. Sie hat den "King" Cliff Richard entthront. Sie war die Heldin Spaniens, aber ein dauernder Erfolg blieb ihr versagt.

 


 

DIE TEILNEHMENDEN

 

 

1.


Portugal

Carlos Mendes

"Verão"

SLO15

M.: Pedro Vas Osorio
T.: José Alberto Diogo
D.: Joaquim Luis Gomes

   
 

2.

AD
Niederlande

Ronnie Tober

"Morgen"

LIT13n

 M.: Joop Stokkermans
T.: Theo Strengers
D.: Dolf van der Linden

   
 

3.

AD
Belgien

Claude Lombard

”Quand tu reviendras"

 MOL13

M.: Jo van Wetter
T.: Roland Dero
D.: Henri Segers

   

4.

AD
Österreich


Karel Gott

"Tausend Fenster"

FIN13

  M.: Udo Jürgens
T.: Walter Brandin
D.: Robert Opratko

   

5.

AD
Luxemburg

 

Chris Baldo &
Sophie Garel

"Nous vivrons d'amour"

 NOR14

M.: Carlos Lereche
T.: Jacques Demarny
D.: André Boroly Belo

   

6.

AD
Schweiz

Gianni Mascolo

"Guardando il sole"
arnaud 02

 M.: Aldo D’Addario
T.: Sanzio Chiesa
D.: Mario Robbiani

   

7.

AD
Monaco

Line & Willy

"A chacun sa chanson"
ASE 10 2

 M.: Jean Claude Olivier
T.: Roland Valade
D.: Michel Colombier

   

8.

AD
Schweden

Claes--Göran Hederström

„Det boerja verka
kaerlek - banne mej"
BLR 10

M.: Peter Himmelstrand
T.: Peter Himmelstrand
D.: Mats Olson

   

9.

AD
Finnland

Kristina Hautala

"Kun kello käy"

AUT 59

M.: Esko Linnavalli
T.: Juha Vainio
D.: Ossi Runne

   

10.

AD
Frankreich

Isabelle Aubret

"La source"

ARM 10

 M.: Daniel Faure
T.: Guy Bonnet,
Henri Dijan
D.: Alain Goraguer

   

11.

AD
Italien

Sergio Endrigo

"Marianne"
RUS14n

M.: Sergio Endrigo
T.: Sergio Endrigo
D.: Giancarlo Chiaramello

   

12.

AD
Ver. Königreich

Cliff Richard

"Congratulaitons"
ITA 60

M.&.T.:
Bill Martin &
Phil Coulter
D.: Norrie Paramor

   

13.

AD
Norwegen

Odd Børre

"Stress" 
FRA 60

M.: Tor Hultin
T.: Ola B. Johannessen
D.: Øivind Bergh

   

14.

AD
Irland

Pat McGeegan

"Chance Of A Lifetime"
LUX 61

M.: John Kennedy
T.: John Kennedy
D.: Noel Kelehan

   

15.

AD
Spanien

Massiel

"La la la"
GBR  61

 M.&.T.:
Ramon Arcusa,
Manuel de la Calva
D.: Rafael Ibarbiać

   

16.

AD
Deutschland

Wencke Myhre

  "Ein Hoch der Liebe"
ITA  61

 M.: Horst Jankowski
T.: Curt J. Schäuble
D.: Horst Jankowski

   

17.

AD
Jugoslawien

Dubrovnik Troubadours

"Jedan dan"
GBR  61

M.: Djelo Jusić,
Stipica Kaldjera
T.: Stijepo Strazicić
T.: Stijepo Strazicić

  

(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)


DIE WERTUNG

 

Scoreboard© ORF

 


AUS DER PRESSE

 

Presse 68 1

Presse 68 2

 

 

Wencke Myhre erinnert sich 1973

 

Presse 68 4

Presse 68 5© Frau im Spiegel

 


Die deutsche Vorentscheidung 1967


Interne Auswahl

Songpräsentation 11. März 1967
TV-Sender Hessischer Rundfunk


Hinter verschlossenen Türen wählte eine Jury am 4. Januar im Frankfurter Funkhaus aus 145 Liedern den deutschen Beitrag zum Song Contest 1967 aus. Inge Brück war die Wunschinterpretin der Verantwortlichen. Der Siegertitel "Anouschka" hatte am 11. März im Rahmen der Sendung "Zum blauen Bock" sein Fernsehdebüt.

 

Das Ergebnis:

 

Platz 1. "Anouschka"

Musik & Text: Hans Blum

 

Platz 2. "Die Nacht hat viele Gesichter"

Musik: Fred Strittmatter, Text: Karl Bartel

 

Platz 3. "Das Glück dieser Welt"

Musik: Hubert Wolf, Text: Heinz Tüst

 

Brück© Ariola

 

Inge Brück

 

Die Mannheimerin  kam am 12.11.1936 auf die Welt. Sie nahm Schauspieluntericht und wurde von Horst Jankowski entdeckt.

1957 konnte sie mit "Peter, komm heute Abend zum Hafen" ihren ersten Erfolg feiern. Mit "Frag´den Wind" gewann sie 1966 das internationale Song Festival in Rio de Janeiro.

1967 vertrat sie Deutschland beim Song Contest in Wien und wurde mit dem Lied "Anouschka" Achte.

Seit den 1970er Jahren sang sie überwiegend Lieder mit religiösem Inhalt und gründete die Initiative "Künstler für Christus". Sie war in erster Ehe mit dem TV-Regisseur Michael Pfleghar ( späterer Ehemann von Wencke Myhre) verheiratet und später mit Klaus Überall (späterer Ehemann von Katja Ebstein)

 

 

 


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