Fast heimlich, still und leise ist um 12 Uhr mittags der Ticketverkauf für die ESC-Shows gestartet. Wie vor einigen Wochen angekündigt, dürfen als Teil eines Feldversuchs "Fieldlab" - zur Durchführung von Veranstaltungen mit Zuschauern in der Coronazeit - pro Abend Stand jetzt bis zu 3500 Zuschauer ins Ahoy. Zumindest wenn denn die Belegung der Intensivbetten in den Niederlanden eine bestimmte Schwelle unterschreitet.
Karteninhaber des vergangenen Jahres hatten in den vergangenen Tagen einen Link für die damals erworbenen Shows und einen individuellen Code erhalten. Es wurde gesagt, dass der Verlauf nur für sie gelte, allerdings wurde auch die Info gestreut, dass bis zu vier Karten bestellt werden konnten, was ja eigentlich ein Gegensatz ist.
Da Akkreditierte, wie vor einigen Tagen mitgeteilt, nach einem Showbesuch aus Sicherheitsgründen nicht mehr ins Pressezentrum dürfen, kam für mich in Rotterdam also nur das große Finale am Samstagabend infrage. Aber wenn schon Corona-ESC, dann doch bitte die volle Dröhnung und das volle Abenteuer! Also setzte ich eben alles auf die Karte Finale, und ich muss sagen, ich hatte schon reichlich Herzklopfen, ob es nun funktioniert oder nicht.
Ist der nervenaufreibende Weg über den freien Verkauf mit Zehntausenden Mitbewerbern eine Zerreißprobe für Mensch und Servermaschine, zeigten sich schon nach drei Minuten erste Erfolge bei mir, und ich konnte tatsächlich recht unkompliziert bestellen. Ich hatte lediglich die Auswahl zwischen Ober- und Unterrang. Platzgenau konnte ich nicht buchen - auch konnte ich für die Show keine weiteren Tickets belegen. Auf einem Bildschirm durfte ich einen Blick auf Block, Reihe und Platz werfen, allerdings ist dieser noch nirgends vermerkt.
Nach der anschließenden Personalisierung des Tickets musste ich eine bestimmte App (Close) herunterladen, auf die in Kürze die Eintrittskarte geladen werden soll. Welche Apps und Vorkehrungen ich für die Niederlande noch benötige und bestätigen musste (es sind einige), erzähle ich euch dann ein anderes Mal. Vor und nach der Show gibt es jedenfalls für die Besucher noch die einen oder anderen Hausaufgaben zu erledigen...
In die Halle kommt man - ebenso wie ins Pressezentrum - nur nach einem negativen Coronatest. In der Halle besteht dann Maskenpflicht, auch wenn die Abstände von 1,5 Metern nicht mehr unbedingt eingehalten werden können. Auf dem Platz sitzend ist eine Maske dann nicht mehr zwingend erforderlich. Wie ich persönlich das handhaben werde, sollte meine Brille unter der Maske nicht zu stark beschlagen? Keine Ahnung!
Jedenfalls bin ich - wenn alles nach Plan läuft - Teil des Feldversuchs! Vielleicht bin ich sehr mutig, möglicherweise ist es fahrlässig, vielleicht habe ich auch großes Glück. Jedenfalls ist es unglaublich spannend - und endlich ist mal wieder was los!