Moldau präsentiert ja eigentlich einen zeitlosen Schunkelschlager mit Balkanharmonien, der auch im Kölner Karneval umgetextet einen sicheren Platz auf der Playlist hätte. Die Untertöne dieses fröhlichen Liedchens sind gleichwohl nicht ganz ohne – da geht die Fahrt von Ost nach West ins Bruderland Rumänien, wo die Menschen zum selben Stamm gehören wie man selbst, so der Text. Die Textzeile „von Ost nach West, Chisinau nach Bukarest“ ist dann auch gleich mehrfach zu hören. In der heutigen politischen Gemengelage ein richtiges Statement. Respekt!
Musikalisch ist das leicht und ungezwungen, lädt zum Mitwippen (oder zum zügellosen Pogo-Tanzen im Wohnzimmer) ein. Es ist alles kunterbunt, modisch durchaus zweifelhaft und im Zusammenspiel mit den bunten Hintergrundgraphiken eher anstrengend. Der Ablauf ist relativ stark durchchoreographiert, mit Pärchenbildung, Gitarrensolo und Abschluss auf der kleinen B-Bühne vor dem Wasser. Am Schluss imitiert der Sänger phonetisch noch den abfahrenden Zug. Das wird gut ankommen, mich erreicht es nicht so ganz.