Guten Morgen allerseits!
Es will und will nicht wärmer werden, so hatten wir das aber nicht bestellt. Wenigstens erbarmt sich die Sonne und lässt den eisigen Wind etwas erträglicher wirken.
Nach dem gestrigen Probentag gerieten wir noch in ein kleines Abenteuer, denn die Metro wollte nach zwei Stationen einfach nicht mehr weiterfahren, und dem Portugiesische nicht so mächtig (auch wenn uns der Präsident etwas anderes erzählen wollte, gerade in diesem Moment tischt er uns abenteuerliche Übersetzungen von angeblichen Störungsmeldungen auf), verharrten wir zunächst ratlos in einer Station im Nirgendwo. Dabei knüpften sehr fröhliche Damen aus dem Rheinland Kontakte zu uns und zeigten sich sehr angetan, den Präsidenten des ESC-Fanclubs persönlich zu treffen! Sie rutschten schon auf ihren engen Sitzen zur Seite und waren offenbar zu allem bereit. Allerdings hatte sich zu den Ladies noch nicht herumgesprochen, wer für Deutschland an den Start geht und so verflog die Magie des Moments recht schnell. In der Hoffnung auf ein Taxi wagten wir uns dann an die Oberfläche und fanden uns in einer charmanten Plattenbausiedlung wieder – es hätte auch Marzahn sein können. Nach einigen Fehlversuchen erbarmte sich dann tatsächlich ein Taxifahrer und fuhr uns in die City, wobei wir nun auch gleich wissen, welche Bezirke wir gut und gern bei unserem Sightseeing auslassen können.
Gestern Abend fanden wir uns zu einer sehr spontanen ESC-Party ein, bei der DJOhrmeister den Tanzboden zum Glühen brachte, nachdem uns ein Taxifahrer gefühlt immer Kreis herum bergauf, bergab durch Lissabon kutschierte, dafür aber durch traumhaft schöne Viertel. Ein wirklich gelungener Abend für zahlreiche Fans, für die es ja momentan noch nicht so viele gemeinsame Aktivitäten am Abend gibt.
Für die einen begann dieser Morgen früher, für den anderen später. In unserer kleinen WG klingelte bei einem von uns der Wecker eine Stunde früher als bei den anderen, denn offenbar haben die Uhren unseres Präsidenten ihren eigenen Willen und stellen sich gern wieder zurück auf die deutsche Zeit. Als ich um acht Uhr noch etwas schläfrig in die Nasszelle schlurfen wollte, fand ich einen sehr schlecht gelaunten Michael reisefertig am Tisch vor, und da saß er schon eine Stunde. Also Markus und ich sind recht ausgeschlafen und „freuen“ uns gleich auf die erste Probe Norwegens. Naja, sie können mich eigentlich nur positiv überraschen.
Dann harren wir mal auf Einern spannenden dritten Probentag, der uns hoffentlich wieder viele großartige Momente bescheren wird.
Stephan