So, jetzt haben wir auch die Halle gesehen. Eine Breitseite von 36 m ist Bühne, davor die Stuhlreihen in Theateranordnung, keine seitlichen Plätze, wie sonst schonmal. Ich habe bisher von Hören der Lieder keinen eindeutigen Favoriten und bin daher sehr gespannt auf de Performances. Nach einer Verzögerung von 20 Min. geht es dann los mit der 1. Probe.
Jamie-Lees Bühnendeko besteht aus einem großen leuchtenden Mond an der Rückseite, bds. stehen knorrige Bäume, die auch auf der LED im Hintergrund zu sehen sind. Die Atmosphäre dieses Bühnenbildes hätte genauso zu Elnur in Wien gepasst. Und in dieser nächtlichen Waldstimmung singt dann Jamie-Lee ihr „Ghost“, vor dem Geist muss sie sich allerdings nicht fürchten, denn sämtliche Geister oder was sich sonst noch so an Furchterregendem im Wald herumtreiben könnte, wird wohl durch ihr Outfit in die Flucht geschlagen. Zunächst steht sie im Dunkel vor der Mondscheibe, man sieht nur die Silhouette, und da sieht sie aus wie Micky Maus mit ihren Ohren, man kennt ja das entsprechende Foto von ihr. Wir fragen uns , ob der gesamte Kopfschmuck irgendwie abnehmbar ist inklusive der Haare, das wirkt so künstlich. Es gibt ein Album von Angelica Agurbash, da sieht sie auf dem Cover fast so aus.
Und dann geht irgendwann das Licht an und sie steht da stocksteif in einem türkisen Mini, auf den „Ohren“, was ja wohl irgendwelche Haarbüschel sind, hat sie irgendwelche Deko von Cocktailgläsern gesteckt. Ich find’s total albern und das erinnert mich ziemlich an Silvia Night in Athen. Gesanglich ist das gut, aber sie steht ziemlich steif auf der Bühne, wippt mal ein bisschen mit dem Röckchen, mehr nicht. Das gibt mir nichts, und das Lied ist jetzt auch nicht der Burner. Wenn es darum geht, aufzufallen und im Gedächtnis zu bleiben, dann ist das Ziel erreicht, aber die Frage ist, wie sie bei den Zuschauern im Gedächtnis bleiben wird, positiv oder negativ. Bei uns eher negativ. "Uns" das sind übrigens Elvira, Chris, Erwin, Benni und ich.