Ich bin nicht nur die Frauke Ludowig des ECG, sondern auch der Heiner Bremer… Herzlich willkommen zum Nachtjournal – mit folgenden Themen: 1. Juryhalbfinale und die israelische Party im EuroClub.
+++Juryhalbfinale+++ Ich habe mir die Show in der Halle angesehen und bin ein bisschen ernüchtert. Was die Schweden bislang hier in Stockholm auf die Beine gestellt haben, war tadellos. Die Produktion der Sendung ist aber meiner Meinung nach wenig einfallsreich und eher auf den TV-Zuschauer und weniger auf die Zuschauer in der Halle ausgerichtet. Ich hätte nicht gedacht, nach Malmö noch einmal für die Punktvergabe auf eine im Vergleich zur Halle verhältnismäßig kleine, schwer einsehbare Videoleinwand sehen zu müssen. Da protzen die Schweden mit ihrer Bühne (naja), Justin Timberlake als Interval-Act im Finale (oh ja), bekommen es aber (bisher) nicht hin, die Punktetafel bzw. die virtuellen Umschläge auf den Bühnenhintergrund zu projizieren… Die Schweden erfinden jedenfalls das Rad nicht neu, ganz im Gegenteil. Der Aufbau der Show erinnert an Malmö, viele Gags hat man schon einmal gesehen oder gehört (The Final Countdown), die Einspielfilme sind megaschnarchig (Gähn!) und selbst der Pausenacht ähnelt dem von 2013… Auch die Akustik in der Halle ist nicht doll… wenn ein schief singender Spanier hinter einem steht (und hinter mir steht leider JEDES Jahr ein schief singender Spanier!) hat man schon Schwierigkeiten die Interpreten zu verstehen… Der „Vorteil“ an der Sache: Schiefe Töne habe ich in der Halle keine wahrgenommen. Selbst Samra aus Aserbaidschan erschein mir verbessert… Das sagt schon alles... Und obwohl von Zuschauern wieder reichlich verbesserungswürdig und lauthals mitgebrummt wurde, war die Stimmung war noch verbesserungswürdig. Sowohl Hardcore-Fans und Tribüne reagierten recht verhalten, was aber nichts Ungewöhnliches für ein Jury(halb)finale ist… Neben Gastgeber Frans und Publikumsliebling France (Amir) bekam doch tatsächlich Sergey Lazarew den meisten Applaus. Von Buhrufen keine Spur, da sind einige Herren doch extrem schwanzgesteuert oder der gemeine ESC-Fan hat es endlich kapiert, dass die russischen Interpreten eher wenig für die politische Situation in ihrem Land können… Als Sergey seine Wand erklamm, ging gerade beim Sitzplatzpublikum ein hörbares Raunen durch die Halle… Ich weiß beim besten Willen nicht, wer Russland verhindern könnte… Montenegro ist übrigens unerträglich und erhielt auch den wenigsten Applaus. Ein kurzer Aufschrei ging beim verpixxelten Hinterteil im Einspieler von Jüri Pootsmann durch die Halle. Po und Pootsmann finde ich stimmig, für die Vorderseite hätte er Penismann heißen müssen… Aber wir sind hier ja nicht beim Nacktjournal...
+++EuroClub+++ Heute fand die alljährliche israelische Party statt Israel-Fahnen, -Plastikhüte und andere Devotionalien wurden verteilt. Neben Hovi Star, der neben „Made of Stars“ „Take Me To Church“ und „Papaoutai“ sang, traten die EuroClub-Dauerkartenbesitzer Zoe und Poli Genova (die gehen immer) sowie Amir, der sogar „Golden Boy“ zum Besten gab, auf – zu späterer Stunde noch Magnus Carlsson… Sein Mello-Hit vom letzten Jahr „Möt mig i Gamla Stan“ kommt am Gamla Stan besonders gut an… Herrlich! Ähnlich wie im letzten Jahr gab es auch wieder Kleinigkeiten zu essen. Was das eigentlich nun war, weiß ich immer noch nicht. Eine Kreuzung aus Frikadelle und Krokette – hauptsache koscher… Zumindest bevor der ganze Mob seine Finger drin hatte… Aber wir sind ja alle eine ESC-Familie… Ja, ja... In diesem Sinne, Benni