Zum heutigen ersten Semifinale hat sich der Sommer so richtig in Turin niedergelassen. Das heißt, dass ich mich heute einem touristischen Programm widmen werde, nämlich einer Fahrt mit der Drahtseilbahn in die Berge über dem Po.
Gestern war ich nach der Presseprobe auch noch beim Juryfinale in der Halle. Natürlich war die Arena nicht annähernd ausverkauft, aber das hat man gar nicht gemerkt. So oft ich schon beim ESC dabei war, so selten ließ sich das heimische Publikum für fast alle Beiträge so begeistern wie das gestern der Fall war, und dabei handelte es sich nur um eine Probe. Es wurde getanzt, ohne Regieanweisung die Handylichter angeschaltet und einfach gefeiert. Wenig überraschend sprangen die Menschen schon bei der Postkarte der Ukraine auf und feierten Kalush Orchestra frenetisch. Es dürfte kaum noch Zweifel geben, wer am Samstag auch ganz oben auf der Punktetabelle stehen wird. Fast noch begeisterter fielen aber die Reaktionen auf Moldau aus. Da wird es wohl heute sehr viele Televotepunkte aus Italien regnen. Ansonsten lief die Show ohne Komplikationen ab, wobei ich nach den Songs und noch vor dem Pausenact die Halle verlassen habe.
Schließlich wurde gestern auch der alternative Euroclub im Hiroshima Mon’Amour eröffnet. Leider war weit und breit kein Taxi zu finden, auch auf einen Bus hätte man sehr lange warten müssen, sodass wir uns zu Fuß auf den fast halbstündigen Spaziergang gemacht haben. Lauschig sieht anders aus, aber coole Clubs liegen ja meistens in spezielleren Gegenden. Und man kann sagen, es war ein gelungener Start in die Partyabende. Zum Glück gibt es auf dem Clubgelände einen großen Außenbereich. So war es Balsam für die Seele, endlich mal wieder alle lieben ESC-Bekannten zu treffen und neue kennenzulernen. Wer allerdings zu ESC-Musik tanzen wollte, konnte dies auf dem rammelvollen Dancefloor tun.
Nun wird es aber Zeit für die ersten Entscheidungen und das Feld war selten so offen wie heute. Euch allen viel Spaß!