„Das wird richtig gut!“
Damit eröffnete Stefan Raab heute in der Schweizerischen Botschaft, mitten im Berliner Regierungsviertel, die Pressekonferenz von ARD, RTL und ihm selbst. Vor allem von ihm selbst, denn auch in den Jahren, in denen sich Raab medial rar machte, ist sein Ego nicht kleiner geworden. Und so überraschte es nicht, dass es sich vor allem um ihn drehte. ARD Programmdirektorin Christine Strobl, Inga Laschek, ihres Zeichen Chief Content Officer RTL Deutschland, und auch NDR-Programmdirektor Frank Beckmann gerieten bei der Pressekonferenzen zu Statisten. Aber auch wenn das von meiner Seite despektierlich klingt, genau für diese „Raab-Show“ wurde er engagiert.
Eines ist heute klar geworden: Stefan Raab will gewinnen. Punkt. Schon ein zweiter Platz wäre eine Niederlage. Selbst der Vertreter des NDR gab diese Parole aus, was ja auch schon mal anders war. Da tönte es aus dem Hamburger Sender: Alles, aber nicht den ESC gewinnen.
2010 startete Raab das Projekt „Unser Star für Oslo“ mit einer Pressekonferenz im Berliner Reichstag. Nun wählte er die Botschaft des diesjährigen Siegerlandes, die nur einen Steinwurf vom Reichstag entfernt liegt, für seine Mission „Chefsache ESC 2025“.
Zu Beginn der Veranstaltung, die doch zahlreiche Journalistinnen und Journalisten sowie einige Berichterstatter der Fanmedien besuchten, hielt die Botschafterin der Schweiz, Livia Leu, eine sehr angenehme Willkommensrede.
Dieser folgte ein Einspieler über den ESC als Megaevent, den eine Botschaft von Barbara Schöneberger krönte. Und ja, auch 2025 wird Barbara die Vorentscheidung moderieren. Diesmal wird sie aber einiges mehr zu tun haben, denn unter dem Namen „Chefsache ESC 2025 – Wer sing für Deutschland“ wird es drei Vorrunden geben, die am 14./15./22. Februar live um 20.15 Uhr bei RTL aus Köln übertragen werden. Am 1. März (ein Samstag!) wird dann um 20.15 (!) Uhr in der ARD das Finale ausgestrahlt. Auch wieder mit an Bord in den Shows werden die „Heavytones“ sein, die seit vielen Jahren mit Stefan Raab zusammenarbeiten.
Stefan Raab erläuterte den Ablauf der Sendungen, der aber noch nicht in Stein gemeißelt ist. In den ersten beiden Vorrunden werden sich jeweils 12 neue Talente, oder gern auch alte Hasen, dem Urteil einer drei- bis vierköpfigen Jury stellen, zu der auf jeden Fall auch Stefan Raab gehören wird. Nur die Jury wird dann sechs bis sieben Acts in die dritte Show schicken, bei der auch wiederum nur die Jury ca. neun Beiträge für das große Finale am 1. März auswählen wird. Im Finale ist dann aber nur das Publikum stimmberechtigt, wobei noch nicht klar ist, ob es innerhalb des Finales mehrere Votingrunden geben wird. Lauf Herrn Raab wäre das ja beim ESC genauso. Nun gut, wir wissen es besser.
Ein Ziel dieser Kooperation ist auch, die riesige Reichweite, welche alle Beteiligten in die Waagschale werfen wollen, dafür zu nutzen, bereits im Vorfeld der Vorentscheidung einen Hype um den ESC-Act 2025 zu generieren. Ab sofort kann man sich unter www.raab-casting.de bewerben.
Man mag von Raab halten, was man will, er schafft es, Aufmerksamkeit für den ESC zu schaffen. Wenn den Beteuerungen der Senderverantwortlichen heute auch Taten folgen, könnte der Vorentscheid in der Tat ein richtig großes Ding im kommenden Jahr werden.
(Stephan Mehner)