17. Eurovision Song Contest - 25. März 1972 | |
---|---|
Halle | Usher Hall |
Moderation | Moira Shearer |
Pausen-Act | Musikkapelle von Edinburgh Castle |
Wertung | 2 Juro*innen pro Land vor Ort - Jedes Jurymitglied bewertet jedes Lied mit bis zu fünf Punkten |
Teilnehmer | 18 Länder |
Siegerland: Luxemburg | |
Interpretin: Vicky Leandros | |
Titel: "Après toi" | |
Musik: Mario Panas & Klaus MunroText: Klaus Munro, Yves Dessca |
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Luxemburg Vicky Leandros "Après toi" | 128 | 17 |
2. | Ver. Königreich The New Seekers "Beg, Steal Or Borrow" | 114 | 5 |
3. | Deutschland Mary Roos "Nur die Liebe lässt uns leben" | 107 | 1 |
4. | Niederlande Sandra & Andres "Als het om de liefde gaat" | 106 | 18 |
5. | Österreich The Milestones "Falter im Wind" | 100 | 11 |
6. | Italien Nicola di Bari "I giorni dell'arcobaleno" | 92 | 12 |
7. | Portugal Carlos Mendes "A festa da vida" | 90 | 7 |
8. | Schweiz Véronique Muller "C'est la chanson de mon amour" | 88 | 8 |
9. | Jugoslawien Tereza "Muzika i ti" | 87 | 11 |
10. | Spanien Jaime Morey "Amanece" | 83 | 4 |
11. | Frankreich Betty Mars "Come-Comédie" | 81 | 2 |
12. | Finnland Paevi Paunu & Kim Floor "Muistathan" | 78 | 10 |
13. | Schweden Family Four "Haerliga sommardag" | 75 | 14 |
14. | Norwegen Grethe Kausland & Benny Borg "Smaating" | 73 | 6 |
15. | Irland Sandie Jones "Ceol an ghra" | 72 | 3 |
16. | Monaco Anne-Marie Godart & Peter MacLane "Comme on s'aime" | 65 | 15 |
17. | Belgien Serge & Christine Ghisoland "A la folie ou pas du tout" | 56 | 16 |
18. | Malta Helen & Joseph "L-Imhabba" | 48 | 9 |
Wer hätte je gedacht, dass Monaco aus finanziellen Gründen nicht in der Lage wäre, den Song Contest 1972 auszurichten? Dies teilte das monegassische Fernsehen zum Abschluss des ESC 1971 mit. Viele Länder und Kritiker reagierten sehr empört. Das britische Königreich übernahm zum vierten Mal die Austragung des größten Musikfestes Europas. Um den Fremdenverkehr auch in anderen Teilen der Insel zu fördern, entschied man sich nicht für London, sondern für die schottische Hauptstadt Edinburgh. Als Veranstaltungsort für den Wettbewerb war ursprünglich das englische Seebad Blackpool vorgesehen, aber wegen begrenzter Platzkapazitäten wurde der Wettstreit aus der Usher Hall übergetragen. Brasilien, Chile, Hongkong, Japan, die Philippinen, Taiwan und Thailand zeigten großes Interesse an der Übertragung des ESC.
Die Moderatorin Moira Shearer war ursprünglich Balletttänzerin, sie war Primaballerina an der Königlichen Oper Covent Garden, musste aber ihre Tanzkarriere aus gesundheitlichen Gründen aufgeben und wurde dann Schauspielerin. 2006 verstarb sie im Alter von 80 Jahren.
In diesem Jahr gab es die meisten Duette in der Geschichte des Song Contests: Sechs Länder schickten Duos ins Rennen. Vorjahressieger Monaco versuchte es mit Peter MacLane & Anne Marie Godard. Für Belgien starteten Serge & Christine Ghisoland. Das bekannte belgische Ehepaar hatte 1970 bei der nationalen Vorentscheidung mit dem Titel "Lai, lai, lai" den vierten Platz belegt. Bis auf das holländische Paar Sandra & Andres blieben die anderen erfolglos.
Das Fest des Lebens ("A festa da vida") bedeutete für Carlos Mendes aus Portugal seinen eigenen Triumph. Denn er ersang bei seiner zweiten Teilnahme den siebten Rang, die beste Platzierung seines Landes bis dato. Die zweite Teilnahme war es auch für die schwedische Gruppe Family Four, die allerdings durch den Unfall von Maria Bergmann etwas gehandikapt war. Die Sängerin verstauchte sich während der Proben ihren Knöchel und musste im Gips auf die Bühne gehen. Die jugoslawische Sängerin Tereza, die 1966 noch für Monaco sang, brauchte nur die Musik und ihn ("Muzika i ti"), um glücklich zu sein. Für ihr Land Jugoslawien hatte sie mehr Glück als sechs Jahre zuvor: Platz 9.
Véronique Müller aus der Schweiz sang das Lied ihrer Liebe ("C´est la chanson de mon amour"). Die österreichische Gruppe Milestones trat mit einem sehr zeitgemäßen Song, dem Titel „Falter im Wind“, auf. Diese Investition hatte sich wirklich gelohnt, da dieser Beitrag der fünftbeste des Abends war. Noch besser machte es Mary Roos aus Deutschland mit „Nur die Liebe lässt uns leben“. Sie kam als Erste auf der Bühne und zwar mit so viel Schwung, dass die Juroren ihren Optimismus mit dem dritten Rang honorierten.
Irland bracht mit Sandie Jones und "Ceal an ghra" eine Tiel in gälischer Sprache, bisher zum ersten und letzten mal in der ESC-Geschichte.
Die erste Fünf-Personen-Gruppe trat auf : die britische Band „The New Seekers“, die 1971 mit dem Titel “Never Ending The Song Of Love” einen Riesen-Hit hatte.
Malta landete zum zweiten Mal auf dem letzten Platz, während Deutschland zum dritten Mal hintereinander den dritten Platz belegte.
Die gebürtige Griechin Vicky Leandros versuchte es nach 1967 erneut, und sie holte den dritten Sieg für Luxemburg. Böse Zunge behaupten, der Titel "Après Toi" sei zuerst in Deutschland eingereicht und abgelehnt worden. Wenn das stimmt, dann hätte man viel früher gewinnen können. Der Sieg beim ESC 1972 war der Start einer bespiellosen Karriere, die bis heute andauert. Der Siegertitel wurde europaweit ein Hit.
1.
Mary Roos "Nur die Liebe lässt | M. & T.: | |
2.
Betty Mars "Comé-Comédie" | M. & T.: | |
3.
Sandie Jones ”Ceol an ghra"" | M.: Joe Burkett | |
4.
"Amanece" | M.: Augusto Alguero | |
5. Ver. Königreich
The New Seekers "Beg, Steal Or Borrow" | M. & T.: | |
6.
Grethe Kausland & | M. & .T.: | |
7.
Carlos Mendes "A festa da vida" |
| |
8.
Véronique Muller "C'est la chanson demon amour" | M.: Véronique Muller | |
9.
Helen & Joseph "L-imhabba" | M.: Charles Camilleri | |
10.
Paevi Paunu & | M.: Juha Flinck & | |
11.
The Milestones "Falter im Wind" | M.: Richard Schönherz, | |
12.
Nicola di Bari | M.: Piero Pintucci & | |
13.
Tereza "Muzika i ti" | M.: Nikica Kalogjera | |
14.
Family Four "Haerliga sommardag" | M.: Haakan Elmquist | |
15.
Anne-Marie Godart & | M.: Raymond Bernard | |
16.
Serge & Christine | M.: Daniel Nelis, | |
17.
Vicky Leandros "Après toi" | M. : Mario Panas & | |
18.
Sandra & Andres "Als het om dieliefde gaat" | M.: Dries Holten |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
Nationale VE "Ein Lied für Dublin" | |
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Datum | 27. Februar 1971 |
Ort | Frankfurt/M. |
Halle | HR TV-Studio 2 |
Moderation | Günter Schramm |
Pausen-Act | Pamela Davis Dancers |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
Nach dem sehr guten dritten Platz beim ESC 1970 nominierte der Hessische Rundfunk Katja Ebstein direkt als Vertreterin für Dublin. Sechs Komponisten wurden beauftragt, je ein Lied zu schreiben. Am 27. Februar präsentierte sie die sechs Wettbewerbsbeiträge. Fünf "musikinteressierte" Laien unter 25 Jahren und fünf "Experten" aus den Unterhaltungsabteilungen der ARD entschieden über den Siegertitel.
Finale | |||
---|---|---|---|
Startnr. | Titel / Komp. / Text | Punkte | Platz |
1. | "Der Mensch lebt von der Liebe" Henry Mayer / Michael Kunze | 27 | 5. |
2. | "Alle Menschen auf der Erde" Christian Bruhn / Günter Loose | 37 | 2. |
3. | "Es wird wieder gescheh´n" Horst Jankowski / Carl J. Schäuble | 28 | 4. |
4. | "Diese Welt" Dieter Zimmermann / Fred Jay | 43 | 1. |
5. | "Ich bin glücklich mit dir" Joachim Heider / Joachim Relin | 25 | 6. |
6. | "Ich glaube an der Liebe auf der Welt" Hans Blum / Michael Kunze | 37 | 2. |
Katja Ebstein Sie ist eine der erfolgreichsten deutschen Sängerinnen. Startschuss ihrer Karriere war der dritte Platz beim ESC in Amsterdam. Das war bis dato das beste Ergebnis für einen deutschen Beitrag. Diesen Erfolg konnte sie 1971 mit "Diese Welt" wiederholen.
|
16. Eurovision Song Contest - 3. April 1971 | |
---|---|
Halle | Gaiety Theatre |
Moderation | Bernadette Ní Ghallchóir |
Pausen-Act | Shannon Castle Entertainers |
Wertung | 2 Juro*innen pro Land vor Ort - Jedes Jurymitglied bewertet jedes Lied mit bis zu fünf Punkten |
Teilnehmer | 18 Länder |
Siegerland: Monaco | |
Interpretin: Séverine | |
Titel: "Un banc, un arbre, une rue" | |
Musik: Jean Pierre BourtyareText: Yves Dessca |
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Monaco Séverine "Un banc, un arbre, une rue" | 128 | 3 |
2. | Spanien Karina "En un mundo nuevo" | 116 | 6 |
3. | Deutschland Katja Ebstein "Diese Welt" | 100 | 5 |
4. | Ver. Königreich Clodagh Rodgers "Jack In The Box" | 98 | 9 |
5. | Italien Massimo Ranieri "L'amore e un attimo" | 91 | 11 |
6. | Schweden Family Four "Vita vidder" | 85 | 12 |
Niederlande Saskia & Serge "De tijd" | 85 | 14 | |
8. | Finnland Markku Aro & Koivisto Sisters "Tie uuteen päivään" | 84 | 17 |
9. | Portugal Tonicha "Menina" | 83 | 15 |
10. | Frankreich Serge Lama "Un jardin sur la terre" | 82 | 7 |
11. | Irland Angela Farrell "One Day Love" | 79 | 13 |
12. | Schweiz Peter, Sue & Marc "Les illusions de nos 20 ans" | 78 | 4 |
13. | Luxemburg Monique Melsen "Pomme, pomme, pomme" | 70 | 8 |
14. | Belgien Jacques Raymond & Lily Castel "Goeie Morgen, Morgen" | 69 | 10 |
15. | Jugoslawien Krunoslav Slabinac "Tvoj djecak je tuzan" | 68 | 16 |
16. | Österreich Marianne Mendt "Musik" | 66 | 1 |
17. | Norwegen Hanne Krogh "Lykken er..." | 65 | 18 |
18. | Malta Joe Grech "Marija L-Maltija" | 52 | 2 |
Die Krise von 1970 war mittlerweile überwunden und die EBU nahm viele Änderungen vor, um den ESC zu modernisieren und um alle Beteiligten zufrieden zu stellen. Die skandinavischen Länder waren wieder dabei - wie auch Portugal und Österreich - auf deren Druck hin ein neues Wertungssystem eingeführt wurde, das Punkte für alle Beiträge ermöglichte. Neben den Vertretern des Landes stellten die zuständigen Fernsehstationen auch zwei Jurymitglieder auf - eines bis 25 Jahre alt, das andere über 25 - die vor Ort alle Lieder mit einem bis fünf Punkten bewerteten. Es soll unter den Juroren zu Bestechungsversuchen gekommen sein. Das neue System war insofern umstritten, als es taktische Wertungen möglich machte. So vergab z B. die Jury aus Luxemburg insgesamt nur 43 Punkte, die französische Jury demgegenüber 107!
Während der Proben fanden täglich vor dem Gaitey Theater Demonstrationen statt. Grund: die nach Ansicht der Demonstranten unnötige Geldausgabe für ein solches Event, das musikalisch nichts zu bieten habe.
Bernadette Ní Ghallchóir war eine prominente TV-Ansagerin bei RTE. Sie saß während iher Moderation in einer Balkonloge des kleinen Gaiety Theaters. 1973 moderierte sie auch die irische nationale Vorentscheidung.
Die ModeratorinSchweden schickte die erste Vier-Personen-Gruppe namens Family Four ins Rennen. Ihre Hymne über die Herrlichkeit des Lebens schien einigen Juroren zu imponieren, und sie setzten die vier Schweden auf den sechsten Rang, gemeinsam mit dem bekannten holländischen Duo Saskia und Serge, die am Anfang des Vortrags des Liedes "De Tijd" (Die Zeit) einige Probleme mit den Mikrofonen hatten. Für die Schweizer Peter, Sue & Marc war es die erste Teilnahme und der Startschuss für ihre Karriere. Ihr Titel über die Illusionen junger Leute betrachteten die Juroren ziemlich desinteressiert. Nur Platz 12 für die künftigen Stars der 1970er Jahre.
Die Mittelmeerinsel Malta trat zum ersten Mal in Erscheinung. Die Premiere des Landes endete allerdings mit dem letzten Platz. Auch Österreich meldete sich nach dreijähriger Pause zurück. Marianne Mendt gehörte seit ihrem großen Erfolg mit "Wie a Glock´n" kurz vor ihrem ESC-Auftritt zu den größten Stars Österreichs. Der im Wiener Dialekt gesungene Beitrag "Musik" war beim ESC aber bei weitem nicht so erfolgreich: nur Platz 16.
Katja Ebstein nahm für Deutschland ihren zweiten Anlauf beim Song Contest. Sie landete mit dem ergreifenden Öko-Song “Diese Welt” auf dem dritten Platz, wie auch ein Jahr zuvor. Eine neue Welt ("En un mundo nuevo") wünschte sich die spanische Sängerin Karina, während der italienische Sänger Massimo Ranieri den Zuschauern erklärte, dass die Liebe nur ein Spiel ist, das sehr oft von einem einzigen Augenblick abhängig ist- "L´amore e un attimo".
Die 16-jährige Hanne Krogh aus Norwegen versuchte mit einem Sonnenschirm das Rätsel zu lösen, was Glück bedeutet ("Lykken är..."). Sie musste aber noch bis 1985 warten, bis sie dieses Glücksgefühl beim ESC als Siegerin (Bobbysocks) ausleben durfte. An diesem Abend war sie über den 17. Rang bestimmt nicht glücklich.
Clodagh Rodgers aus Großbritannien sang "Jack In The Box", und sie wurde Vierte. Der Vorwurf, ihr Titel hätte starke Ähnlichkeiten mit dem Cliff- Richard-Titel "Congratulations" ließ sie wohl unbeeindruckt.
Jacques Raymond sollte ursprünglich zum zweiten Mal nach 1963 für Belgien antreten, dieses mal im Duett mit Nicole (Nicole & Hugo). Diese erkrankte jedoch an einer Hepatitis, so dass Lily Castel kurzfristig einsprang.
Tonicha aus Portugal schaffte als erste Vertreterin des Landes den Sprung in die TOP 10. Sie belegte mit ihrem Song über ein Landmädchen namens “Menina” den 9. Rang, noch vor den bekannten Franzosen Serge Lama und der Irin Angela Farrell, die ihren Heimvorteil nicht so richtig auszuspielen wusste.
Die gebürtige Französin Josiane Grizeau alias Séverine bescherte dem kleinen Fürstentum von Monaco den ersten und bisher einzigen Sieg. Die 21-jährige Sängerin wurde erst im Jahr 1969 entdeckt. Zwei Jahre später begann ihre Karriere, zunächst in Frankreich, dann hauptsächlich in Deutschland unter den Fittichen des Erfolgsproduzenten Jack White. Sie hatte einige Hits wie "Monsieur le General, "Ja der Eiffelturm", "Olala l’amour". 1975 nahm sie mit "Dreh dich im Kreisel der Zeit" an der deutschen Vorentscheidung teil und wurde Siebte, 1982 belegte sie bei der Vorentscheidung mit "Ich glaub an meine Träume" Platz 10. Seit 1999 hatte sie dann auch wieder einige Auftritte in Frankreich.
1.
Marianne Mendt "Musik" | M. & .T.: | |
2.
Joe Grech "Marija L-Maltija" | M.: Joe Grech | |
3.
Séverine ”Un banc, un arbre, | M.: Jean-Pierre Bourtayre | |
4.
"Les illusions des | M.: Peter Reber | |
5. Deutschland
Katja Ebstein "Diese Welt" | M.: Dieter Zimmermann | |
6.
Karina "En un mundo nuevo" | M.: R. Trabucchelli | |
7.
Serge Lama "Un jardin sur la terre" |
| |
8.
Monique Melsen "Pomme, pomme, pomme" | M.: Hubert Giraud | |
9.
Clodagh Rodgers "Jack In The Box" | M.: John Worsley | |
10.
Jacques Raymond & | M.: Paul Quintens | |
11.
Massimo Ranieri "L'amore e un attimo" | M.: Enrico Polito | |
12.
Family Four | M.: Haakan Elmquist | |
13.
Angela Farrell "One Day Love" | M. & .T.: | |
14.
Saskia & Serge "De tijd" | M.: Joop Stokkermans | |
15.
Tonicha "Menina" | M.: Nuno Nazareth Fernandes | |
16.
Krunoslav Slabinac "Tvoj djezak je tuzan" | M.: Ivan Krajač | |
17.
Markku Aro & | M. & T.: | |
18.
Hanne Krogh "Lykken er..." | M. & T.: |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
15. Eurovision Song Contest - 21. März 1970 | |
---|---|
Halle | RAI Congrescentrum |
Moderation | Willy Dobbe |
Pausen-Act | Die Tänzer von Don de Lurio |
Wertung | 10 Juror*innen pro Land - Jedes Jurymitglied benennt seinen Favoriten |
Teilnehmer | 12 Länder |
Siegerland: Irland | |
Interpretin: Dana | |
Titel: "All Kinds of Everything" | |
Musik & Text: Derry Lindsay & Jackie Smith |
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Irland Dana "All Kinds of Everything" | 32 | 12 |
2. | Ver. Königreich Mary Hopkin "Knock, Knock (Who's There?)" | 26 | 7 |
3. | Deutschland Katja Ebstein "Wunder gibt es immer wieder" | 12 | 11 |
4. | Schweiz Henri Dès "Retour" | 8 | 2 |
Frankreich Guy Bonnet "Marie Blanche" | 8 | 6 | |
Spanien Julio Iglesias "Gwendolyne" | 8 | 9 | |
7. | Niederlande Patricia & The Hearts of Soul "Waterman" | 7 | 1 |
8. | Italien Gianni Morandi "Occhi di ragazza" | 5 | 3 |
Belgien Jean Vallée "Viens l'oublier" | 5 | 5 | |
Monaco Dominique Dussault "Marlène" | 5 | 10 | |
11. | Jugoslawien Eva Srsen "Pridi, dala ti bom cvet" | 4 | 4 |
12. | Luxemburg David Alexandre Winter "Je suis tombé du ciel" | 0 | 8 |
Der erste Song Contest der 1970er Jahre musste eine große Krise überwinden. Die Entscheidung von Madrid, die Sprachregelung und das Wertungssystem sorgten für Unmut unter vielen Nationen. Die EBU unternahm kaum etwas dagegen. Das Wertungssystem blieb mit einer kleinen Änderung weiter bestehen: Sollten zwei oder mehrere Länder punktgleich auf dem ersten Platz liegen, so sollte dann erneut unter diesen Länder abgestimmt werden. Als Folge dessen verzichteten alle skandinavischen Länder auf ihre Teilnahme. Portugal schloss sich den Skandinaviern an, obwohl eine nationale Vorentscheidung bereits stattgefunden hatte. Gewonnen wurde sie von Sergio Borgès mit dem Titel “Onde vais rio que eu canto”. Österreich sagte seine Teilnahme wie auch 1969 wegen Erfolglosigkeit ab. Das Teilnehmerfeld reduzierte sich dadurch auf nur 12 Länder, die nach Amsterdam in das RAI Congrescentrum kamen.
Alle vier Siegerländer des Vorjahren zeigten kaum Interesses an der Ausrichtung des Wettbewerbs. Doch bei einer Auslosung erhielten die Niederlande den Zuschlag. Mit Hilfe der Technik gelang es dem niederländischen Fernsehen, ein tolles Programm auf die Beine zu stellen. Zum ersten Mal wurden die Künstler der teilnehmenden Länder vor ihrem Auftritt in einem Film vorgestellt.
Die Moderatorin Willy Dobbe war in den 1970er Jahren eine Moderatorin beim niederländischen Fernsehen. Sie moderierte danach noch die nationalen Vorentscheidungen 1971 und 1972 sowie die Spielshow "Zevensprong".
Als haushohe Favoritin ging Mary Hopkin aus Großbritannien ins Rennen. Europaweit bekannt durch Lieder wie "Those Were The Days", "Goodbye" und auch durch ihre Teilnahme am Sanremo-Festival 1969 mit "Lontano degli occhi", stand sie bei den britischen Buchmachern ganz oben. Weder der noch am Anfang seiner Karriere stehende und spätere Schwarm von Millionen Frauen Julio Iglesias für Spanien noch der Franzose Guy Bonnet und auch der neue Stern der deutschen Musikszene Katja Ebstein wurden so hoch gewettet wie die Britin. Katja Ebstein landete auf dem dritten Platz und erzielte damit das beste Ergebnis seit 1956 für Deutschland.
Die drei Schwestern der "Hearts Of Soul" erreichten für die Niederlande den siebten Platz. 1977 versuchten sie es noch einmal als Mitglieder der Gruppe "Dream Express" für Belgien. 1982 trat eine der Schwester, Stella, erneut für Belgien an und wurde Vierte.
Die 17-jährige Slowenin Eva Sršen und auch die 16-jährige Dominique Dussault aus Monaco, weit nicht so attraktiv und verführerisch wie ihr Idol Marlene Dietrich, hatten keine Chancen auf den Sieg.
Denn gegen die in Londonderry (Nordirland) geborene Rosemary Brown alias Dana aus Irland konnte sich selbst Mary Hopkin nicht behaupten. Ihren Sieg verdankte die 18-jährige Irin auch der belgischen Jury, die für ihren Titel “All Kinds Of Everything” neun von zehn möglichen Punkten vergab. Dana nahm nach dem Song Contest ihr Studium als Pädagogin auf und arbeitete seit 1975 als Grundschullehrerin in Dublin. Wegen einer Kehlkopferkrankung musste sie für längere Zeit ihre Gesangskarriere aufgeben. 1977 gelang ihr ein Comeback mit dem Titel "Fairytales". Ebenfalls 1977 trat sie in der ZDF-Hitparade an mit dem Lied "Spiel nicht mit mir und meinem Glück". In den 1990er Jahren stieg sie in die Politik ein und kandidierte für das Amt des Staatspräsidenten, allerdings ohne Erfolg.
1.
Patricia & "Waterman" | M.: Pieter Goemans | |
2.
Henri Dès "Retour" | M. & T.: | |
3.
Gianni Morandi ”Occhi di ragazza" | M.: Lucio Dalla | |
4.
"Pridi, dala ti bom cvet" | M.: Mojmir Sepe | |
5. Belgien
Jean Vallée "Viens l'oublier" | M. & T.: | |
6.
Guy Bonnet "Marie Blanche" | M.: Guy Bonnet | |
7.
Mary Hopkin "Knock, Knock,Who's There?" | M.&.T.: | |
8.
David Alexandre Winter "Je suis tombé du ciel" | M.: Yves de Vriendt | |
9.
Julio Iglesias "Gwendolyne" | M. & T.: | |
10.
Dominique Dussault "Marlène" | M.: Eddie Barclay, | |
11.
Katja Ebstein "Wunder gibt esimmer wieder" | M.: Christian Bruhn | |
12.
Dana | M.& T.: |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
Nationale VE "Ein Lied für Amsterdam" | |
---|---|
Datum | 16. Februar 1970 |
Ort | Frankfurt/M. |
Halle | HR TV-Studio 2 |
Moderation | Marie-Louise Steinbauer |
Pausen-Act | Tanzgruppe Pam's People |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
WIe im Vorjahr wurden die 30 erfolgreichsten Komponisten, wie auch 15 Texter und 15 Verleger, beauftragt, für je einen weiblichen und einen männlichen Interpreten ein Lied zu schreiben. Aus 50 Einsendungen wählte ein zehnköpfiges Gremium - bestehend aus vier nicht am Wettbewerb beteiligten Autoren, zwei Vertretern der Schallplattenindustrie und vier Chefs der ARD - Unterhaltungsabteilungen- sechs Finaltitel aus. Die Interpreten wurden ebenfalls von den ARD-Unterhaltungschefs bestimmt, weil die Schallplattenfirmen keinen "Star" zu bieten hatten.
Edina Pop wurde wegen Krankheit durch Mary Roos ersetzt und David Alexandre Winter verzichtete auf eine Teilnahme, er nahm jedoch im gleichen Jahr für Luxemburg am ESC teil. Manuela wurde, Gerüchten zufolge, als Interpretin abgelehnt, weil sie weder zum Nachwuchs gehöre noch als internationaler Star gelte. Eine Umfrage der Tübinger Wickert - Institute zeigte aber, dass sie zu dieser Zeit an fünfter Stelle einer Prominenten- Vorschlagsliste der deutschen Fernsehzuschauer als deutscher Vertreter stand. Roberto Blanco tratt an Stelle von Josef Laufer auf, der den im Finale vorgetragenen Titel abgelehnt hatte.
Sieben vom HR ausgewählte Experten hatten jeweils einen Punkt zu vergeben. Die drei Titel mit den meisten Punkten kamen in die Finalrunde, in der jeder Juror seinen Favoriten benennen musste. Hier entschieden sich alle sieben Juroren für Katja Ebstein.
Kirsti Sparboe ist in den Jahren 1965, 1967 und 1969 für Norwegen beim Song Contest ins Rennen gegangen.
Mary Roos, Reiner Schöne und Peter Beil brachten ihre Beiträge nicht auf den Markt.
Finale | |||
---|---|---|---|
Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | Punkte | Platz |
1. | Mary Roos "Bei jedem Kuss" Delle Hensch / Frank Bohlen | 5 | 2. |
2. | Roberto Blanco "Auf dem Kurfürstendamm sagt man Liebe" Henry Mayer / Georg Buschor | 1 | 5. |
3. | Kirsti Sparboe "Pierre, der Chlochard" Drafi Deutscher | 3 | 4. |
4. | Peter Beil "Blaue Augen, rote Lippen und kastanienbraunes Haar" Horst Ackermann & Herbert Thusek | 0 | 6. |
5. | Katja Ebstein "Wunder gibt es immer wieder" Christian Bruhn / Günter Loose | 7 | 1. |
6. | Reiner Schöne "Allein unter Millionen" Günter Sonneborn | 5 | 2. |
Superfinale | |||
1. | "Bei jedem Kuss" | 0 | 2. |
2. | "Wunder gibt es immer wieder" | 7 | 1. |
3. | "Allein unter Millionen" | 0 | 2. |
Die Jurymitglieder:
Hanns Verres (Radiojournalist)
Harald Schäfer (Regisseur)
Lotti Ohnesorge (TV-Ansagerin)
Claudia Eder (TV-Ansagerin)
Hannes Hoff (WDR)
Horst Wermstedt (NDR)
Wolfgang Penk (SWF)
Katja Ebstein Katja Ebstein ist eine der erfolgreichsten deutschen Sängerinnen. Startschuss ihrer Karriere war der dritte Platz beim ESC in Amsterdam. Das war bis dato das beste Ergebnis für einen deutschen Beitrag. Nicht nur ihre Stimme und ihr Lied wurden hochgelobt, sondern auch ihr Outfit.
|
|
Nationale VE "Ein Lied für Madrid" | |
---|---|
Datum | 22. Februar 1969 |
Ort | Frankfurt/M. |
Halle | HR TV-Studio 2 |
Moderation | Marie-Louise Steinbauer |
Pausen-Act | Tanzpaar Mechthild & Rudolf Trautz |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
Hans-Otto Grünefeldt, Fernsehprogrammdirektor des Hessischen Rundfunks und als ARD-Unterhaltungskoordinator verantwortlich für die Nominierung des deutschen Beitrages, forderte bundesweit die 30 erfolgreichsten Autoren auf, Lieder für den Song Contest einzureichen. Es lagen schließlich 45 Anmeldungen vor, aus denen eine Fachjury zwölf Lieder auswählte. Alexandra, Rex Gildo, Siw Malmkvist und Peggy March sollten jeweils drei Lieder singen. Alexandra verzichtete jedoch auf ihre Teilnahme, so dass im Finale am 22. Februar 1969 im Fernsehstudio 2 des Hessischen Rundfunks nur neun Titel ins Rennen gingen. Elf Juroren ermittelten in zwei Phasen den Siegertitel. In einer ersten Wertung wurde das beste Lied des/der jeweiligen Interpret*in bestimmt. In einer Finalrunde wurden dann die drei verbliebenen Songs noch einmal bewertet. Jeder Juror durfte in der ersten Runde jeweils nur einem der drei Titel seine Stimme geben.Im Superfinale musste jeder Juror seinen Favoriten benennen.
Finale | |||
---|---|---|---|
Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | Punkte | Platz |
1. | Siw Malmkvist "Dein Comeback bei mir" Heinz Gietz / Kurt Feltz | 2 | 7. |
2. | Rex Gildo "Lady Julia" Werner Scharfenberger / Kurt Feltz | 4 | 4. |
3. | Peggy March "Karussell meiner Liebe" Werner Scharfenberger / Kurt Feltz | 1 | 8. |
4. | Siw Malmkvist "Melodie" Heinz Korn | 4 | 4. |
5. | Rex Gildo "Die beste Idee meines Lebens" Eric Hein / Kurt Hertha | 7 | 1. |
6. | Peggy March "Aber die Liebe bleibt bestehen" Günter Sonneborn / Heinz Korn | 4 | 4. |
7. | Siw Malmkvist "Primaballerina" Hans Blum | 5 | 3. |
8. | Rex Gildo "Festival der jungen Liebe" Gerhard Jussenhoven / Horst Heinz Henning | 0 | 9. |
9. | Peggy March "Hey, das ist Musik für mich" Heinz Korn | 6 | 2. |
Superfinale | |||
1. | "Primaballerina" | 7 | 1. |
2. | "Die beste Idee meines Lebens" | 0 | 3. |
3. | "Hey, das ist Musik für mich" | 4 | 2. |
Siw Malmkvist Sie ist eine der erfolgreichsten Sängerinnen der 1960er Jahre. Die in Landskrona in der Nähe von Malmö am 31. Dezember 1936 geborene schwedische Sängerin gewann 1964 mit "Liebeskummer lohnt sich nicht" die deutschen Schlagerfestspiele. Bereits 1962 belegte sie beim gleichen Wettbewerb mit dem Song "Die Wege der Liebe sind wunderbar" den zweiten Platz.
Ihre Karriere begann aber viel früher und nur durch Zufall. 1960 vertrat sie ihre Heimat beim Song Contest in London, 1968 gewann sie erneut mit "Harlekin" die Schlagerfestspiele, und ein Jahr später sang sie für Deutschland in Madrid "Primaballerina". In den 1970ern wurde es etwas ruhiger um sie. Sie ist aber noch heute ein gern gesehener Gast bei vielen Fernsehevents. Sie hat zwei Söhne und lebt mittlerweile in Stockholm. Zusammen mit Wencke Myhre und Gitte Haenning feierte sie große Erfolge mit einer Bühnentournee.
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Jurymitglieder:
Klaus Wüsthoff (Dt. Komponistenverband)
Norbert Schulte (Dt. Komponistenverband)
Hans Hee (Dt. Textdichterverband)
Hans Bradtke (Dt. Textdichterverband)
Walter Friedrich (AG Schallplatte)
Wolfgang Kretschmar (AG Schallplatte)
Harald Fock (Unterhaltungschef NDR)
Hannes Hoff (Unterhaltungschef WDR)
Hans Hirschmann (Unterhaltungschef SWF)Edwin Friesch (Unterhaltungschef SDR)
Rudi Franz (Kapellmeister der Städtischen Bühnen Frankfurt)
Interne Auswahl | |
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Bekanntgabe | 3. Februar 1968 |
Songpräsentation | 16. März 1968 |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
Der Hessische Rundfunk beauftragte den Komponisten Horst Jankowski, den deutschen ESC-Beitrag 1968 zu schreiben. Jankowski wünschte sich Wencke Myhre als Interpretin. Sie wurde am 3. Februar 1968 als Interpretin des Liedes "Ein Hoch der Liebe" bestimmt. In der TV-Show "Einer wird gewinnen" präsentierte sie am 16. März dem deutschen Publikum ihren Titel für London. Beim Finale in London kam sie auf den sechsten Rang.
Wencke Myhre Wencke Myhre, geb. Synnove, ist am 15.02.1947 in Oslo auf die Welt gekommen. Bereits mit 13 gewann sie einen Talentwettbewerb und bekam ihren ersten Plattenvertrag. Als aussichtsreichste Kandidatin auf den Sieg bei der norwegischen Vorentscheidung zum Song Contest 1964 landete sie nur auf Rang vier. Ihr Beitrag "La meg være ung" wurde zum Sommerhit in Norwegen. Seit 1965 war sie auch in Deutschland tätig. Sie belegte mit dem Titel "Sprich nicht darüber" den zweiten Platz bei den deutschen Schlagerfestspielen. Mit "Beiß nicht gleich in jeden Apfel" gewann sie im darauf folgenden Jahr den gleichen Wettbewerb. Viele ihrer Songs sind zu Evergreens geworden: "Komm allein" (1967), "Er steht im Tor" (1969), "Er hat ein knallrotes Gummiboot "(1970), u.v.a. Sie war verheiratet mit Michael Pfleghar. Ab Mitte der 1980er Jahre ist es etwas ruhiger um sie geworden. Ihre Fernsehauftritte sind jedoch sowohl in Deutschland, wie auch in ihrer Heimat unzählig. |
14. Eurovision Song Contest - 29. März 1969 | |
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Halle | Teatro Real |
Moderation | Laurita Valenzuela |
Pausen-Act | Filmcollage "La España Diferente" |
Wertung | 10 Juror*innen pro Land - Jedes Jurymitglied benennt seinen Favoriten |
Teilnehmer | 16 Länder |
Siegerländer: | |
Interpretin: Salomé Interpretin: Lulu Interpretin: Lenny Kuhr Interpretin: Frida Boccara |
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Spanien Salomé "Vivo cantando" | 18 | 3 |
Ver. Königreich Lulu "Boom Bang-A-Bang" | 18 | 7 | |
Niederlande Lenny Kuhr "De troubadour" | 18 | 8 | |
Frankreich Frida Boccara "Un jour, un enfant" | 18 | 14 | |
5. | Schweiz Paola del Medico "Bonjour, bonjour" | 13 | 11 |
6. | Monaco Jean-Jacques "Maman" | 11 | 4 |
7. | Irland Muriel Day & The Lindsays "The Wages of Love" | 10 | 5 |
Belgien Louis Neefs "Jennifer Jennings" | 10 | 10 | |
9. | Deutschland Siw Malmkvist "Primaballerina" | 8 | 13 |
Schweden Tommy Körberg "Judy min vän" | 8 | 9 | |
11. | Luxemburg Romuald "Cathérine" | 7 | 2 |
12. | Finnland Jarkko & Laura "Kuin silloin ennen" | 6 | 16 |
13. | Jugoslawien Ivan "Pozdrav svijetu" | 5 | 1 |
Italien Iva Zanicchi "Due grosse lacrime bianche" | 5 | 6 | |
15. | Portugal Simone de Oliveria "Desfolhada Portuguesa" | 4 | 15 |
16. | Norwegen Kirsti Sparboe "Oj, oj, oj, saa glad jeg skal bli" | 1 | 12 |
Dass Politik manchmal sehr beeinflussen kann, spürte man schon 1964 in Dänemark. Damals waren weder Portugal noch Spanien wegen ihres Diktaturregimes willkommen. 1969 war das spanische Fernsehen für die Ausrichtung des Song Contests zuständig. Österreich nahm das zum Anlass, seine Teilnahme abzusagen, einerseits wegen der Politik des Gastgeberlandes, andererseits waren die Hinweise auf eine Kommerzialisierung des Wettbewerbs sehr eindeutig. Trotz eines anonymen Schreibens an diverse Botschaften und trotz der Ankündigung irgendwelcher Aktionen verlief der Song Contest sehr ruhig - vielleicht auch nur wegen eines enormen Polizeiaufgebots rund um das Teatro Real.
Die spanische Schauspielerin und Fernsehmoderatorin Laurita Valenzuela führte durch den Abend im Opernhaus von Madrid, dem "Teatro Real".
Sie spielte in vielen spanischen FIlmen der 1950er Jahre mit, bevor sie dann bis in die 1990 Jahre als Moderatorin arbeitete.
Passend zum Auftakt des Abends war der jugoslawische Beitrag „Pozdrav svijetu“ (Grüße an die Welt). Ivan begrüßte die Zuschauer in Europa in mehreren Sprachen. Die 19-jährige Paola del Medico aus der Schweiz tat das Gleiche, aber nur in Französisch: "Bonjour, Bonjour". Romuald trat zum zweiten Mal nach 1964 beim ESC an, dieses Mal für Luxemburg, und suchte nach einem Mädchen namens "Cathérine". Vermisst haben dürfte er zum Schluss allerdings auch die Punkte, denn er konnte seinen dritten Platz für Monaco aus dem Jahr 1964 nicht verteidigen. Tommy Körberg aus Schweden sang auch über seine Freundin namens "Judy".
Maria Rosa Marco, alias Salomé, betrat die Bühne, und das spanische Publikum jubelte. Mit einem von Salvadore Dali entworfenem Kulissenbild im Rücken ließ sie sich von ihrem Temperament tragen und gab ihren Song „Vivo Cantando" zum Besten, um ganz nach vorne zu kommen. Der 11-jährige Jean Jacques widmete sein Lied allen Mamas der Welt und Muriel Day aus Irland besang den Lohn der Liebe ("The Wages Of Love").
Kirsti Sparboe aus Norwegen ging zum dritten Mal für ihre Heimat ins Rennen, sie konnte sich jedoch nicht verbessern. Die gebürtige Schwedin Siw Malmkvist, inzwischen auch in Deutschland sehr bekannt seit ihrem Sieg 1964 bei den Schlagerfestspielen mit „Liebeskummer lohnt sich nicht“, ging zum zweiten Mal ins Rennen. Zu dem engeren Favoritenkreis zählend, konnte sie die Erwartungen des deutschen Fernsehens nicht erfüllen. Nur Platz neun, allerdings ein besseres Ergebnis als für das eigene Land im Jahr 1960.
Lenny Kuhr aus den Niederlanden gehörte im Vorfeld zu den größten Favoriten auf den Sieg, was ihr auch gelungen ist. Sie war aber nicht die einzige Siegerin an diesem Abend, sondern eine von Vieren. Denn am Ende der Bewertung stand fest, dass vier Länder punktgleich auf dem ersten Platz lagen. Die Moderatorin des Abends, Laurita Valenzuela, stand ratlos auf der Bühne und wusste nicht, wie es weitergehen sollte - denn das war einmalig in der ESC-Geschichte. Da im Regelbuch der EBU das Stichwort „Gleichstand“ nicht erwähnt war, wurde der Sieg unter den folgenden Siegerländern geteilt:
Niederlande, Spanien – das als erstes Land den Song Contest zweimal hintereinander gewinnen konnte – Großbritannien und Frankreich.
Für das britische Königreich sang Lulu mit mädchenhafter Mine den Titel „Boom Bang–A–Bang“. Frankreich wurde von einer der bekanntesten Sängerinnen des Landes vertreten: Frida Boccara sang das anrührende und melancholische Chanson „Un jour, un enfant“. Für diese Darbietung kassierte sie den stärksten Applaus des Abends.
Da glücklicherweise vier Medaillen vorgehalten wurden, eine für den Sieger und drei für Komponisten und Autoren, konnten alle vier Siegerinnen diese mit nach Hause nehmen.
Die Kürung von gleich vier Siegertiteln führte zu erheblichen Protesten sowohl in den Medien als auch in den teilnehmenden Ländern, was zur Folge hatte, dass im nächsten Jahr die Teilnehmerzahl auf nur 12 Länder schrumpfte.
1.
Ivan "Podrav svijetu" | M. & T.: | |
2.
Romuald "Cathérine" | M.: Paul Mauriat, | |
3.
Salomé ”Vivo cantando" | M.: Maria José de Cerato | |
4.
"Maman" | M. & T.: | |
5. Irland
Muriel Day & "The Wages of Love" | M. & T.: | |
6.
Iva Zanicchi "Due grosselacrime bianche" | M.: Piero Soffici | |
7.
Lulu "Boom Bang-A-Bang" | M.: Alan Moorehouse | |
8.
Lenny Kuhr „De troubadour" | M.: David Hartsema | |
9.
Tommy Körberg "Judy min vän" | M.: Roger Wallis | |
10.
Louis Neefs "Jennifer Jennings" | M.: Paul Quintens | |
11.
Paola del Medico "Bonjour, bonjour" | M.: Henry Mayer | |
12.
Kirsti Sparboe skal bli" | M.: Arne Bendiksen | |
13.
Siw Malmkvist "Primaballerina" | M. & T.: | |
14.
Frida Boccara "Un jour, un enfant" | M.: Emile Stern | |
15.
Simone de Olivera "DesfolhadaPortuguesa" | M.: Nuno Nazareth Fernandes | |
16.
Jarkko & Laura "Kuin silloin ennen" | M.: Toivo Kärki |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
13. Eurovision Song Contest - 6. April 1968 | |
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Halle | Royal Albert Hall |
Moderation | Catherine Boyle |
Pausen-Act | Filmcollage "Londonimpressionen" |
Wertung | 10 Juror*innen pro Land - Jedes Jurymitglied benennt seinen Favoriten |
Teilnehmer | 17 Länder |
Siegerland: Spanien | |
Interpretin: Massiel | |
Titel: "La la la" | |
Musik & Text: Ramón Arcusa & |
Finale | |||
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Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Spanien Massiel "La la la" | 29 | 15 |
2. | Ver. Königreich Cliff Richard "Congratulations" | 28 | 12 |
3. | Frankreich Isabelle Aubret "La source" | 20 | 10 |
4. | Irland Pat McGeegan "Chance Of A Lifetime" | 18 | 14 |
5. | Schweden Claes-Göran Hederström "Det boerjar verka kaerlek, banne mej" | 15 | 8 |
6. | Deutschland Wencke Myhre "Ein Hoch der Liebe" | 11 | 16 |
7. | Belgien Claude Lombard "Quand tu reviendras" | 8 | 3 |
Monaco Line & Willy "A chacun sa chanson" | 8 | 7 | |
Jugoslawien Dubrovnik Troubadours "Jedan dan" | 8 | 17 | |
10. | Italien Sergio Endrigo "Marianne" | 7 | 11 |
11. | Luxemburg Chris Baldo & Sophie Garel "Nous vivrons d'amour" | 5 | 5 |
Portugal Carlos Mendes "Verão" | 5 | 1 | |
13. | Österreich Karel Gotti "Tausend Fenster" | 2 | 4 |
Schweiz Gianni Mascolo "Guardando il sole" | 2 | 6 | |
Norwegen Odd Børre "Stress" | 2 | 13 | |
16. | Finnland Kristina Hautala "Kun kello käy" | 1 | 9 |
Niederlande Ronnie Tober "Morgen" | 1 | 2 |
Der Song Contest aus London war der erste, der in Farbe übertragen wurde, und der Wettbewerb war damit um eine Attraktion reicher. Alle Intervisionsländer strahlten – direkt oder als Aufzeichnung - das Musikereignis des Jahres aus. Auch Tunesien war live zugeschaltet.
All diese Fernsehzuschauer plus das Publikum in der Royal Albert Hall wie auch die Delegationen der 17 Teilnehmerländer wurden von einer guten alten Bekannten begrüßt: Catherine (Katie) Boyle moderierte bereits zum dritten Mal den Song Contest, und sie ist die einzige Moderatorin, die so oft durch einen Eurovisionswettbewerb führte (mit 1974 insgesamt viermal).
Alle Künstler wurden unmittelbar kurz vor ihrem Auftritt hinter der Bühne gezeigt. Eigentlich rechnete das Publikum mit einem eher langweiligen und einseitigen Wettbewerb - dank eines einzigen Künstlers kam es jedoch anders.
Carlos Mendes aus Portugal überzeugte mit seinem Sommerlied ("Verão") nicht so richtig. Ronnie Tober aus den Niederlanden sang über die Probleme der Generation der 1960er Jahre, die anscheinend keinen Menschen interessierten, und landete sang- und klanglos auf dem sechzehnten Platz zusammen mit Kristina Hautala aus Finnland.
Odd Børre aus Norwegen sang ein wirklich zum Abhören stressiges Lied ("Stress". Seine Freude über diese Teilnahme, die nur bedingt durch den Rückzug des nationalen Siegertitels zu Stande kam, hielt nicht lange an - wie auch die von Karel Gott, genannt "die goldene Stimme von Prag", der für Österreich ins Rennen ging. Sein poetisches Lied "Tausend Fenster" über die Einsamkeit in den großen Städten wurde von keinem Geringeren geschrieben als Udo Jürgens. Die Verantwortlichen des ORF rechneten mit einer Platzierung ganz vorne, desto größer war die Enttäuschung, als es nur zum dreizehnten Platz reichte gemeinsam mit Gianni Mascolo aus dem Land der Eidgenossen, der Schweiz.
Die Gewinnerin von 1962, Isabelle Aubret, vertrat Frankreich zum zweiten Mal, nachdem sie Guy Bonnet, den Texter und ursprünglichen Interpreten des Liedes "La Source" verdrängt hatte. Das französische Fernsehen wollte von einem prominenten Namen vertreten werden, was bei Guy Bonnet zu diesem Zeitpunkt nicht der Fall war. So entschied man sich zunächst für Mireille Mathieu, die allerdings kurz vor dem ESC einen schweren Autounfall hatte, so dass die Siegerin von 1962, Isabelle Aubret, einsprang. Sie konnte ihren Sieg nicht wiederholen.
Die gebürtige Norwegerin Wencke Myhre wurde nach einigen Kontroversen zur Vertreterin Deutschlands ernannt. Horst Jankowski schrieb das Lied "Ein Hoch der Liebe", mit dem die Schlagerfestspiele-Siegerin von 1966 ("Beiß nicht gleich in jeden Apfel") in London auftreten durfte. Die Titelzeile "Ein Hoch der Liebe" wurde im Refrain in vier Sprachen wiederholt, und das war als eine Verbeugung vor den internationalen Jurys gedacht. Das Konzept ging auf, und Wencke Myhre wurde in ihrem gelben Kleid Sechste. Leider gab es keine Punkte aus dem eigenen Heimatland, aber dafür vom Nachbarn Schweden, das von Claes-Göran Hederström vertreten wurde. Er brachte als erster Interpret an diesem Abend das Publikum zum Swingen. Er wurde jedoch nur Fünfter hinter Isabelle Aubret und dem Iren Pat McGeegan.
"Erdbeben" in der Royal Albert Hall: Schon bei der Ankündigung des Namens Cliff Richard tobte die Halle. Der Weltstar des Abends betrat die Bühne, und der Jubel nahm kein Ende. Es konnte nur einen Sieger geben, nämlich die Hitkanone Cliff Richard und sein britischer Beitrag "Congratulations". Mädchen gerieten in Hysterie, das Publikum hörte mit dem Applaus nicht auf, und alle anderen Teilnehmer kamen sich vor wie Statisten. Wer sollte ihn schlagen? Sein Lied, seit einigen Wochen Nr. 1 in Großbritannien und mittlerweile auch im restlichen Europa auf dem Weg nach oben, schien unschlagbar. Einen wichtigen Punkt hatte man aber vergessen: die Juroren. Oft waren Publikum und die Jurys unterschiedlicher Meinung, vergleichbar mit dem Eiskunstlauf. Wieso sollte es diesmal anders sein? Den abergläubischen Cliff sah man während der Proben nur mit Kopfhörern herumlaufen, denn er wollte keinen Beitrag der Konkurrenz vorher hören. Bei der spannenden Wertung führte das Ver. Königreich noch kurz vor Schluss, erst durch die vorletzte Wertung aus Deutschland schob sich Massiel aus Spanien vor Cliff Richard.
So stimmten insgesamt 29 Juroren für die Spanierin Massiel, sechs allein aus Deutschland, und nur 28 wollten das Idol tausender Jugendlicher ganz oben sehen. Katie Boyle bat sogar die letzte Jury aus Jugoslawien, ihre Wertung zu wiederholen, in der Hoffnung, einen Fehler zu entdecken, aber es war nichts zu machen. Das Publikum war enttäuscht und konnte nur mit Fassung den Sieg der 21-jährigen Spanierin Maria de los Angeles Santamaria, alias Massiel, ertragen, die sich ihrerseits nach diesem unerwarteten Erfolg nur glücklich schätzen konnte.
Auf Aufforderung des spanischen Fernsehens hatte sie ihre Südamerikatournee unterbrochen und war aus Mexiko zurück nach Madrid geflogen, wo ihr mitgeteilt wurde, den Song "La, la, la" beim ESC 1968 in London zu singen. Ursprünglich war Juan Manuel Serrat als Interpret vorgesehen. Er wollte jedoch den Titel in der katalanischen Sprache singen, was für Francos Spanien unvorstellbar gewesen wäre. Ganz schnell entschieden sich die Verantwortlichen der TVE für Massiel, die nach ihrem Sieg 1966 beim Schlagerfestival von Mallorca mit dem Titel "Rufo el pescador" einen sehr guten Ruf in Spanien genoss. Diese Entscheidung war ein Volltreffer. Massiel schaffte das Wunder von London, versetzte mit ihrem Sieg ein ganzes Land in Trauer und brachte Millionen Teenies zum Weinen. Sie hat den "King" Cliff Richard entthront. Sie war die Heldin Spaniens, aber ein dauernder Erfolg blieb ihr versagt.
1.
Carlos Mendes "Verão" | M.: Pedro Vas Osorio | |
2.
Ronnie Tober "Morgen" | M.: Joop Stokkermans | |
3.
Claude Lombard ”Quand tu reviendras" | M.: Jo van Wetter | |
4.
"Tausend Fenster" | M.: Udo Jürgens | |
5. Luxemburg
Chris Baldo & "Nous vivrons d'amour" | M.: Carlos Lereche | |
6.
Gianni Mascolo "Guardando il sole" | M.: Aldo D’Addario | |
7.
Line & Willy "A chacun sa chanson" | M.: Jean Claude Olivier | |
8.
Claes--Göran Hederström „Det boerja verkakaerlek - banne mej" | M.: Peter Himmelstrand | |
9.
Kristina Hautala "Kun kello käy" | M.: Esko Linnavalli | |
10.
Isabelle Aubret "La source" | M.: Daniel Faure | |
11.
Sergio Endrigo "Marianne" | M.: Sergio Endrigo | |
12.
Cliff Richard | M.&.T.: | |
13.
Odd Børre "Stress" | M.: Tor Hultin | |
14.
Pat McGeegan "Chance Of A Lifetime" | M.: John Kennedy | |
15.
Massiel "La la la" | M.&.T.: | |
16.
Wencke Myhre "Ein Hoch der Liebe" | M.: Horst Jankowski | |
17.
Dubrovnik Troubadours "Jedan dan" | M.: Djelo Jusić, |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
Wencke Myhre erinnert sich 1973
Interne Auswahl | |
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Songpräsentation | 11. März 1967 |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
Hinter verschlossenen Türen wählte eine Jury am 4. Januar im Frankfurter Funkhaus aus 145 Liedern den deutschen Beitrag zum Song Contest 1967 aus. Inge Brück war die Wunschinterpretin der Verantwortlichen. Der Siegertitel "Anouschka" hatte am 11. März im Rahmen der Sendung "Zum blauen Bock" sein Fernsehdebüt.
Das Ergebnis:
Platz 1. "Anouschka"
Musik & Text: Hans Blum
Platz 2. "Die Nacht hat viele Gesichter"
Musik: Fred Strittmatter, Text: Karl Bartel
Platz 3. "Das Glück dieser Welt"
Musik: Hubert Wolf, Text: Heinz Tüst
Inge Brück
Die Mannheimerin kam am 12.11.1936 auf die Welt. Sie nahm Schauspieluntericht und wurde von Horst Jankowski entdeckt. 1957 konnte sie mit "Peter, komm heute Abend zum Hafen" ihren ersten Erfolg feiern. Mit "Frag´den Wind" gewann sie 1966 das internationale Song Festival in Rio de Janeiro. 1967 vertrat sie Deutschland beim Song Contest in Wien und wurde mit dem Lied "Anouschka" Achte. Seit den 1970er Jahren sang sie überwiegend Lieder mit religiösem Inhalt und gründete die Initiative "Künstler für Christus". Sie war in erster Ehe mit dem TV-Regisseur Michael Pfleghar ( späterer Ehemann von Wencke Myhre) verheiratet und später mit Klaus Überall (späterer Ehemann von Katja Ebstein) |
12. Eurovision Song Contest - 8. April 1967 | |
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Halle | Großer Festsaal der Hofburg |
Moderation | Erika Vaal |
Pausen-Act | Die Wiener Sängerknaben |
Wertung | 10 Juror*innen pro Land - Jedes Jurymitglied benennt seinen Favoriten |
Teilnehmer | 17 Länder |
Siegerland: Vereinigtes Königreich | |
Interpretin: Sandie Shaw | |
Titel: "Puppet On A String" | |
Musik & Text: Bill Martin & Phil Coulter |
Finale | |||
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Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Ver. Königreich Sandie Shaw "Puppet On A String" | 47 | 11 |
2. | Irland Sean Dunphy "If I Could Choose" | 22 | 17 |
3. | Frankreich Noëlle Cordier "Il doit faire beau là-bas" | 20 | 4 |
4. | Luxemburg Vicky "L'amour est bleu" | 17 | 2 |
5. | Monaco Minouche Barelli "Boum Badaboum" | 10 | 14 |
6. | Spanien Raphael "Hablemos del amor" | 9 | 12 |
7. | Belgien Louis Neefs "Ik heb zorgen" | 8 | 10 |
8. | Schweden Östen Warnerbring "Som en dröm" | 7 | 7 |
Deutschland Inge Brück "Anouschka" | 7 | 9 | |
Jugoslawien Lado Leskovar "Vse roze sveta" | 7 | 15 | |
11. | Italien Claudio Villa "Non andare piu lontano" | 4 | 16 |
12. | Portugal Eduardo Nascimento "O vento mudou" | 3 | 5 |
Finnland Fredi "Varjoon - suojaan" | 3 | 8 | |
14. | Niederlande Therese Steinmetz "RInge DInge" | 2 | 1 |
Österreich Peter Horten "Warum es hunderttausend Sterne gibt" | 2 | 3 | |
Norwegen Kirsti Sparboe "Dukkeman" | 2 | 13 | |
17. | Schweiz Géraldine "Quel cœur was-tu briser?" | 0 | 6 |
Die Schauspielerin Erika Vaal moderierte den ESC im Großen Festsaal der Wiener Hofburg. Ihre Moderation war gekennzeichnet von "Pleiten, Pech und Pannen". Die (Zitat) "Technical Disorder" begleitete sie während der Sendung. Bereits vor der letzten Wertungsabgabe erklärte sie versehentlich Sandie Shaw zur Siegerin!
Dennoch wurde sie nach dem ESC vom neugegründeten Radiosender Ö3 als Moderatorin verpflichtet, u.a. für eine Sendung mit lateinamerikanischer Musik, da sie einige Jahre in Mexico gelebt hatte. Erika Vaal verstarb 2013 im Alter von 86 Jahren.
Das Ergebnis des vorigen Jahres sorgte für reichlich Gesprächsstoff. Es war ja auch sehr offensichtlich, dass man nicht mehr nur die Songs bewertete, sondern auch die Länder. Die "skandinavische Allianz" wie auch die Zusammenarbeit der Südländer oder auch die der Iren und Briten zeigten, dass das seit 1964 eingeführte Wertungssystem nicht gerecht funktionierte. Um weitere Kritik über diesen Punkt zu vermeiden, beschlossen die Verantwortlichen der EBU, auf das Wertungssystem aus den Jahren von 1957 bis 1961 zurückzugreifen. Jeder Juror konnte also nur einen Punkt für den eigenen Favoriten vergeben. Es gab jetzt auch die neue Regel, dass mindestens die Hälfte der nationalen Juroren jünder als 30 Jahre alt sein musste.
Die Künstler aus 17 Ländern stellten sich in der Wiener Hofburg der Konkurrenz. Sie alle wurden erstmals vom einzigen ESC-Gewinner Österreichs, Udo Jürgens, musikalisch begrüßt, bevor sich die Moderatorin des Abends, Erika Vaal, ans Werk machte.
Therese Steinmetz aus Holland konnte die Durststrecke der holländischen Interpreten seit Anfang der 1960er Jahre auch nicht beenden. Der Österreicher Peter Horten fragte sich "Warum es hunderttausend Sterne gibt", er konnte aber den gewonnenen Titel nicht verteidigen. Die Schweizerin Géraldine stellte den Juroren die Frage "Wessen Herz sie brechen wollten" ("Quel coeur vas–tu briser") " - deren akustisches System wurde anscheinend von der Gesangskunst der 20-Jährigen, bis dato Chorsängerin, beschädigt, so dass sie keinen einzigen Punkt bekam.
Kirsti Sparboe aus Norwegen blieb genauso erfolglos wie bei ihrer ersten Teilnahme 1965, und auch der schwergewichtige Fredi aus Finnland kam über einen zwölften Rang nicht hinaus. Am besten machte es der Schwede Östen Warnerbring, der sich gemeinsam mit Inge Brück aus Deutschland den achten Platz teilte. Inge Brück galt nach ihrem Sieg mit "Frag´ den Wind" beim Internationalen Schlagerfestival von Rio de Janeiro 1966 als der kommende Star in Deutschland, und sie wurde sofort auch für den Song Contest engagiert, wo sie über das weinende Mädchen "Anouschka" sang. Diesen Platz erreichte auch Lado Leskovar aus Jugoslawien, dessen Lied "Vse roze sveta" man als das schmerzvollste und traurigste Lied der langjährigen ESC-Geschichte bezeichnen könnte.
Hochdramatisch war auch der spanische Beitrag "Hablemos del amor" (Lass uns über Liebe sprechen), gesungen vom Vorjahresvertreter Raphael, der sich vom siebten Rang auf den sechsten Platz verbesserte. Claudio Villa ging auch bereits zum zweiten Mal ins Rennen, und er war der aktuelle Sanremo-Gewinner mit "Non a pensare a me". In Wien sang er aber "Non andare piu lontano" (Geh nicht weiter weg), er selbst fand sich aber nach Beendigung des Wettbewerbs ganz abgeschlagen auf dem elften Rang wieder. Diese Lieder, die nur von ihrer Dramaturgie lebten, waren nicht mehr zeitgemäß.
Wesentlich temperamentvoller und außergewöhnlicher ging es beim Beitrag aus Monaco zu. Serge Gainsbourg, Komponist des Siegertitels von 1965, ließ sich wieder etwas ganz Neues einfallen und schrieb das Lied "Boum Badaboum", das seiner Zeit voraus war . Minouche Barelli interpretierte diesen Song, sie konnte aber nicht an den Erfolg von France Gall anknüpfen. Sie wurde Fünfte.
Den vierten Platz belegte die 17-jährige Griechin Vassiliki Papathanassiou alias Vicky (Leandros), die für Luxemburg ins Rennen ging. Die in Deutschland lebende Künstlerin wurde von André Popp und Pierre Cour als Interpretin ihres Songs "L´amour est bleu" ausgewählt, und sie gehörte im Vorfeld des Festivals zum engeren Favoritenkreis. Vickys Stimme war zwar schon beeindruckend, es fehlt ihr jedoch noch die nötige Erfahrung für das Spiel mit der Kamera und dem Publikum. Fünf Jahre später war sie aber schon ein Profi. Ihr Beitrag hielt sich unmittelbar nach dem Song Contest in seiner Instrumentalversion von Paul Mauriat fünf Wochen lang an der Spitze der amerikanischen Charts und wurde zum Evergreen.
Sandie Shaw war 1967 bereits keine Unbekannte mehr. 1964 hatte sie schon ihren ersten Nr.1- Hit mit "Girl Don´t Come" und 1966 einen weiteren mit "Long Live Love". Geboren am 26.02.1947 in Dagenham in England, wurde sie von Adam Faith entdeckt und erfolgreich gefördert. 1967 fiel die Wahl der BBC angesichts ihrer Erfolge auf sie als Vertreterin. Der Titel "Puppet On A String" hatte es in sich. Sandie Shaw sang es barfüßig und zwar so überzeugend, dass es nach ihrem Auftritt keinen Zweifel mehr gab über den Sieger des Wettbewerbs. Trotz des riesigen Vorsprungs zeigte sie sich sehr angespannt und konnte ihren Sieg erst nach der offiziellen Ankündigung ihres Namens verarbeiten. Sie holte somit den ersten Sieg für das Vereinigte Königreich, das seit 1959 fünf Mal auf dem zweiten Platz gelandet war.
1.
Therese Steinmetz "Ringe Dinge" | M.: Johnny Holshuysen | |
2.
Vicky "L'amour est bleu" | M.: André Popp | |
3.
Peter Horten ”Warum es hunderttausend | M.: Kurt Peche | |
4.
"Il doit faire beau | M.: Hubert Giraud | |
5. Portugal Eduardo Nascimento "O vento mudou" | M.: Nuno Nazaré Fernandes | |
6.
Géraldine "Quel cœur vas tu briser?" | M.: Daniel Faure | |
7.
Östen Warnerbring "Som en dröm" | M.&.T.: | |
8.
Fredi "Varjoon - suojaan" | M.: Lasse Mårtenson | |
9.
Inge Brück "Anouschka" | M. & T.: | |
10.
Louis Neefs "Ik heb zorgen" | M.: Paul Quintens | |
11.
Sandie Shaw "Puppet On A String" | M.&.T.: | |
12.
Raphael | M. & T.: | |
13.
Kirsti Sparboe "Dukkeman" | M.: Tor Hultin | |
14.
Minouche Barelli "Boum badaboum" | M. & T: | |
15.
Lado Leskovar "Vse roze sveta" | M.: Urban Koder | |
16.
Claudio Villa "Non andare piu lontano" | M.: G. Mesoli | |
17.
Sean Dunphy "If I Could Choose" | M.: Michael Coffey |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
11. Eurovision Song Contest - 18. März 1966 | |
---|---|
Halle | Grand Auditoire du Télé-Luxembourg |
Moderation | Josiane Shen |
Pausen-Act | Les Haricots Rouges |
Wertung | 10 Juror*innen pro Land - Punkte für die TOP 3 |
Teilnehmer | 18 Länder |
Siegerland: Österreich | |
Interpretin: Udo Jürgens | |
Titel: "Merci Chérie" | |
Musik: Udo Jürgen Bockelmann Text: Udo Jürgen Bockelmann & Thomas Hörbiger |
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Österreich Udo Jürgens "Merci chérie" | 31 | 9 |
2. | Schweden Lill Lindfors & Svante Thuresson "Nygammal vals - eller hip man svinaherde" | 16 | 10 |
3. | Norwegen Åse Kleveland "Intet er nytt under solen" | 15 | 6 |
4. | Belgien Tonia "Un peu de poivre, un peu de sel" | 14 | 6 |
Irland Dickie Rock "Come Back To Stay" | 14 | 17 | |
6. | Schweiz Madeleine Pascal "Ne vois-tu pas" | 12 | 12 |
7. | Jugoslawien Berta Ambroz "Brez besed" | 9 | 5 |
Spanien Raphael "Yo soy aquel" | 9 | 11 | |
9. | Ver. Königreich Kenneth McKellar "A Man Without Love" | 8 | 18 |
10. | Deutschland Margot Eskens "DIe Zeiger der Uhr" | 7 | 1 |
| Luxemburg Michèle Torr "Ce soir je t'attendais" | 7 | 4 |
Finnland Ann-Christine Nystroem "Play-Boy" | 7 | 7 | |
13. | Portugal Madalena Iglesias "Ele e ela" | 6 | 8 |
14. | Dänemark Ulla Pia "Stop, ja stop - ja stop, mens legen er go" | 4 | 2 |
15. | Niederlande Milly Scott "Fernando en Philippo" | 2 | 16 |
16. | Frankreich Dominique Walter "Chez nous" | 1 | 15 |
17. | Monaco Tereza "Bien plus fort" | 0 | 13 |
Italien Domenico Modugno "Dio come ti amo" | 0 | 14 |
Josiane Shen moderierte den 11. Eurovision Song Contest in Luxemburg auf Französisch. Sie war in den 1960er Jahren eine Moderatorin bei RTL.
Das Regelwerk wurde insofern verändert, als Musikexperten in den nationalen Jurys vertreten sein durften. Außerdem mussten die Lieder nun in einer offiziellen Landessprache gesungen werden.
Die Perspektiven für kommerzielle Titel verbesserten sich nach dem Sieg von France Gall enorm: Sie wurden konkurrenzfähig und mussten sich nicht mehr mit guten Platzierungen zufrieden geben. Die musikalische Angebotspalette wurde dadurch vielseitiger und der Stellenwert des Wettbewerbs ein bisschen angehoben. Um so erstaunlicher war die Tatsache, dass von den 18 gemeldeten Beiträgen für das Finale des Song Contests 1966 in Luxemburg die meisten noch den traditionellen Klischees des Grand Prix Eurovision entsprachen.
Margot Eskens durfte als Erste auf die Bühne. Die in Düren geborene Interpretin gehörte seit Mitte der 1950er Jahre zu den etablierten Schlagersängerinnen Deutschlands. Dank ihrer großen Erfolge wurde sie von den Verantwortlichen des deutschen Fernsehens für den Song Contest 1966 nominiert. "Die Zeiger der Uhr" als Symbol für den Verlauf des Lebens war eine traurige Ballade über das Leiden einer Frau durch die Erinnerungen an ihren Geliebten. Bekanntlich hatten die Juroren aber kein Mitleid mit verlassenen Frauen und gebrochenen Herzen und setzten diesen Beitrag auf den 10. Rang, gemeinsam mit der für Luxemburg startenden Französin Michèle Torr, die den ganzen Abend umsonst auf ihren Geliebten warten wollte ("Çe soir je t´attendais" – Heute Abend habe ich auf dich gewartet) - und gemeinsam mit der finnischen Interpretin Ann–Christine Nystroem, die auf ganz witzige Art und Weise ein Lied über einen Playboy vortrug. Dieser Song stammte von Ossi Runne, der anschließend bis 1989 als Dirigent für Finnland am Pult stand.
Die Tanzeinlage des dänischen Titels wurde auch nur mit dem vierzehnten Platz belohnt. Das Lied mochte zwar sehr fröhlich sein, aber das Tanzpaar, das die Sängerin Ulla Pia begleitete, wirkte im Vergleich zu den damaligen Standards sehr amateurhaft. Nach dieser Teilnahme kehrte das dänische Fernsehen dem Song Contest den Rücken. Erst 1978 nahmen die Dänen wieder teil.
Die belgische Sängerin Tonia versuchte mit ein bisschen Pfeffer und ein bisschen Salz ("Un peu de poivre, un peu de sel") den ersten Sieg für Belgien zu erringen. Dieser Titel war allerdings der einzige, der sich an den Qualitäten des Siegertitels des Vorjahres messen konnte. Fetzig, fröhlich und rhythmisch. Es reichte jedoch nur zum vierten Platz, der aber bis 1978 die beste Platzierung des Landes darstellte. Tonia nahm 1973 an der deutschen Vorentscheidung teil. Ihr Titel "Sebastian" wurde von Gitte nur ganz knapp geschlagen.
"Nichts Neues unter der Sonne" ("Intet er nytt under solen") hieß der Titel des norwegischen Königreichs. Der anspruchsvollste Titel des Abends, vorgetragen von der jungen Sängerin Åse Kleveland, Kultusministerin ihres Landes in den 1990er Jahren und ESC-Moderatorin 1986. Es war ein melancholisches Lied, das durch die tiefe Stimme und Ausdrucksstärke seiner Interpretin noch mehr an Gewicht gewann und auf dem dritten Platz landete. Dies sollte bis 1985 die beste Platzierung eines norwegischen Beitrags werden.
Chancenlos auf die vorderen Plätze waren Madalena Iglesias aus Portugal wie auch Tereza aus Monaco, Milly Scott mit ihren beiden Gitarristen aus den Niederlanden und Dominique Walter aus Frankreich. Auch für Lill Lindfors & Svante Thuresson aus Schweden schien es aussichtslos zu sein. Dank einer denkwürdigen Wertung landeten sie mit dem jazzigen Lied "Nygammal vals" - ein Lied über eine Schweineherde - auf dem zweiten Platz. Lill Lindfors wurde im gleichen Jahr Fünfte bei den deutschen Schlagerfestspielen mit dem Titel „Es könnte Liebe sein“.
Domenico Modugno aus Italien nahm bereits zum dritten Mal teil, und er sorgte für Aufregung, als er mit sofortiger Abreise drohte, weil das Neuarrangement seines Songs "Dio, come ti amo" für regelwidrig erklärt wurde. Der Vorfall ereignete sich während der Generalprobe. Es bleibt noch immer ein Rätsel, wieso dieser Titel keinen einzigen Punkt erhielt, da sein kommerzieller Erfolg garantiert war.
Udo Jürgens aus Österreich konnte auch zwei weitere Teilnahmen vorweisen, bei denen er genauso erfolgreich war wie sein Kollege Modugno. Aber während der Superstar aus Italien "die Rote Laterne" des Wettbewerbs 1966 bildete, feierte Udo Jürgens den größten Triumph seiner großartigen Karriere. Mit "Merci Chérie" kam er endlich zum erhofften Sieg - ein Sieg der kleinen Schritte, dessen Vorbereitungen schon 1964 anliefen. Udo Jürgens bedankte sich dementsprechend bei den Juroren für seinen "lange fälligen" Sieg mit "Merci Jurys".
Sein Sieg beim ESC 1966 war der Startschuss für eine beispiellose Karriere, die mit seinem plötzlichen Tod 2014 ein jähes Ende fand.
1.
Margot Eskens "DIe Zeiger der Uhr" | M.: Walter Dobschinski | |
2.
Ulla Pia "Stop, ja stop - ja stop, | M.: Erik Kaare | |
3.
Tonia ”Un peu de poivre, | M.: Paul Quintens | |
4.
Michèle Torr "Ce soir je t'attendais" | M.: Bernard Kesslair | |
5. Jugoslawien Berta Ambroz "Brez besed" | M.: Mojmir Sepe | |
6.
Åse Kleveland "Intet er nytt under solen" | M. & T.: | |
7.
Ann-Christine Nystroem "Play Boy" | M. & T.: | |
8.
Madalena Iglesias "Ele e ela" | M.: Carlos Canhelas | |
9.
Udo Jürgens "Merci chérie" | M.: Udo Jürgens | |
10.
Lill Lindfors & hip man svinaherde" | M.: Bengt Arne Wallin | |
11.
Raphael "Yo soy aquel" | M.: Manuel Alejandro | |
12.
Madeleine Pascal "Ne vois-tu pas" | M.: Pierre Brenner | |
13.
Tereza "Bien plus fort" | M.: Gerard Bourgeois | |
14.
Domenico Modugno "Dio come ti amo" | M.: Domenico Modugno | |
15.
Dominique Walter "Chez nous" | M.: Claude Carrère | |
16.
Milly Scott "Fernando en Philippo" | M.: Kees de Bruyn | |
17.
Dickie Rock "Come Back To Stay" | M.: Rowland Soper | |
18.
Kenneth McKellar "A Man Without Love" | M.: Cyril Ornadel |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
Nationale VE Interne Auswahl | |
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Songpräsentation | 19. Februar 1966 |
Ort | Hamburg |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
In diesem Jahr gab es keine öffentliche Ausscheidung. Am 19. Februar stellt Margot Eskens in der Quiz-Show "Einer wird gewinnen" ihren Beitrag "Die Zeiger der Uhr" vor. Die Interpretin wurde vom Hessischen Rundfunk direkt nominiert, möglicherweise als Belohnung für ihren Einsatz bei der Vorentscheidung 1963, als sie die erkrankte Heidi Brühl vertreten hatte.
Aus 85 eingereichten Titeln, wovon 15 in die engere Wahl kamen, suchte eine neunköpfige Kommission, bestehend aus Journalisten, Mitarbeitern des Fernsehens und des Hörfunks sowie einer Schallplattenverkäuferin, unter dem Vorsitz des Fernsehprogrammdirektors des Hessischen Rundfunks, Hans-Otto Grünefeldt, Ende Januar 1966 in Frankfurt am Main den deutschen Beitrag für Luxemburg aus. Corry Brokken wurde auch als Vertreterin in Erwägung gezogen.
Die favorisierten Songs waren:
1. "Die Zeiger der Uhr"
Musik: Walter Dobschinski, Text: Hans Bradtke
2. "Heut´ist ein Fest"
Musik: Paul Kuhn, Text: René Corée
3. "Das Zirkuskind"
Musik & Text: Hans Blum
Margot Eskens Sie wurde am 12.08.1936 in Düren geboren und arbeitete zunächst als Zahnarzthelferin. 1955 gewann sie einen Nachwuchswettbewerb der Firma Polydor und nahm ihre erste Platte auf, "Ich möcht heut ausgehen". 1956 hatte sie bereits mit "Timbola" ihren ersten Nr. 1- Erfolg. Es folgten "Cindy oh Cindy" (1957) und auch "Calypso Italiano". Sie nahm oft an den deutschen Schlagerfestspielen teil, konnte sie jedoch nie gewinnen. Nach ihrer ESC-Teilnahme (Platz 10) setzte sie ihre Karriere fort, aber mit weniger Erfolg. Ende der 1980er Jahre wechselte sie erfolgreich zum volkstümlichen Bereich und wirkte in zahlreichen Fernsehshows und mehreren Filmen mit. Sie verstarb am 29. Juli 2022.
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Interne Auswahl | |
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Songpräsentation | 21. Februar 2009 |
TV-Sender | NDR |
Nach dem desaströsen Abschneiden der No Angels in Belgrad lag die Verantwortung für die Auswahl des deutschen Beitrags zwar weiterhin beim NDR, aber das VE-Konzept der letzten drei Jahre gab es nicht mehr.
Moderator Thomas Hermanns hatte bekannt gegeben, dass er für eine Moderation nicht mehr zur Verfügung stehe. Im Gespräch war zwar u.a. eine evtl. Übernahme des schwedischen Melodifestivalen-Konzeptes, allerdings entschied der NDR nun, für Moskau einer internen Auswahl den Vorzug zu geben und auf eine öffentliche Vorentscheidung zu verzichten.
Aufgefordert waren professionelle Sänger, Komponisten und Autoren, geeignete Musiktitel einzureichen. Eine fünfköpfige Jury (Heinz Canibol, Geschäftsführender Teilhaber des Labels 105music, Guildo Horn, Sylvia Kollek, ehemaliges Jurymitglied bei "Deutschland sucht den Superstar", Ralf Quibeldey, Leiter der Redaktion Talk und Unterhaltung beim NDR und Peter Urban), wählte aus den Einsendungen den deutschen Beitrag aus.
Die interne Wahl fiel auf Alex Christensen und Oscar Loya, die als "Alex Swings Oscar Sings!" den Titel "Miss Kiss Kiss Bang" in Moskau singen sollten. Es handelte sich um einen Swing-Titel, der erstmals bei der ECHO-Verleihung am 21. Februar 2009 vorgestellt wurde.
Der ARD-Koordinator Unterhaltung, Thomas Schreiber, äußerte sich folgendermaßen:
"Ein mitreißender und fröhlicher Song, ein international mega-erfolgreicher Produzent, ein beeindruckender Sänger und Tänzer - wir freuen uns sehr, dass Alex Christensen und Oscar Loya für Deutschland in Moskau an den Start gehen werden. Eines kann ich jetzt schon versprechen: Die Premiere des Liedes beim "Echo" am 21. Februar im Ersten wird ein optischer Leckerbissen, eine kleine Show in der Show. Und für Moskau arbeiten wir an einer Überraschung - damit es wieder heißen kann: Germany 12 points".
Am 29.4.09 wurde das Geheimnis um den Auftritt der Miss Kiss Kiss Bang gelüftet: Es war die US-amerikanische Burlesque-Tänzerin Dita von Teese, die in einem 1940er-Jahre-Outfit Alex und Oscar optisch auf der Bühne unterstützen und mit einigem Sex-Appeal den gewünschten Erfolg garantieren sollte. Allerdings stieß dieses Konzept international auf wenig Gegenliebe, und so mussten sich die deutschen Vertreter mit dem 20. Platz begnügen.
Alex Christensen (Alex C.) ist ein international erfolgreicher DJ und Produzent. Er arbeitete u.a. für Right Said Fred, Tom Jones, *NSYNC, Oli.P, Marianne Rosenberg, Sarah Brightman, ATC, Rollergirl, Prince Ital Joe feat. Marky Mark (Mark Wahlberg) und andere. Er produzierte Paul Ankas Album "Rock Swings" und das im Mai 2006 erschienene Album "Bolton Swings Sinatra" von Michael Bolton. Oscar Loya ist ein gebürtiger Kalifornier, der schon in New York in Musicals gesungen hat. 2006 zog er nach München und spielte dort in der "West Side Story". 2009 veröffentlichte er ein Album. Von 2012 bis 2013 spielte er in einer Show im Friedrichstadtpalast in Berlin. |
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