Guten Morgen oder Buongiorno, denn es wird gleich Italienisch.
Ein bisschen Wehmut schwingt heute bei mir schon mit, schließlich ist es der letzte Tag der Einzelproben, und damit tritt der ESC 2021 in seine entscheidende Phase ein. Auf der anderen Seite ist es jetzt auch mal gut, sich nicht mehr von Samanta Tina auf den Nerven rumtrampeln zu lassen. Zeit für sie und einige andere das Feld zu räumen. Vor einer Woche noch hatte ich große Mühe meine persönliche Top 10 pro Semifinale zusammenzubekommen, wenig wollte mir in diesem Jahr so richtig gefallen. Am Ende ist es dann wie in jedem Jahr, nun weiß ich nicht mehr, wen ich NICHT in die Top 10 nehmen soll. Es wird nun aber Zeit für Entscheidungen, damit die Spekulationen endlich ein Ende haben. Mit den Proben der Big Five und den Gastgebern wird es heute ein recht kurzer, aber auch nochmal aufregender Tag.
Italien darf heute beginnen. Schon als Måneskin das Festival di Sanremo gewannen, schwante mir Böses. Seit Jahren liebe ich die Beiträge aus dem Süden und hätte ihnen mehrmals einen Sieg gewünscht, aber ausgerechnet dieser Rocksong, den ich mal so richtig nervig finde, hat nun tatsächlich Siegeschancen. Auf Platz zwei der Wettquoten sind die Italiener nach der ersten Probe geschossen, warum bleibt sich mir verschlossen. Bei dieser Art von Beiträgen wird gern von „echter Musik“ gesprochen, naja. Natürlich bedienen sie ihr Publikum perfekt und an der Performance ist wirklich nichts auszusetzen. Der Leadsänger präsentiert wieder seinen nackten Oberkörper, diesmal aber in der Art Latzhose, die den halben Oberkörper frei lässt, was zu den Outfits der anderen Bandmitglieder passt. Ich meine, das Licht wurde verändert, es wirkt alles recht grau, dann rot und blau. Im Vergleich zu den Rockern aus Finnland finde ich diesen Act etwas authentischer, was an der einfach immer schönen Sprache liegen mag.
Für die Vielfalt in diesem Wettbewerb absolut okay, nur gewinnen müssen sie bitte nicht.