Der Stadtrat von Rotterdam hat am 23. April 2020 entschieden, dass Rotterdam den ESC 2021 ausrichten möchte. Nach der Erstattung eines Teiles der Kosten (1,4 Mio. EUR), die bisher in Rotterdam für die Veranstaltung 2020 bereits aufgelaufen sind, seitens der Versicherung bleibt ein Defizit von 6,7 Millionen EUR, das der Stadtrat zusätzlich bewilligt hat. So seien mit der Entscheidung für 2021 die bereits angefallenen Kosten nicht verloren, so der Beigeordnete des Bürgermeisters. Die Entscheidung der EBU soll im Mai fallen.
RD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber hat in einem Interview mit ESC Kompakt seiner Enttäuschung darüber Ausdruck verliehen, dass die Reference Group die Entscheidung der Nichtzulassung der 2020er Songs ohne Abstimmung mit den Teilnehmerländern getroffen habe. Man habe damit große Investments in 41 Ländern vernichtet, die Hoffnungen und Träume vieler Künstler zerstört und die Eurovision-Familie enttäuscht.
Mit der Entscheidung der Reference Group sei zuerst einmal den wirtschaftlichen Interessen einzelner Länder für 2021 Rechnung getragen, aber nicht der Mehrheit der Teilnehmerländer. Ob Ben Dolic auch 2021 für Deutschland antrete, stehe noch nicht fest. Momentan stehe die Programmplanung für den 16. Mai 2020 im Vordergrund. Es solle entweder ab 20.15 Uhr eine dreistündige eigene Sendung in der ARD geben oder eine Kooperation mit den Niederlanden. Möglich sei auch ein europaweites Programm ab 21.00 Uhr.
Die Reference Group besteht derzeit aus folgenden Mitgliedern:
Boris Milanov, der Komponist und Produzent des deutschen, bulgarischen und maltesischen Beitrags 2020 äußerte sich gegenüber "wiwibloggs" ebenfalls sehr enttäuscht bis verärgert: So wie er selbst seien die meisten betroffenen Komponisten, Produzenten und Musiclabels sehr traurig und enttäuscht. Seine Ansicht nach sollte jedes Teilnehmerland wählen können, den Song 2020 auch 2021 einzureichen oder einen neuen Song. Er fände es wesentlich gerechter, diese Entscheidung den Teilnehmern selbst zu überlassen. Einzig die Maßgabe der EBU, dass alle Songs bis zum 9, März 2020 hätten eingereicht werden müssen, damit die Videos von der EBU online gestellt werden konnten, mache es jetzt praktisch unmöglich, die Songs 2020 auch im nächsten Jahr zu nehmen. Ohne diese Bedingung hätten die Komponisten und Produzenten ja überhaupt keinen Grund gehabt, die Songs schon zu veröffentlichen und hätten sie anderweitig verwenden können. Der Eurovision Song Contest sei als Wettbewerb für Komponisten und Autoren gestartet, sei aber jetzt zu einen "Reference Group Contest " geworden, der bestimmten speziellen Interessen diene und die harte Arbeit der Musikschaffenden missachte.
Die EBU hat angekündigt, die Künstler dieses ESC-Jahrgangs, die nun nicht in Rotterdam antreten können, in irgendeiner Form ehren zu wollen.
Man sei sich bewusst, wie sehr der Contest in diesem Jahr vermisst werden wird, denn gerade in diesen Zeiten seien die Werte des Wettbewerbs wie Inklusion und die stolze Tradition des Feierns der Diversität durch Musik besonders wichtig.
Daher bemühe man sich derzeit um ein Alternativprogramm (keinen Wettbewerb), um dabei zu helfen, die Zuschauer in Europa zu vereinen und zu unterhalten in diesen herausfordernden Zeiten. Mit einem solchen Programm wolle man die Songs und die Künstler ehren, die für den ESC 2020 ausgewählt worden seien. Weitere Informationen zu diesem Alternativprogramm soll es in den nächsten Wochen geben.
Die Reference Group hat deshalb beschlossen, dass - den Regeln des ESC entsprechend - die Lieder dieses Jahrgangs nicht erneut im Jahr 2021 eingereicht werden dürfen. Allerdings steht es jedem teilnehmenden nationalen TV-Sender frei, ob der diesjährige Vertreter erneut nominiert wird oder ein anderer.
Einige Länder haben bereits angekündigt, dass sie ihren für 2020 nominierten Künstler 2021 zum ESC schicken wollen, so Aserbaidschan, Belgien, Bulgarien, Georgien, Griechenland, Niederlande, Nordmazedonien, die Schweiz, Spanien und die Ukraine.
In Estland hat man Uku Suviste eine Wildcard für eines der Semifinale 2021 angeboten. In Schweden wird es ein neues Melodifestivalen zur Auswahl des schwedischen Acts 2021 geben.
Angesichts weitgehender internationaler Beschränkungen des öffentlichen Lebens aufgrund der Corona-Pandemie gab die EBU am 13. März 2020 folgend offizielle Stellungnahme ab:
"Die EBU beobachtet intensiv die Situation der Ausbreitung des Corona-Virus und die aktuellen Empfehlungen und Richtlinien der WHO und nationaler Gesundheitsbehörden. Wir arbeiten sehr eng mit den niederländischen Gastgeber-Sendern NPO, NOS und AVROTROS sowie der Stadt Rotterdam zusammen, um verschiedene mögliche Szenarien für den ESC 2020 zu eruieren. Allerdings sind es noch zwei Monate bis zu den drei Liveshows am 12., 14. und 16. Mai, und da die Situation sich sowohl in den Niederlanden als auch in den Teilnehmerländern ständig ändert, ist es immer noch zu früh für eine endgültige Entscheidung. Wir behalten dieses im Hinterkopf und und fahren inzwischen im Team fort mit den Vorbereitungen, den 65. Eurovision Song Contest in Rotterdam durchzuführen."
Der Willkommensempfang für alle Delegationen soll am Sonntag, dem 10. Mai 2020,im Rotterdamer Kreuzfahrtschiff-Terminal stattfinden. Er befindet sich an der Wilhelmina Pier. Dort soll es dann auch das traditionelle Defilee der Künstler auf dem Roten Teppich geben, der dieses mal golden und aus wiederverwendbarem Material sein soll.
Das Eurovision Village wird auf dem Platz "Binnenrotte" errichtet. Dieser Platz ist umgeben von moderner Architektur.
Der Head of Show Gerben Bakker hat einige Ankündigungen zu den Live-Shows gemacht. Das allgemeine Ziel sei, den ESC möglichst "niederländisch" zu halten. Die Flaggenparade zu Beginn soll verkürzt werden, sie sei mit bis zu 15 Minuten bisher deutlich zu lang gewesen. Während der Parade wird - wie berichtet - DJ Pieter Gabriel performen.
Die Show-Moderatoren sollen in erster Linie Chantal Janzen und Jan Smits sein, während Edsilia hauptsächlich im Green Room moderieren wird. Sie hat außerdem bereits Videos mit verschiedenen ehemaligen Siegerinnen und Siegern ( z.B. Anne-Marie David, Ruslana und Niamh Kavanagh) aufgenommen, mit denen sie als Taxifahrerein durch Rotterdam fährt und sie dabei interviewt. Die Moderatoren sollen keine einstudierten Gags bringen, da der Humor von Land zu Land ja sehr unterschiedlich sei, sondern er solle spontan und situativ zum Zuge kommen.
Ehemalige Siegerinnen und Sieger sollen auch in einem Interval-Act im Finale auftreten: Duncan Laurence (2019), Alexander Rybak (2009), Paul Harrington & Charlie McGettigan (1994), Sandra Kim (1986), Getty Kaspers (1975 - Teach-In), Lenny Kuhr (1969) und Gigliola Cinquetti (ESC 1964 und 1974).
Die Königsfamilie sei eingeladen worden, eine Bestätigung stehe aber noch aus.
Das 2. Semifinale wird der bekannte Breakdancer Redo eröffnen. Man wolle niederländisches Talent in allen möglichen Facetten zeigen. Ein Auftritt eines Künstlers mit körperlichen Einschränkungen passe gut zur Vielfalt des Contests.
Nach dem Wechsel des bisherigen Head of Delegation, Christoph Pellander, zur ARD Degeto, wurde Alexandra Wolfslast zur neuen Head of Delegation ernannt. Sie war für den Radio-Pop-Sender NDR 2 seit 2001 tätig, insbesondere im Bereich Programm-Management und Künstler-Akquise für NDR2- Events. Während ihres Studiums war sie Projektplanerin eines US-amerikanischen Logistik-Unternehmens, betreute Messen und Events. Seit dem 1. Dezember 2020 ist sie in der NDR-Abteilung "Fiktion und Unterhaltung" tätig.
Christian Blenker aus in Rüsselsheim, studierte Politikwissenschaften, Neuere Geschichte und Literaturwissenschaften in Mainz, Bonn und Toulouse. Er volontierte beim Hessischen Rundfunk und arbeitete im Hörfunk und Fernsehen. Seit 2007 war er dann beim NDR tätig, u.a. als Reporter für Tagesschau und Tagesthemen sowie als Redakteur für das Fernsehen sowie vertretungsweise für ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten in Washington, Tokio und Stockholm. 2016 übernahm er die Leitung der NDR-Intendanz. Als ARD-Teamchef für den ESC übernimmt er vom 1. Februar an die redaktionelle Gesamtverantwortung für den Wettbewerb innerhalb der ARD und des NDR.
Thomas Schreiber ist als ARD-Koordinator Unterhaltung weiterhin eingebunden, Iris Bents als Head of Press.
Am 28. Januar 2020 fand im Rotterdamer Rathaus die Übergabe der "Host Insignien" vom der Bürgermeisterin von Tel Aviv an ihren Rotterdamer Amtskollegen statt. Außerdem wurde vom Moderatoren-Trio augelost, in welchen Semifinalen welche der BIG 5-Länder und der Gastgeber Niederlande stimmberechtigt sein werden.
Die 35 Semifinalisten wurden nach den Gesichtspunkten der geografischen Lage und des früheren Abstimmungsverhaltens in verschiedeme Töpfe aufgeteilt, um Nachbarschaftsvoting möglichst zu reduzieren. Entgegen der bisherigen Gewohnheit gab es dieses Mal nur 5 dieser Töpfe (s.u.).
Es werten im:
1. Semifinale:
Deutschland
Italien
Niederlande
2. Semifinale:
Frankreich
Spanien
Ver. Königreich
Semifinale 1 - 12. Mai 2020 | |||
---|---|---|---|
Land | 1. Hälfte | ||
1. | Nordmazedonien | ||
2. | Belarus | ||
3. | Litauen | ||
4. | Schweden | ||
5. | Slowenien | ||
6. | Australien | ||
7. | Irland | ||
8. | Russland | ||
Land | 2. Hälfte | ||
9. | Norwegen | ||
10. | Zypern | ||
11. | Kroatien | ||
12. | Aserbaidschan | ||
13. | Malta | ||
14. | Israel | ||
15. | Ukraine | ||
16. | Rumänien | ||
17. | Belgien |
Semifinale 2 - 14. Mai 2020 | |||
---|---|---|---|
Land | 1. Hälfte | ||
1. | Österreich | ||
2. | Moldau | ||
3. | Polen | ||
4. | San Marino | ||
5. | Serbien | ||
6. | Island | ||
7. | Tschechische Republik | ||
8. | Griechenland | ||
9. | Estland | ||
Land | 2. Hälfte | ||
10. | Dänemark | ||
11. | Bulgarien | ||
12. | Schweiz | ||
13. | Finnland | ||
14. | Armenien | ||
15. | Lettland | ||
16. | Georgien | ||
17. | Portugal | ||
18. | Albanien |
Albanien
Kroatien
Nordmazedonien
Österreich
Schweiz
Serbien
Slowenien
Australien
Dänemark
Estland
Finnland
Island
Norwegen
Schweden
Armenien
Azerbaidschan
Belarus
Georgien
Moldau
Russland
Ukraine
Bulgarien
Griechenland
Malta
Portugal
Rumänien
San Marino
Zypern
Belgien
Irland
Israel
Lettland
Litauen
Polen
Tschechische Republik
Der Nachfolger des Executive Supervisor Jon Ola Sand steht fest: Es ist Martin Österdahl aus Schweden, der dem Norweger Sand nach dem ESC 2020 nachfolgt.
Österdahl war Produzent der ESC 2013 in Malmö und 2016 in Stockholm, hat daher reichlich Erfahrung. Er war Mitglied der EBU-Reference Group von 2012 bis 2018.
Das Konzept für die sog. "Postcards", d.s. die kurzen Filmeinspieler vor den jeweiligen Auftritten der Interpreten, wurde bekanntgegeben: Die einzelnen Interpreten werden zusammengebracht mit verschiedenen Gruppen oder Vereinen, mit denen sie gemeinsam eine Aufgabe meistern sollen. Es wird z.B ein Straßenfest benannt, ein Karnevalsverein, eine Studentenvereinigung, ein Fußballverein, eine Breakdance-Gruppe und Ähnliches. Man wolle damit vor allem die Offenheit und Gastfreundschaft der Niederländer zeigen.
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