Den Favoritenstatus von Gjon’s Tears habe ich noch nie ganz verstanden. Zudem hatte mir „Répondez-moi“ etwas besser gefallen, vielleicht weil es da für unsere Ohren noch origineller war. Sicher, das ist treffsicher gesungen und hat auch eine schöne Dramaturgie, aber es ist halt auch ziemlich anstrengend. Jetzt haben sie ihn auch noch auf dieses weiße Regal gestellt und gebeten, sich künstlerisch wertvoll zu verrenken. Dazu sehr grelle Gewitterstürme und alles sehr überbelichtet. Es ist halt nicht meins, aber einen Platz unter den Top 10 im Finale hat er sich trotzdem verdient.
Dafür gibt es zum Abschluss noch ein paar happy schlager vibes aus Dänemark. Fyr og Flamme schauen eigentlich identisch aus wie beim dem Dansk MGP - violett-türkise Farben, Podeste, und das ungelenke Gezappel. Add-on ist, da nicht selbstverständlich in Rotterdam, dass drei Backing Vocalists nicht nur sichtbar hinten dranstehen, sondern sogar wie in guten alten Zeiten extra in Nahaufnahme gezeigt werden, und das natürlich beim handclap moment! Das ist ein echter Hingucker und wird die ganzen Fans der alten Schule sicherlich vor Verzückung aufjauchzen lassen. Hoffen wir, dass er bei seinem kurzen Ausflug auf dem Catwalk nicht auf die Schnauze fällt, immerhin muss in kürzester Zeit eine ganz schön weite Strecke zurückgelegt werden. Ein hübscher Abschluss für das zweite Halbfinale, wenn auch ein Wackelkandidat für die Qualifikation.