Während des ESC-Finales verkündete Moderator Graham Norton, dass Luxemburg nach 30-jähriger Abstinenz 2024 wieder am ESC teilnehmen wird. Details über den Auswahlprozess des luxemburgischen Acts gab der verantwortliche TV-Sender RTL am 3. Juli 2023 bekannt. BIs zum 1. Oktober 2023 lief die Bewerbungsfrist.  

Gesucht wurden Künstler*innen, "die wissen, wie man live singt und die sich fühlen sich auf einer großen Bühne wohlfühlen." Sie müssen die luxemburgische Staatsangehörigkeit besitzen oder seit mindestens drei aufeinanderfolgenden Jahren in Luxemburg wohnhaft sein oder eine starke kulturelle Verankerung und eine nachgewiesene Verbindung zur luxemburgischen Musikszene nachweisen. Im letzteren Fall müssen mehrere Kriterien erfüllt sein, darunter eine aktive Beteiligung auf nationaler Ebene an der Musikpraxis, eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Kulturinstitutionen und anerkannten Akteuren der luxemburgischen Szene. Sänger oder Sängerinnen konnten sich mit eine Lied bewerben. Jeder Künstler oder Künstlerin bzw. jede Gruppe konnte maximal drei Songs einreichen. Der Künstler*innen oder die Gruppe sowie der Songwriter mussten nicht bei jedem eingereichten Song identisch sein. Sänger oder Sängerinnen, die kein Lied hatten, aber mit einem Songwriter-Team in Kontakt gebracht werden wollten, mussten bis zum 16. Juli über die Website-Registrierung ein Video mit einer kurzen Präsentation sowie einer Interpretation eines Liedes ihrer Wahl einreichen.  Nationale oder internationale Songwriter, die mit einem luxemburgischen Talent zusammenarbeiten wollten, konnten sich ebenfalls bewerben.

Nach Eingang der Bewerbungen wählte eine Expertenjury die Künstler*innen aus, deren Namen RTL am 11. Dezember 2023 bekannt gab. Acht Acts nahmen an der großen nationalen Vorauswahl teil, die am 27. Januar 2024 in der Rockhal in Esch/Belval stattffand. 

Nach Ende der Bewerbungsfrist für Interpret*innen ohne eigenen Song fand in der Rockhal ein Casting mit ca. 100 Sängerinnen und Sänger vor einer fünfköpfigen Jury statt. Sie waren die ersten potenziellen Kandidat*innen, die um die Chance wetteiferten, Luxemburg beim bevorstehenden Eurovision Song Contest in Malmö zu vertreten. Nach dieser ersten Vorauswahlrunde traten die vielversprechendsten Sänger*innen gegen etablierte Kandidaten aus der Musikbranche an, die bereits über ein eigenes Liedrepertoire verfügten.

Die Entscheidung fiel durch 50 Prozent internationalem Juryvoting und 50 Prozent Onlinevoting.

Die Siegerin TALI (Tali Golergant) ist eine Singer/Songwriterin, Filmschauspielerin und Musiktheaterdarstellerin aus Luxemburg, die derzeit in New York lebt. Tali wird von Künstlern wie Lizzy McAlpine, Sara Bareilles und Lady Gaga beeinflusst und vermischt Pop, Indie und R&B zu ihrem eigenen, einzigartigen Sound. Ihre Debütsingle, die sie mit 16 Jahren schrieb, wurde auf Spotify etwas mehr als 70.000 Mal gestreamt. Im Jahr 2021 veröffentlichte sie ihre Debüt-EP „lose you“, die sie gemeinsam mit dem Künstler Francis of Delirium schrieb. Nach der Pandemie begann sie, mit ihrer eigenen Musikgruppe in New York Auftritte zu geben, unter anderem in der RockWood Music Hall, der Mercury Lounge, Arlene’s Grocery und The Delancey. Neben ihrer blühenden Pop- und Songwriter-Karriere spielte sie in einem kurzen Indie-Film „Agua“, der sich derzeit in der Postproduktion befindet, und spielte auch Musical-und Theaterrollen wie Tzeitel aus „Fiddler on the Roof“, Susan Snell in „Carrie“ und Eponine in Les Miserables.

Dies waren die anderen Finalist*innen: