Was für ein überschwenglicher Auftritt – bzw. Outfit! Die Bühne ist dunkel gehalten und Lichtkegel rahmen die Szenerie symmetrisch ein in den Totalen. Sheldon in einem unfassbar ausladenden weißen, strassbesetzten Hochzeitskleid auf einem grauen Bühnenaufbau mit vier Showtreppen. Das Outfit muss unglaublich schwer sein, da scheinen meterweise Stoffbahnen und Flokati-Teppiche drin verarbeitet worden zu sein. Man sitzt einfach ungläubig staunend davor und fragt sich, wie er damit die Treppen raufkommen mag. Einen großen Vorteil hat das Ganze: durchfeudeln braucht man die Treppen hinterher sicher nicht mehr. Technisch läuft das nicht rund, da laufen Kameraleute noch durchs Bild und Abläufe sind zu klären.
Stimmlich meistert er es ganz gut, allerdings hat man bisher wegen hängenden Streams auch nur wenige Sekunden gesehen, am Schluss immerhin ein voller Durchlauf. Er steht unten vor der Treppe am Standmikro, schreitet in der ansteigenden Bridge rechts die beiden Treppen zum Gipfel hoch, und vollzieht dort den großen mask reveal. Großes Kino! Das hätte sich der kleine Sheldon wohl nie träumen lassen, dass er eines Tages beim ESC auftritt, und dann auch noch mit so einer pathetischen Diven-Nummer – ich gönne es ihm von ganzem Herzen. In London war ihm im persönlichen Gespräch anzumerken, wieviel ihm dieses Projekt hier bedeutet.