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Montag, 08 Mai 2023 14:31

Dress Rehearsal zum ersten Semifinale


michael nnHallo, ich sitze hier Zuhause und schaue die erste Generalprobe des ersten Semifinals. Es fängt insofern nicht gut an, als der Stream - sowohl im WLAN als auch im LAN - ziemlich mau ist. Vor allem der Ton ist verzerrt, so dass ich mir kein Urteil über die Gesangsqualitäten erlauben kann. 

 

Es beginnt mit einem Film, in dem ein kleiner Junge im Fernsehen sieht, dass die Entscheidung für Liverpool als Austragungsort gefallen ist. Er verbreitet diese Nachricht über sein Smartphone, und im Nu weiß in der Stadt wohl jeder Bescheid. Dann beginnt Liverpool, sich herauszuputzen. Es sind auch immer wieder die ukrainischen Farben zu sehen (z. B. in einer Torte). Der Film geht über in eine Bühnenperformance von Julia Sanina, einer der Moderatorinnen, Sängerin der Gruppe The Hardkiss. Ein schöner Auftakt, finde ich. 

 

Dann begrüßen Alesha Dixon, Hannah Waddingham und Julia Sanina das Publikum, erklären, warum die BBC für die Ukraine ausrichtet, und Hannah sagt ein paar Worte auf Französisch, über die sie selbst lachen muss. 

 

Und schon geht es los mit Norwegen. Es gibt ein neues Intro mit Gesang aus dem Off, bevor Alessandra loslegt. EIn paar Worte zur Bühne: Die wirkt so riesig auf dem Bildschirm, dass die Interpret*innen teilweise ziemlich klein und "verloren" erscheinen. Das fällt mir besonders jetzt schon bei Norwegen auf. Bei The Busker aus Malta ist das nicht so schlimm, da auf der Bühne und auf den Backdrops ja allerhand passiert, so dass man gar nicht weiß, wohin man zuerst schauen soll. Das gibt dem Song (mit dem ich persönlich nichts anfangen kann) schon eine gute Wirkung und ist teilweise sehr lustig,

 

Serbien läst mich nach wie vor ratlos zurück. Bei der spärlichen Inszenierung von Lettland mit den Ann-Sophie-Gedächtnis-Scheinwerfern fällt die riesige Bühne nicht so ins Gewicht, denn die Kameras sind im Wesentlichen auf die Band konzentriert.

 

Nach Lettland gibt es eine Pause, in der Alesha daran erinnert, dass erstmals auch Zuschauer*innen aus  "Rest of the World" mitwerten können. Sie erinnert daran, dass die BBC zuletzt 1998 Gastgeber war. Mit Jugendlichen aus Liverpool macht sie dazu einen Rap.  Hannah erklärt Jugendlichen vor einer typischen roten Telefonzelle, dass es noch zu früh zum Voten ist und wenn, dann eher über die App. In der Show wird wohl Cheryl Baker von Bucks Fizz dort stehen.

 

Mimicat aus Portugal bringt ihren Song schwungvoll über die Bühne, ich persönlich vermisse ja das Sofa aus der Vorentscheidung. 

 

Ich gehöre wahrscheinlich zu den wenigen Leuten, die den irische Song mögen. Auch wenn mir das glitter-goldene Outfit des Leadsängers Conor nicht gefällt, ist die Inszenierung mit viel Pyro ganz gut. Aber sie dürften es schwer haben. 

 

Die Kroaten von Let 3 führen ihren knallbunten "Zirkus" auf  inklusive "Atomraketen". Ich finde es ganz furchtbar, und ich vermute, dass es vielen Zuschauer'innen am Bildschirm genauso gehen wird, die die Botschaft hinter dem Song nicht verstehen. 

 

Enttäuscht bin ich gerade von der Inszenierung der Schweiz. Da kommt für mich gar nichts rüber.  Ich verstehe auch nicht, wie die Tänzerinnen zur Aussage des Song passen sollen und der Tanz mit Bändern. Remo Forrer mag eine sehr gute Stimme haben, eine besondere Ausstrahlung hat er für mich leider nicht. 

 

Ich mag das israelische Lied "Unicorn" bis zu dem Bruch am Schluss, den Noa Kirel einleitet mit den Worten: "Europe, you want to see me dance? Watch me!" Und dann legt sie los und turnt über die Bühne bis zum abrupten Ende. Perfekt choreografiert ist das schon, und auch der Beginn, wo sie in einem Kasten aus bunten Neonröhren singt , kommt gut rüber. Aber es ist halt kein Song aus einem Guss. 

 

Pasha Parfeni müht sich redlich, aber dieser Auftritt ist überhaupt kein vergleich zu seiner Performance von 2012, und auch das Lied kommt nicht an den damaligen Beitrag heran. Wobei ich ja diese Art von Ethno-Folklore eh nicht so mag.   

 

Es gibt wieder eine Pause mit Alesha, allerdings bleibt gerade der Bildschirm blau... Dieser Stream aus dem Online-Presszentrum ist wirklich schlimm!

 

Loreen gibt alles, aber irgendwie finde ich das Staging nicht so stark wie beim Mello. Der jetzt wohl deutlich leichtere LED-Deckel hängt an Seilen von der Decke. 

 

Aserbaidschan versucht durch eine Inszenierung mit geteiltem Bildschirm das doch etwas farblose Lied ein wenig Interessanter wirken zu lassen.

 

Ich dachte eigentlich, Corona sei nicht mehr so das Thema. Aber Vesna aus Tschechien singen laufend von "Corona" und das ziemlich nervig für mein Empfinden. Und das Herumgetanze mit langen Zöpfen wirkt auf mich unfreiwillig komisch. Dazu dann auf den Backdrops immer wieder greifende Hände und der Schriftzug: "We're not your dolls".   

 

Es gab in den Niederlanden viel Kritik am Auftritt von Mia und Dion im Vorfeld. Man hat jetzt den Song wohl 1,5 Töne höher angesiedelt. Aber für mich macht es keinen Unterschied. Die beiden singen sich an und laufen dann scheinbar unmotiviert aneinander vorbei. Das Ganze wirkt eher einschläfernd auf mich. 

 

Und dann Käärijä aus Finnland. Er steigt  aus einer Holzkiste, aus der später dann auch die Tänzerinnen kommen. Es gibt bekanntermaßen eine irrwitzige Choreografie. Trotzdem habe ich heute eher den Eindruck, dass die Performance auf vom ESC bisher "unbeleckte" Zuschauer*innen eher abschreckend wirken könnte.  

 

Nach dem ersten Schnelldurchlauf singen Alyosha aus der Ukraine und Rebecca Ferguson „Ordinary World“, dazu eine Inszenierung in den ukrainischen und britische Farben. 

 

Es folgt der zweite Schnelldurchlauf, danach bringt Rita Ora ein Medley ihrer Hits und ihren neuen Titel "Praising You". 

 

In einem Video-Einspieler gibt es einen Rückblick auf 20 Jahre ESC-Geschichte der Ukraine, die 2003 in Riga Premiere feierte und mittlerweile drei Siege vorweisen kann. Alesha interviewt Timur Miroshnychenko, der letztes Jahr für die Ukraine kommentiert hat. 

Dann gibt es ein kleines Intermezzo mit Hannah und Julia, bei dem wohl Dustin The Durkey einen Auftrit als "Interviewpartner" haben wird. Und Noa Kirel, Käärijä und The Busker sollen den beiden ihre speziellen Choreografien beibringen.

Ein weiterer Einspieler zeigt Måns Zelmerlöw und Filomena Cautela in einem Kino, wo ein Videospiel läuft. Die beiden sollen bei eingespielten ESC-Clips entscheiden, ob der Act sich für das Finale qualifiziert hat oder nicht. Das ist nur bedingt lustig, soll am Donnerstag fortgesetzt werden.

 

Jetzt folgen noch drei Proben von Frankreich, Deutschland und Italien, die in diesem Semifinale werten dürfen. 

 

Ich mag das französische Lied ja, aber die Inszenierung ist mir ein wenig too much, vor allem, wenn sie am Schluss "la Grande France" besingt und im Hintergrund die Trikolore eingeblendet wird! 

 

Lord of the Lost proben heute in Schwarz, leider ist gerade jetzt der Ton des Streams so katastrophal und bricht immer wieder ab, dass es mir die ganze Lust nimmt. Der Auftritt ist aber sicher sehr effektvoll und ein Hingucker. 

 

Marco Mengoni trägt heute ein glitzerndes Unterhemd. Auf den LED im Hintergrund sieht man zwei Tänzer, die vor einer Treppe auf einem Trampolin herumspringen, schließlich erscheint ein großer Mond. Was uns das sagen soll, ist mir ein Rätsel, aber es lenkt zumindest nicht von der tollen Stimme von Marco ab. Ich vermute zumindest, dass er wieder toll gesungen hat, der Ton im Stream wird immer schlechter. Ich bin echt genervt inzwischen.

 

Es gibt dann nach einer technischen Unterbrechung einen Talk mit La Zarra, Chris Harms und Marco Mengoni. Chris wird auf sein Faible für Disney angesprochen und ein Foto eingeblendet, das ihn mit einer Arielle-Tasse zeigt. 

 

Zur Verkündung des Resultats stehen alle Interpret'innen auf der Bühne! Die gewählt wurden, freuen sich und treten ab. Die ersten Fünf werden kurz interviewt. Dann werden die letzten sechs Übriggebliebenen per Split-Screen eingeblendet, bevor einer von ihnen dann die letzte Qualifikation bekommt!  Öfter mal was Neues! Die zweiten Fünf werden kurz interviert... 

 

Das war die erste Durchlaufprobe. Insgesamt hat mir die Show gut gefallen, ich freu mich aber besonders, sie morgen Abend mit einwandfreiem Bild und Ton am Fernseher sehen zu können. 

    

 

 

 

 

 

 

 

   

 

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Ein Hinweis in eigener Sache:

In diesem Jahr gibt es leider erhebliche Einschränkungen, was das Anschauen der Proben betrifft. Einzelproben finden „im Geheimen“ statt und werden lediglich auf TikTok in kurzen Clips gezeigt. Individuelle Pressekonferenzen mit den einzelnen Künstler*innen wurden komplett gestrichen. Auch wir sind mit dieser Entwicklung verständlicherweise überhaupt nicht glücklich. Normalerweise würden wir an dieser Stelle jetzt von den Einzelproben berichten. Aber wir sehen keinen Sinn darin, anhand von kurzen TikTok-Schnipseln, die jeder sich selbst ansehen kann, eine fundierte Beschreibung der einzelnen Performances abzugeben. Für diejenigen, die nicht lange suchen möchten, werden wir aber Fotos der Einzelproben und die offiziellen TikTok-Videos an den einzelnen Probentagen hier posten, entweder immer mal zwischendurch oder aber am Ende des jeweiligen Probentages..