Guten Morgen, da sind wir wieder, gestern war ja hier probenfreier Tag wegen des Feiertags, oder der Feiertage? Ich gebe zu, ich bin ein wenig verwirrt. Wenn bei uns Feiertag ist, dann ist der von morgens bis zum nächsten Morgen, hier ist es aber offensichtlich von Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang, so hat man es mehrfach versucht, mir zu erklären.
Und da hier nun der Gedenktag in den Unabhängigkeitstag überging, ist für mich das Chaos komplett ;-) Gestern waren die Geschäfte und Lokale geöffnet, heute morgen gähnende Leere auf den Straßen und es fuhren kaum Busse, wir haben es trotzdem dann noch geschafft, einen Durchlauf der Zypern-Probe zu sehen.
Gestern waren Markus und ich tagsüber in der Altstadt von Jaffa, am Hafen und sind ein wenig durch Tel Aviv gebummelt. Dazu später mehr.
Gestern Abend fand dann auf dem Rabin-Platz die öffentliche Feier zum Unabhängigkeitstag statt. Der Platz war abgesperrt und es gab Einlasskontrollen mit Abscannen und Taschen öffnen. Auf dem Platz hatte man eine Bühne aufgebaut, wo bereits ein Live-Programm lief, wir hörten von weither schon ESC-Klänge. Auf der Bühne traten mehrere Sängerinnen und Sänger auf, die nahezu alle israelischen Beiträge performten, unterbrochen von Balletteinlagen zu ESC-Titeln, auch internationale ESC-Titel kamen vor. Als einziger uns bekannter Sänger trat Hovi Star auf. Das war ja mal ganz nach unserem Geschmack, wobei sich mir die Frage stellte, ob diese Musikzusammenstellung nun nur der Tatsache des ESC in der Stadt geschuldet war oder auch sonst am Unabhängigkeitstag gespielt wird. Man stelle sich vor: Am 3. Oktober würden vor dem Brandenburger Tor alle deutschen ESC-Beiträge performt!!!
Es gab dann noch ein Feuerwerk, und dann kam eine Live-Band auf die Bühne.
Danach wurde offensichtlich in der ganzen Stadt bis früh in den Morgen gefeiert, die Kneipen waren voll und in so mancher Wohnung fanden offensichtlich Privatfeten statt, so auch über uns L, was der Nachtruhe ein wenig abträglich war.
Eine Tradition bei diesen Feierlichkeiten scheint übrigens zu sein, dass die Kinder mit großen Sprühflaschen herumlaufen, und alles mit Schaum besprühen, was sich nicht wehren kann. Und selbst die kleinsten Kinder tragen die bei uns allseits beliebten aufblasbaren Israel-Hämmer, -keulen und was es sonst noch so gibt, mit sich herum und schlagen aufeinander ein...
Da wurde bei mir die Erinnerung wach an den ESC 2001, wo wir auf den „besten und teuersten“ Plätzen auf der Mittellinie des Fußballfeldes im Parken saßen und vor uns eine ganze Gruppe israelischer Fans auf den Stühlen stand und die Hämmer schwang!!!!
Michael