Mit Bestürzung haben wir heute erfahren, dass Joy Fleming, die großartige Vertreterin Deutschlands beim ESC 1975, im Alter von 72 Jahren am 27.09.2017 verstorben ist. Wie das Management mitteilte, verstarb sie plötzlich und unerwartet.
Geboren am 15.11.1944 in Rockenhausen in der Nordpfalz als Erna Liebenow geb. Raad (in erster Ehe Strube) gewann sie bereits in Alter von 14 Jahren einen Schlagerwettbewerb. Sie machte zunächst eine Lehre als Verkäuferin, begann dann in Bars für die in Mannheim stationierten amerikanischen Soldaten Jazz und Blues zu singen. Ab 1966 war sie Sängerin der Band "Joy & The Hit Kids "(später "Joy Unlimited"). Ein Auftritt im SWR-Talentschuppen war dann 1968 der Beginn ihrer Solokarriere. Ihr erster großer Erfolg war 1971 der in Mannheimer Mundart gesungene "Neckarbrückenblues".
Seit ihrer Teilnahme am ESC im Jahr 1975 mit dem Titel "Ein Lied kann eine Brücke sein" war sie eine "Ikone" vor allem der deutschen ESC-Fans. Auch wenn sie in Stockholm damit nur den 17. Rang belegen konnte, wurde dieses Lied für viele Fans ein ESC-Klassiker und "All Time Favourite". Dreiimal bewarb sie sich danach noch um die Teilnahme beim ESC, 1986 im Duett als Fleming & Berry mit dem TItel "Miteinander" (Platz 4), 2001 gemeinsam mit Leslie Bogaert und Brigitte Oelke und dem Titel "The power of trust" (Platz 2) und 2002 mit "Joy to the world", gemeinsam mit dem Jambalay Chor (Platz 2).
Joy Fleming betrieb eine Plattenfirma und ein Tonstudio, zuletzt lebte sie mit ihrem Lebensgefährten Bruno Masselon auf einem Bauernhof in Baden-Württemberg. Sie hinterlässt zwei Söhne und eine Tochter.
Mit Joy Fleming verlieren wir eine der ganz Großen im deutschen Showgeschäft. Unsere Anteilnahme gilt ihrer Familie.