Nationale VE | |
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Datum | 4. März 2022 |
Ort | Berlin |
Halle | Studio Adlershof |
Moderation | Barbara Schöneberger |
TV-Sender | NDR |
VERTRETER FÜR DEUTSCHLAND
MALIK HARRIS
"ROCKSTARS"
Der NDR hatte am 4. November 2021 das neue Konzept für die Auswahl des deutschen ESC-Acts 2022 bekanntgegeben. Alle Künstlerinnen und Künstler, die für Deutschland beim ESC 2022 auf der Bühne stehen wollten, konnten sich bis zum 30. November 2021 bewerben mit einem eigenen „Lied für Turin“. Daneben wurden auch direkt Künstlerinnen und Künstler angesprochen.
Erstmals waren die neun Radio-Popwellen der ARD integraler Bestandteil des Auswahlverfahrens. Zu den Popwellen gehören Antenne Brandenburg, BAYERN 3, Bremen Vier, hr3, MDR Jump, NDR 2, SR 1, SWR3 und WDR 2. Aus 944 Einsendungen suchte eine Fachjury die sechs Finalacts aus. In der Fachjury saßen:
Alexandra Wolfslast (NDR), Gregor Friedel (SWR3), Holger Lachmann (Antenne Brandenburg), Andreas Löffler (WDR 2), Meike Nett (NDR 2), Alexander Schmitz (MDR Jump) und Edi van Beek (BAYERN 3).
Die sechs Kandidat*innen präsentierten sich mit ihren Songs ab Donnerstag, dem 10. Februar 2022, auf eurovision.de, und die Abstimmung im Netz begann dann bereits am Montag, dem 28. Februar 2022.
Das Erste stellte ab dem 21. Februar 2022 bis einschließlich dem 3. März 2022 jeweils in einer Sendung um 19.45 Uhr unter dem Titel "ESC vor Acht" die Teilnehmenden an der deutschen Vorentscheidung vor.
Am ARD-ESC-Tag am 4. März spielten die Popwellen der ARD die Songs den Tag über und riefen ihre Hörerinnen und Hörer zur Abstimmung auf. Dieses Voting lief bis zum 4. März um 20.00 Uhr.
Zunächst war geplant, dass nur alle Dritten Programme der ARD und ONE um 20.15 Uhr die Sendung „Germany 12 Points – der deutsche ESC-Vorentscheid“ live aus Berlin übertragen sollten. Aufgrund des Ukraine-Krieges änderte die ARD allerdings das Programm und übertrug die Vorentscheidung ab 21.00 Uhr auch im Ersten nach einer Ukraine-Sondersendung.
Das Radiovoting und das Televoting machten jeweils 50 Prozent aus. Das Endergebnis kam durch das Ergebnis des Radiovotings und des Televotings vom Abend zu jeweils 50 Prozent zustande. Dabei vergaben sowohl die Radiojurys als auch das Televoting jeweils insgesamt 432 Punkte (12-10-8-7-6-5).
Nach der Pressekonferenz des NDR und der Bekanntgabe der sechs Kandidat*innen für die deutsche Vorentscheidung gab es massive Reaktionen im Netz, da eigentlich die Nominierung der Band Eskimo Callboy mit ihrem Titel "Pump It" im Vorfeld als sicher galt, seit die Band bekanntgegeben hatte, sich beworben zu haben. Angesichts der enormen Popularität und des internationalen Erfolgers von Eskimo Callboy war die Aufregung in Fankreisen sowohl in Deutschland auch als international groß. Es wurde sogar eine Online-Petition gestartet mit dem Ziel, dass die Band vom NDR eine Wildcard bekäme. der NDR hat allerdings eine Nachnominierung der Band abgelehnt.
Am 23. Februar 2022 wurde die Startreihenfolge in der Sendung "Live nach Neun" ausgelost.
Die Gruppe Nico Suave & Team Liebe änderte angesichsts des Ukrainekrieges kurzfristig den Text des Liedes.
In der Livesendung hatte als Pausenact die ukrainische SIegerin von 2016 Jamala mit ihrem Siegerlied "1944" einen umjubelten Auftritt. EInen weiteren Intervalact bestritten Jane Comerford (Texas Lightning - ESC 2006) und Conchita Wurst (ESC-Siegerin 2014) mit einem ESC-Medley.
Die Wertungen der Radiohörer*innen gaben Radiomoderator*innen der teilnehmenden ARD-Popwellen bekannt. Dabei stellte sich heraus, dass - bis auf drei kleine Abweichungen bei Antenne Brandenburg, MDR Jump und BAYERN - die Wertungen identisch waren.
Finale - 4. März 2022 | ||||
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Interpret*in / Titel | Radiojury | TV | Ges. | Platz |
1. Malik Harris Rockstars | 90 | 118 | 208 | 1. |
2. Maël & Jonas I Swear To God | 106 | 79 | 185 | 2. |
3. Eros Atomus alive | 53 | 70 | 123 | 5. |
4. Emily Roberts Soap | 46 | 7 | 53 | 6. |
5. Felicia Lu Anxiety | 74 | 65 | 139 | 4. |
6. Nico Suave & Team Liebe Hallo Welt | 63 | 94 | 157 | 3. |
Radiovoting | |||||
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Interpret*in | SWR 3 | Ant.Bb | hr3 | NDR 2 | WDR 2 |
Malik Harris | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 |
Maël & Jonas | 12 | 12 | 12 | 12 | 12 |
Eros Atomus | 6 | 5 | 6 | 6 | 6 |
Emily Roberts | 5 | 6 | 5 | 5 | 5 |
Felicia Lu | 8 | 8 | 8 | 8 | 8 |
Nico Suave & Team Liebe | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 |
SR 1 | Bremen 4 | MDR Jump | BAYERN 3 | Ges. | |
Malik Harris | 10 | 10 | 8 | 12 | 90 |
Maël & Jonas | 12 | 12 | 12 | 10 | 106 |
Eros Atomus | 6 | 6 | 6 | 6 | 53 |
Emily Roberts | 5 | 5 | 5 | 5 | 46 |
Felicia Lu | 8 | 8 | 10 | 8 | 74 |
Nico Suave & Team Liebe | 7 | 7 | 7 | 7 | 63 |
Die Vorstellung der Künstler*innen und ihrer Songs erfolgte am 10. Februar im Rahmen einer Online-Pressekonferenz, die auf eurovision.de übertragen wurde.
Malik Harris: Rockstars
(Musik & Text: Malik Harris, Marianne Kobylka und Robin Karow)
Malik Harris ist der Sohn von Ex-Talkshow-Moderator Ricky Harris und kommt aus der Nähe von Landsberg am Lech. Er stammt aus einer sehr musikalischen Familie. Mit 13 Jahren brachte er sich das Gitarre- und Keyboardspielen bei und begann, Coversongs zu spielen. Ed Sheeran, Macklemore und Eminem sind seine Idole. 2018 veröffentlichte er seine erste Single "Say The Name". Ein Jahr später nahm ihn Universal Music unter Vertrag, die Singles "Welcome To The Rumble" und "Home" sowie die EP "Like That Again" erschienen. Im Mai des Jahres startet Malik seine erste Solotour und ist Opening-Act unter anderem für James Blunt oder Tom Odell.
Im Oktober 2020 war Malik als erster deutscher Künstler anlässlich der Veröffentlichung seiner Single "When We’ve Arrived" eine Woche lang auf dem Times Square Billboard in New York City zu sehen. Es folgte seine Black-Lives-Matter-Hymne "Faith" und im August 2021 das Debütalbum "Anonymous Colonist".
„Ich kann mich daran erinnern, dass wir uns das ein oder andere Mal vor dem Fernseher versammelt und den ESC geschaut haben. Ich habe den Eurovision Song Contest auch verfolgt, als Lena gewonnen hat, und den ESC danach etwas aus den Augen verloren. Umso mehr freue ich mich jetzt, eine Verbindung durch meinen Song ‚Rockstars‘ gefunden zu haben. Ich habe eine Message, die es Wert ist, gehört zu werden. Ich wäre so stolz, Deutschland mit meiner Musik auf einer internationalen Bühne vertreten zu dürfen. Mit ‚Rockstars‘ offenbare ich meine Gefühle, und ich kann es nicht erwarten, den Song live zu spielen und ihn mit vielen Menschen zu teilen. Mit einer Teilnahme möchte ich auch zeigen, dass ich dankbar bin, in Deutschland leben zu dürfen und hier meine Musik machen zu können. Ich möchte das Publikum so überzeugen, wie ich meine Musik von Anfang an am allerliebsten präsentiere: Allein mit meiner Loop Station und mehreren Instrumenten, vertieft in meine Emotionen, die die Musik in mir auslöst. Vor allem mit ‚Rockstars‘, einem Song, der mir persönlich unfassbar viel bedeutet und der gerade in dieser schwierigen Zeit einen Hoffnungsschimmer bieten und gleichzeitig zeigen soll, dass wir alle im selben Boot sitzen.“
Maël & Jonas: "I Swear To God"
(Musik & Text: Jonas Brochhausen, Maël Brunner)
Maël & Jonas - 26 und 20 Jahre alt - stammen aus Koblenz und lernten sich vor über zehn Jahren im Gitarrenunterricht kennen. Seit drei Jahren schreiben und produzieren sie gemeinsam ihre Songs. Maël studiert Lehramt und verbringt gerne jede freie Minute mit seiner kleinen Tochter. Sich selbst bezeichnet der 26-Jährige als introvertiert und verweist auf Jonas als den eher verrückten Part ihres Duos, der immer recht aufgedreht ist. Jonas ist 20 Jahre alt und noch Schüler. Er bastelt gerne schon morgens früh im eigenen Tonstudio an Songs. Maël und Jonas nahmen 2020 bei "The Voice of Germany" teil. Sie erreichten als erstes Duo das Finale. Mit Nico Santos als Coach schaffte beide es auf den dritten Platz. Auch ihr ESC-Song "I Swear To God" entstand in Teamarbeit. Sie schreiben gemeinsam die Texte und feilen an der Musik. Eine Strophe stammt aus Maëls Feder, die andere hat Jonas beigesteuert. Während der eine über Freundschaft schreibt, ist beim anderen die Liebe zentrales Thema.
„Wir sind von Kind an beide große Fans des Wettbewerbs und haben fast jede Show gesehen. Der ESC ist quasi eine kleine Tradition in unseren Familien. Wir möchten auf der ESC-Bühne stehen, weil es eine Ehre ist, das eigene Land zu vertreten. Auf den ersten Blick würde man uns vielleicht nicht unbedingt dem ESC zuordnen, aber gerade das macht es zu einer schönen Überraschung. Wir sind jung, frei und ehrlich und freuen uns darauf, unseren Song ‚I Swear To God‘ zu performen. Wir stehen als langjährige Freunde und Wegbegleiter auf der Bühne und möchten zeigen, dass wir in schönen und in schwierigen Zeiten zueinander halten. Wir möchten den Leuten ein Stück unserer positiven Energie abgeben und ihnen ein Lächeln auf die Lippen zaubern.“
Eros Atomus: "alive"
(Musik & Text: Eros Atomus, Marcel Zürcher, Eike Freese)
Eros hatte seinen ersten großen öffentlichen Auftritt bei "The Voice Kids", wurde aber nicht ausgewählt. Er nahm dann Gesangunterricht, spielte Straßenmusik und gründete mit Freuden eine Band. 2018 bei "The Voice of Germany" wählten ihn Michi & Smudo von den Fantastischen Vier in ihr Team und er schaffte es ins Finale. Seitdem sind Songs wie "Lemonade" und "Guitarlove" sowie seine aktuelle Single "Colourblind" erschienen. Eros ist mit elf Geschwistern aufgewachsen und lebte schon in den USA, in China und Italien, den Niederlanden und der Karibik. Er spricht sieben Sprachen. Seine Musik möchte Eros nicht in ein bestimmtes Genre packen: "Ich finde Musik wichtig und Genres sind mir einfach egal. Ob Klassik oder Rock, wenn jemand eine tolle Story zu erzählen hat, diese alle lieben, ist es egal, welche Musikrichtung man vertritt." Er selbst bezeichnet sich daher auch als Singer-Songwriter - inspiriert von Rock und Pop, Folk und Indie. Die Sammlung seiner ersten Platten reicht von den Beatles über Beethoven bis hin zu Presley und Pavarotti. Zu seinen jüngeren Idolen zählen Ben Howard, Ed Sheeran oder auch Eminem.
„Für mich steht der Eurovision Song Contest für Weltoffenheit und Gleichheit. Der ESC ist ein besonderes Event, um Nationen und Kulturen mit einer Sprache, die alle sprechen, zu vereinen: der Musik. Groß geworden überall auf der Welt, fühle ich mich in Deutschland am meisten Zuhause und würde mich freuen, meine Heimat vertreten zu können. Ich finde es wichtig, Deutschland mit einem frischen lebensfrohen Song widerzuspiegeln. Die letzten Jahre waren für alle schwierig. Ich möchte mit meinem Song ‚alive‘ die Augen öffnen und dem Publikum trotz Coronazeiten zeigen, wie großartig das Leben doch sein kann, mit all seinen Höhen und Tiefen. Jeder hat seine Probleme im Leben, aber eines haben wir alle gemeinsam und sollten wir nie vergessen. It‘s great to be alive!"
Emily Roberts: "Soap"
(Musik & Text: Emily Roberts, Andreas Öhrn, Didrik Thott, Simon Wangemann)
Emily kommt aus Hamburg bezeichnet sich selbst gerne als "Half Brit, half Potato". Ihr Vater ist der britische Singer-Songwriter Guy Roberts, den sie schon als kleines Kind ins Tonstudio oder auf Konzerte begleitete. Mit den Songs der Beatles und Joni Mitchell wuchs sie auf. Heute sind etwa Alicia Keys, Amy Winehouse oder auch Janis Joplin ihre musikalischen Vorbilder. Mit 13 Jahren begann sie, Gitarre zu spielen. Zwei Jahre später schrieb Emily ihre ersten Songs - zunächst auf Deutsch, um ihren ersten Liebeskummer zu verarbeiten. Später waren es dann nur englische Texte. Musikalisch verortet sie sich im Pop, für sie ein Feld, auf dem man sich gut austoben kann. "Ich singe, weil ich es liebe, aber auch als Mittel zum Zweck. Ein Lied ist die schönste Art und Weise Gefühle in drei Minuten zu komprimieren. Ich schreibe immer sehr aus dem Herzen, und manchmal auch zu nah an der Wahrheit."
2015 erschien Emilys erste EP. 2019 nahm sie mit dem DJ-Duo Gamper & Dadoni eine Coverversion des Verve-Klassikers "Bitter Sweet Symphony" auf, die sich 13 Wochen in den deutschen und 21 Wochen in den österreichischen Airplay-Charts und wurde mit Gold ausgezeichnet. Ebenfalls 2019 veröffentlichte sie den Titel "In This Together", den sie gemeinsam mit Patrick Salmy, Ricard Munoz und Thomas Steengaard geschrieben und ihren Freunden aus der Musikbranche gewidmet hat. Treuen Zuschauern von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" dürfte er noch als Titelsong der 14. Staffel bekannt sein. Zuletzt auf Tour war Emily als Special Guest mit James Blunt in Deutschland unterwegs.
„Der ESC steht für mich ganz klar für Harmonie, Inklusion und die Zelebration von Vielfalt. Für einen Abend konzentrieren wir uns alle auf eine Sache, die wir alle lieben: Musik. Bei der größten europäischen Musikshow mitzumachen, klingt nach Spaß, Aufregung, viel Trouble und tollen Begegnungen. Alles daran fasziniert mich. Ich würde gerne zeigen, dass Deutschland guten, englischsprachigen Pop kann. Ich werde nicht auf die schrillste, wundersamste Performance setzten, sondern auf einen Song mit einer Geschichte, die jeder so schonmal erlebt hat. ‚Soap‘ beschreibt das Gefühl, ‚die eine Person‘ endlich aus dem Kopf kriegen zu wollen, und packt das Ganze musikalisch in Seifenblasen und verzerrte Gitarren. Wenn ich damit zum ESC fahren darf, dann hat sich jede Träne gelohnt."
Felicia Lu: "Anxiety"
(Musik & Text: Felicia Lu Kürbiß, Daniel Weisz)
Felicia Lu wurde in Salzburg geboren und wuchs in Deutschland auf. Sie besuchte ein Musik-Gymnasium und sang im Chor. 2015 veröffentlichte sie ihren ersten eigenen Song. 2017 nahm sie neben Axel Feige, Yosefin, Helene Nissen und Levina an der deutschen Vorentscheidung teil, konnte aber nicht gewinnen. Seitdem trieb sie ihre Karriere weiter voran. Seit 2021 ist sie hauptberuflich Musikerin. Ihre Songs sind angesiedelt im Bereich Elektro- und Dark-Pop gemischt mit Indie-Klängen, die teilweise an den düsteren Sound von Billie Eilish erinnern. Felicia Lu schreibt alle ihre Songs selbst und auch für andere Künstler*innen. Felicia Lu arbeitet zur Zeit an ihrem Debütalbum. Außerdem plant sie eine kleine Straßenmusik-Tour "The road to 12 points", mit der sie ihren ihren Song bekannt machen möchte und gleichzeitig Spenden sammeln für eine Mental Health Organisation.
„Der ESC hat mich, so wie viele andere, mein ganzes Leben begeistert. Ich hatte die Möglichkeit, bereits 2017 beim deutschen ESC-Vorentscheid dabei gewesen sein zu dürfen und habe die Erfahrung sehr genossen. Mich fasziniert dieses Riesen-Musikfestival und es muss unfassbar sein, als Künstler selbst auf dieser Bühne zu stehen. Mit meinem Song ‚Anxiety‘ möchte ich eine Richtung einschlagen, die man so noch nicht oft beim Eurovision Song Contest gehört hat und die dennoch sehr ‚radiotauglich‘ ist und ‚Ohrwurmpotenzial‘ mit sich bringt. Ich möchte auf der Bühne weitergeben, dass jeder so sein kann, wie er ist, dass man niemandem außer sich selbst etwas Recht machen muss und dass jeder das Potenzial hat, seine Träume zu erreichen. Ich möchte das Publikum mit meinem Song überzeugen. In ‚Anxiety‘ geht es um Angst, vor allem um Sorgen und Angststörungen. Ich denke, jeder kennt das Gefühl von Stress und Angst. Ich finde es sehr wichtig, offen darüber zu sprechen, weil jeder Mensch Ängste hat. Daher habe ich meine Gefühle in einen Song gepackt und hoffe, dass sich das Publikum ein bisschen mehr verstanden fühlt.“
Nico Suave & Team Liebe: "Hallo Welt"
(Musik: Toni Mudrack, Nico Suave, Dominik Köhl & Joshua Stolten, Volker Neumüller / Text: Toni Mudrack, Jan Dettwyler, Nico Suave, Buket Kocatas, Niklas Esterle, Volker Neumüller)
Nico Suave aus Mende im Sauerland rappt seit er 16 Jahre alt ist auf Deutsch und schreibt seine eigenen Texte. Er arbeitete zunächst als Briefträger, gab aber den Job auf, um sich ganz der Musik zu widmen. Auf dem Album "Gefährliches Halbwissen" von Eins Zwo übernahm er 1998 einen Part in dem Titel "Sternzeichen Krebs". Zwei Jahre zog er nach Hamburg und arbeitete unter anderem mit Deichkind. 2001 erschien seine Debütsingle "Vergesslich". Bis 2015 veröffentlichte er insgesamt vier Alben. Seitdem hat er auch für andere Künstler Songs geschrieben, darunter Adel Tawil, Glasperlenspiel, Sasha und Seven. 2021 zeigte er mit "Gedankenmillionäre" an der Seite von Johannes Oerding, wie leicht ihm mittlerweile der Spagat zwischen Pop und Rap fällt. Anfang 2022 erschient dann mit "Gute Neuigkeiten" das aktuelle Album des 43-Jährigen.
Die neunzehnjährige EMY sang seit sie 13 Jahre alt ist in diversen Musicals. 2020 lernte sie Nico Suave über ihre Mutter kennen, die die Erzieherin seiner Kinder ist. Ein paar Monate später veröffentlichten die beiden den Titel "Camouflage". Es folgten Bühnenaufritte unter anderem auch mit NKSN, Buket, Teesy, Noah Levi oder Tom Beck.
Der Berliner NKSN hat seit Schulzeiten mit seinem Kumpel, dem Sänger und Rapper Teesy Musik gemacht. Später nahm Teesy ihn dann als Backgroundsänger mit auf Tour bis NKSN 2018 seinen ersten eigenen Plattenvertrag unterschrieb. Er arbeitet mit Künstlern wie Cool Savas und Kayef zusammen und bereitet sich derzeit auf seine Solotour vor.
Buket wuchs als Deutschtürkin in Kiel auf, zog dann nach Hamburg und begann mit Songwriting-Sessions und Liveauftritten. Sie schrieb Titel für Vanessa Mai und Helene Fischer und singt im Background für Mark Forster, Lena und Sarah Connor.
„Wir beobachten die Show seit Jahren. Für uns steht der ESC für verschiedenste Themen, Gefühle und gesellschaftliche Situationen. Mit unserem Song ‚Hallo Welt‘ möchten wir ein wichtiges Thema aufgreifen und die Menschen auffordern, negativen Vibes weniger Raum zu geben. Hierfür ist der ESC unserer Meinung nach genau die richtige Veranstaltung. Der ESC war schon seit unserer Kindheit eines der wichtigsten Musik-Events des Jahres. Es war für uns jedes Jahr spannend zu sehen, welche Künstler*innen aus Europa die Pop-Kultur interpretieren und somit immer wieder neue kreative Impulse gesetzt haben. Dieses Jahr wollen wir selbst ein Teil dieser ESC Reise sein und sagen auch ‚Hallo Europa‘. Wir möchten das Publikum mit einer Mischung aus Rap, Soul und guten Energien überzeugen. Wir richten unsere Hymne an die Welt und fragen uns, warum es so schwer ist, das Glück zu finden und es festzuhalten. Mit unserem Song wollen wir Europa dazu bringen, mit uns zu ‚viben‘ und bei unserer spannenden musikalischen Reise Passagier zu sein.“
Malik Harris: Rockstars
(Musik & Text: Malik Harris, Marianne Kobylka und Robin Karow)
Malik Harris ist der Sohn von Ex-Talkshow-Moderator Ricky Harris und kommt aus der Nähe von Landsberg am Lech. Er stammt aus einer sehr musikalischen Familie. Mit 13 Jahren brachte er sich das Gitarre- und Keyboardspielen bei und begann, Coversongs zu spielen. Ed Sheeran, Macklemore und Eminem sind seine Idole. 2018 veröffentlichte er seine erste Single "Say The Name". Ein Jahr später nahm ihn Universal Music unter Vertrag, die Singles "Welcome To The Rumble" und "Home" sowie die EP "Like That Again" erschienen. Im Mai des Jahres startet Malik seine erste Solotour und ist Opening-Act unter anderem für James Blunt oder Tom Odell.
Im Oktober 2020 war Malik als erster deutscher Künstler anlässlich der Veröffentlichung seiner Single "When We’ve Arrived" eine Woche lang auf dem Times Square Billboard in New York City zu sehen. Es folgte seine Black-Lives-Matter-Hymne "Faith" und im August 2021 das Debütalbum "Anonymous Colonist".
„Ich kann mich daran erinnern, dass wir uns das ein oder andere Mal vor dem Fernseher versammelt und den ESC geschaut haben. Ich habe den Eurovision Song Contest auch verfolgt, als Lena gewonnen hat, und den ESC danach etwas aus den Augen verloren. Umso mehr freue ich mich jetzt, eine Verbindung durch meinen Song ‚Rockstars‘ gefunden zu haben. Ich habe eine Message, die es Wert ist, gehört zu werden. Ich wäre so stolz, Deutschland mit meiner Musik auf einer internationalen Bühne vertreten zu dürfen. Mit ‚Rockstars‘ offenbare ich meine Gefühle, und ich kann es nicht erwarten, den Song live zu spielen und ihn mit vielen Menschen zu teilen. Mit einer Teilnahme möchte ich auch zeigen, dass ich dankbar bin, in Deutschland leben zu dürfen und hier meine Musik machen zu können. Ich möchte das Publikum so überzeugen, wie ich meine Musik von Anfang an am allerliebsten präsentiere: Allein mit meiner Loop Station und mehreren Instrumenten, vertieft in meine Emotionen, die die Musik in mir auslöst. Vor allem mit ‚Rockstars‘, einem Song, der mir persönlich unfassbar viel bedeutet und der gerade in dieser schwierigen Zeit einen Hoffnungsschimmer bieten und gleichzeitig zeigen soll, dass wir alle im selben Boot sitzen.“
Frank Beckmann, ARD Unterhaltungskoordinator und NDR Programmdirektor Fernsehen: „Mit einem transparenten Verfahren und der gebündelten Kraft der ARD wollen wir in diesem Jahr beim ESC antreten. An einem deutschlandweiten ESC-Tag führen wir alles zusammen: die Musikkompetenz der Radios, die Dritten Fernsehprogramme und unsere Online-Aktivitäten. Ein crossmediales Ereignis, wie es in Deutschland nur die ARD auf die Beine stellen kann. Und am Ende entscheidet ganz Deutschland, wer unser Land in Turin 2022 vertritt.“
Valerie Weber, WDR Programmdirektorin NRW, Wissen und Kultur sowie Vorsitzende der Audio-Programm-Konferenz der ARD: „Der ESC ist im Unterhaltungsbereich ein großes europäisches Event! Ich freue mich, dass durch die Fach-Jury aus Musikexpertinnen und -experten und die Abstimmung der Hörerinnen und Hörer der ARD-Popwellen diesmal ganz Deutschland an der Auswahl des deutschen Beitrags beteiligt ist. Ich wünsche allen bei diesem neuen Auswahlverfahren viel Erfolg und dem Publikum auf allen Kanälen gute Unterhaltung. Der ESC wird einmal mehr zeigen, wie Musik Grenzen überwinden, Brücken bauen und Menschen und Nationen verbinden kann.“
Andreas Gerling, Chef des ARD Teams für den ESC beim NDR: „Unser Ziel ist, dass das Publikum mit dem Herzen dabei ist. Einen entscheidenden Beitrag dafür wird sicher unser bundesweiter ARD ESC-Tag sein, den wir erstmals veranstalten. Die Menschen in Deutschland können dann über alle Plattformen hinweg entscheiden, wer für ihr Land nach Turin fährt. Und ganz Deutschland drückt unserer Künstlerin oder unserem Künstler am 14. Mai dann hoffentlich beim ESC-Finale die Daumen.“
Am Wochenende 15./16. Januar 2022 gab es in Berlin Live-Auditions von 26 infrage kommenden Acts, aus denen die Jury dann die Finalacts ausgewählt hat.
Alexandra Wolfslast hat im ESC-Update im Gespräch mit Thomas Mohr und Marcel Stober einige Details zum Auswahlverfahren und den Kandidat'innen preisgegeben. Eine Zusammenfassung dieses Interviews gibt es hier.