Den probenfreien Tag haben Michael und ich gestern für einen Stadtbummel genutzt. Es ging mit dem Bus zunächst in den ältesten Teil Tel Aviv-Jaffas, wie die Stadt seit 1950 offiziell heißt. Jaffa war schon 3.500 vor Christus besiedelt. Wir starteten den Rundgang am Wahrzeichen Jaffas, dem alten Uhrturm. Vorbei an einem Flohmarkt und kleinen Möbelgeschäften. Da kam ich jetzt noch nicht in Versuchung, Geld auszugeben. Eher schon bei den Bäckereien, die Süßes und Fettiges in allen Variationen anbieten. Ich habe es mir aber noch verkniffen und auf ein Stück Kuchen mit Eis gewartet, mit dem wir uns nach unserem Aufstieg zur St. Peters Kirche belohnten.
Von dort aus hat man einen grandiosen Blick über Stadt und Strand. Bergab in kleinen Gässchen ging es weiter zum Hafen mit Fischer- und Segelbooten. Jo, ganz idyllisch da. Aber jetzt auch nicht so pittoresk wie man es vielleicht von griechischen Städtchen her kennt.
Zurück den Strand entlang und mit einem kurzen Stück per Bus - wir alten Männer sind nicht so fußfit wie Jungspund Benni – zum Rothschild Boulevard. Laut Reiseführer eine Flaniermeile mit schattenspendenden Bäumen. Wir gönnten uns einen Kaffee und Michael meinte nur: „Nun ja, ist halt nicht die Kö!“ Dazu sage ich als Kölner jetzt mal nichts :-)
Auf dem Rückweg zum Hotel liefen wir die Shenkin Street entlag. Nette kleiner Shops und Cafés. Sehr entspannt da. Ganz im Gegensatz zum Markt ,in den wir danach zufällig hineinstolperten. Am Ende der Straße bieten Händler von Touristenramsch, über Gewürze, Süßes, Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse alles lautstark an, was das Land so her gibt.
Zum Abschluss dann noch Kaffee bei uns um die Ecke mit Blick auf das Meer. Na ja, wenn man gaaaaanz genau hinschaut :-)
Markus
Old Jaffa
Der Uhrturm
Süß und fettig
St. Peters Kirche
Blick auf Strand und Stadt
Altstadt
Hafen
Lebhafter Markt
Kaffee zum Abschluss mit Meerblick - irgendwo am Horizont :-)
Wir schauen jetzt hier noch am Bildschirm die Proben des 1. Semi, die wir ja noch gar nicht gesehen hatten. Wie Markus schrieb, „Replay“ ist nicht „Fuego“, weder vom Lied her noch von der Performance. Als Startnummer eins direkt eine Auszieh-Nummer, da weiß auch der unbedarfteste Zuschauer sofort, er hat den ESC eingeschaltet. Und doch ist die Performance noch Gold, wenn man sie mit den beiden folgenden vergleicht: Ich finde Montenegro auf der Bühne so unfassbar schlecht, da werden wahrscheinlich die Ersten direkt wieder abschalten, auch die Finnen reißen da nichts raus. Sie haben zwar eine Tänzerin auf der Bühne, die sich auf einem Podest nach Kräften verrenkt, zwischenzeitlich dann auf den Backdrops unter Wasser zu sehen ist, aber der Titel des Liedes "Look away" könnte wörtlich genommen werden...
Michael
Guten Morgen, da sind wir wieder, gestern war ja hier probenfreier Tag wegen des Feiertags, oder der Feiertage? Ich gebe zu, ich bin ein wenig verwirrt. Wenn bei uns Feiertag ist, dann ist der von morgens bis zum nächsten Morgen, hier ist es aber offensichtlich von Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang, so hat man es mehrfach versucht, mir zu erklären.
Und da hier nun der Gedenktag in den Unabhängigkeitstag überging, ist für mich das Chaos komplett ;-) Gestern waren die Geschäfte und Lokale geöffnet, heute morgen gähnende Leere auf den Straßen und es fuhren kaum Busse, wir haben es trotzdem dann noch geschafft, einen Durchlauf der Zypern-Probe zu sehen.
Gestern waren Markus und ich tagsüber in der Altstadt von Jaffa, am Hafen und sind ein wenig durch Tel Aviv gebummelt. Dazu später mehr.
Gestern Abend fand dann auf dem Rabin-Platz die öffentliche Feier zum Unabhängigkeitstag statt. Der Platz war abgesperrt und es gab Einlasskontrollen mit Abscannen und Taschen öffnen. Auf dem Platz hatte man eine Bühne aufgebaut, wo bereits ein Live-Programm lief, wir hörten von weither schon ESC-Klänge. Auf der Bühne traten mehrere Sängerinnen und Sänger auf, die nahezu alle israelischen Beiträge performten, unterbrochen von Balletteinlagen zu ESC-Titeln, auch internationale ESC-Titel kamen vor. Als einziger uns bekannter Sänger trat Hovi Star auf. Das war ja mal ganz nach unserem Geschmack, wobei sich mir die Frage stellte, ob diese Musikzusammenstellung nun nur der Tatsache des ESC in der Stadt geschuldet war oder auch sonst am Unabhängigkeitstag gespielt wird. Man stelle sich vor: Am 3. Oktober würden vor dem Brandenburger Tor alle deutschen ESC-Beiträge performt!!!
Es gab dann noch ein Feuerwerk, und dann kam eine Live-Band auf die Bühne.
Danach wurde offensichtlich in der ganzen Stadt bis früh in den Morgen gefeiert, die Kneipen waren voll und in so mancher Wohnung fanden offensichtlich Privatfeten statt, so auch über uns L, was der Nachtruhe ein wenig abträglich war.
Eine Tradition bei diesen Feierlichkeiten scheint übrigens zu sein, dass die Kinder mit großen Sprühflaschen herumlaufen, und alles mit Schaum besprühen, was sich nicht wehren kann. Und selbst die kleinsten Kinder tragen die bei uns allseits beliebten aufblasbaren Israel-Hämmer, -keulen und was es sonst noch so gibt, mit sich herum und schlagen aufeinander ein...
Da wurde bei mir die Erinnerung wach an den ESC 2001, wo wir auf den „besten und teuersten“ Plätzen auf der Mittellinie des Fußballfeldes im Parken saßen und vor uns eine ganze Gruppe israelischer Fans auf den Stühlen stand und die Hämmer schwang!!!!
Michael
Ach, was soll man zu Montenegro schreiben? Nette, adrett in weiß gekleidete, junge Menschen, die mit vielen und großen Armgesten Ringelrein mit Anfassen spielen. Da verschüttet man beim zweiten Frühstück hier nicht den Cappuccino, wird aber auch nicht richtig wach. Das versendet sich wohl im Halbfinale.
Markus
Guten Morgen!
Wir starten mit der 2. Probe von Zypern. Heute können Fans und Journalisten zum ersten Mal in die Halle. Benni und Horst haben sich schon auf den Weg gemacht. Michael und ich schauen uns den letzten Durchgang gerade im Fanbereich/Cafeteria an. Da die Busse heute früh nur vereinzelt fuhren, haben wir es nicht ganz pünktlich geschafft. Die Israelis schlafen sich nach den Unabhängigkeitsfeiern wohl noch aus.
Tamta tritt wieder im vollen Lack- und baumelnden Kronleuchtergehänge-Outfit auf. Nicht meins und ich finde, das zerstört den ganzen Auftritt, aber die Lüsterlady muss es wissen. Gilt sie doch als „Fashion Icon“. Ansonsten gibt es am Auftritt der Muiscaldarstellerin nichts zu Meckern. Michael meint aber „Ist halt kein Fuego“ :-)
Markus
Guten Morgen nach dem Gedenktag für die gefallenen Soldaten Israels (Jom haSikaron). Heute feiert Israel seinen 71. Geburtstag. Gestern Abend und in der Nacht war schon viel »feierfreudiges Volk« unterwegs. Anders als vorgestern berichtet, waren nicht alle Geschäfte geschlossen Da keine Proben waren, habe ich den Tag genutzt per Pedes ein wenig von der Stadt zu sehen. Vom Südbahnhof HaHagahna ging es dann von der Levinski Straße über die Allenby St links zum Carmel Markt. Hier gab es frisches Gemüse, Obst und Gewürze zu kaufen. Weiter ging es dann zum Strand Richtung Süden zur Altstadt von Jaffa. Nach einer kurzen Pause mit einer kalten Getränk, Zitrone Mi Minze, trat ich dann den Rückweg entlang am Strand an. Auffallend war, dass hier sehr viele Elektroroller unterwegs sind. Auch das E-Bike ist hier mittlerweile schon Standard. Am Strand gibt es neben der normalen Straße noch einen zweispurigen Radweg. Am Strand in Jaffa war auch eine weiße Bank mit Sonne Kollektoren als Sitzfläche aufgebaut. Über die Bank es es möglich sein Handy per Kabel oder Induktion aufzuladen. Ebenfalls wird freies WLAN Angebote. Innovative Idee wie ich finde. Da Michael und Markus unabhängig von mir fast die gleiche gelaufen sind, folgen die Fotos erst später.
Horst
Markus und ich haben uns die letzten Pressekonferenzen geschenkt, denn angeblich schließen ja heute um 18.00 Uhr alle Geschäfte wegen des Gedenktages, und ob morgen am Feiertag etwas geöffnet hat, weiß man nicht so genau, selbst am Info-Desk im Pressezentrum gab es widersprüchliche Aussagen. So verließen wir um 17.00 Uhr das Pressezentrum, um mit dem Linienbus zurück in die Stadt zu fahren. Der erste Bus, den wir hätten nehmen können, nahm uns allerdings nicht mit, war wohl wegen Überfüllung geschlossen. Augenscheinlich versuchten die Leute alle noch vor 18.00 Uhr nach Hause zu kommen. Glücklicherweise schafften wir es gerade noch, im kleinen Supermarkt um die Ecke das Nötigste zu einzukaufen, um ggf. anderthalb Tage zu überstehen, ohne zu verhungern. Es ging dort ein bisschen so zu wie bei uns in den Geschäften vor Weihnachten, aber wir konnten uns eindecken ;-).
So werden wir also gleich hier in der Wohnung etwas essen und dann nochmal rausgehen, vielleicht einen kleinen Spaziergang machen, ich habe das Meer noch gar nicht gesehen. Mehr ist für heute dann wohl nicht drin, und wie es morgen ausschaut, sehen wir dann mal.
Die Proben gehen erst am Donnerstag weiter mit dem 2. Durchlauf des 1.Semis, dann können wir wohl auch erstmals in die Halle.
Vorläufiges Resümee von mir nach allem was ich bisher hier auf der Bühne gesehen habe: So richtig umgehauen hat mich noch nichts, aber Deutschland hat ja auch noch nicht geprobt ;-)
Liebe Grüße nach Hause, wir melden uns, wenn es wieder etwas zu melden gibt,
Michael
Meine persönliche Top 3 des heutigen Probentages:
Diesmal eher danach beurteilt, ob der Auftritt meiner Ansicht nach gelungen ist oder nicht. Da „Chameleon“, „Scream“ und „Proud“ als Songs für mich nur mittelmäßig sind, führt die Niederlande wenn ich Song und Auftritt „addiere" wahrscheinlich trotzdem noch.
~ Bere ~
Chingiz steht vor einem blauen Leuchtdreieck und Roboterarme projizieren ein geometrisches Herz auf seine Brust.
Im Refrain ein großes gelbes Van-Gogh-Herz im Backdrop, das in einem Koordinatennetz gefangen ist. Anschließend eine Borg-artige Silhouette.
Alles sehr modern und zackig.
Plötzlich ein Hologramm von Chingiz, dass in die Luft fliegt. Dass die meisten hier zu lachen beginnen, war wohl nicht beabsichtigt.
Die lange „orientalische“ Note gelingt gut.
Das versucht sehr cool und modern zu wirken. Was absolut zum Song passt. Zu großen Teilen funktioniert das auch. Teilweise ist es vielleicht etwas durcheinander. Aber insgesamt ist es ein Auftritt, der hängen bleibt.
~ Bere ~
Hier berichtet das ECG-Team aus Tel Aviv von den Proben, Empfängen und anderen Ereignissen. Diese Berichte sind natürlich rein subjektiv und sollen nicht in erster Linie eine detailgenaue Beschreibung der Proben liefern - diese kann man ja in verschiedenen Portalen teilweise sogar live verfolgen - sondern einen ganz persönlichen Eindruck unserer Erlebnisse und Erfahrungen live vor Ort darstellen.
Habt ihr Fragen an uns vor Ort? Dann schickt uns eine Mail an![]() |
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Benni | Berenike | Horst |
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Justine | Markus | Michael |
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