Guten Morgen aus dem immer noch sonnigen und heute Morgen schon richtig warmen Kiew. Heute noch, ab morgen soll es ja schlechter werden. Wie gesagt, haben wir gestern das Wetter genutzt und sind ein wenig durch Kiew spaziert. Dank meiner beiden Reiseführer Elvira und Erwin sind wir zunächst mit einer Bergbahn hoch nach Alt-Kiew. An der Kasse hing ein Preisschild, 60 Griwna, darunter stand 3 Griwna, der Text dazu natürlich in Kyrillisch. Ich dachte okay, 3x 60 macht 180, lege einen 200er hin und wundere mich, dass die Kassendame mir einen Schein nach dem anderen zurückgibt (Münzen haben wir hier noch nie gesehen), Die Fahrt kostet also nicht 60 sondern 3 Grwina (=10 cent) Da fragt man sich, ob es nicht ein Verlustgeschäft ist, für diese geringen Einnahmen eine Kassiererin zu beschäftigen. EIne andere Frage in ähnlichem Zusammenhang so nebenbei: Unser Hotel scheint bei weitem nicht ausgebucht, die Zimmermädchen scheinen den ganzen Tag von ganz früh morgens - wo sie mich mit ihrem Geplapper wecken - bis abends da zu sein. Und dennoch schaffen sie es gerade mal, tgl frische Handtücher aufs ungemachte Bett zu knallen und den Papierkorb zu leeren, falls sie Lust haben. Was machen die den ganzen Tag??? Aber ich will mich darüber natürlich nicht lustig machen, man kennt die Hintergründe ja nicht. Aber natürlich frozzelt mal so ein wenig über dies und das, was einem hier auffällt. Das Duschwasser ist übrigens jetzt konstant warm, nicht heiß, dafür war heute das Kaffewasser für unser zugeteiltes Tütchen Nescafé kalt, aber wir bekamen kein neues Tütchen, nein, der kalte Kaffee wurde kurzerhand in die Mikrowelle gestellt :-)
Michaelskloster
Okay, wir haben dann also die berühmten Kirchen gesehen, Michaelskloster, Andreaskirche, Sopienkathedrale, vor der ja eigentlich der Red Carpet stattfinden sollte, aber auf Protest der Kirche dann verlegt wurde, wie man las. Allerdings haben sie jetzt genau auf diesem Platz eine riesige Bühne aufgebaut, wo es ein ziemlich lautes Konzert einer Sängerin gab (Namen sind Schall und Rauch), die aus voller Kehle "Freedom" herausschrie, tausendfach verstärkt klang es aus den Boxen, na, da wäre der Rote Teppich aber sicher leiser gewesen. Der Siegerpokal ist dort aus Glasperlen nachgebau ausgestellt und ein beliebtes Fotomotiv. Man musste sich anstellen....Hier sind auch die Flaggen aller Teilnahmeländer aufgestellt.
Flaggen auf dem Kontrakt-Platz
In der Nähe des Goldenen Tores haben wir uns dann erstmal ein wenig ausgeruht und lecker gegessen. Dann ging es weiter (alles zu Fuß natürlich;-)) zum Euro-Village, auf dem Khreschatyk war die Hölle los, so viele Menschen unterwegs, es war ein Gedränge und Geschiebe. Strenge Sicherheitskontrollen und lange Schlangen hielten uns aber gestern davon ab, uns das mal innerhalb der Einzäunung anzusehen, das machen wir mäl in den nächsten Tagen. Wir wollten ja in de EuroClub, und nach unsererm "Irrlauf" am 1. Abend, wo wir ewig lange gebraucht haben, den Club zu finden, ging es dieses Mal deutlich besser.
Beim Eintreffen gegen 22.00 Uhr war schon ziemlich viel los, zumindest im vorderen Teil vor der Bühne. Die beiden Jungs von WIWI-Blogs (bekannt aus dem Einspieler 2016 im Taxi) moderierten die Show, wo nacheinander eine Menge Interpreten auftraten. Tamara aus Georgien, Kristian Kostov, Nathan Trent mit seinem Lied und einem italienischen, Valentina und Jimmie, Joci Papai, Hovig, Claudia Faniello mit einem Medley aus ihren VE-Titeln und natürlich "Breathlessly", besonderes Highlight waren Timebelle, die als besondere Überraschung ein Medley aus sehr vielen diesjährigen Titeln, für sie neu arrangiert sangen, auch "Perfec life" war dabei. Große Klasse! Anschließend gab's dann Disco mit Lars (DJ Douze Points), und das "Bier floss in Strömen", so kam es mir jedenfalls vor. So gegen 2.30 Uhr war bei mir dann die Luft raus, Erwin hat wohl auch etwas getrunken ;-) und wir fuhren dann mit dem Taxi ins Hotel. Am ersten Abend hatte uns ein "normales Taxi" für die Fahrt 500 Griwna abgeknöpft.Seitdem fahren wir mit UBER, das ist super, wenn der Fahrer auch etwas Probleme hatte, den Euroclub zu finden, so dass wir ein paar Minuten länger warten mussten, aber wir haben sage und schreibe 34 Griwna bezahlt, das ist etwas über 1 EUR, und das mitten in der Nacht, da schämt man sich ja fast. Versteht sich von selnbst, dass wir nicht abgezählt bezahlt haben.
Michael