Tornikes Schmachtfetzen hatte ich gestern Abend völlig vergessen, als ich bei Frankreich von den zurückgenommen inszenierten Beiträgen sprach. Der gehört natürlich auch dazu. Wie er da im legeren weißen Hemd steht, schaut das je eher wie ein Vorsingen aus denn eine Probe zur größten Musikshow der Welt. Sei’s drum, die Idee mit den projizierten Schriftzügen auf dem Hemd und nachher hinten auf den LEDs ist hübsch, es ist mir alles eine Spur zu blau, da hätten es frische Landschaftsaufnahmen (passend zum naturverliebten Text – sunshine, wind, ocean, mountain werden da besungen) eher getan. Die Melodie gräbt sich bei mir schnell fest. Mag das ganz gern, und er ist ein wirklich guter Sänger.
Und von Albanien und Anxhela bin ich weiterhin absolut begeistert, blown away sozusagen von so viel Stimmgewalt auf der Bühne und Naturgewalt auf dem LED-Hintergrund. Das ist so auf den Punkt mit den Synchroneffekten zwischen den Handbewegungen und den Farbwechseln, dass es sehr gut wirkt. Die Komposition fällt leider etwas ab dahinter. Wir wohl weiterkommen und dann hinten landen.
Portugal war ja schon fast fix und fertig inszeniert bei den ersten Proben, und das wirklich sehr stilvoll und anrührend. Wie das Lied dadurch gewinnt, ist schon phänomenal. Und dass es am Ende mit dem Gitarrensolo einen leichten Hauch von Santana vibes schafft, wird dem Mainstream-Publikum sicher auch gefallen. Es wird für die Portugiesen trotz allem schwer, das Finale zu erreichen.