Um den maltesischen Auftritt gab es ja einigen Wirbel. Genauer gesagt um Destinys Outfit. "Darf" man als kräftige Frau so ein enges, neon-pinkes Outfit tragen? Oder wie heute in der zweiten Probe einen kurzen Silberglitzerfummer mit oberschenkelhohen, pinken Stiefeln? Ja, darf man. Es spielt keine Rolle, ob es mir gefällt. Erst recht, da Destiny mit dem Song auch ein Statement zum Thema "bodyshaming" setzen will. Da müssen wir auch mal unsere erlernten Sehgewohnheiten ändern und die Definitionen von "schön" und "ästhetisch" in Frage stellen - diese sind ja auch immer eine Frage des Zeitgeists. Und Destiny fühlt sich, wie sie mehrfach betonte, in dem Outfit sehr wohl. Punkt.
Die andere Frage ist, ob das Outfit zum Song passt. Einen Baywatch-Badeanzug zu einer Herz-Schmerz-Ballade im dunklen Bühnensetting fände ich zum Beispiel unpassend - unabhängig vom Körperumfang der Interpretin. Und hier liegt wohl das Missverständins. Destiny mag sich zu der Uptempo-Nummer in einer Art "Beyoncé"-Look präsentieren, wie sie sagte. Wer ihr Video zu dem Song gesehen hatte, dürfte aber etwas vollkommen anderes erwartet haben. Ein bischen Retro-Bar-Atmosphäre, passend zur Musik. Der Ohrmeister konnte das gestern in unserem Zoom-Meeting besser beschreiben :-) Und da muss ich auch sagen: Ein anderes Outfit hätte mehr für den Auftritt getan.
Auf jeden Fall ist es Destiny gelungen, eine Diskussion zum Thema "bodyshaming" in Gang zu setzen. Schlimm nur, dass damit sofort verletzende Anfeindungen in den sozialen Medien einhergehen.