Es hat schon den ein oder andern bösen Kommentar gegeben, als bei den ersten Proben vorgestern Blanco fehlte, weil er ein Konzert in Florenz am Abend hatte, während Mahmood den ganzen Tag eine Sonnenbrille trug, weil er völlig übernächtigt aus Madrid zur Probe eingeflogen war. Allenthalben kam das als ziemlich arrogant rüber, dem Contest und auch den internationalen Gästen gegenüber. Heute sind sie zwar bei da, aber von „auf den Punkt“ oder „tolle Ausstrahlung“ kann keine Rede sein. Das ist alles so lustlos und gelangweilt vorgetragen, dass man sich es im Finale nicht auf den vorderen Plätzen vorstellen mag. Noch dazu fallen reihenweise schiefe Töne auf, und das liegt nicht an den hohen Passagen. Das ist unharmonisch und, ganz ehrlich, nervt mich grade so richtig.
Die Bühne ist megadunkel, selbst die Gesichter sieht man kaum. Ein weißes Klavier wird von einem dritten Akteur bespielt, zwischenzeitlich schwingt sich Blanco auf und sitzt auf dem Klavier. Von der Magie des Auftritts bei Sanremo ist aktuell kaum was übrig. Was für eine Enttäuschung!