Es ist schon erstaunlich, wie groß doch der Unterschied ist, ob eine Probe vor fast leeren Rängen stattfindet oder in einer vollen Arena. Zur zweiten Generalprobe gestern Abend, die nahezu ausverkauft schien, blühten doch etliche Beiträge durch die Unterstützung der Fans in der Halle deutlich auf. Auch wurde stimmlich im Vergleich zur Nachmittagsprobe noch das ein oder andere Schippchen draufgelegt, wobei es nach wie vor in der Halle bei einigen Acts nicht ganz klar ist, wie sie tatsächlich über den TV-Ton im heimischen Wohnzimmer tönen werden.
Das bisher faire Publikum unterstützte jeden Act, natürlich wurden einige frenetischer gefeiert, wie Baby Lasagne, Jerry Heil & alyona alyona und nicht zuletzt Olly Alexander. Mich hat der Auftritt von Olly umgehauen, gerade wenn man in der Halle sieht, wie Olly mit seinen Sportkumpels in der kleinen Box interagieren muss, um diesen Effekt im TV hinzubekommen. Es ist natürlich bei dieser mutigen und für viele provozierenden Darbietung die Frage, ob das beim Wählervolk verfängt. Das werden wir erst am Samstag erfahren, auch wie sich am Ende Isaak schlagen wird. Auch er hat eine sehr gute Leistung gestern Abend abgegeben und das Publikum ging wirklich gut mit.
Für die größte Überraschung der Saison könnte allerdings das Bambi aus Irland sorgen. Die Halle und Medienvertreter gingen bei beiden Proben sehr steil. Und egal ob man das mag oder nicht, es ist eine richtig fette und konsequente Inszenierung, die unique ist. Es wäre schon sehr lustig, wenn Irland den achten Sieg holen würde und Schweden den Gleichstand nur ein Jahr genießen konnte.
Bambie Thug © Stephan Mehner/ECG e. V.
© Stephan Mehner/ECG e. V.
Im EuroClub stand gestern Abend Dänemark im Fokus. Auf der Bühne tummelten sich einige alte Bekannte wie DQ, die auf keiner Party im Norden fehlen darf. Chanée & N‘evergreen , Rasmussen und die legendäre Kirsten, die ja dreimal auf der ESC-Bühne stand, zählten zu den Künstler*innen auf der Bühne. Saba, die diesjährige Kandidatin war beim Auftritt von Rasmussen aus dem Häuschen und feierte ihn mit einer (Ihrer?) Freundin ausgelassen. Im kleinen Delegationsbereich hielt die Queen of Austria Conchita Hof und mischte sich gut gelaunt auch mal unters gewöhnliche Volk.
Die Dän*innen © Stephan Mehner/ECG e. V.
© Stephan Mehner/ECG e. V.
© Stephan Mehner/ECG e. V.
Außerdem wurde gestern auch noch ein zweiter Dancefloor im Club eröffnet. Auf meinem Weg zum Hotel kam ich noch am EuroClub Anno 1992 vorbei, dem Club Etage, in dem gestern der Euro-Fans-Club eine Veranstaltung hatte und die halbe City beschallte.
Im EuroClub © Stephan Mehner/ECG e. V.
© Stephan Mehner/ECG e. V.
Inzwischen hat sich auch in Malmö etwas mehr ESC-Stimmung eingestellt als noch in den letzten Tagen. Es tönt ESC-Musik aus zahlreichen Geschäften, auch in meinem Hotel läuft sie nonstop.
Heute hat das Mediacenter erst um 12.00 Uhr geöffnet, da ich etwas zu früh war musste ich warten und traf auf Susanne Klehn, die für Brisant berichtet ins Gespräch. Sie war äußerst nervös, da sie eigentlich genau 12.00 Uhr ein Interviewtermin mit Benjamin Ingrosso hatte. Wenig später schlenderte sie aber mit ihm und ihrem Team über die Gänge, also alles gutgegangen. Irlands Bambi ließ sich auch eben blicken und wurde auch gleich von den Fanmedien im wahrsten Sinn des Wortes angebetet. Schon etwas irre, was man hier so erlebt.
Benjamin Ingrosso © Stephan Mehner/ECG e. V.
